Panasonic GD-92 Testbericht

Panasonic-gd-92
ab 28,21
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  gut
  • Ausstattung:  gut

Erfahrungsbericht von AlterPlunder

Mein blaues Händy und ich

Pro:

Klingeltöne, Display, Menüführung

Kontra:

Softwarebugs, Hervorstehende Antenne dürfte manche Nutzer stören

Empfehlung:

Ja

Soll dies ein Nachruf werden? Nö, sicher nicht.
Ich und meine Händies: Meinem Nick LastHardMan standesgemäss zerdeppere ich meine Mobilfunkgeräte regelmässig. Sei’s beim Sport, sei’s beim Wutanfall. Gelegentlich gehen die Dinger auch verloren und ab und zu bereichern sich sogar schlimme Langfinger an meinen mobilen Kommunikationseinrichtungen.

Einer der beiden letztgenannten Umstände trat im Sommer des letzten Jahres ein, als ich mich beim Verlassen des Biergartens irgendwie nackt fühlte. So weit ist es mit unserer Generation schon gekommen. Ohne mobile Erreichbarkeit fühlt man sich nackt – das Händy war weg…

Erwähnen mir mal am Rande einen guten Menschen: Fabian. Der hat seinerzeit seinem betrügerischen Händytandler das Leihgerät einfach nicht mehr zurückgebracht. Dieses wunderschöne Panasonic GD 92 mit dunkelblauem Korpus und blauem Display. Netterweise sprang er ohne zu zögern mit diesem überflüssigen Gerät für mich in die Bresche. Er bot es mir an – für die Ewigkeit (na ja, bis ich eben auch dieses geschrottet hätte).

So. Nun aber zum kleinen Klotz.
Für moderne Handies ist er recht länglich. Dafür aber erstaunlich leicht. Keine 80 g bringt das Gerät auf die Waage. Dafür dürfte die Antenne stören, die selbst für nicht ganz so moderne Geräte relativ weit rausragt.
Ich habe das Gerät ohne Bedienungsanleitung erhalten und mich Dank der absolut selbsterklärenden Menüführung sofort zurechtgefunden. Hat man das Gerät einmal eingeschaltet, braucht man nur den Menübutton drücken und nur noch das entsprechende Menü bestätigen oder mit der Ablehnungstaste abbrechen. Ich stelle einfach mal die Behauptung in den Raum, dass jeder, der schon mal mit einem Mobilfunktelefon telefoniert hat, kein Problem haben wird, auch mit diesem Gerät zu telefonieren sowie Kurzmitteilungen zu verfassen.
Doch hier gilt: Je tiefer man in die Abgründe der Menüführung vorstösst, umso komplizierter wird das Bedienen des Gerätes. Nur mal ein paar Beispiele:
- Um in die Ruflisten zu gelangen (also eine Liste der Telefonnummern, deren Anrufe man verpasst hat und derer, die man angenommen hat) muss man auf die Handyübliche Wahlwiederholungstaste – nämlich auf die Grüne – drücken und im dann erscheinenden die entsprechende Auswahl treffen.
- Die Eingabe von Kontakten ins Telefonbuch ist äusserst irreführend. Aufgrund der Menüanzeige meint der unerfahrene Nutzer, nach der Eingabe des Kontaktnamens OK drücken zu müssen. Dabei muss man erstmal nach unten scrollen, und die Nummer eingeben / die E-Mail Adresse eingeben. Erst dann kann man zum Bestätigen 3 – 4 mal die Speichertaste drücken, um in diesem Aufwasch jedesmal aufs neue die automatische Festlegung des Speicherplatzes etc. zu bestätigen.
- Im Menü „Zeit einstellen“ kann man (zumindest in meiner Version der Software) gar nichts einstellen. Die Uhrzeit oder das Datum verändern, funktioniert schon gleich gar nicht. Geholfen habe ich mir über das Menü „Zweite Zeit“.
- In meiner Version der Software kann ich nur die Art des Virbrationsalarms (dauerhaft oder pulsierend) einstellen. Dass das Gerät dann auch wirklich vibriert, wenn jemand anruft, das funktioniert nicht.

Diese Bugs sind mit Sicherheit versionsbezogene Softwarebugs. Weil ich eben alle paar Monate mein Handy zerdeppere, ist das vorliegende Gerät bereits mein zweites. Beim ersten Gerät hat die Sache mit dem Vibrationsalarm wenigstens funktioniert.
Als Fabians Gerät im Herbst dran glauben musste, ersteigerte ich mir auf eBay ein neues gebrauchtes Panasonic GD 92. Da die Geräte relativ selten sind, war für das 2 Jahre alte Gerät im gebrauchten Zustand noch über 60 € zu bezahlen. Vor einem halben Jahr war es damit eher ein Schnäppchen seiner Art, mittlerweile entsprechen 60 € dem Auktions Durchschnittspreis.
Aber ich wollte das GD 92 unbedingt wieder. Vor allem gefallen hat mir folgendes:
- Die blaue Farbe des Displays. Unerwähnt sollte allerdings nicht bleiben, dass man im Menü unter den Displayfarben Blau, Grün, Amber und Magenta wählen kann.
- Die Klingeltöne. Die sind teilweise polyphon, teilweise werden (anscheinend) .wav Files abgespielt. Den Zugriff über meinen Rechner via Datenkabel habe ich nie ausprobiert. Ein nettes Tool ist allerdings, dass man Umgebungsklänge mit dem Mikrophon aufnehmen kann und diese Aufnahmen als Klingeltöne nutzen kann. Von werksseiten standardmässig mit drin ist ein Kuckuck, der mich und meine Arbeitskollegen immer wieder amüsiert, wenn eine Kurzmitteilung eintrifft. Ebenso witzig die Drehorgelmusik, die ebenfalls standardmässig drin ist, die orgelt, wenn mich jemand sprechen möchte.
Die Wiedergabe von selbst aufgenommenen Klängen geschieht allerdings in einer erschreckend schlechten Qualität. Sprich: Von der Musik, die ich versuchte aufzuspielen, war stets ein lautes Rauschen zu hören, die angedachte Musik tönte irgendwo im Hintergrund.

In diesem Zusammenhang sei auch das enthaltene Diktiergerät erwähnt, welches ich allerdings nie nutzte.

Ebenso gut gefallen hat mir der direkte Zugriff ins Telefonbuch über die eigene Telefonbuchtaste.
Eine feine Sache ist auch der Ordner im SMS Menü, der die gesendeten Nachrichten speichert. Leider ist nach 10 SMS der Speicher voll – selbst jemand, der wenig SMS tippt, stösst da relativ schnell an die Grenzen des Speichers.
In puncto Sprachqualität gab’s beim Panasonic GD 92 nie etwas zu meckern. Ganz gleich ob man in 900 MHZ Netzen oder 1800 MHZ Netzen telefonierte. Andere Netze gehen nicht, das Panasonic GD 92 ist ein Dualbandgerät.

Zu den Defekten:
Panasonic hat ein Akkuproblem. Bei beiden Geräten, die ich nutzte, ging der Originalakku nach nur wenigen Wochen kaputt. Komischerweise funktionieren die Billigimitationen des Akkus, die es für 9 € auf den einschlägigen Auktionsseiten zu erwerben gibt, hervorragend (Anmerkung: Bei durchschnittlicher Nutzung hält der Billigakku etwa 4 Tage). Ebenso verhielt es sich mit dem Originalladegerät. Und auch die Freisprecheinrichtung (die mit dem Ohrstöpsel) hat sich nach relativ kurzer Zeit verabschiedet. Die interne Freisprecheinrichtung des Geräts funktioniert hingegen hervorragend, obwohl diese nicht die Leistung bringt, um sie als Alternative zu einer Freisprechanlage im Auto zu nutzen. Erfreulich ist aber, dass sämtliches Zubehör als Billigimitat auf den allseits bekannten Auktionsseiten recht günstig zu haben ist.

Erzählt habe ich in den Zeilen nun über die Features des Geräts, die ich nutzte. Der Vollständigkeit halber hier noch ein paar Features, die ich unerwähnt gelassen habe, da ich sie nicht genutzt habe:
Taschenrechner, Währungsrechner, E-Mail Funktion, T9 Software.

Das Panasonic GD 92 war um 2001 bestimmt der letzte Schrei. Einem modernen Gerät des Jahres 2003 kann es allerdings nicht mehr die Stirn bieten. WAP Browser, MMS Fähigkeit, Kamera, MP3 Player – alles Fehlanzeige.
Ab kommender Woche hab’ ich mein neues Spielzeug: Ein SonyEricsson T68i (für einen Euro - damit mir nicht noch mehr Schlaumeier empfehlen, auf günstigere Geräte umzusteigen. Übrigens: lest mal genau - es ist ja nicht so, dass ich all meine Geräte wutentbrannt zerdeppere...). Trotzdem werde ich das Panasonic GD 92 weiterhin mit viel Freude als Zweitgerät beim Sport oder bei anderen spektakulären Trips nutzen. Die Freude mit dem Gerät hat überwogen. An die paar Bugs habe ich mich gewöhnt; und weil diese mit Updates der Software ausgemerzt werden können, spreche ich eine klare Empfehlung für das Handy aus.

Veröffentlicht auf www.yopi.de und auf www.ciao.com von einem gewissen lasthardman, welcher ich bin.

16 Bewertungen, 2 Kommentare

  • LiFo

    21.03.2009, 12:07 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich! Liebe Grüße, Lifo

  • Wendy123

    18.04.2008, 15:49 Uhr von Wendy123
    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht!Sehr hilfreich!LG