Panasonic NV-DS38 Testbericht

Panasonic-nv-ds38
ab 14,72
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  gut
  • Bedienkomfort:  gut
  • Akkulaufzeit:  sehr lang
  • Verarbeitung:  gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Tragekomfort:  gut

Erfahrungsbericht von Elchkopf

Ein wahres Schmuckstück

4
  • Bildqualität:  gut
  • Bedienkomfort:  gut
  • Akkulaufzeit:  sehr lang
  • Verarbeitung:  gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Tragekomfort:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

DV-Eingang, scharfes Bild, Weitwinkel

Kontra:

Bildstabilisator, keine USB-Schnittstelle

Empfehlung:

Ja

Urlaubsvideos drehen. Familienfeiern filmen. Eigene Filme und Musikvideos realisieren. Für all diese Vorhaben benötigt man eine Videokamera, auch Camcorder genannt. Ich habe mich nach langen Überlegungen für die Panasonic NV-DS 38 EG entschieden – eine sehr gute Wahl, wie ich heute finde. Und heute werde ich dieses Gerät einmal vorstellen und von meinen Erfahrungen damit berichten.

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Technische Details
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Zunächst erst einmal zu den technischen Daten des Camcorders, welche für die Meisten am interessantesten sein dürften.

• Lieferumfang / Zubehör

Der Preis für den Camcorder beträgt laut Herstellerangaben 1277 €, es gibt ihn jedoch bei manchem Händler schon für knapp 900 € (zu diesem Preis habe ich die Kamera auch bekommen). Geliefert wird neben dem eigentlichen Gerät mit Handgriffriemen eine Fernbedienung, Objektivdeckel, Netzadapter und Ladegerät, ein Lithium-Ionen-Akku, ein AV-Kabel, ein Schultertrageriemen, eine 8 MB Speicherkarte und ein PC-Anschluss-Paket. In diesem befinden sich Software (DV-Studio 2) und Kabel für Einzelbilder. Alles in allem sehr umfangreich wie ich finde, allerdings müssen die Mini-DV-Kassetten selber gekauft werden. Empfehlenswert sind hier vor allen Dingen jene von TDK, wo ein 5er-Pack (60 Minuten Laufzeit) gerade einmal 20 € kostet.

Der Akku hält zwar eine gute Stunde, könnte damit aber manchem Anspruch vielleicht nicht unbedingt Rechnung tragen – hier sollte der Kauf eines zusätzlichen Akkumulators in Betracht gezogen werden. Die Garantie für das Gerät beträgt 12 Monate laut Hersteller, beim Händler hat man nach EU-Richtlinie das Recht auf 24 Monate Gewährleistung. Ganz vergessen zu erwähnen habe ich das Handbuch, welches ganze 200 Seiten dick und in vier Sprachen verfasst ist. Es ist sehr hilfreich und sollte von jedem Neuling auf dem Gebiet der Digital-Camcorder gelesen werden.

Weitere Informationen finden Interessierte direkt bei dem Unternehmen PANASONIC, welches im Internet unter http://www.panasonic.de gefunden und über Telefon per 040/85490 kontaktiert werden kann.

• Bild

Der zu verwendende Kassettentyp beim NV-DS 38 EG Camcorder ist Mini-DV, das System wird allgemein als DV bezeichnet. Die Kamera wiegt 719 Gramm und misst 8 cm in der Breite, 10 cm in der Höhe und sie ist ganze 18 cm tief. Ein 15facher Zoomfaktor bei 44° Weitwinkel ist ebenfalls erwähnenswert. Für ganz Interessierte sei erwähnt, dass das vorhandene Filtergewinde 37 mm beträgt.

Im Inneren des Gerätes arbeitet ein ¼ Zoll-Chip mit 800.000 Pixeln. Als Suchertyp steht ein Farb-LCD mit einer Auflösung von 113.000 Pixeln zur Verfügung, dessen Display-Größe beträgt 2,5 Zoll. Die einzulegenden Kassetten dürfen eine maximale Spielzeit von 80 Minuten besitzen, im Longplay-Modus dürfen maximal 120 Minuten erreicht werden.

• Video

Hier ist vor allen Dingen die Aufnahme in 16:9 erwähnenswert – für Besitzer eines solchen Fernsehers ist dieses Feature Gold wert ! Für die Aufnahme stehen diverse Digitaleffekte wie beispielsweise ‚Stroboskop’ zur Verfügung. Damit kann man richtig Eindruck machen – ob diese Effekte allerdings notwendig sind, wenn man die Aufnahmen sowieso im Nachhinein schneiden möchte – das ist sicherlich Ansichtssache. Ich verwende für den Schnitt das System Pinnacle DV-Studio Deluxe für 449 €.

Zoomen kann man mit der Kamera auch: optisch ist 15 fach möglich, digital kann man sogar mit 600 fach arbeiten. Allerdings ist dies nur sehr selten notwendig – vielfach wird dieser für Aufnahmen im Makro-Bereich seine Anwendung finden.

Bei schwachem Licht kann mit der Option Schwachlicht-Modus und Weißabgleich gearbeitet werden. Allerdings bringt dies nicht sonderlich viel, wie ich gleich unter dem Punkt „Kritik“ ausführen werden. Hier kann eigentlich nur mit einer zusätzlichen Videolampe Abhilfe geschaffen werden.

Die Betriebstemperatur der Kamera liegt bei 0-40 Grad Celsius. Nun ja, ich habe auch schon im Winter damit gefilmt und keine Probleme bei -8 Grad mit ihr gehabt. Dennoch würde ich das Glück nicht allzu oft strapazieren und mich an die Angaben des Herstellers halten. Hat man den Camcorder in einer kalten Umgebung genutzt, so bildet sich das sogenannte Kondenswasser und das Gerät muss sich erst wieder regenerieren.

• Audio

Eine Nachvertonung ist bei der Panasonic-Kamera möglich, eine manuelle Tonaussteuerung dagegen nicht. Ich empfehle trotzdem die Nachbearbeitung an einem Schnittsystem, beispielsweise am PC. Ein Mikrofon mit eingebautem Zoom ist vorhanden, sogar ein Windfilter ist integriert – dieser filtert bei tieferen Frequenzen das sogenannte, typische „Windblubbern“ heraus. Wer besonderen Wert auf guten Live-Ton legt, der kann beim hier vorgestellten Gerät ein externes Mikrofon anschließen.Eine Wiedergabe von MP3 ist leider nicht möglich, aber darauf kann man wohl auch verzichten.

• Foto

Die mit der Auflösung von maximal 640 x 480 Pixel gemachten digitalen Fotos können auf einer SD (Smartmedia)-Card gespeichert werden. Eine Fotoschnittstelle für die Verbindung zum PC (RS-232) ist am Gerät selber vorhanden. Einen Blitz sucht man vergeblich, somit entfällt auch die Frage nach der regelbaren Blitzstärke.

• Anschlüsse

Bei den Anschlüssen glänzt die Panasonic mit einem Digitalein- als auch mit einem Digitalausgang. Lobenswert sind dann auch die Analogein- und Ausgänge, denn damit ist eine Umwandlung alter analoger Aufnahmen in digitale Bilder möglich. Viele Kameras in der vorgestellten Preisklasse (z.B. JVC) bieten diese Funktionen nicht ! Desweiteren existiert ein Audio Line in, ein Mikrofon, Kopfhörer und Zubehörschuh. Eine Schnittsteuerbuchse macht das Ganze komplett.

• Besonderheiten

Die Panasonic NV-DS 38 EG hat ein schönes Feature integriert, welches sich Bewegungs-Sensor nennt. Mit Hilfe dieser Funktion wird der Camcorder zur Überwachungskamera. So schaltet man beispielsweise einfach den Sensor an (die Kamera muss während dieser Zeit allerdings mit Strom versorgt sein) und das Gerät startet die Aufnahme, sobald sich jemand in deren Sichtbereich bewegt. Erfreulich daran ist, dass dies sogar nachts per Infrarotmodus funktioniert. Erst wenn sich nichts mehr bewegt stoppt die Aufnahme.

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Kritik
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Es fehlt ein USB-Anschluß ! Dieses Manko ist aufgrund der anderen vorhandenen Anschlüsse sicherlich nicht allzutragisch – allerdings wäre ein solcher schon angebracht, gerade in Hinblick auf die Übertragung der Fotos auf den heimischen PC.

Der Bildstabilisator arbeitet ziemlich mäßig und macht sich des Öfteren durch leichtes Zittern bemerkbar. Dadurch macht er einen nicht ganz überzeugenden Eindruck. Im Bereich der Tonqualität leistet sich der Panasonic-Camcorder ebenfalls leichte Aussetzer: den Filmaufnahmen fehlen sowohl Bässe als auch manchmal Höhen. Dadurch klingen die fertigen Ergebnisse dann auch ein wenig flach.

Auf einen letzten Punkt möchte ich noch schnell aufmerksam machen: die Aufnahme bei schwacher Beleuchtung. Hier bleichen die Farben etwas aus und es macht sich ein starkes Rauschen bemerkbar. Nun gut, dieses Problem dürften erst Camcorder aus einem höheren Preissegment beheben.

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Fazit
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Ein Camcorder der Spitzenklasse – mehr kann man zu diesem Gerät eigentlich nicht sagen. Zahlreiche Testsiege und hervorragende Bewertungen in Fachzeitschriften runden den guten Gesamteindruck dieses Gerätes ab. Trotz der erwähnten kleinen Schwächen kann ich die Panasonic NV-DS 38 EG bedingungslos empfehlen – für den Preis von 1277 € erhält der Käufer ein Produkt, bei dem sowohl Preis als auch Leistung in völligem Einklang miteinander stehen.

Tschüss, Elchkopf

Erschienen auch bei CIAO am 23.03.2002.

23 Bewertungen