Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (gebundene Ausgabe) / Christopher Paolini Testbericht

In den letzten Wochen hatte ich an verschiedenen Stellen Meinungen und Berichte zu Eragon mitbekommen. Da diese allesamt nicht so negativ waren, beschloss ich schließlich, mir mal selbst ein Bild zu machen. Also legte ich mir den ersten Band zu und begann zu lesen.

ALLGEMEINE DATEN
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Taschenbuch
736 Seiten
ISBN-10: 3570303330
ISBN-13: 978-3570303337
9,90 Euro
Gebundene Ausgabe
608 Seiten
ISBN-10: 3570128032
ISBN-13: 978-3570128039
19,90 Euro

DIE WELT, IN DER DAS BUCH SPIELT
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Das Buch spielt in der Welt Alagaesia. Beherrscht wird es vom Imperium unter der Führung von Galbatorix. Dieser ist der letzte verbliebene Drachenreiter. Die restlichen Reiter, bei denen es sich um edle Gestalten, die für das Recht und die Freiheit der Völker sorgten, wurden von Galbatorix samt ihrer Drachen aus dem Weg geräumt. Neben den Menschen wird die Welt aber noch von anderen Völkern bewohnt. Hierbei handelt es sich um die Elfen, die Zwerge und die Ur-Gals. Während Elfen, Zwerge und Menschen ihre Differenzen weitgehend ausgeräumt haben, sind die Ur-Gals den drei Völkern feindlich gesinnt.
Gegen Galbatorix und seine gnadenlose Herrschaft kämpfen die Varden, die sich versteckt halten und immer wieder versuchen, Galbatorix zu stürzen.

HANDLUNG
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Im Mittelpunkt der Handlung steht Eragon, der in Carvahall wohnt. Dieser findet eines Tages beim Jagen einen seltsamen Stein. Da sein Onkel, bei dem er lebt nicht sehr wohlhabend ist, versuchen sie den Stein zu verkaufen, dies bleibt jedoch ergebnislos. Nach wenigen Tagen schlüpft aus dem vermeintlichen Stein ein kleiner Drache. Eragon ist völlig überrascht, dachte er doch, dass die Drachen ausgestorben seien. Er beschließt den kleinen Drachen zu verstecken und seiner Familie nichts davon zu erzählen. Der Drache, oder besser gesagt, die Drachendame, wächst und Eragon merkt, dass eine seltsame emotionale Bindung zwischen den beiden besteht. So können sie sich über ihre Gedanken miteinander austauschen. Doch nach kurzer Zeit kommen die Häscher von Galbatorix nach Carvahall und suchen nach dem verloren gegangenen Drachenei. Hierbei töten sie Eragons Onkel und brennen dessen Hof nieder. Eragon flüchtet mit Saphira (die Drachendame), wobei er von Brom, einem alten Geschichtenerzähler begleitet wird. Doch im Laufe der gemeinsamen Zeit, in der Eragon sich entschließt Rache für den Tod seines Onkels zu nehmen, stellt sich heraus, dass Brom offensichtlich deutlich mehr ist, als nur ein Geschichtenerzähler. Denn Brom weist Eragon in den Schwertkampf ein und bringt im bi, die in ihm vorhandenen magischen Kräfte zu nutzen.
Gemeinsam verfolgen sie die Häscher von Galbatorix, um an ihnen Rache zu nehmen. Im Laufe dieser gemeinsamen Reise erleben sie gemeinsam einige Abenteuer und auch brenzlige Situationen und Eragon lernt immer mehr über sich und seine Kräfte. Er findet heraus, das Saphira aus einem von drei noch existierenden Dracheneiern entschlüpft ist. Die anderen zwei sind noch im Besitz von Galbatorix. Jedoch schlüpfen die Drachen nur, wenn sie einen für sich geeigneten Reiter ausgemacht haben und das ist bei den Eiern von Galbatorix noch nicht geschehen. Im Laufe der Zeit werden die drei mehr zu den Gejagten, als das sie weiter ihre Jägerrolle einnehmen. Und nach einem Zusammenstoß mit den Häschern von Galbatorix, bei dem Brom stirbt, begibt sich Eragon auf die Suche nach dem Versteck der Varden. Begleitet wird er hierbei von Murtagh und einer bewusstlosen Elfin, die er aus der Gefangenschaft befreit hat. Doch die Suche nach den Varden ist nicht leicht, da die vier auch von Ur-Gals verfolgt werden.

MEINE MEINUNG
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Recht schnell hatte mich das Buch gefangen genommen. Fantasy-Bücher lese ich generell recht gerne und wenn sie spannend und flüssig geschrieben sind, fange ich in der Regel recht schnell Feuer. Das ist auch hier der Fall. Recht schnell hatte mich die Story gefangen genommen. Das liegt vor allem auch daran, dass die Komplexität der erschaffenen Welt sich verhältnismäßig im Grenzen hält. Schon oft habe ich einen Fantasy-Roman recht schnell bei Seite gelegt, weil die Vielzahl der erschaffenen Geschöpfe einfach zu verwirrend war. Das ist hier nicht der Fall. Die Zahl der handelnden „Rassen“ ist überschaubar und zudem macht sich bezahlt, dass mit Elfen, Zwergen und Menschen weit verbreitete Geschöpfe vorkommen. Hierunter kann sich sicherlich fast jeder Leser inzwischen etwas vorstellen.
Nach dem recht einfachen Einstieg ist dann die Geschichte einfach sehr interessant aufgemacht. Das lässt sich recht einfach erklären. Zwar begeben sich die drei zunächst auf eine vielleicht langweilig anmutende Wanderung. Doch ist diese durchaus reich an Ereignissen, so dass ich eigentlich kontinuierlich wieder auf den nächsten Vorfall gespannt war. Zudem ist Brom umgeben von Geheimnissen. Diese findet Eragon, und mit ihm eben auch der Leser, erst im Laufe der Geschichte, teilweise sogar erst nach Broms Tod heraus. Dadurch werden einem ständig neue Happen vorgeworfen, mit denen man erst die Handlung und vor allem deren Hintergründe richtig versteht. Dieses Vorgehen finde ich durchaus clever und hilft, dass der Leser nicht das Interesse verliert.
Ansprechend finde ich auch die Art und Weise des Schreibens. Handlungsorte du Handelnde werden sehr schön und anschaulich beschrieben und ermöglichen ein echtes Einsteigen in die Story. Sprich, man kann sich Handlungsorte sehr gut vorstellen und aufgrund der Schilderungen kann man sich auch gut mit den Personen auseinander setzen.
Aber nicht alles, ist nur positiv. An der ein oder anderen Stelle bieten sich Möglichkeiten zur Verbesserung. Zum einen ist die Gegenseite zumeist nur virtuell vorhanden. Galbatorix, der gefürchtete Herrscher tritt in dem gesamten Buch nicht in Erscheinung. Nur seine Schergen in unterschiedlicher Ausführung. Deren Auftritte sind jedoch nur so kurz, dass man sie kaum recht wahrnimmt. Hierdurch kann man sich eigentlich während des gesamten Buchs nicht wirklich auf die eine oder andere Seite schlagen. Sicher, Eragon und Saphira sind nett, aber die Frage, ob Eragon nicht nur irgendeiner Propaganda er Varden verfällt schwebt die ganze Zeit über die Handlung.
Ein weiterer Punkt, der mich die ganze Zeit beschäftigt, und den auch der Beginn des zweiten Bandes nicht zerstreuen konnte, ist der Verdacht, dass der Verfasser große Teile von Star Wars in eine andere Zeit übersetzt hat. Eragon und dessen anfängliche Unbeholfenheit, seine sukzessives Lernen und seine Unsicherheit erinnert sehr stark an den jungen Luke Skywalker. Brom, der ihn begleitet und ausbildet und im Kampf mit einem Schergen des Imperiums stirbt, erscheint sehr stark angelehnt an Obi Wan Kenobi. Und auch, die Bezeichnung Imperium für die Gegenseite und viele andere kleine Details weisen starke Parallelen zu Star Wars auf. Gegen Ende des 1. Bandes wird Eragon zudem nahe gelegt zu den Elfen zu gehen, um seine Ausbildung abzuschließen. Ich sach nur: Yoda, ick hör dich trapsen…

FAZIT
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Auch wenn ein bisschen Kritik geübt werden muss, so kann ich dennoch guten Gewissens sagen, dass mich das Buch sehr gefesselt hat. Die Handlung ist gut, ebenso der Schreibstil und die Kritikpunkte sind nicht wirklich schwerwiegend. Von daher spreche ich gerne eine Empfehlung für alle Freunde von Fantasy-Romanen aus.