Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (gebundene Ausgabe) / Christopher Paolini Testbericht

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ab 9,08
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Summe aller Bewertungen
  • Handlung:  sehr spannend
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  sehr hoch
  • Spannung:  sehr hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von Cata92

Paolinis Vermächtnis an seine Leser

Pro:

fesselnd, interessant, spannende Wendungen

Kontra:

viele Parallelen zu Herr der Ringe etc.

Empfehlung:

Nein

== Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter ==
der erste Band einer Trilogie von "Christopher" "Paolini", das starke Merkmale zu Herr der Ringe aufweist, habe ich dieses Jahr zu meiner Konfirmation von einer Freundin geschenkt bekommen. Ich habe mit dem ersten Kapitel angefangen und fand es absolut langweilig und hab es eine Zeit lang ruhen lassen. Doch vor zwei Wochen dachte ich: Naja, hast ja grad nichts zu tun, also liest du mal ein bisschen weiter. Und schon nach den ersten paar Kapiteln zog mich das Buch in seinen Bann. Heute bin ich damit fertig geworden und dachte mir, ich muss meinen yopi-Lesern jetzt von dem tollen Inhalt des Buches erzählen...



=== Der Autor ===

_Christopher Paolini_ hat eine große Leidenschaft für Fantasy und Science-Fiction, was ihn zu der Trilogie des jungen Eragon inspirierte. Er schrieb das Buch mit fünfzehn Jahren. Heute, sieben Jahre später, ist er (logischerweise) 22 Jahre alt. Er lebt mit seiner Familie in Montana, wo er im Moment den dritten Teil der Drachenreiter-Trilogie schreibt.



=== Fakten ===

Autor: Christopher Paolini
Verlag: cbj/cbt
Übersetzung: Joannis Stefanidis
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Inheritance Trilogy 1: Eragon
Originalverlga: Random House, US
Seitenzahl: 736 Seiten
ISBN: 978-3-570-30333-7
Preis (Taschenbuchausgabe): 9,95€



=== Cover und Innenillustration ===

Das Buch hat einen blauen Einband, auf dem vorne ein Drache abgebildet ist (tja, wer das wohl ist, brauche ich hier ja nicht zu erwähnen:P). Der Name Eragon ist in einer goldenen Schrift geschrieben, die in den Buchrücken eingraviert ist: also was zum anfassen:). Auf der Rückseite sind zwei Kommentare dargestellt und eine kurze Inhaltsangabe.

Innerhalb des Buches lässt sich eine Karte wiederfinden, die sehr genau mit den im Buch beschriebenen Maßstäben etc. übereinstimmt. Es sind alle Städte, Gebirge und Flüsse eingezeichnet, und dabei noch schön zeitgemäß dargestellt. Der einzige Nachteil: Ich hab während des Lesens ständig auf die Karte geschaut, um mir ein besseres Bild der momentanen Lage von Eragon zu machen. Das kann über 700 Seiten hinweg doch zeitweise ziemlich lästig sein. Während des Lesens hat der Roman keine Illustrationen mehr.

Am Ende des Buches findet man noch eine Seite, in der die Aussprache bestimmter Wörter beschrieben wird sowie ein Glossar mit Übersetzungen der Alten Sprache, der Zwerge und die der Urgals. Zum Schluss noch eine Danksagung, von Christopher Paolini verfasst.


=== Inhalt ===

Auf der Jagd nach einem Hirsch findet der fünfzehn jährige Bauernjunge Eragon einen glänzenden blauen Stein, der auf magische Weise im Buckel, einem Gebirge, aufgetaucht ist. Er nimmt ihn mit nach Carvahall, einem Dorf im nördlichsten Ende Alagaësias, wo er mit seinem Cousin Roran auf dem Hof seines Onkels Garrow lebt. Als aus dem vermeintlichen Stein ein Drachenjunges schlüpft, wird er einer der legendären Drachenreiter. Er wird auf einmal von dunklen Wesen, den Ra'zac verfolgt, die zuerst seinen Onkel getötet haben und nun ihm nach seinem Leben trachten. Brom, der Geschichtenerzähler, nimmt sich seiner an, nachdem Eragons Onkel, bei dem er lebte, von den Ra'zac getötet wurde und reist mit ihm aus Carvahall, damit Eragon Rache an den Ra'zac nehmen kann. Auf ihrem Weg passieren viele unglaubliche Dinge, von sprechenden Katzen, über Urgals, die den Herr der Ringe Monstern Uruk hai ähneln bis hin zu Zwergen Elfen und einer Gruppe Abtrünniger, die sich gegen den grausamen König Galbatorix verschworen haben.



=== Drachenreiter ===

Die Drachenreiter waren ein paar tausend Jahre vor Eragons Zeit aufgestellt worden, um dafür zu sorgen, dass zwischen den Elfen und Drachen, die davor einen großen Krieg hatte, es nie wieder zu Feindseligkeiten kommen solle. Sie wurden zu Friedenswächtern, aber auch Lehrern, Heilern und mächtigen Zauberern etc. Unter dem Schutz der Drachenreiter, die auch unter den Menschen zu finden waren, erlebte das Land ein goldenes Zeitalter des Friedens.

Die kriegerischen Urglas töten jedoch einst den Drachen eines jungen menschlichen Reiters Galbatorix. Halb wahnsinnig durch diesen Verlust wehrte sich Galbatorix dagegen, sich einen neuen Drachen geben zu lassen und beschloss, die Drachenreiter zu vernichten. Er stiehlt einen Drachen - Shruikan - zwingt ihn, ihm zu dienen und versammelt dreizehn Verräter um sich, die gemeinhin "die Abtrünnigen" genannt werden. Mit diesen Anhängern stürzt Galbatorix die Drachenreiter und tötet ihren Anführer Vrael. Danach erklärt er sich zum neuen Herrscher Alagaësias. Doch einige setzten sich zur Wehr: Die Völker der Elfen und Zwerge blieben in ihren versteckten Schlupfwinkeln unabhängig, ebenso ein Staat im Süden Alagaësias, Surda. Auch die Rebellen, die Varden, halten sich an einem nicht auffindbaren Ort versteckt.



=== Leseprobe: Der Traum vom Heldentum ===

Eragon drehte sich noch einmal unter seinen Decken um, ohne die Augen zu öffnen. Er döste eine Weile vor sich hin, dann kam ihm verschwommen ein Gedanke ... _Wie bin ich hierher gekommen?_ Verwirrt zog er die Decken fester um sich und spürte etwas Hartes am rechten Arm. Er versuchte, das Handgelenk zu bewegen. Es surrte vor Schmerz. _Die Urglas!_ Ruckartig setzte er sich auf.
Er befand sich auf einer kleinen Lichtung, auf der es nichts gab außer einem Lagerfeuer, das einen Kessel mit Eintopf erhitzte. Auf einem Ast saß schnatternd ein Eichhörnchen. sein Bogen und Köcher lagen neben ihm. Als er aufzustehen versuchte, verzog er vor Schmerz das Gesicht, denn seine Muskeln waren verkrampft und wund. An seinen verletzten Arm war eine schwere Holzschiene gebunden.
_Wo sind die anderen?_, fragte er sich mit einem Gefühl von Verlassenheit. Er versuchte, Saphira zu rufen, konnte sie aber zu seiner Beunruhigung nicht spüren. er hatte einen Bärenhunger, daher aß er den Eintopf auf. Noch immer hungrig, wollte er in den Satteltaschen nach Brot suchen, aber weder die Taschen noch die Pferde waren irgendwo zu sehen. _Bestimmt gibt es dafür einen guten Grund_, dachte er und unterdrückte die aufsteigende Panik. Er wanderte auf der Lichtung umher, dann ging er zum Lager zurück, und rollte die Decken zusammen. Da es nichts Besseres zu tun gab, setzte er sich mit dem Rücken an einen Baum gelehnt hin und betrachtete die Wolken über sich. Stunden vergingen, aber Brom und Saphira kehrten nicht zurück. _Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen_, dachte er besorgt...



=== Meine Meinung ===

Das Buch ist absolut empfehlenswert! Ich bin eigentlich nicht mehr so der Fan von Fantasy-Romanen und deshalb hab ich das Buch auch erst einmal ein paar Wochen im Schrank stehen gehabt (nicht zuletzt, weil mir in der Zeit der siebte Harry Potter in die Quere kam). Aber dann hab ich mir gedacht: ei, versuchstes mal und wenns nicht gut ist, kannste es ja immer noch weglegen. Aber, wer hats geglaubt, hab ich es dann erst weggelgt, als alle 725 Seiten des Romans von mir durchgelesen waren. Wie auch immer, in den nächsten Abstätzen erkläre ich dann, WAS genau ich an dem Buch so besonders fand, und dann könnt ihr ja immer noch entscheiden, ob ihr es lesen wollt.

Eragon - von einem fünfzehnjährigen Teenager geschrieben. Wohl bemerkt, ich bin auch fünfzehn und habe noch nicht solch ein Meisterwerk veröffentlicht. (Natürlich habe ich es schon zu Hause bereitgelegt, gelle?:D). Zumindest allein diese Tatsache macht das Buch schon zu etwas ganz besonderem. Es gibt zwar viele Jugendliche, die ebenfalls Bücher veröffentlichen, aber sicherlich nicht mit so einer selbst geschaffenen, eigenen, komplexen Fantasywelt. Alle einzelnen Figuren haben ihren Hintergrund, der natürlich auch oft geheim gehalten wird, besonders im Falle Brom und Murtagh, die ihn ja fast die ganze Reise über begleiten. Immer wieder werfen sich neue Fragen und Probleme auf, die erst nach einiger Zeit oder aber im ersten Band noch gar nicht gelüftet werden. Es ist immer wieder interessant, wie Paolini Geschichten aufbaut, zusammen fallen lässt und in dem Moment, wo alles wieder gut scheint, die nächste Katastrophe beginnt (das ist besonders auf das Ende des ersten und den Beginn des zweiten Bandes bezogen).

Die "Sprache": ein weiteres faszinierendes Detail an Paolinis Eragon ist zudem, dass er eine (bzw. zwei oder drei) völlig eigene Sprachen mit eigener Grammatik erfunden hat, nämlich die der Zwerge und Urglas, doch vor allem die Alte Sprache. Nach intensivem Lesen jedoch merkt man, dass einige Wörter doch dem Englischen oder einer anderen Sprache sehr ähnelt. So zum Beispiel der Satz "Stenr reisa", wobei Stenr dem deutschen Stein bzw. englischen Stone ein wenig ähnelt. Auch das Wort "reisa" lässt sich vom englischen Wort "to rise", "aufgehen", ableiten. Und tatsächlich: "stenr reisa" bedeutet: Stein, erhebe dich!

Paolini (jetzt wollte ich doch im Ernst Tolkien schreiben:P) beschreibt die Figuren so genau und detailliert, das man genau über jeden Charakter Bescheid weiß, und, sowie Paolini möchte, seine Handlung und Gedanken schon im Vorfeld erahnen kann. Nur erahnen, sage ich, denn wenn Paolini wollte, hat er die Leute auch dazu gebracht, das falsche zu glauben.

Ein weiterer Aspekt, ob jetzt negativ oder nicht, ist, dass der Roman viele Ähnlichkeiten zu J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe aufweist. So hat mich der Charakter Brom sofort an Gandalf erinnert, Galbatorix an Sauron und noch einige Charaktere, die jedoch erst zu Ende des Buches auftreten und ich hier also nicht weiter ausführen möchte. Diese Gemeinsamkeiten sprechen jetzt zwar nicht für Paolinis absolute Eigenerschaffung, ist jedoch für ein Roman wie diesen kein Punktabzug wert, da Paolini immer noch viele eigene Aspekte einbringt und es dadurch nie "abgeschrieben" wirkt.



=== Fazit ===

Liebe yopi-Leser! Ich kann dieses Buch nur empfehlen! Es ist interessant geschrieben, einem wird nie langweilig und es hat immer wieder spannende Wendungen. Einziger Nachteil: Der dritte Band ist noch nicht draußen:)

16 Bewertungen, 4 Kommentare

  • gerrhosaurus1978

    21.10.2007, 15:53 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • Puenktchen3844

    21.10.2007, 01:28 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein ausführlicher Bericht von Dir. LG

  • Miraculix1967

    20.10.2007, 18:33 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Zauberhaftes Wochenende aus Gallien! LG Miraculix1967

  • sandrad198

    20.10.2007, 16:45 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Sandra