Paragliding Testbericht

Es war Frühling. Pfingstferien! Meine Oma und mein Opa hatten mich für ein Wochenende mit nach Österreich genommen, weil ich sonst eh nix besseres zu tun hatte. Da sah ich sie fliegen, hoch oben am Himmel. Ich hatte das schon 1000mal gesehen ( vielleicht auch nur 100mal) aber in diesem Sommer war es anders. Ich wollte auch fliegen!!!
Dann, welch ein glücklicher Zufall, sahen wir auf der so genannten Jöchelspitze einem Gleitschirmpiloten bei den Vorbereitungen zum Start zu. Wie mein Opa so ist, hat er ihn natürlich angesprochen und ein bisschen ausgefragt. Leider ist das alles schon 2 Jahre her, ich weiß nicht mehr genau was die beiden geredet haben.

Hm... nach diesem Wochenende wusste ich jedenfalls, dass ich unbedingt mal einen Tandemflug machen wollte.
Ich überredete meine Eltern in den Sommerferien nach Österreich zu fahren. Da ich nicht wusste was so ein Tandemflug kostet, nahm ich natürlich mal genug Geld mit. In dem Dorf in dem wir wohnten gab es eine Flugschule. Das passte ja alles super zusammen. Noch am selben Abend an dem wir angekommen sind gingen wir zu der Schule hin und schauten auf die Preisliste. 170 DM sollte ein Tandemflug kosten. Das war’s mir wert.

Leider war die Woche, die wir uns ausgesucht hatten ein bisschen verregnet und so musste ich einen schönen Tag abwarten. Und er kam!!! Ich war natürlich überglücklich, nur was ich nicht so toll fand war, dass mir am Tag vorher total schlecht war. Ich hatte mir irgendwie den Magen verdorben. Aber auf das Fliegen wollte ich nicht verzichten.

Wir gingen also zur Flugschule. Zu meinem Pech (oder Glück?) wurde mir mitgeteilt, dass keiner der Fluglehrer heute Zeit hat. Nach einer kurzen Pause wurde mir aber mitgeteilt, dass ein anderer Fluglehrer zu Besuch hier wäre. Und dieser würde mit mir fliegen, ich müsste nicht einmal die 170 DM bezahlen sondern nur die Auffahrt mit der Seilbahn. Das waren dann für zwei Personen glaube ich etwas über 30 DM.

Oben angekommen, wurde die Aufregung immer stärker. Der Lehrer richtete den Schirm und zeigte mir dann wie ich den komischen Rucksack anziehen musste und hängte dann alles an den Schirm an.
Der Start war etwas problematisch. Beim ersten Versuch, den Berg runter zu laufen, wollte der Schirm nicht richtig aufgehen und so lagen wir im Gras. Beim zweiten Mal klappte es aber.

Das Gefühl, nur an einem Schirm in der Luft zu hängen, ist einfach – unbeschreiblich schön. Im ersten Moment, wenn man keinen Boden mehr unter den Füßen spürt und man nur noch an diesem Schirm hängt, kribbelt es richtig im Bauch.
Und dann einfach, wie schwerelos über den Wald, die Wiesen und Dörfer fliegen, das ist einfach fantastisch. Der Wind pfeift einem um die Ohren und man fühlt sich einfach frei, frei von allen Sorgen.
Mal geht es hoch, mal geht es runter, getragen vom Wind über die Landschaft gleiten und Fotos schießen *gg*

Auch die Landung ging etwas schief ;-) Das Gras war noch nass vom Regen die ganze Woche und halt auch ziemlich rutschig. Da gab’s keinen festen Halt auf dem Boden und letztendlich sind wir halt doch aufm Boden gehockt. Aber es war nicht weiter schlimm. Nur die Hose war ein bisschen (arg) schmutzig.

Ich habe mich danach auch erkundigt was so ne Ausbildung kosten würde, dass ich selbst fliegen darf. Aber das wären dann um die 2000 - 3000 DM gewesen ich weiß nicht mehr genau und das war mir dann doch ein wenig zu teuer. Und das wäre dann nur die Ausbildung gewesen, ich hätte noch keine Ausrüstung. Eine neue Ausrüstung hätte glaube ich auch um die 5000 DM gekostet.

Leider blieb es mehr als 2 Jahre lang bei dem einen Flug. Ich würde aber wenn ich die Gelegenheit hätte jederzeit noch einmal fliegen. Auch wenn ich dieses Mal die 170 DM bzw. 90 € (es ist ja alles teurer geworden) bezahlen müsste.


Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt

Euer
Moorhühnle