Die Wolke (Taschenbuch) / Gudrun Pausewang Testbericht

Ravensburger-buchverlag-die-wolke-taschenbuch
ab 6,38
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Erfahrungsbericht von Meetfriends.tk

EIN BEWEGENDES SCHICKSAL

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Gerade stöberte ich ein wenig in der \"Bücherei\" von Yopi und wollte mal sehen, wie seine Mitglieder das Buch \"Die Wolke\" von Gudrun Pausewang finden. Es wunderte mich sehr, dass noch niemand einen Bericht darüber geschrieben hatte, weshalb ich das jetzt übernehme!

Preis: Damals 9,90 DM, also 5,06 Euro oder teurer

Die Autorin:
Gudrun Pausewang ist 1928 in Wichstadtl (Böhmen) geboren, war lange als Lehrerin in Deutschland und in deutschen Schulen in Südamerika tätig. Durch viele Auszeichnungen (z. B. Deutscher Jugendliteraturpreis für dieses Buch) zählt sie mittlerweile zu den bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautoren.

Der Verlag:
\"Die Wolke\" ist 1987 zum ersten Mal in der Ravensburger Jungenreihe und 1997 als Ravensburger Taschenbuch Band 8014 erschienen.

Aufmachung:
Das Buch ist in einer gut leserlichen Schrift gedruckt und enthält ziemlich viele Abbildungen, die hauptsächlich Atomzeichen zeigen.

Das Buch:
In dem Buch mit 222 Seiten geht es um Janna-Berta, ein 14-jähriges Mädchen, dass nicht weit vom Atomkraftwerk Grafenrheinfeld entfernt lebt und auch schon durch das Unglück von Tschernobyl vor drei Jahren beunruhigt wurde, jedoch keine Angst vor´m eigenen Wohnort hat. Schließlich gehen alle, vor allem ihre Großeltern davon aus, dass solch ein Reaktorunfall nicht in den deutschen, \"sicheren\" Kernkraftwerken, auftreten kann.
Als sie eines Tages gelangweilt im Schulunterricht sitzt, ertönt ein Schulalarm, von dem die ganze Klasse inklusive Lehrer denkt, dass es sich nur um einen Probealarm handelt.
Plötzlich meldet sich der Schuldirektor über die Sprechanlage zu Wort und befiehlt den Schülern, sich schnell und direkt nach Hause zu begeben, weil es einen ABC-Alarm (Atom, Biologie, Chemie) gab.
Die Schüler stürmen in den Flur der Schule und durch die Massenpanik stauen sich die Ausgänge.
Irgendwie kommen alle aus dem Gebäude heraus und laufen Heim.
Janna-Berta wird von einem älteren Schulfreund nach Hause gefahren, doch die Straßen sind ebenfalls überfüllt. Sie nähern sich langsam ihrem Dorf und sehen einen Schulbus, aus dem kleine, lachende (Schulfrei, sie verstehen den Ernst der Lage nicht) Schulkinder aussteigen und von ihren beunruhigten Müttern umarmt werden. Dabei denkt sie auch an ihren kleinen Bruder Uli, der Zweitklässler ist.
Sie erreicht ihr Elternhaus und kann glücklicherweise auch Uli vorfinden, auf den sie aufpassen muss, da ihre Eltern für zwei Tage nach Schweinfurt gefahren sind, um Janna-Berta´s Großeltern zu besuchen.
Sie ist sehr besorgt und schließlich kommt er doch nach Hause.
Viele Leute aus ihrer Umgebung flüchten vor der \"Atomwolke\", da sich der Wind dreht und sich bedrohlich Schlitz, dem Dorf, in dem Janna-Berta wohnt, nähert.
Deshalb verschanzen sich die Geschwister, nachdem sie im Radio vom Drehen der Windrichtung gehört haben, im eigenen Keller.
Auch die Polizei, die Streife fährt, macht mit Megaphonen deutlich, dass die Menschen sich in ihren Kellern verschanzen sollen, bis Entwarnung gegeben wird. Die Nachbarn, die aufbrechen, rufen bei den Kindern an und fragen, ob sie sie mitnehmen sollen. Doch Janna-Berta hält sich an die Anweisungen der Polizei und lehnt ab.
Endlich ruft ihre Mutter an und verlangt panisch, dass sie mit den Nachbarn mitfahren sollen, weil die Strahlung überall durchkommt und legt auf. Doch die Nachbarn sind schon alle weggefahren.
Verzweifelt beschließt Janna-Berta mit den Fahrrädern und wenig Gepäck nach Bad Hersfeld zu fahren, um dort mit dem Zug nach Hamburg zu ihrer Oma zu fahren.
Mit ein wenig Kleingeld und Proviant radeln die Geschwister und kommen viel besser als die im staustehenden Autos voran und lehnen, weil sie schneller vorankommen, die Mitfahrgelegenheiten Bekannter, die sie auf der Fahrt treffen, ab.
Uli ist schon sehr erschöpft und muss immer wieder von seiner Schwester motiviert werden.
Im letzten Dorf vor dem Bahnhof geschieht ein tragischer Unfall...... Ob sie vor der Giftwolke fliehen können und ob es auch ihre Eltern, die weniger von Grafenrheinfeld entfernt sind, schaffen?

Findet´s selbst heraus!

Ich fand das Buch wirklich traurig und zum Nachdenken! Man muss sich mal vorstellen, wenn so etwas wirklich passieren würde! Zwar sind die deutschen Kraftwerke sicher, doch irgendein Unfall könnte den Tod für viele Menschen bedeuten! Massenpanik bricht aus und man kann nicht fliehen! Da geht es nur noch um Glück, denn jeden kann es treffen! Jeder kann verstrahlt werden und sterben! Man kann nur froh sein, dass Deutschland seine Atomwerke immer weiter abbaut, da ich dieser Art der Energiegewinnung einfach nicht trauen kann. Die Autorin verfasste dieses Buch Ende der 80er Jahre, also zu einer Zeit, in der die Menschen nach Tschernobyl gegen die Atomkraft demonstrierten. Das Deutschland in Zukunft aus dem \"ATOMgeschäft\" aussteigt ist meiner Meinung nach vor allem diesen Menschen zu verdanken.

Diesen Bericht habe ich auch bei CIAO veröffentlicht.

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