Pferdepflege Testbericht

Viele Reiter und Pferdebesitzer glauben, daß sie Ihrem vierbeinigen Liebling etwas gutes tun, wenn sie ihm regelmäßig die Hufe 'lackieren'.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, daß die ganze ölerei und schmiererei sinnlos ist. Sicher gibt es einzelne Problemfälle, wo man um eine speziell Salbe oder ein besonderes Öl nicht herumkommt - aber der normale Huf sollte mit der Feuchtigkeit auskommen, die ihm auf der Wiese oder der Matschkoppel zugeführt wird.

Oft höre ich das Argument, daß die Hufe des Pferdes so schlecht wachsen und der Besitzer deshalb ein Huffett mit Lorbeeröl verwendet, weil dadurch das Hufwachstum angeregt werden soll. Es ist zwar prinzipiell richtig, daß die Hufe dann schneller wachsen, allerdings begünstigt das Lorbeeröl das Wachstum von minderwertigem Horn. Da sich dieses minderwertige Horn natürlich schneller abnutzt, hat man vom schnelleren Wachstumseffekt leider nichts. Weiters besteht noch die Gefahr, daß sich wegen der schlechten Hornqualität leichter Hufabszesse oder Hornrisse bilden.

Leider ist in jedem herkömmlichen Huffett Lorbeeröl enthalten - wird sogar noch als besonderer Zusatz extra aufgeführt. Man muß also schon ein bißchen suchen, um ein lorbeerölfreies Huffett zu ergattern.

Mein Pflegefavorit (wenns denn schon einer sein muß) bei brüchigen Hufen ist die Hainzel-Hufsalbe - aber das ist ein anderes Kapitel ;-)

Also, liebe Pferdebesitzer und Pferdepfleger: tut unseren Höppels was gutes und laßt die Natur an die Hufe - sie ist im allgemeinen ausreichend. Und wenn ihr der Natur mal unbedingt nachhelfen müßt, dann bitte Finger weg von Lorbeeröl - sonst macht ihr es noch schlimmer!