Der Planer 3 (Management PC Spiel) Testbericht

Der-planer-3-management-pc-spiel
ab 26,60
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

Erfahrungsbericht von FrankyMarc

So war das aber nicht geplant!

Pro:

War recht billig

Kontra:

War zu teuer

Empfehlung:

Nein

Wie eine Revolution schaute es im Vorfeld aus. Sämtliche Vorgänger schienen in den Schatten gestellt zu werden. Wer sollte auch ahnen, dass es anders kommen würde? Sämtliche Vorfreude war innerhalb von wenigen Momenten erst gedämpft und kurz darauf ganz zerstört. Einen weiteren Staubfänger, mehr habe ich nicht davon – und 20 Euro weniger auf dem Konto. War es das Wert? Niemals!

Schon vor bestimmt einem Jahr fieberte ich dem hoffentlich baldigen Erscheinungstermin des 3. Teils der WiSim-Serie „Der Planer“ entgegen. Mit Blick auf die Homepage schien es ein phänomenales Spiel zu werden, mit viel mehr Funktionen, Spieltiefe, Neuerungen. Und was wurde es? Das genaue Gegenteil.

Ziel des Spieles ist es… das Ziel rauszufinden. Wo beim ersten Teil das Ziel noch war, die Nachbarn in den Schatten zu stellen, ist es beim 3. Teil leider nicht direkt zu finden. Scheinbar soll man einfach ein glückliches Leben zwischen Arbeit und „Haushalt“ geniessen können. Doch wie sieht die Arbeit aus?

Als Geschäftsführer bzw. Inhaber einer Spedition fängt man bei Null an und muss sich diesen Laden erst einmal aufbauen. Am Anfang hat man sein Büro, einen PC/Laptop, ein Telefon und ein Notizbuch. Besser als gar nix – doch es fehlt noch ein LKW und ein Fahrer. Mehr braucht man zu dem Zeitpunkt nicht zum glücklich sein. Aufträge flattern automatisch einmal täglich rein und der Rest des Tages soll augenscheinlich darin bestehen, diese Aufträge auf seine LKWs zu verteilen und zu planen. Wäre das ganze nur so einfach, denn man hat eine Zeit zur Abholung – z.B. ab dem 1.1.2004 und 12 Uhr – und eine Anlieferungszeit – z.B. bis zum 6.1.2004 und 3 Uhr. Also muss man nicht nur sehen, dass die LKWs ausgelastet sind, sondern auch dass sie – im Gegensatz zum ersten Teil, wo sie zu spät kommen konnten – nicht zu FRÜH am Startpunkt sind. Ja genau, Startpunkt. Im Gegensatz zum 1. Teil werden die Waren nun auch in anderen Städten abgeholt. Europaweit – das könnte stressig werden. Doch so lassen sich evtl. leere Fahrten etwas mehr zurückschrauben. Man schaut einfach, dass in der Nähe vom Zielort eine neue Fracht aufgenommen werden kann. Leider macht einem dabei oftmals die Zeit einen Strich durch die Rechnung.

Auch spielt sich das ganze nun nicht mehr in unzähligen Räumen ab, sondern nur im Büro. Von dort aus kauft man LKWs per Online-Shop, Immobilien ebenfalls dort und auch Kleinigkeiten für die privaten 4 Wände. Schade nur, dass man damit nichts anfangen kann, ausser sie dort stehen zu haben. Auch die Mitarbeiter(innen) haben nun zu 50% die Funktion, Arbeit abzunehmen und die weiblichen Angestellten sind primär potentielle Ehefrauen für den Chef. Sollte man einen Disponenten einstellen, dann kann man eigentlich den ganzen Tag zu Hause bleiben, denn der erledigt alles von der Kalkulation über die Auftragsvergabe. Bevor ein Auftrag ausgeführt werden kann, muss nämlich erst kalkuliert werden und dem Kunden ein Angebot eingereicht werden. Das kann auch nerven, wenn man ewig warten muss, bis der Auftrag endlich erledigt werden darf. Und dann bekommt man nicht mal eine Meldung.

Personal braucht man evtl. später auch mal etwas mehr. Dieses bekommt man telefonisch über das Arbeitsamt – dann kommen Bewerbungen per Post und diese klingen fast immer gleich, genau wie die Gespräche. Man hat keine Wahl ausser Ja oder Nein – nur in verschiedenen Variationen. Man kann auch noch so ein Arschloch sein, der/die Bewerber/in wird nicht von selber ablehnen.

Ebenfalls telefonisch läuft die Werbung ab. Dann kommt eine Frau von der Agentur vorbei und man muss „persönlich“ mit ihr einen vorgefertigten Dialog ohne große Auswahlmöglichkeiten durchgehen.

Die größte Neuerung ist allerdings ohne Zweifel das Privatleben. Man kann sich in seiner Wohnung frei bewegen, muss sich selber essen kochen – dort hat man je nach Uhrzeit sogar Auswahlmöglichkeiten – sich beschäftigen (fernsehen) und schlafen. Diese 3 Punkte machen den ganzen Tagesablauf in der Wohnung aus. Man kann nicht lesen, spazieren gehen, sauber machen – nein, man kann nicht mal ins Bad gehen. Dieser Punkt war für mich definitiv der enttäuschendste, habe ich mir das ganze doch wie eine Art Sims mit Arbeit vorgestellt, wo man nun das Leben wirklich rund um die Uhr lenken kann. So habe ich mich geirrt. In der Wohnung hängt ein Telefon, welches auch nicht zu benutzen ist. Schade eigentlich – Isolationshaft pur. Doch das Budget war vermutlich zu klein, um die Technik und die Möglichkeiten noch ein wenig zu erweitern, so dass der Abend nicht nur aus fressen, in die Röhre glotzen und schlafen besteht.

Ebenfalls enttäuschend war die verkomplizierte Steuerung. Beim 1. Teil konnte man noch – ähnlich alten PC-Programmen – mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten (1:, 2:, 3:,…) bestimmen, was du in diesem Bereich tun möchtest. Heute im 3. Teil ist alles im Computer drin. Irgendwie kommt man kaum mit der Steuerung klar. Die Spielfigur hat im Büro keinen Grund, den Schreibtisch zu verlassen und sollte sie es tun keine Möglichkeit irgendwo hinzugehen. Außer man hat Mitarbeiter – dann kann man mit diesen reden. Dabei kommt jedoch auch nichts rum – alles bleibt beim alten.

Ich finde es sehr schade, dass in so langer Zeit kein wirklich sehenswertes Ergebnis zu Stande gekommen ist. Für 20 Euro konnte ich wohl kein Meisterwerk erwarten, aber es hätte wenigstens an den Vorgänger herankommen können und das tat es nicht. Es ist schade, dass ich mal wieder Geld in einen unnützen Staubfänger investiert habe, anstatt lieber auf wirklich gute PC-Spiele zu sparen.

Empfehlenswert ist dieses Spiel sicherlich nicht – und einen Stern vergebe ich nur, weil die Grafik recht ansprechend ist.

© bY o~> FrankY <~o
~02.11.2003~
Posted on Yopi ~21.11.03~

P.S.: ~04.12.03~ Oops... hab ich mich glatt verklickt und das Teil empfohlen... wurde natürlich geändert *schäm*

20 Bewertungen