Philips HP6409 Satinelle Testbericht

Hallo, Ihr Lieben!

Zur Schönheit einer Frau gehört heutzutage auch die Beschaffenheit eines Aals, zwar nicht so schleimig, aber dafür ohne Haare und glatt... :-) So entschloss ich mich nach jahrelangem Rasieren, welches ich so satt hatte, mir einen Epilierer zu gönnen.


Die Pro´s und Con´s auf einen Blick:

+ für mich sehr gutes Ergebnis
+ fast schmerzfrei
+ relativ günstig
+ schickes Design
+ unklompizierte Handhabe

± Rasieraufsatz

- nur ein Beutel zur Aufbewahrung
- Netzbetrieb
- Hautreizung



Der nächste rote Elektrodiscounter ist zum Glück nur 15 km weit weg und schaute ich mir die ausgestellten Geräte an, welche aber zum Teil meinen Preisrahmen sprengten, bis zu 119 € wollten die für einen Braun X´elle haben, welches eigentlich das Objekt meiner Begierde war. Aber gleich fast 240 DM löhnen? Ich bin leider kein Krösus und das hätte meinen Haushaltsplan für mindestens 2 Monate aus dem Gleichgewicht geworfen. Schon halbwegs am Hinausgehen und frustriert entdeckte ich dann doch ein Gerät, der Philips Satinelle Soft 6409/03 für 64,99 €. So nahm ich den kurzerhand mit und sollte es auch nicht bereuen!


Zu Hause...
...auspacken! Die Schachtel ist größtenteils Blauweiß gehalten und vorne prangt das typische "Demonstrationsluder", welches so schöne glatte Haut hat und von einem Ohr zum anderen grinst. ;-) Nee im Ernst. Die Packung an sich ist doch eher schlicht gehalten und die obligatorischen Produktinfos sind überall zu finden. Das Innenleben der Packung ist aus sehr stabiler Pappe, welche den Epilierer vor Transportschäden schützt und das ganze Zubehör beherbergt:
- Epiliergerät mit bereits aufgesteckter Pinzettenwalze
- Schutzbeutel
- Rasieraufsatz
- BDA
- Massageschwamm
- Massagekopf (ist schon aufgesteckt)
- Aufsatz für empfindliche Körperstellen
- Reinigungsbürstchen
- Netzteil
Eine Besonderheit in dieser Preisklasse ist der Rasieraufsatz, aber dazu später mehr. Auch auf das Wechseln und Reinigen werde ich noch näher eingehen. :-)


Huch! Das tut ja gar nicht so weh!
Natürlich wollte das Teil sofort ausprobieren. Der Testlauf ließ mir jedoch die Nackenhaare zu Berge stehen: der Motor war recht laut und die Walze drehte sich mit enormer Geschwindigkeit. Damit soll ich schmerzfrei glatte Beine bekommen? Oh jee.....
Das Epilieren geht eigentlich sehr einfach. Der Pinzettenkopf wird rechtwinklig an die Haut rangehalten und nur ganz leicht an diese angedrückt. Durch das Zusammendrücken der einzelnen Pinzetten werden die Haare meist samt Wurzel mit herausgezogen. Es wird gegen die Wuchsrichtung epiliert, also von unten nach oben. Möchtet Ihr jedoch ein optimales Ergebnis, dann "rupft" Ihr erst von unten nach oben und dann nochmal von rechts nach links und umgekehrt. So werden auch quer wachsende Haare erwischt.
Je schneller das Vonstatten geht, desto weniger tut´s weh. Daher hat der Philips Satinelle Soft 2 Geschwindigkeitsstufen. Die erste ist für "Anfänger" gedacht (1800 Umdrehungen pro Minute). Die Haare werden nicht mit ganz so hoher Geschwindigkeit herausgezogen und Ihr könnt Euch erst an das Gefühl gewöhnen. Die 2. Stufe mit 2200 Umdrehungen ist für Erfahrene, die keine Angst mehr haben. :-)

Das es weh tut, kann ich so nicht bestätigen! Es fühlt sich an, wie, ja wie ein starkes Kratzen. Wo es dann doch ein wenig geziept hat, waren die Waden. Aber auch dort hat es nicht direkt wehgetan. Ganz ehrlich, ich habe es mir wesentlich schlimmer vorgestellt! Aber ich habe noch nicht mal die Zähne zusammenbeißen müssen; dabei bin ich sehr schmerzempfindlich!
Durch den Massageaufsatz direkt hinter der Pinzettenwalze wird die Haut noch zusätzlich entspannt.

Zudem bringt der Satinelle Soft noch einen Aufsatz für empfindliche Körperstellen mit. Dieser reduziert die Anzahl der aktiv arbeitenden Pinzetten auf einen schmalen "Streifen". Ich habe ihn für die Achseln ausprobiert. Da aber die Achseln bekanntlich wesentlich empfindlicher sind als Beine, tat´s hier richtig weh! Trotz des Aufsatzes und verringerter Geschwindigkeit schossen mir die Tränen in die Augen und ich brach nach 3 Sekunden ab. An der Bikini-Zone versuche ich´s gar nicht erst... ;-)

Das allererste Epilieren der Beine hat gerade mal eine halbe Stunde gedauert, und ich hatte so´n Ding noch nie benutzt! Geübte brauchen nur ca. 15 Minuten, da Ihr dann schon wißt, wie es läuft und welche Partien wie epiliert werden müssen.



Die Gründlichkeit und wie lange hält es an?
Mit einem einzigen "Drüberstreichen" gleich alles zu entfernen, das schafft selbst der High-End-Epilierer von Braun nicht. Ich muß 2 Mal über die Hautpartie fahren, bis wirklich alle Haare entfernt sind, so erwischen die Pinzetten aber auch feine Häärchen, die beim ersten Mal nicht mitgenommen wurden. Wer es besonders gründlich haben will: fahrt mit dem Gerät ganz langsam über die Haut! So ist die Chance größer, daß mit einem Zug fast alles gezogen wird und beim 2. Durchgang nur noch "Reste" gezupft werden. Klappt wunderbar!

Das erste Mal wuchsen die Haare nach 1 1/2 Wochen wieder nach, nach der 2. Epilation erst nach 2 Wochen, doch sie waren wesentlich weicher als sonst. Wer jetzt glaubt, gleich von Anfang an 4 Wochen haarfrei zu sein, irrt! Dies kommt erst nach und nach, denn durch das ständige Herausreißen wird die Wurzel mitgezogen bzw. schwer geschädigt und das Haar wird immer dünner, bis es irgendwann gar nicht mehr wächst. Bei regelmäßigem Epilieren kommt Ihr den 4 Wochen aber immer näher!


Der Rasieraufsatz:
Da meine Achseln und die Bikini-Zone für´s Epilieren nicht wie geschaffen zu sein scheinen, habe ich hier den Rasieraufsatz verwendet. Dieser hat mich durchaus überrascht! An den beiden Kanten oben und unten sind noch "Kämme" angebracht, die die Haare aufrichten und so ein optimales Erfassen durch den Scherkopf ermöglicht wird. Die Gründlichkeit eines Nassrasierers hat der Scherkopf nicht. Aber dennoch ist ein gutes Ergebnis vorhanden, auch wenn leider nicht alle Haare mitgenommen werden und ich öfter drüber gehen mußte. Die Haut ist auch nicht so glatt wie bei einem "Gillette". Längere Haare werden nicht mit einem Zug entfernt, sondern erst "gekürzt" und nach einem nochmaligem Rasieren völlig entfernt. Trotzdem bin ich auch dem Scherkopf völlig zufrieden, zumal ich jetzt nur noch ein Gerät für alles brauche.
Das Scherblatt sollte nach ca. 18 Monaten ausgetauscht werden. Wieviel dies kostet, habe ich bis jetzt nicht in Erfahrung bringen können, aber ich denke mal 10 - 15 € sind durchaus realistisch und immernoch günstiger, als Ersatzklingen für Nassrasierer.


Handhabung und Reinigung:
> Die Vorbereitung: ...besteht eigentlich nur darin, daß Ihr die Steckdose mit dem Netzteil beglückt und das andere Ende unten in den Epilierer steckt. Das war´s schon!
> Reinigung: Den Epilier- und Rasierkopf könnt Ihr ohne schlechtes Gewissen unter Wasser halten und so auch feinste Häärchen herausspülen. Jedoch muß dieser anschließend richtig trocken sein, bevor Ihr ihn wieder auf das Gerät steckt. Aber durch die Wasserreinigung wird gewährleistet, das die Köpfe immer sauber sind! Der Rasieraufsatz läßt sich komplett in seine Einzelteile zerlegen, damit könnt Ihr diesen besonders gut reinigen. Der Epilierkopf dagegen ist nicht zerlegbar, aber durch das Wasser werden auch hier alle Rückstände entfernt. Gut gemacht Philips! (Die Reinigung mit Wasser geht natürlich nur bei den Aufsätzen, nicht mit dem Gerät selber! ;-) )
> Wechseln der Aufsätze: Die Köpfe werden zum Entriegeln nach links gedrückt (bei Rückansicht) und nicht abgezogen. Zum Aufsetzen nach rechts geschoben. Dies geschieht innerhalb einer Sekunde und so ist ein schnelles Wechseln problemlos möglich. Den Massageaufsatz sowie der für die empfindlichen Patien lassen sich von oben aufstecken. Die Massageaufsatz bekommt Ihr durch Ziehen ab.
> Griffigkeit: Das Gerät an sich ist leicht und auch nach längerer Benutzung immernoch angenehm in der Hand zu halten. Leider gibt´s keine gummierten Griffflächen. Die Größe ist gut bemessen, nicht zu klein, aber auch nicht zu groß!


Negatives:
Das Netzteil hat seine Vor- und Nachteile. Zum einen lauft Ihr nicht Gefahr, das ein Akku kaputt geht und dadurch den Epilierer wertlos macht. Zum Anderen stört die Schnur. Wir haben leider nur eine Steckdose im Badezimmer und ich setze mich gerne auf den Wannenrand. Aber dafür ist die Schnur noch zu kurz, obwohl über 2 m lang!
Die Hautreizung direkt nach dem Epilieren läßt sich wohl kaum vermeiden. Es zeigen sich kleine winzige rote Punkte. Diese verschwinden jedoch innerhalb von 12 Stunden. Wer aber ´nen Date hat, 2 Tage vorher epilieren, dann seid Ihr auf der sicheren Seite! ;-)
Es gibt nur einen Satin-Beutel zum Aufbewahren dazu. Ältere Philipsgeräte (Satin Ice z.B.) hatten wenigstens noch eine richtige Tasche, in der alles seinen Platz hatte und gut verstaut werden konnte. Dieser jedoch hat nur den Beutel, wo alles "reingeschmissen" wird und unter Umständen der Epilierer unnötig verkratzt und das Netzteil kaum noch reinpaßt...


Die Bedienungsanleitung:
...enthält alle nötigen Info´s und ist sehr verständlich geschrieben. Durch die ausklappbaren Bebilderungen habt Ihr diese immer im Blick und könnt Euch mit dem Gerät vertraut machen.


Mein 10. Massageschwamm...
Ein Pouf ist auch mit dabei. Er soll bei regelmäßiger Anwendung das Einwachsen von Haaren verhindern. Doch damit kann ich inzwischen handeln! Diese Dinger bekommt man schon für 1 € in Drogerien oder wie ich als Geschenk bei Yves Rocher. Den hätte sich Philips lieber sparen können und dafür eine ordentliche Tasche beilegen sollen... Trotzdem nett gemeint.


Die wichtigsten technischen Daten:
Gewicht: ca. 69 Gramm ohne Aufsätze und ca. 100 Gramm mit Epilierkopf
Abmessungen (mit Epilieraufsatz; jeweils dickste und breiteste Stelle): ca. 9,5 cm x 6,5 cm x 2,8 cm
Stromquelle: AC (Netz)
Stromverbrauch: 3 W
Anzahl der Scheiben: 21
Anzahl der Haarschnittpunkte: 20
Umdrehungen pro Minute: Geschwindigkeit 1: 1800 Min., Geschwindigkeit 2: 2200 Min.
Zupfvorgänge pro Sekunde: Geschwindigkeit 1: 600, Geschwindigkeit 2: 733


FAZIT:
Für 64,99 € ist dieser Epilierer sehr zu empfehlen! Die kleinen Minuspunkte werden durch den Preis und den Umfang doppelt wieder wettgemacht! Der Rasierer hat zwar keine "Gillette"-Qualität, aber so brauche ich nur noch 1 Gerät für alles und die Epilierleistung kann sich wirklich sehen lassen, im wahrsten Sinn...!


PS: Die "Lebensdauer" kann ich nach 4 Wochen natürlich noch nicht bewerten. Aber leider mußte ich etwas auswählen. Aber da Philips eine gute Marke ist, denke ich, daß er lange halten wird. :-)