Piercing & Tattoo - Studios Testbericht

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ab 11,62
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Erfahrungsbericht von die-frau

Den Körper für immer schmücken

Pro:

sieht gut aus

Kontra:

einige Risiken

Empfehlung:

Ja

Ich habe mir letztes Jahr mein erstes Tattoo stechen lassen. Ich habe schon lange mit dem Gedanken gepielt. Aber ich wollte mir das wirklich gut überlegen. Schließlich würde ich den Rest meines Lebens damit rumlaufen müssen. Man sollte wirklich gut über die Wahl des Motives nachdenken; gefällt es mir auch noch, wenn ich 20 Jahre älter bin? Ebenfalls sollte man sich überlegen, an welcher Stelle man sich ein Tattoo stechen läßt. Wie sieht die Stelle in 20 Jahren aus? Ich habe eins überm Steiß. Sicher wird diese Stelle in 30 Jahren nicht mehr die schönste sein. Aber ich 30 Jahren werde ich auch nicht mehr bauchfrei rumlaufen *g*
Die Wahl des Motivs:
Wie gesagt, sollte man sich überlegen, ob man das Motiv in einigen Jahren oder Jahrzehnten auch noch schön findet. Klar gibt es Wege, das wieder verschwinden zu lassen. Aber ob es völlig weg geht steht in Frage und über den Preis für das Wegmachen sollte man sich auch Gedanken machen. Es gibt eine Menge zeitschriften, in den Vorlagen abgedruckt sind, man sich im Internet Vorlagen ansehen und vor allem die Studios haben eine große Auswahl. Und wenn ihr im richtigen Studio seid, gibt es meißt auch einen kreativen Zeichner, dem ihr eure Wünsche genau mitteilen könnt.
Zu meinem Motiv muss ich sagen, dass ich vor einigen Jahren unbeingt eine Rose wollte. Jetzt bin ich froh, dass ich keine habe. ich habe 3 Stunden im Studio gesessen und Ordner gewälzt. Mir wurde nahegelegt, dass ich mir auch mehrere einzelne Teile von verschiedenen Vorlagen zusammen mischen kann. Das habe ich dann auch getan. Der kreative Malmeister hat die dann alles zusammengesetzt und mir gezeigt. Ich habe ihm gesagt, welche Teile mir nicht gefallen und wie ich sie haben will. Geduldig hat er so lange daran rumgefeilt, bis es mir gefiel.
Jedenfalls weiß ich jetzt, dass mein Tribal ein Einzelstück ist :-)

Das Studio:
Wie auch beim Piercing solltet ihr euch einen Tättoowierer eures Vertrauens suchen. Das Studio sollte sauber und das \"Werkzeug\" steril sein. Ebenfalls empfehle ich euch, darauf zu achten, dass bei der Wahl eures Motives die Leute in dem Studio so geduldig sind, bis ihr es perfekt findet. Sie sollten euch nicht unter Druck setzen oder gar genervt warten das ihr endlich fertig werdet. Eine lockere und ungezwunge Atmosphäre nimmt außerdem die Angst. Ebenfalls ist, wie bei den Piercings zu sagen, dass unter 18 nichts ohne die Eltern läuft. Studios die da keinen Wert drauf legen, sind nur auf ihren Profit aus. Außerdem ist eine ausführliche Beratung über die Risiken sowie die Pflege danach Pflicht.

Das Stechen:
Ich glaube es gibt keinen schmerzempfindlicheren Menschen als mich. Und ich fand es wirklich überhaupt nicht schmerzhaft. Sicher kommt es auf die Stelle an. Sind unter der Haut direkt die Knochen oder kommt erst noch ein bißen Fett? Achtet darauf, dass der Tättoowierer Handschuhe trägt und die Nadel sterelisiert ist. Als erstes wird die Vorlage als Klebetattoo auf die Stelle geklebt. Das sollte man sich erstmal ansehen und gucken, ob das so den Wünschen entspricht. Andernfalls sollte man sich nicht scheuen, das auch zu bemängeln. Weiter geht es mit der Umrandung. Wenn man von schmerzhaft sprechen kann, war das bei mir der schmerzhaftere Teil. Bei mir hat das etwas eine dreiviertel Stunde gedauert. Danach war erstmal eine Raucherpause angesagt. Anschließend geht es mit dem Ausmalen (bei mir nur Schattierung) weiter. Das ist weniger schmerzhaft, das dies in der Regel nicht so tief gestochen wird. Das hat noch mal etwas über eine Stunde gedauert und war ehrlich gesagt sehr angenehm zu ertragen. Nach gut zweieinhalb Stunden konnte ich dann das Werk begutachten und war mehr als zufrieden. Und geschockt, dass es wirklich so schmerzfrei war *g*

Die Pflege:
Eigentlich sollte man grundsätzlich eine schriftliche Pflegeanleitung vom Studio bekommen. Man sollte 6 Wochen die direkte Sonne meiden, nicht ins Sonnenstudio, nicht in die Sauna und nicht schwimmen gehen. Auf Grund dieser Einschrenkungen ist es vorteilhaft, sich ein Tattoo nicht im Hochsommer stechen zu lassen. Da sich die ersten Tage über dem Tattoo eine Schorfschicht bildet, mehrmals täglich mit Melkfett vorsichtig einschmieren. Es kann auch sein, dass es blutet. Bei mir war es nicht mal gerötet *zumglück*. Außerdem sollte man die ersten Wochen nicht unbedingt Sport machen. Aber man merkt es auch selber, dass die Haut, gerade bei größeren Tattoos in den ersten Tagen noch spannt. Also, immer schön cremen :-)

Preis:
Natürlich ist der Preis von Studio zu Studio unterschiedlich und hängt immer von der Größe des Tattoos ab. Ich kann nur sagen, dass meins, was ungefähr 10 cm hoch ist und etwas 30 cm breit ist, 180 Euro gekostet hat. Und das war mir das Geld auf jeden Fall wert.

Warnung:
Ich war vor einigen Wochen auf Gran Canaria im Urlaub und habe auch da zwischen den ganzen Souvenirläden einige Studios entdeckt. Auch wenn sie mit Angeboten locken, das Geld im Urlaub eh lockerer sitzt und man vielleicht da auch mehr mut hat als zu hause ... ich kann nur davon abraten. Sicher gibt es auch in den Urlaubsländern gute Studios. Aber auch da gilt es darauf zu achten, ob sie sauber und steril sind. Und wer umgeben von einer Menschenmenge mitten in der Fußgängerzone Tattoos sticht, ist meiner Meinung nach nicht sehr empfehlenswert. Außerdem wird man eher selten über Risiken aufgeklärt, dass man z. b. nicht mehr in die Sonne sollte, was im Sommerurlaub doch eher unschön ist. Und ihr könnt bei evtl. Fragen die ihr habt, wenn ihr zu hause seid, niht einfach mal bei euren Tättowierer reinschauen.
Ich rate davon ab.

Ansonsten kann ich nur jedem, der Gefallen an Tattoos hat, dazu raten. Aber überlegt es euch gut, laßt euch nicht unter Druck setzen und nehmt nicht das erst beste Angebot.

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