Planten un Blomen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Anonym114

Hamburgs grüne Seite

Pro:

vielfältiger Garten mitten in Hamburg, guter Erholungswert

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Hamburg? Bevor ich hierher gezogen bin, war das vor allem der Hafen mit den Landungsbrücken und großen Kränen, das war die Alster mit Jungfernstieg, das Rathaus, der Hamburger Michel und die Reeperbahn. Hamburg, das war Großstadt, mit schönen alten Gebäuden zwar, aber die recht zahlreich. Doch wenn man sich umschaut, merkt man, dass es in der Stadt jede Menge Grün gibt, mal in Form von kleinen Parks um die Ecke, aber auch in ganz groß, wie im Fall des Stadtparks oder von Planten un Blomen.

WAS IST PLANTEN UN BLOMEN?
Planten un Blomen ist Hamburger Platt und heißt auf hochdeutsch Pflanzen und Blumen. Es ist ein ziemlich großer Grünpark, mitten in der Hamburger Innenstadt. Langweilig, gerade für jüngere Leute? Das sehen viele Menschen in Hamburg anders? Egal ob junges Paar, alleinstehender Student, Familien oder Senioren, sie alle kann man in diesem Blumenpark sehen. Der ist 47 ha groß, besteht aus beeindruckenden Blumenbeeten, Rasenflächen, Seen und Bächen.

GESCHICHTE:
Die geht schon ein ganzes Stück weit zurück, in ersten Ansätzen bis ins 17. Jahrhundert. Damals wollten sich die Hamburger vorm 30jährigen Krieg schützen. Zu diesem Zweck bauten sie die Befestigungsanlagen um den ehemaligen Stadtkern aus.
Bereits nach den napoleonioschen Kriegen entstand Planten un Blomen. 1820 wurden die Wallanlagen nieder gerissen, man planierte das Gelände, baute Wallringstraßen und richtete den Park ein. Zunächst entstand der alte botanische Garten.
Dann entstand hier auch ein Zoo. Dazu gibt es unterschiedliche Geschichten, die aber vielleicht auch nur Teil einer einzigen sind.. Einerseits habe ich gehört, dass Ernst Merck 1861 diesen Zoologischen Garten gegründet hat. Auch Alfred Brehm, der Autor von Brehms Tierleben soll dort als Direktor gewirkt haben. Dann heißt es aber auch, dass im heutigen Planten un Blomen auch Hagenbecks Tierpark unter gebracht war. Der zog in den 30er Jahren in den Stadtteil Stellingen um, wo er noch heute zu finden ist.
Von 1930 an wurde der Zoologische Garten in einen Volks- und Vergnügungspark umgewandelt. Der Gartenarchitekt Karl Plomin ließ einiges ändern, um die Anlage für die Niederdeutsche Gartenschau 1934 und 35 vorzubereiten. Aus der Zeit stammt auch der Name Planten un Blomen Dreimal war Hamburg Schauplatz der Internationalen Gartenschau, 1953, 63 und 73. Diese Veranstaltungen sorgen dafür, dass sich der Park weiter wandelte.

MEIN ERSTER EINDRUCK:
Ein relativ zentraler Bahnhof in Hamburg ist der Dammtorbahnbof. Von ihm war ich vor einiger Zeit in Richtung Innenstadt (Collonaden, Gänsemarkt) unterwegs und ging den Dammtordamm runter. Auf der rechten Ecke wollte ich mir eigentlich nur ein Eis holen und entdeckte am Stephansplatz den Eingang zum Park. Zunächst war mir nur der Bereich rund um die Wallanlagen, mit Wasser, Wiesen und Bäumen bekannt. Hier konnte man gut ein wenig Ruhe tanken, sich für einen Augenblick oder auch richtig lange ins Gras setzen und mitten in der Stadt die Seele baumeln lassen. Und mit der Zeit merkte ich, dass mehr in Planten un Blomen steckt. Viele, verschiedenartige Ecken, in die man sich mitten rein oder zurückgezogen setzen kann, mal mit einem Blick auf Seerosenteiche, mal auf blühende Beete und auf vieles Meer.

WASSERORGEL:
Sie entstand für die Gartenschau und ist auch heute noch sehenswert. Den Namen trägt sie, weil das Wasser wie Orgelpfeifen nach oben schießt. Tagsüber kann man sie um 14, 16 und 18 Uhr im großen Parksee bewundern. An den Sommerabenden gibt es außerdem noch zusätzlich um 22 Uhr ein Lichtspektakel, im September findet das dann um 21 Uhr statt.

JAPANISCHER GARTEN:
Man hat fast das Gefühl, dass man tatsächlich in Asien ist, wenn man durch den japanischen Garten schlendert. Ihn findet man im südlichen Parkbereich. Im Zentrum des japanischen Gartens lädt ein Teehaus zum Verweilen ein. Es wird sehr schön und beschaulich von Wasser umringt. Es fließt über Steintreppen und zwischen Felsblöcken hindurch. Bei meinem letzten Besuch in Planten un Blomen konnte man im Teehaus tatsächlich (kostenlos bzw. gegen eine kleine Spende, die aber freiwillig war) eine Tasse eines besonderen Grünen Tees probieren. Mein Fall war der allerdings nicht so ganz. Aber nett finde ich diese Einrichtung trotzdem.

ROSENGARTEN:
Leider ist die Jahreszeit hierfür inzwischen nicht mehr ganz so günstig. Doch im Juni erblüht im Rosengarten eine wahre Pracht in allen möglichen Farben. Bögen werden von Rosen umrankt und wirken romantisch-verspielt. In kleinen runden Sitzecken kann man sich hinhocken und die vielfarbigen Blütenträume bewundern. Geht man etwas näher dran, so strömt einem bei mancher Rose ein wunderbahrer Duft entgegen.

KRÄUTERGARTEN:
Auch der ist ein wirkliches Highlight in Planten un Blomen. So manche Pflanze, die man hier sieht, kennt man. Weiß aber nicht, wofür sie gut sein soll. Im Kräutergarten ist der menschliche Körper in verschiedene Zonen unterteilt. Sie findet man verschlungen, so wie in einzelnen Räumen im Kräutergarten. Und der ist auch eine Wohltat für die Sinne, z.B., wenn man Lavendelduft erschnuppert.

KINDERSPIELE:
Auch da wird einiges geboten. Neben normalen Spielgeräten gibt es z.B. Wasserspielereien, an denen die Kinder selber spritzen können. Und eine Rollschuhbahn gibt’s auch, die im Winter zum Schlittschuhlaufen verwendet wird.

WIE KOMMT MAN HIN:
Der einfachste Weg ist mit Bahn,Haltestelle Dammtor. Verläßt man den Dammtorbahnhof durch den Hinterausgang, so muss man sich links halten und kommt über eine Brücke. Dort sieht man dann schnell rechts eine kleine Buchhandlung und die U-Bahnstelle (durch die man natürlich auch hin gelangt). Geht man dazwischen durch, so kommt man direkt zu einem der Planten-un-Blomen-Eingänge.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, versucht am besten an der Moorweide (auf der anderen Seite vom Dammtorbahnhof (kostenlos) zu parken). Dann geht man durch den Bahnhof hindurch und weiter wie grad schon beschrieben.

MEHR ÜBER PLANTEN UN BLOMEN:
In dem Park gibt es gerade in den Sommermonaten jede Menge Veranstaltungen wie Konzerte und andere Aufführungen. Was wann statt findet, erfährt man im Veranstaltungsprogramm. Das gibt es kostenlos beim Zentrum für Umwelt und Entsorgung , Hermannstraße 14, Telefon: 34 35 36. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 18 Uhr.
http://www.stadtgruen.hamburg.de/

PREIS:
Der Eintritt in diesen Park ist kostenlos.

FAZIT:
Noch kenne ich Planten un Blomen nicht bis in die kleinste Ecke, muss mir sicher noch so manches erlaufen. Gerade jetzt an den warmen Sommertagen nutzen zahlreiche Leute die verschiedenartigsten Stellen des Parks, um (mit Getränken und Essen aber auch einem guten Buch im Gepäck) ein bißchen Urlaub mitten in der Großstadt zu machen. Der Erholungswert hier ist wirklich toll. Auch zum Spazierengehen gibt es jede Menge Gelegenheiten.
Und wer von Natur genug hat, ist in wenigen Minuten mitten in den Einkaufsstraßen der Innenstadt.
Ich finde diesen Park großartig, staune zwar ein bißchen, dass die Stadt all die Pracht auch trotz schlechter Finanzlage erhalten kann, freue mich aber auch über dieses schöne Stück Grün! Egal ob Besucher oder Bewohner: Planten un Blomen ist einen Besuch allemal wert.

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