Playmobil 3072 Bauernhof Testbericht

Es begab sich anno Anfang der 80er Jahre in Niedersachsens Hauptstadt, das der Comte de Flandre, zu dieser Zeit mit knapp 8 Jahren in der Tat noch recht klein, von Spielzeug nicht lassen konnte, das sich Playmobil nannte.

So schrieben wir Anfang Dezember und ich musste aus welchen Gründen auch immer meine Mutter zum Einkaufen in die Stadt begleiten. Schon damals habe ich es gehasst und gespürt: Shopping, das muss was verdammt Weibliches sein.

Überraschenderweise führte uns unsere Tour auch in die Spielzeugabteilung von Horten. Ich witterte Morgenluft und eine gewisse Chance, etwas abzustauben. Mein Spielgefährte Heinzpeter (diesmal ist der Name wirklich nicht geändert, er heißt wirklich so) bekam just ein paar Wochen zuvor zu seinem Ehrentage von den Eltern den Playmobil Bauernhof. Den fand ich so geil, dass ich versuchte ihn auch zu schnorren.

Nachdem meine Mutter eine Kleinigkeit von Playmobil gegriffen hatte, versuchte ich, sie auf den Bauernhof aufmerksam zu machen. Das hatte aber wenig Erfolg. Weder das Argument, dass Heinzpeter den Bauernhof auch bekam, noch die Androhung von Geflenne und Genöhle halfen. Na ja, Heinzpeters Eltern fuhren damals schon BMW und wir nur VW.

Auf meine Frage, was das denn dort von Playmobil sei und für wen, sagte sie: \"Du weißt doch, dass die Pacholkes jedes Jahr ein Paket zu Weihnachten bekommen und für die Kinder soll ja auch was dabei sein.\" Ich rief daraufhin laut durch den Laden: \"Scheiß DDR, warum bekommen Ronny und Peggy was von Playmobil und ich nicht.\" Nun, die Leute schauten schon, meine Chancen auf neues Playmobil waren gen Null gesunken. Ich war froh, dass ich an diesem Nachmittag dann wenigstens noch zu Heinzpeter durfte.


Nun nach über 20 Jahren entdeckte ich hier die Playmobil-Rubriken und das weckte vorbezeichnete Erinnerungen. Da ich darüber hinaus dem schnöden Mammon nicht abgeneigt bin, rief ich kurzerhand Heinzpeter an, lud zwei Kofferradios Gilde in den Kofferraum und ab nach Hannover zum Playmobil Revival.

Heinzpeter konnte in der Tat noch seinen Bauernhof einigermaßen rekonstruieren. Hätte er rechtzeitig Mittel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragt, hätte die Hofstelle noch prächtiger ausgesehen, aber egal, wir fühlten uns wie knapp 10jährige, durften zum Glück jetzt aber schon Bier trinken und spielten: PLAYMOBIL !!!


Hier mein Bericht:

Playmobil präsentiert für ca. € 54,99 eine prächtige Hofstelle, die dem kleinen Junglandwirt von heute ähnlich wie uns damals riesige Freude bereiten wird.

In der Grundausstattung des Bauernhofes ist als bemerkenswertester Besttandteil das Wohn- bzw. Wirtschaftsgebäude enthalten. In einer typischen Bauweise mit weißem Klinker und blauem Dach präsentiert es sich sehr einladend.

Ins Erdgeschoss kommt man durch eine große gelbe Pforte, dahinter die bauerntypische Tenne. Der Dachboden ist der Heulagerung vorbehalten; ein Seilwindenaufzug, der wirklich funktioniert, schafft die Ernte zur Lagerung in der Hoffnung, dass die Getreidepreise wohl noch steigen werden. Wohl dem Landwirt, der solche Lagerkapazitäten sein Eigen nennen kann.

Weiterhin beinhaltet das Grundpaket eine ausreichende Umzäunung, landwirtschaftliches Grundgerät wie Forke und Schubkarre, Leitern, Kleingetier und ganz wichtig: den ersten Viehbesatz in Form von ein paar Rindern und Schweinen.

Das fanden Heinzpeter und ich besonders lobenswert in Zeiten, in denen bestimmte Marktsegmente der Landwirtschaft immer wieder krisengeschüttelt sind. Unser Hof ist also ein typischer Mischbetrieb mit Pflanzenproduktion und Tierproduktion in zwei Arten. Das macht uns relativ marktunanfällig.

Während sich Heinzpeter dem korrekten Ausfüllen des Antrages auf EU-Prämien widmete, forschte ich bereits nach Expansionsmöglichkeiten. Die Kreditzusage der Landwirtschaftlichen Rentenbank in der Tasche ging es los: die Bäuerin mit Hühnerschar, der Hirtenjunge mit Rindern, einen zünftigen Fendt Traktor und die entsprechende Drillmaschine wurde kurzfristig erworben. Alles bei PLAYMOBIL zu finden – und noch viel mehr: das ganze landwirtschaftliche Spektrum wird abgedeckt und ist zukaufbar.



Fazit
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Uns hat das Spielen mit Playmobil tierisch Spaß gemacht, wie auch schon damals als Kinder. Playmobil macht in meinen Augen Sinn als Kinderspielzeug, da es eine gute Qualität bietet, die durchaus ihren Preis hat, aber auch aus pädagogischer Sicht nützlich ist, da Playmobil den Alltag in der Gesellschaft präsentiert statt irgendwelcher komischen Fantasy-Kriegshorrorszenarien.

Der Bauernhof in seiner Grundausstattung bietet schon große Möglichkeiten zum Spielen, so dass es nicht allzu schnell langweilig wird. Die reichhaltige Erweiterungspalette in allen Preisstufen bietet exzellentes Potential für das ein oder andere Geschenk für den lieben Kleinen, sei es als Belobigung zwischendurch oder als größere Sache zu Ostern oder zum Geburtstag.

Der Sohn eines Kumpels von mir ist mittlerweile 4 Jahre alt und fährt total auf Playmobil und gerade die Landwirtschaft ab. Hier zeigt sich, dass Playmobil ein echter Dauerbrenner ist und kein Modespielzeug. Wem meine Argumentation noch nicht reicht, vielleicht kann ich Flori ja ein paar Statements entlocken, warum Playmobil für ihn so toll ist. Ich fürchte, dass kostet mich aber mindestens den Hasenstall ;-).

Vielleicht hat ja die ein oder andere Mami so kurz vor Weihnachten noch eine zündende Idee bekommen, wer weiß......



© Comte de Flandre im Dezember des Jahres 2002