Playmobil 3666 Große Ritterburg Testbericht

Jahrelang saß ich nach der weihnachtlichen Bescherung mit meinem Sohn neben dem Tannenbaum auf dem Fussboden. Das hatte einen trifftigen Grund. In einem Jahr war es das Piratenschiff von Lego, das ich mit ihm aufbauen musste, dann war es der Bauernhof und irgendwann war es diese kleine Ritterburg. Meine Frau zog sich immer ganz galant aus derAffaire, in dem sie die \"Technik\" uns Männern überliess und sich um das Essen kümmerte.

Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir diese Heiligabende immer sehr gut gefallen haben. Ich sehe meinen kleinen Sohn noch vor mir. Rote Backen, strahlende Augen und das konzentrierte und erwartungsvolle kleine Gesicht. Die Ritterburg von Playmobil war damals bei allen Kids in diesem Alter heiss begehrt und stand sicher bei vielen auf der Wunschliste. Ob die Ritterburg heute in den Details noch genauso ist wie damals, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Doch wahrscheinlich hat sich nicht sehr viel verändert. Bis auf den Preis vielleicht, der eher gestiegen als preiswerter geworden sein dürfte. So um die 130DM mussten wir bezahlen, glaube ich.

Der Karton war schon gewaltig für so einen kleinen Kerl und es ging sehr viel Geschenkpapier dafür drauf. In der Packung waren alle einzelnen Bauelemente gesondert abgepackt. Eine Bedienungsanleitung lag auch dabei, zu meinem Glück. Obwohl es dann doch nicht besonders schwer war, die Burg aufzubauen. Was mich etwas nervös machte, war das Zubehör. Also in der Kiste lagen fünf Figuren, die alle noch mit Zubehör ausgestattet werden mussten. So gab es verschiedene Helme und Haarschöpfe, Äxte, Armbrüste, Bogen, Schilde u.s.w. Für meine Hände erschienen mir die Teile winzig und für die kleinen Kinderhände waren sie eigentlich auch nicht so richtig geeignet. Mein Sohn knibbelte genau wie ich mit dem Zubehör herum, doch mit vereinten Kräften schafften wir es immer.Pferde waren auch dabei, für die auch Zaumzeug parat lag.

Die Burg war sehr verspielt mit Zinnen und zwei Türmchen und vielen Kleinigkeiten. Das Material der Playmobilsachen ist harter Kunststoff, der so einige Knuffe vertragen kann. Die Figuren waren beweglich,d.h. sie konnten die Arme und Beine bewegen und die Pferde konnten die Köpfe heben oder senken. Da zu der Burg leider nicht genügend Ritter und Pferde gehörten, kauften wir immer wieder mal Teile dazu. Einiges an Zubehör war so winzig, dass es im Laufe der Zeit einfach verschwand. So sammelte meine Frau Anfang noch alle kleinen Teile sorgsam ein, bevor sie saugte. Doch später gestand sie, dass es beim Saugen häufig so \"klackende\" Geräusche gegeben habe! Nun, wahrscheinlich war es wieder eine Axt oder ein Bogen, der unwiederbringlich im Saugbeutel verschwand.

Ein Problem gab es aber bei der Burg und darüber musste ich ein ernstes Wort mit meinem Sohn reden. Wir hatten die Burg treu nach der Anleitung aufgebaut im Angesicht unseres Schweißes. Doch schon ein paar Tage nach Weihnachten hatte der Kleine die Burg wieder in alle Einzelteile zerlegt. Oh Mann, da musste ich noch mal ran. Doch mir war klar, dass der Aufbau im Laufe der Zeit in immer kürzerer Zeit gelingen würde. Meine Frau beruhigte mich und meinte, es sei schliesslich kreatives Spielzeug, das eben auseinander genommen werden dürfe. Es wäre ja auch langweilig, wenn die Ritterburg jetzt für immer so stehenbleiben müsste. Na, das ist ja wohl Ansichtssache. Doch mein Sohn hatte seinen eigenen kreativen Anfall. Er baute die Burg zusammen, so wie er das wollte und spielte mit seinem Freund stundenlang damit. So perfekt wie ich es gemacht hatte, genau nach Anleitung, Stein auf Stein, war für ihn völlig unwichtig.

Als er schließlich aus dem Playmobilalter heraus war, verpackte meine Frau das Spielzeug und stellte es auf den Speicher.Mit diesem Spielzeug haben er und ich viele glückliche Kind-Vaterzeiten verbracht und daher ist die Ritterburg von Playmobil auf der ganzen Linie eine Bereicherung für die gesamte Familie.*g*

Hotti