Polizeivollzugsbeamt(er/in) - Schutzpolizei (mittl. Dienst) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  gut

Erfahrungsbericht von Bünabe

Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst

Pro:

Sicherer Job (in der heutigen Zeit nicht unwichtig, Vielfältigkeit des Berufes und den Spass

Kontra:

Schichtdienst, Überstunden, Stress unschöne Erfahrungen, Schicksale

Empfehlung:

Ja

Hallo, ich kann mir meine Meinung über diesen Beruf bilden, da sie auf eigenen Erfahrungen basiert.

Ich bin Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst.

Meine Ausbildung begann am 01.08.1994 und dauerte 2.5 Jahre.

Der Beruf des Polizeibeamten war nie ein Kindheitstraum von mir, wie bei einigen anderen Kollegen. Eigentlich wollte ich Bankkaufmann werden. Entschieden habe ich mich erst ein Jahr zuvor, dass ich den Beruf des Polizeibeamten ausüben möchte. Kriterien dafür waren unter anderem das Einstiegsgehalt, da die Ausbildung gleich recht gut vergütet wurde, die Sicherheit des Arbeitsplatzes und natürlich wollte ich etwas erleben. Informiert hatte ich mich beim BIZ (Berufinformationszentrum), beim Arbeitsamt. Einige Mitschüler hatten auch den Wunsch den Beruf des Polizeibeamten auszuüben.

Ich hatte mich zuerst in mehreren Bundesländern beworben, da es mir zum Anfang egal war wo ich landete. Ich wollte auch etwas neues sehen. Entschieden hatte ich mich dann für die Freie und Hansestadt Hamburg.

Der Einstellungstest war damals auf zwei Tage aufgegliedert. Am ersten Tag musste ich als erstes einen schriftlichen Test machen. Der bestand aus den üblichen Einstellunstests. Logisches Denken, Abstraktionsfähigkeit, Gestaltwahrnehmung, Merkfähigkeit, Leistungs- und Konzentrationstests.

Wir bekamen eine Mappe und mussten jedes einzelne Blatt bearbeiten. Dazu hatte man meistens eine kurze Bearbeitungszeit von nur einer oder zwei Minuten pro Blatt. Danach kam das nächste Blatt dran. Man sollte sich aber auf gar keinen Fall verrückt machen, wenn man nicht alle Aufgaben die gefordert werden, in der dafür vorgesehenen Zeit schafft. Erstens kann man in den meisten Fällen die Aufgaben in der angegebenen Zeit nicht schaffen und man will natürlich auch ein wenig Druck aufbauen, um zu sehen wie man unter Stress arbeitet. Einige Aufgaben bestanden daraus Zahlenreihen zu vervollständigen, Textaufgaben, Gesichter oder besondere Merkmale einer Geschichte wiederzuerkennen, soviele Flüssigkeiten oder Pflanzen in einer bestimmten Zeit aufzuschreiben wie einem einfallen oder Symbole zu vervollständigen.

Wer übrigens interessiert ist an dem Beruf und sich bewerben will, den verweise ich auf das Ende des Artikels, denn da werde ich die Adresse der Einstellungsstelle von Hamburg erwähnen.

Zur Übung für den schriftlichen Teil empfehle ich das Buch \"Testtraining Einstellungs- und Eignungstests erfolgreich bestehen, von den Autoren Hesse/Schrader.

Als nächsten Test gab es ein Lückendiktat, wo wir die fehlenden Wörter eintragen mussten, die uns allerdings angesagt wurden.

Danach kamen wir zu einem mündlichen Test, dem Einstellugsgespräch. Da wurden wir über uns befragt oder über politische Themen.

Wer alle Tests bis dahin bestanden hatte kam zum Sporttest. Wir mussten einen Parcours durchlaufen, in dem es auf Schnelligkeit und Geschicklichkeit ankam. Dieser Parcours musste in einer gewissen Zeit geschafft werden. Weiter mussten wir einen Medizinball eine bestimmte Entfernung weit werfen.

Wer nun auch den Sporttest geschafft hatte, konnte sich bis zum nächsten Tag ausruhen und kam dann zur ärztlichen Untersuchung.

Ich erhielt einige Wochen später den Einstellugsbescheid und fing dann am 01.08.1994 bei der Hamburger Polizei an.

Die Ausbildung über wohnte ich im Wohnheim der Polizei. Die Unterbringung war da noch für das erste Jahr pflicht. Dieses hieß amtliche Unterbringung. Heute ist das nicht mehr der Fall.

Die Ausbildung war in 5 Semester untergliedert. Die ersten beiden Semester waren Theorie. Uns wurde die rechtliche Handhabe vermittelt, den Umgang mit Menschen, Waffenausbildung, Sport, Politik, Englisch, Deutsch, Interna des Berufslebens, Psychologie Kriminalistik, Informatik, Einsatlehre. Wir machten Übungen und Training für den Einsatz.

Das dritte Semester war dann Praktium an einem Polizeirevier, wo wir dann endlich ein halbes Jahr lang richtig Polizeiarbeit leisteten. Danach ging es wieder an die LPS( Landespolizeischule) um das 4. und 5. Semester zu bewältigen. Im 4. Semester waren sehr viele Lehrgänge. Unter anderem der Erwerb zum Fahren von Dienstkraftfahrzeugen.

Nach erfolgreichem Bestehen der Laufbahnprüfung 1, dass war der Abschluss der 2.5 jährigen Ausbildung wurde man zum Polizeimeister ernannt und kam dann in die Bereitschaftspolizei. Hier verbrachte man die erste Zeit seines Beruflebens. Die Zeit war sehr interessant und hat mir auch Spass gemacht. Zum Dienst in der Bereitschaftspolizei gehört, dass man bei Demonstrationen und Fußballspielen eingesetzt wird. Zur Sicherung bei Staatsbesuchen. Man leistet Objektschutz vor gefährdeten Objekten. In Hamburg gibt es auch noch Regeldienste wo die Bereitschaftspolizei zur Unterstützung der einzelnen Reviere eingestzt wird, und dann somit auf dem Streifenwagen fährt. Auch zur Drogenbekämpfung und Durchführung von Razzien wird die Bereitschaftspolizei eingesetzt. Ebenso kann es vorkommen das die Bereitschaftspolizei für Auswärtseinsätze in anderen Bundesländern angefordert wird, z.B. Castor-Transporte, Chaostage, Staatsbesuche und Überschwemmungen. Auch werden U-Bahnbegleitung oder andere Präsenzdienste geleistet.

Ich war 5 Jahre in der Bereitschaftspolizei. Seit 01.04.2002 bin ich nun an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und mache eine zweijährige Ausbildung zum Polizeikommissar( gehobener Dienst). Auch diese Möglichkeit besteht bei der Polizei. Man kann sich fortbilden und auch Aufstiegsmöglichkeiten bieten sich.

Mit 27 Jahren wird man dann zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Es sichert einen im Status des festen Berufes.

Wer sich für den Beruf des Polizeibeamten entscheidet muss sicherlich einiges Bedenken. Es gibt nicht immer nur schöne Tage im Berufleben. Ich selber kann mir zwar nichts anderes vorstellen, doch auch ich hatte Tage an denen es nicht schön war Polizist zu sein. Man muss sich darüber im klaren sein, dass man Schichtdienst abzuleisten hat, Menschliche Schicksale zu sehen bekommt, als Sündenbock bei einigen Bürgern dient manchmal vielleicht beschimpft wird und nicht zu vergessen sein Leben einzusetzen hat wenn es darauf ankommt.

In vielen Fällen leiden auch die sozialen Kontakte, sprich Eheleben (durch dne Schichtdienst), Kontakt zu Freunden wird weniger.


Wer sich nun für den Beruf des Polizeibeamten entscheidet kann sich die Bewerbungsunterlagen bei folgender Adresse anfordern:

Behörde für Inneres
Landespolizeischule
Einstellungsstelle
Carl-Cohn-Straße 39

22297 Hamburg


Beratung für Bewerber ausländischer Herkunft

Martin Dörnte

Tel.: 040/ 428 66 8223


Für Bewerber der Wasserschutzpolizei

Bernd Umlauf

Tel.: 040/428 66 8224


Es gibt die Möglichkeit in den folgenden Sparten zur Polizei zu kommen:

- Schutzpolizei (Ich bin bei der Schutzpolizei)
- Kriminalpolizei
- Wasserschutzpolizei

Einstellungen bei der Kriminalpolizei sind nur im gehobenen Dienst möglich.

Bei der Schutz- und Wasserschutzpolizei kann man auch im mittleren Dienst anfangen, aber auch im gehobenen.

Für den mittleren Dienst benötigt man einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Für den gehobenen Dienst benötigt man ein Abitur oder vergleichbaren Abschluss.

Die Ausbildung für den gehobenen Dienst dauert 3 Jahre.

Habt ihr noch mehr Fragen könnt ihr auch bei der Einstellungsstelle direkt nachfragen.


Euer B.

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