Porec Testbericht

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Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa

Wenn es Highnoon schlägt...

Pro:

Schönes Touristenstädtchen

Kontra:

Wie, zum Kuckuck, heißt die gelbe Kirche???

Empfehlung:

Ja

Dieses Jahr (Pfingsten 2004) verbrachten wir unseren Urlaub in Kroatien. Da wir nur ungefähr 17 km von Porec entfernt auf einem Campingplatz wohnten, besuchten wir diesen Ort während der zwei Wochen Aufenthalt mehrmals.


Lage
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Porec liegt ungefähr 40 km von der slowenisch-kroatischen Grenze entfernt an der kroatischen Küste. Etwa 15 km südlich befindet sich Novigrad, ca. 10 km nördlich liegt Vrsar und wenn man nach Rovinj möchte, muss man ca. 34 km Richtung Norden fahren.

Porec ist ein typisches Küstenstädtchen mit einem großzügigem Hafen, der allerdings hauptsächlich Ausflugs- und Fährschiffe aufnimmt. Einen Industriehafen oder sogar eine Werft gibt es hier glücklicherweise nicht. Die Stadt zieht sich aber auch ein ganzes Stück ins Landesinnere hinein, wo die Einheimischen ihre Ruhe vor den Touristen haben.

Parkplätze gibt es überall im Stadtbereich. Am Straßenrand sind sie meist kostenlos und ohne Zeitbegrenzung. Wer auf Nummer Sicher gehen will, parkt auf dem großen gebührenpflichtigen Parkplatz vor den Toren der Altstadt (Nähe Polizeirevier). Was dieser jedoch kostet, kann ich nicht sagen, da wir die kostenlose Variante wählten.


Tourismus / Sehenswürdigkeiten
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Steuert man zu Fuß vom Parkplatz kommend direkt auf die Innenstadt zu, kommt man auf einen weitläufigen Platz. An ihn schließt sich eine große, gelbe Kirche an, die in meinem Reiseführer fälschlicherweise als *Euphrasius-Basilika* ausgegeben wird. Wie diese Kirche wirklich heißt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Wir hätten gerne den Innenraum besichtigt, doch da das Hauptportal leider abgesperrt war und wir keinen Seiteneingang fanden, kamen wir nicht hinein.

Aber wir wurden entschädigt, als wir die *richtige* Euphrasius-Basilika besichtigten. Der altertümliche Kirchhof macht einen herrlich-urigen Eindruck. Das Kopfsteinpflaster, über das der Besucher zum Kirchtor schreitet, ist wohl erst in jüngerer Zeit saniert worden. Es passt aber hervorragend zu der unverputzten Außenwand der Kirche. Das Innere der Kirche ist eher karg eingerichtet. Aber gerade diese Schlichtheit gefiel mir sehr gut. Im Boden sind teilweise größere Flächen ausgespart, die einen Blick auf die etwa eineinhalb Meter tiefer liegende, alte mosaik-bedeckte Grundplatte frei lässt. Diese Mosaike stammen angeblich aus dem 3. Jhd. und sind wirklich sehenswert. Das Atrium der Basilika soll rund 1700 Jahre alt sein und ghört seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wer 10 Kuna entbehren kann - es lohnt sich wirklich -, der sollte unbedingt auf den Glockenturm des Campanile steigen. Der Mann an der *Kasse*, die sich im Baptisterium befindet und aus einem einfachen Tisch mit Stuhl besteht, ist etwas unfreundlich und macht nicht den Eindruck, als würde ihm seine Arbeit Spaß machen. Nur ungern knipste er uns das Licht im *Treppenhaus* an, so dass wir die vielen hölzernen Stufen hinauf steigen konnten. Wir fanden es trotzdem recht lustig, zumal kein anderer Tourist an diesem Tag mit uns die Stufen erklimmen wollte und ich schon befürchtete, dass der Typ an der Kasse uns vergessen und evtl. wieder das Licht ausmachen würde.
Kommt man oben an und steigt durch die hölzerne Luke, sieht man die riesigen Kirchenglocken am First hängen. Meine erste Frage war: *Wann schlägt die nächste volle Stunde? Hast du ‘ne Uhr?* Da meine Ohren vielleicht eineinhalb/zwei Meter vom Glockenschlegel entfernt waren, bereitete ich mich schon mal auf einen Höhrschaden um *Highnoon* vor ;-) Ich weiß allerdings nicht, ob diese Glocken überhaupt noch zum Klingen gebracht werden.

Der Ausblick, der sich einem von dort oben bietet, ist gigantisch. Man hat einen Rundumblick über die ganze Stadt. Unter einem liegt die Altstadt - eingerahmt vom azurblauen Meer. Auf der einen Seite sieht man den Hafen, mit den Ausflugsschiffen, dahinter die Ankerplätze für die weißen Traum-Yachten. Ins Landesinnere schauend sieht man die geheimnissvolle Stadtkirche, deren Namen ich nicht herausfinden konnte.
Ich habe gleich versucht, im Norden unsere Bucht zu entdecken, in der unser Campingplatz lag. Aber Laterna liegt wohl doch etwas zu weit entfernt und auch die Spitze von Novigrad konnte ich von dort aus nicht sehen.


Wieder auf dem (Erd-)Boden der Tatsachen zurückgekehrt, kann man durch die engen Straßen der Altstadt bummeln. In der autofreien Zone (vor allem auf der *Decumanus*) reiht sich ein Souvenirgeschäft ans andere. Läden für Häkelwaren, Holzschnitzereien und Porzellanprodukte, Schmuckgeschäfte und Modeboutiquen, Eisdielen, Restaurants und Cafés - hier gibt es genug Möglichkeiten, sein Geld auszugeben. Wer Ansichtskarten kaufen möchte, sollte schon vorher fragen, ob das Geschäft auch Briefmarken verkauft. Nachdem wir unsere Ansichtskarten ausgesucht hatten und an der Kasse nach Briefmarken fragten, wurden wir auf das nächste Tabakgeschäft um die Ecke verwiesen. Dort hätten wir zwar Briefmarken bekommen, aber nur, wenn wir auch die Ansichtskarten dort gekauft hätten. Eine Post haben wir nicht gefunden und so mussten wir drei Tage lang suchen, bis wir endlich ein Geschäft fanden, dass uns Briefmarken verkaufte.

Porec hat drei sogenannte Flaniermeilen. Die *Decumanus* habe ich bereits erwähnt. Sie teilt den alten Stadtkern in zwei senkrechte Hälften. Dann gibt es noch die östliche *Riva*. Sie liegt direkt am Ausflugshafen, an dem zahlreiche Schiffe ankern. Dort wird man ständig von diversen Reiseführern angesprochen, die Schiffsfahrten anbieten. Wer sich für eine solche Fahrt entscheidet, dem empfehle icheinen Ausflug nach Rovinj. Auf dem Weg dorthin fährt das Schiff auch eine kurze Strecke in den sogenannten Limfjord hinein. Der Ausflug kostet zwischen 20.- und 25.- EUR, je nachdem, wo man zusteigt.
An der Uferpromenade, an der diese Schiffe abfahren gibt es ein paar Cafés und Restaurants, auf deren Terrassen man den Ausblick aufs Meer genießen kann. Ein Stück weiter Richtung Yachthafen stehen zahlreiche Holzbuden und Stände, an denen Tatoos, Holzschnitzereien und Scherenschnitte angeboten werden.
Auf der Westseite der Landzunge geht es ruhiger zu. Dort führt die dritte Flaniermeile namens *Obala* an der Stadtmauer aus dem 13.-15. Jahrhundert vorbei - immer am Meer entlang. Beim Spaziergang hat man einen schönen Blick auf eine kleine Bucht und dem Festland. Dort kann man auch die Überreste des Neptun Tempels besichtigen. Sie stehen westlich des Parks am Trg Marafor.

Im Altstadtkern stehen zwei alte Wehrtürme. Der östliche *Kula Pietra de Mula* und der westliche *Peterokutna kula*, in dem sich heute ein interessantes Restaurant im Ritterstil befindet. Man kommt direkt daran vorbei, wenn man an der *Decumanus* entlang schlendert. Wir haben jedoch ein Restaurant auf dem *Trg Matija Gupca* (Trg = Platz) für uns entdeckt. Auf dem hübschen Platz gibt es mehrere sehr touristische, aber gute Restaurants, die zum Verweilen einladen. Zwei davon gehören zusammen und so fällt einem die Auswahl nicht schwer. Wir hatten uns für die grün-gelb gedeckten Tische entschieden, weil ich die hellen Farben sehr ansprechend fand. Doch als wir unsere Pizza bekamen, sahen wir, dass sie aus dem Restaurant nebenan geholt wurden, an dessen rot-grünen Tische wir zuvor nicht Platz nehmen wollten. In diesem Fall ist es also egal, welche Gaststätte man wählt.
Das Essen im Restaurant *Sirena 2* war sehr gut. Die vegetarische 40-cm-Pizza kostete nur ungerechnet 4,80 EUR, was extrem günstig ist. Sie war lecker belegt, der Pizzarand schmeckte prima und der Boden war sehr knusprig. Abraten möchte ich vom sogenannten *Haussalat*. Der gemischte Salat mit Schinken und gekochtem Ei wird mit Ketchup und Majo angemacht, was nicht meinem Geschmack entspricht.


Einkaufen: Lebensmittel
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Biegt man im Stadtkern von der Durchgangsstraße Richtung Pula links ab, sieht man schon den großen Supermarkt (M. Vlasica 20) - den sogenannten *Konzum*. Dort findet man alle nötigen Lebensmittel sowie ein begrenztes Camping- und Freizeitsortiment. Wir haben uns nur mit Lebensmitteln eingedeckt und waren mit der Ware sehr zufrieden. Der Preis war auch in Ordnung. Es war dort nicht billiger oder teurer als auf dem Campingplatz. Ich habe aber gehört, dass es im Landesinneren wesentlich günstiger sein soll. Doch ob es sich lohnt, deshalb eine längere Fahrt in Kauf zu nehmen, weiß ich nicht.


Übernachtung
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Da wir während unseres Istrien-Urlaubs auf dem ca. 17 km entfernten Campingplatz *Laternacamp* (siehe ausführlicher Bericht) wohnten, kann ich keine weiteren Auskünfte über Übernachtungsmöglichkeiten geben. Doch ich denke, dass ihr unter *www.riviera.hr* oder unter *www.porec.hr* fündig werdet.


Fazit
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Porec ist ein wunderschönes Touristenstädtchen, das sowohl tagsüber als auch abends einen besonderen Reiz ausübt. Wer in Istrien Urlaub machen möchte, dem empfehle ich die Gegend um Porec als Ausgangspunkt. Etwas nördlicher (Richtung Pula) ist es zwar auch sehr schön, aber gerade Pula ist wesentlich teurer als die anderen Orte und Städte. Wer Porec besucht, sollte unbedingt auf den Campanile der *Euphrasius-Basilika* steigen. Ein absolutes Highlight!!!!


In diesem Sinne... alles bleibt anders... eure Dotti

21 Bewertungen, 1 Kommentar

  • JustOliver

    23.06.2004, 20:35 Uhr von JustOliver
    Bewertung: sehr hilfreich

    Man ist das lange her, dass ich da war. Das war noch vor dem doofen Krieg und damals war es einfach nur traumhaft. Gruß, O.