Porsche Cayenne Testbericht

Porsche-cayenne
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ab 54,41
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Erfahrungsbericht von KennedyJohnF

Sportwagen oder Familienkutsche...

5
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Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...das ist keine Frage, denn mit der neuen Modellreihe des Porsche Cayenne lässt sich beides unter einen Hut bringen. Eigentlich wollte ich mir ja nur eine Familienkutsche aus dem guten Mittelfeld zulegen und später dann auch noch einen kleinen Sportwagen so nebenbei, das ist dann doch ziemlich teuer, zweimal Versicherung, zweimal Steuer, zweimal Sprit zahlen, also kamen wir dann irgendwann auf die Idee uns einen Porsche Cayenne zu leisten, der zwar etwas teurer ist als unser Budget anfänglich vorgesehen hatte, aber man gönnt sich ja sonst nichts.


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Ein bisschen Geschichte:
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Ein wenig muss man zu diesem Konzern sagen, wenngleich ihn doch jeder kennt.
1948 erzeugt Ferry Porsche den ersten Sportwagen in Gmünd (Österreich, meine Heimat), damals handelte es sich um einen Roadster, den legendären Typ 356 Nr.1.
Seit damals wurde das Konzept stets weiterentwickelt, man wollte starke, aber beherrschbare Sportautos produzieren, die dem Kunden Spass machen, aber auch absolute Sicherheit bieten.
Seit jeher versteht es Porsche diese zwei Welten miteinander zu verbinden, grenzenlose Freiheitsgefühle verpackt in unnachvollziehbaren Spass und einhundertprozentige Sicherheit.
(*)



Die Entscheidung


Wenn ein Mann ein Auto kaufen soll, dann kann ich getrost sagen, wir sind nicht gerade die Sparsamsten wenn´s um unsere „sozialen Statussymbole“ geht, dennoch ist heutzutage jeder dazu aufgerufen und auch gezwungen, den Euro gut anzulegen und abzuwägen was man kauft und was nicht. Meine Freundin und ich wollten eine Familienkutsche kaufen, denn nachdem mir mein nagelneuer Audi A4 damals bei einem Unfall nur mehr in Form eines Blechstücks in Erinnerung blieb und sie seit einiger Zeit kein Auto mehr hatte, musste ein neuer fahrbarer Untersatz her, denn ewig will ich nicht mit dem Firmenwagen unterwegs sein.

Die Überlegung einen Sports-Utility-Van oder zumindest einen geräumigen Kombi der oberen Mittelklasse in Augenschein zu nehmen, war insofern zu erklären, dass wir oft übers Wochenende irgendwohin fahren, mit Kind und Kegel, Fahrrädern im Sommer, Skiern im Winter und auch sonst ist bei Frau KennedyJohnF immer genug an Klamotten im Koffer, dass wir viel Stauraum benötigten.
Um wieder zum Einleitungssatz zurückzukehren, ich war es, der die ganze Sache ins Rollen brachte. Mann will eben nicht nur eine Familienkutsche, sondern auch einen Sportwagen, aber aus den erwähnten Gründen kann ich mir das derzeit noch nicht leisten und würde es auch nicht wollen mehrere Autos zu haben, denn ich halte es für Geldverschwendung und nicht wirklich nutzbar. Daher habe ich meiner Freundin mal vom Porsche-VW-Audi Händler meines Vertrauens, einen Prospekt über den Porsche Cayenne mitgebracht. Nach Durchsicht des Werbematerials hatten wir uns mal einen Probefahrttermin organisiert und alles weitere ist Geschichte. Beide hatten wir uns in dieses Fahrzeug „verliebt“ und somit war klar, wir werden unser Budget um einiges überziehen, aber dafür ist es etwas Schönes, das uns beiden nicht nur Spass macht sondern auch gleichzeitig den erstrebten Nutzen, nämlich den Transport – auch sperriger Güter – ermöglicht.


Der Porsche Cayenne Turbo


Einen Porsche zu beschreiben ist schwierig, ich habe es auf dieser Plattform schon einmal versucht, doch auch da bin ich mit Worten gescheitert. Damals beschrieb ich den 911er als Liebe, Leidenschaft und Lust und in diesem Stile bleibend sage ich zum Cayenne Turbo nur Leidenschaft, Temperament und Intelligenz, gepaart mit Effizienz.

Der Cayenne ist majestätisch, auch schon rein optisch macht dieser Wagen sehr viel her, nicht nur aufgrund seiner immensen, bulligen Ausmaße, sondern auch ob der wunderbaren Form, die ihm die Ingenieure aus Zuffenhausen verpasst haben.
Wer schon mal einen Cayenne auf den Strassen oder im Parkhaus gesehen hat, der weiß was ich meine, wer ihn noch nicht gesehen hat, dem sei gesagt, es handelt sich dabei um einen geländegängigen Koloss, der in seiner Form an einen vom steten Flusslauf schön abgerundeten Felsen erinnert. Doch nun zur Sache.

Um den „Koloss“ zum Starten zu bringen, muss man den Zündschlüssel (scheinbar hat selbst den ein Design-Team bearbeitet) erstmal anstecken, wie immer ist das bei Porsche eine kleine Tücke, denn das Zündschloss befindet sich entgegen aller Annahmen nicht rechts, sondern links des Lenkrads. Hat man erstmal den Motor angelassen, dann werden alle ringsum stehenden Passanten erstmal von einem urigen Achtzylinder-Sound umspült. Das gemütliche „Dahinbrummeln“ mit Standgas ist weder laut noch aufdringlich, wenn man allerdings im Leerlauf mal ins Gas steigt, dann kann das sehr schnell an die Belastbarkeitsgrenze lärmempfindlicher Ohren gehen. Wenn ich schon die Lärmempfindlichkeit anspreche, dann möchte ich auch gleich auf das Soundmanagement der Porsche-Genies eingehen. Im Fahrzeug, bei geschlossenen Fenstern und Türen, macht sich der Sound des Motors zwar bemerkbar, aber niemals zu laut oder zu leise, sondern immer den Fahrtgeräuschen wie Wind und Wetter angepasst. Ob im ersten Gang wegdüsen an der Ampel, oder bei 200 km/h auf der Autobahn, man mag diesen Klang der 8 Zylinder gar nicht mehr missen. Ein leises Brummen im unteren Drehzahlbereich wird zum bestialischen Grollen wenn es in höhere Drehzahl- und auch Drehmomentbereiche geht. Unterstützend im Porsche Sound Management ist natürlich auch, dass alles, und ich meine jede einzelne Fuge, jedes einzelne Fenster, jeder Spalt in der Karosserie des Cayenne Turbo, zu 100% schließt und somit Umwelteinflüsse von Draussen fern hält. Es trübt also kein „laues“ Lüftchen den uneingeschränkten Ruhebereich im Inneren. Wer es einmal im Inneren lauter haben will, jedoch mit Klängen seiner Wahl, dem sei das serienmäßig inkludierte (bei anderen Porschemodellen hingegen aufpreispflichtige) Bose™ Surround Sound™ System ans Herz gelegt. In Kombination mit dem 6-fach-CD-Wechsler lassen sich somit ungetrübte, stundenlange Klangerebnisse erzeugen.

Doch weg vom Sound (wenngleich er wichtig ist!) und hin zu den Motorleistungen. Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich beim Cayenne Turbo um einen 4.5 Liter 8 Zylinder Benzin Motor, eine 450 PS (331kW) starke Maschine, die so manchen Landwirt und seine Gerätschaften neidisch werden lässt. Geballte Kraft steht hier, wie es einem Porsche nun mal so anhaftet, massenhaft zur Verfügung und man wird nie in die Verlegenheit kommen sich über ein Turboloch oder zu wenig Leistung zu beklagen, zumindest nicht als Normalsterblicher (Motorsportgurus und Rennfahrer seien hier als Ausnahmen erwähnt).

Das Fahrwerk des Cayenne ist komfortabel und dennoch straff, schluckt aber grobe Bodenwellen bewundernswert souverän – und das ist im Hause Porsche ja nicht immer der Fall, wenn ich mich da an den 911er erinnere bekomm ich heute noch Kreuzschmerzen. Zum Fahrverhalten werde ich im Bericht noch näher eingehen, sehen wir uns doch mal den Cayenne in alltagstauglichen Situationen an.


Im Stadtverkehr, also bei 50km/h und knapp darüber, verhält sich das Fahrzeug und die 6 Gang Tiptronic Automatik sehr genügsam und leise, man rollt schön gemächlich dahin und die riesigen Fenster des Cayenne unterstützen dieses Erlebnis noch, da man perfekte Aussicht hat und aufgrund der erhöhten Sitzposition fast über der Strasse „thront“. Einziges Manko beim langsamen Fahren ist, dass es in einem so geräumigen Fahrzeug mit solch immensen Fahrleistungen, psychologisch sehr schwer ist nicht den Eindruck zu gewinnen in der „ewigen Parklücke“ zu stehen und nicht vom Fleck zu kommen. Es täuscht hier die Optik sehr, bei 50 km/h hat man wirklich das Gefühl man würde am Platz treten, nicht wie bei anderen Autos, wo schon fast die Tachonadel zu vibrieren beginnt.

Stadtverkehr bedeutet natürlich auch Stau und Stop-and-Go-Verkehr. Auch damit hat der Cayenne Turbo kein Problem, allerdings gestaltet sich ein längeres Stau-Stehen oder Stop-Go-Fahren als kleines Problem für die Motortemperatur. Während bei normaler Fahrt der Motor immer im Bereich von etwa 98°C Temperatur läuft, erhöht sich diese im Stau um einige Grad, was wohl auf Kühlprobleme zurück zu führen sein dürfte. In der Porsche-Werkstatt sagte man mir, dass dies ein bekanntes „Mätzchen“ des Cayenne sei, es sei aber nicht weiter bedeutsam und führe auch zu keinen Problemen mit dem Motor, aber als wachsamer Autofahrer ist mir das eben gleich aufgefallen und ich will nicht riskieren den Gegenwert eines Kompaktwagens in einen Tauschmotor für meinen Wagen zu investieren.
Wenn man grade nicht im Stau steckt und freie Fahrt nach vorne hat, dann ist man im Stadtverkehr vermutlich auf der Suche nach einem Parkplatz. Dies gestaltet sich in fast jeder größeren Stadt zu einem oft zeit- und nervenraubenden Unterfangen. Hat man erstmal eine Lücke gefunden, dann muss man den Cayenne erstmal dort hinein manövrieren. Wir haben beim Kauf unseres Wagens vorgesorgt und uns einen (aufpreispflichtigen) Parkassistenten für vorne und hinten geleistet. Unter normalen Umständen wäre der Cayenne aufgrund seiner fast senkrechten Heckklappe und seiner Höhe nicht gerade ein einfach zu parkendes Fahrzeug, aber mit dem Parkassistent wird man rechtzeitig vor einem Hindernis gewarnt, in Form eines Displays, dessen Farbgestaltung von Grün – wie „Keine Gefahr“ – bis Rot alle Nuancen kennt und wer alle roten Lampen zum Leuchten bringt, der hat den Jackpot – oder das dahinter parkende Auto – geknackt. Den Parkassistenten kann man übrigens ausschalten, bei Einlegen der Retourgang-Stufe in der Automatik startet der Assistent allerdings automatisch, wegschalten kann man ihn aber immer. Beim vorwärts Einparken muss ich den Assistenten manuell dazuschalten.

Hat man es durch den Stau aus der Stadt raus geschafft, dann findet man sich entweder auf einer Landstraße oder der Autobahn wieder. Auf der Landstrasse macht Cayenne fahren so richtig Spass. Da kann man die Tiptronic so richtig schön nutzen, während man im Stadtverkehr entweder das Automatik Programm selbst den Gang wählen lässt (auch das Programm ist ziemlich schaltfaul). Auf der Landstrasse schalte ich gerne in den Tiptronic-Modus. Wer Tiptronic nicht kennt, beim Cayenne heisst das, dass man in den Schaltvorgang des Automatikgetriebes mittels Schaltwippe (eigentlich Knöpfe an der Lenkradfront) beeinflussen, also früher oder später schalten kann. Dazu muss man dieses Programm aktivieren. Hat man es erstmal aktiviert, dann macht der Cayenne, der ja vom optischen eher in Richtung Geländewagen tendiert, so richtig in seinem Porsche-Element, und ich bin es als Fahrer auch. Bei 100 km/h Geschwindigkeitslimit auf österreichischen Landstrassen ist da dem Spass natürlich schnell ein Ende gesetzt, aber dennoch kann man den Cayenne passabel nutzen. Als Beispiel sei hier eine Szene erwähnt, die mir erst vor kurzem passiert ist. Ich war auf einer salzburgischen Bergstrasse unterwegs und vor mir war einer dieser Schulbusse im Schneckentempo von 60 bergauf unterwegs, den Gegenverkehr konnte ich leider nicht erkennen, da wir uns in einer weiten Linkskurve befanden, unter normalen Umständen, mit einem normalen Van, wäre jetzt Abwarten angesagt und man müsste weiter hinterherfahren, doch nicht so beim Cayenne, einmal kurz das Gaspedal antippen und schon entfalten die 450 Pferde ihre Kraft und katapultieren mich die paar Meter an dem Bus vorbei und schon hab ich mich vor ihn gesetzt. Also Kraft kann man nie zuviel haben bei einem Auto, genau in solchen Situationen mag ich starke Fahrzeuge, und das, wie der Leser jetzt schon weiß, ist der Cayenne Turbo wahrlich.

Die Autobahn ist nicht so ganz mein liebstes Terrain mit diesem Auto. Das liegt daran, dass ich viel zu viel Geld auf Österreichs Autobahnen liegen lasse, aufgrund der unzähligen Geschwindigkeitsübertretungen (gottseidank gibt’s bei uns noch keinen Punkteführerschein wie in der BRD). Als Reisefahrzeug ist der Porsche Cayenne Turbo einmalig, die Sitze sind nicht nur elektrisch heizbar, sondern auch verstellbar und haben Memoryfunktion, dass heist der Sitz stellt sich bei Druck auf die richtige Taste in die vom gespeicherten Benutzer eingestellte Sitzposition. Das ist natürlich bei gemeinsam genutzten Fahrzeugen sehr angenehm, denn wenn meine Freundin von der Shoppingtour nach hause kommt und ich mit den Jungs am Abend ausgehen will, dann musste ich bisher im Firmenwagen immer wieder Spiegel und Sitz neu einstellen, im Porsche Cayenne Turbo drücke ich auf Taste 1 der Sitzprogrammierung und schon gleitet meine „Privatcouch“ (deshalb weil die Sitze so angenehm sind) elektrisch in die richtige Einstellung und die Spiegel sind auch schon eingestellt – perfekt und zeitsparend.
Die Autobahn meistert der Cayenne natürlich ebenso spielend wie alles andere, nur ist man hier noch viel eher gefährdet das Gaspedal durchzudrücken und die Tachonadel bis zum Ende der Tachoscheibe (300 km/h) zu verfolgen. Auch bei über 200 Stundenkilometer ist der Porsche immer noch erstaunlich ruhig im Innenraum und auch ein Kleinkind könnte hier locker im Fond schlafen, nicht nur ob der Größe des Fond, sondern auch weil es erstaunlich ruhig ist, man hört zwar das Motorengeräusch, aber wie schon eingangs erwähnt ist es absolut nicht störend oder laut. Da ich selbst übrigens noch nicht für eine längere Strecke im Fond des Wagens gesessen bin, kann ich darüber auch keine Aussage machen wie es bei längeren Reisen dort hinten zugeht. Die kurzen Stücke die ich bisher im Fond verbracht habe waren aber immer angenehm und auch mit meinen fast 1.90m fand ich locker Platz und hatte genügend Raum für meine Beine.


Kommen wir zu einem weiteren Einsatzort des Porsche Cayenne Turbo – dem Gelände. Ja richtig gelesen, den Cayenne kann man sehr wohl ins „Gemüse“ mitnehmen. Früher fuhr man zum Picknick, stellte irgendwo das Auto ab und ging dann noch Ewigkeiten um mit seiner Angebeteten die Stille einer Lichtung, einer Wiese oder eines Bergsees zu genießen. Mit dem Cayenne lässt sich der Vorgang etwas beschleunigen, denn wo immer es erlaubt ist mit dem Fahrzeug in die Natur zu fahren, dort kann man auch getrost den Cayenne ans Werk lassen. Ich hatte bisher erst einmal die Chance auf einem Übungsgelände des österreichischen Bundesheeres das Auto auf seine Geländetauglichkeit zu überprüfen. Ich sag´s gleich vorweg, ich habe keines der aufpreispflichtigen Porsche™ Offroad Technik Pakete in meinem Cayenne, aber auch in der „Normal-Ausführung“ ist der Cayenne schon ein passables Offroadgerät. Klar ist der Cayenne nicht darauf ausgelegt der neue Puch G zu werden, aber komfortabel und geländetauglich ist kein Widerspruch in sich. Auf dem TÜPl Wiener Neustadt konnte ich mich davon überzeugen und es war sehr spannend den Cayenne duch Matsch, Dreck und Wasser zu jagen um dann auch über steile Hänge zu fahren und an der Spitze wieder nach unten zu kippen, bei alldem war die Bodenfreiheit des Cayenne sehr dienlich, auch die Differentiale arbeiteten gut. Die beim Cayenne Turbo serienmäßige Luftfederung in Kombination mit dem Porsche Active Suspension Management (PASM) – das PASM regelt elektronisch die Dämpfkraft abhängig von Fahrbahnzustand und Fahrweise – erlaubt im Gelände eine maximale Bodenfreiheit von 273mm, was für einen komfortablen Offroader durchaus viel ist.

Kommen wir zum Kofferraum. Wer denkt „Porsche und Kofferaum?“ der wird beim Cayenne logischerweise eines Besseren belehrt. Den Kofferraum kann man einerseits ganz normal öffnen, indem man die Kofferraumklappe bedient, oder aber man kann – und das finde ich sehr gelungen – auch nur das Heckfenster öffnen. Der Cayenne ist mit seinen 4.78m Länge nicht gerade ein Kleinwagen und so erklären sich auch 540 Liter Kofferraumvolumen, wer die hintere Sitzbank umlegt, der kann daraus gleich mal 1770 Liter Laderaum machen, und damit kann mal selbst beim Familienausflug fast die halbe Habe mitnehmen und wird immer noch reichliches Platzangebot haben. Wer im Kofferraum unterhalb der Abdeckung ein Reserverrad sucht, der wird sich genauso wundern wie ich. Denn bei der ersten „Inspektion“ beim Kauf, hatte ich nach einem Reserverad gesucht und an bekannter Stelle gesucht, doch dort findet sich nur der Ausgleichsbehälter für die Luftfederung, der Kompressor und etwas Werkzeug (natürlich von Porsche Design). Es gibt beim Cayenne Turbo nur ein sogenanntes Tire Mobility Set, also eine Druckluftkartusche mit dazu gehörigem Kit, man kann den leicht beschädigten Reifen damit notdürftig flicken und wieder aufpumpen, sollte allerdings in der nächsten Werkstatt reinschaun und sich einen neuen Pneu aufziehen lassen.

Es finden sich einige Ösen und Laschen verborgen im Laderaum, an denen man sowohl die Einkaufstaschen, als auch mal das mitgebrachte Fahrrad sichern und befestigen kann.

Da ich gerade das „Sichern der Ladung“ angeschnitten habe, ich habe es ganz verabsäumt über die Sicherheitseinrichtungen des Cayenne Turbo zu sprechen. Der Cayenne hat natürlich alle gängigen Sicherheitsgimmicks eingebaut und ist sicherlich eines der sichersten Fahrzeuge schlechthin. ABS und Airbags sind ja sowieso schon Standart heutzutage. Passive Sicherheit im Innenraum bietet das Seitenaufprallschutzsystem mit Thorax-Airbags und einem im Dachrahmen eingebauten „Curtain“-Airbag, der sowohl Front- als auch Fondpassagiere schützen soll. Gottseidank musste ich davon bis dato keinen Gebrauch machen (und dabei möchte ich es auch belassen).

Abgesehen davon gibt einem auch das PTM genannte Porsche Traction Management einen weiteren Sicherheitsrückhalt, denn 450 PS fahren sich eben auch auf nasser Strasse ganz gerne automatisch geregelt, denn wenn man´s gemütlich will, dann ist Sicherheit angesagt und so sollte es auch sein. Für alle, die gerne mal das Gerät „spüren“ wollen, es geht auch ohne, dann allerdings mit viel Schweiss, aber noch mehr Spass.




Der Porsche Cayenne Turbo – technische Daten


Ein paar technische Details darf ich dem Leser hier nicht vorenthalten, ich beschränke mich dabei aber auf das (für meinen Geschmack) Wichtigste.


4.5l V8 Benzinmotor (32 Ventile)
331kW / 450 PS
6 Gang Tiptronic (Automatik)
5.6sec von 0 auf 100
620Nm Drehmoment bei 2250 - 4750 U/min
266 km/h Höchstgeschwindigkeit
1.6 bar Ladedruck bei 2250 U/min
100 Liter Tankinhalt (bitter notwendig!)

4786 mm Länge
1928 mm Breite
1699 mm Höhe

2355 kg Leergewicht
3080 kg Gesamtgewicht
100 kg Dachlast
3500 kg Anhängelast




Fazit / Conclusio


Was soll man dem noch hinzufügen. Ich bin happy, dass wir uns für dieses Fahrzeug entschieden haben, wenngleich die finanzielle Lösung dann doch einiges an Überwindung gekostet hat und auch der Unterhalt für diesen Koloss nicht gerade günstig ist, aber was tut man nicht alles wenn man verliebt ist (in die Freundin und in die Karre). Der Porsche Cayenne Turbo ist sicherlich DAS Fahrzeug dieser Klasse, er verbindet die sportlich-ambitionierten Ansprüche des Rennfahrzeug- und Sportwagenherstellers Porsche mit den Ansprüchen jener Klientel, die ein geräumiges und komfortables Fahrzeug besitzen will, aber nicht auf Kraft und Sportlichkeit verzichten will. Abgesehen von winzigen Kleinigkeiten, wie dem Fehlen eines Reserverads im Fahrzeug, anstatt dessen nur der Tire Mobility Set, dem Verbrauch von durchschnittlich 16-17 Liter (100 Liter Tankinhalt, macht jedes Mal Tanken 100 €), ist dieser Porsche mein Traumwagen, ein Traum der in Erfüllung ging. Sicherheit wird bei Porsche groß geschrieben, und sollten wir Nachwuchs bekommen, dann ist mir auch wichtig, dass Kinder im Auto die passende Sicherheit angedeiht. Ebenso ist es mir wichtig auf weiten Fahrten ein Auto zu haben, dass komfortabel genug ist um es ein paar Stunden auszuhalten und auch da kann der Porsche Cayenne Turbo glänzen, mit 4 Zonen Klimaanlage sogar soweit, dass die Gäste im Fond sich unabhängig von den Frontinsassen ihre Luft „zufächern“ können in jener Temperatur wie sie gerade für jene Personen genehm ist.
Die Aufpreisliste ist beim Turbo nicht sonderlich lang (aber dennoch gefährlich!!!), es finden sich solche Dinge wie spezielle Offroad Technik Pakete oder Rear-Seat-Entertainment (DVD-Player mit TFT-Monitoren für die Fondpassagiere) darauf, doch auf solchen Schnick-Schnack kann man auch getrost verzichten, bietet der Cayenne Turbo auch so schon viele Dinge serienmäßig an, die andere Hersteller überhaupt noch nicht mal im Angebot haben, geschweigedenn auf irgendeiner Extras-Liste.

Trotz aller überschwänglicher Freude und dem Enthusiasmus ein solches Gerät zu bewegen, ein dämpfendes Ereignis liegt noch vor uns – die Enthüllung des Preises. Klar, es handelt sich um einen Porsche, das werden viele schon zu bedenken wissen, dennoch ist die Summe, die man dafür hinblättern muss schon nicht von schlechten Eltern, und so manch einer kauft sich dann doch lieber eine Eigentumswohnung um dieses Geld.
Stolze 123.700 € muss man derzeit in Österreich für die Basisvariante des Porsche Cayenne Turbo berappen, das natürlich auch noch ohne die sogenannte Normverbrauchsabgabe NoVa, die bei diesem Fahrzeug mit 16% beanschlagt ist (also Höchst-NoVa). Alles in Allem sicherlich kein Schnäppchen, aber ich bereue keinen einzelnen Euro investiert zu haben.
Meine Bewertung steht eindeutig und felsenfest, ich vergebe hier die Maximalbewertung von 5 *****, da es sich um ein technisch höchst ausgereiftes, wohl designtes, aber dennoch nicht gekünsteltes Fahrzeug handelt, dass zwar einen stolzen Preis hat, aber das geht wohl einher mit dem „Image“ der Marke Porsche und dies zahlt man eben mit. Gäbe es dieses Auto von Honda oder Daewoo, es würde auch nicht viel weniger kosten, da die technischen Innovationen die darin versteckt sind, immens teuer und aufwendig sind. Klare Bewertung meinerseits, nicht nur deshalb weil einer meiner Kindheitsträume in Erfüllung gegangen ist – der eigene Porsche.



Vielen Dank für´s Lesen und...



...möge der Porsche weiter „pfefferscharf“ sein.



© KennedyJohnF, am 29.7.2004

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