Potsdam Testbericht

Potsdam
ab 17,81
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Erfahrungsbericht von Anonym126

Ein "Italienisches Dörfchen" !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Auf unserem Kurz-Trip nach Potsdam, vom 24.7 bis 27.7 03 stand als aller erstes der Besuch der Schlösser im Park Sanssouci auf dem Programm. Bei strahlend heißer Sonne besichtigten wir eine Sehenswürdigkeit nach der nächsten und versuchten bei den langen Strecken durch den Park möglichst im Schatten der gewaltigen Bäume und hohen Hecken und Sträuchern zu bleiben. Die weltbekannten Schlösser und Denkmäler liegen eigentlich gar nicht mal so weit auseinander und sind zu Fuß gut zu erreichen. Doch um wirklich das Wichtigste zu erleben und auch einige Bauten von innen zu bestaunen, sollte man gleich von vornherein zwei Tage für diesen Park einplanen. Der Besuch des Parks ist kostenlos. Das Krongut Bornstedt öffnet allerdings erst ab 10Uhr seine Pforten für die Besucher.

Ein einmaliges Baudenkmal in dieser malerischen Schlösser- und Gartenlandschaft bildet das „Italienische Dörfchen“. Gemeint ist das Krongut Bornstedt, das am wunderschönen Bornstedter See liegt. Dieses Krongut steht unter Denkmalschutz und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es liegt etwas vom eigentlichen Park entfernt und um es zu erreichen muss eine befahrene Straße überquert werden. Trotzdem gehört es mit zu der Parkanlage Sanssouci. Damit auch jeder Besucher problemlos dorthin findet, liegen in den Hotels und Pensionen kleine Heftchen aus, die kostenlos sind, aber einen genauen Lageplan enthalten und darüber hinaus auch noch einige wichtige Information über das Krongut enthalten.

Das Gut wurde im Jahre 1304 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und zwar als „Bornstede“. Damals gehörten eine Kirche, ein Schulhaus und ein Amtshaus zu dem Gebäudekomplex. Auch die verschiedensten Handwerksbetriebe beherbergte das Krongut. So übten Filzer, Putzmacher, Goldschmiede, Hofbäcker und Bierbrauer ihr Handwerk hier aus. Im Laufe der Geschichte wechselte das Krongut mehrmals seinen Besitzer, wurde bei einem Brand stark beschädigt, wieder aufgebaut und schließlich 1867 vom Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm und seiner Gemahlin Prinzessin Victoria übernommen und wieder bewirtschaftet.

Bis zum Jahr 1950 ging es bei den Besitzansprüchen und der Gestaltung des Gutes noch sehr turbulent zu. Doch 1950 wurde der Besitz schließlich enteignet und vom Land Brandenburg übernommen. Das ganze Gelände wurde zunächst für die unterschiedlichsten Nutzungen gebraucht und von dem einstigen Reiz und der Schönheit des Gutes blieb nicht mehr viel übrig. Doch dann wurde saniert. Von 1999 bis 2002 zog sich die Sanierung hin, die schließlich beendet war und im Juni 2002 zur Wiedereröffnung des Krongutes führte.

Die Auferstehung des Krongutes Bornstedt gewährt den Besuchern nicht nur Einblick in die Geschichte Preußens, sondern stellt auch das höfische Leben dar. So findet man in den alten Gebäuden handwerkliche Betriebe, die den Besuchern ihre Kunst vorführen und gleichzeitig die entstandenen Produkte zum Kauf anbieten. Natürlich ist hier auch für das leibliche Wohl gesorgt und das zu zivilen Preisen.

Gleich in der Nähe des Haupteinganges hat sich ein ansprechendes Café niedergelassen, in dem wir als erstes Rast machten, um unseren Durst zu löschen. Hat man das große Eingangstor des Krongutes durchschritten, erblickt man als erstes einen großen Innenhof, hübsch und großzügig bepflanzt mit einem dekorativen Springbrunnen. Um diesen Hof herum reihen sich die Gebäude aneinander, in denen sich die verschiedenen Handwerksbetriebe befinden. Ein hübscher kleiner Buchladen wird sicher die Leseratten begeistern und wer gern ein gutes Schlückchen Wein aus der Region genießen und dazu auch Spezialitäten aus dem Lande kennen lernen möchte, ist in der Weinscheune Habel gut aufgehoben.

In der ehemals königlichen Hofbäckerei wird das Brot noch standesgemäß im Holzofen gebacken, nach alter Tradition. Auch diverse Blechkuchen und Brötchen können gekauft werden. Als wir dort einen Blick riskierten und die lange Schlange an Kunden erblickten, verzichteten wir auf den Genuss von Holzofenbrot. Doch der Duft, der uns erreichte war bereits ein Gedicht.

In weiteren Räumen werden selbstgestrickte und gewebte Kleidungsstücke angeboten. Hüte, Handschuhe und Schals können schon vorsorglich erstanden werden. Besonders gut gefiel mir die Glashütte Johann Kunckel. Hier erlebten wir die feine und kreative Kunst der Glasbläserei mit. In einem großen Raum waren viele Glassachen ausgestellt und ich war beeindruckt von der Farbenpracht, den wunderschönen Formen und bizzaren Kunstgegenständen. Nun, die Preise für solche Artikeln waren nicht niedrig. Doch es war ja auch Handarbeit und diese hat eben ihren Preis.

Die Porzellanmanufaktur hatte ebenfalls ihre Werke ausgestellt. Krüge, Töpfe, Gefäße aller Art, Schüsseln, Blumenampeln und vieles mehr konnte man hier bestaunen und auch kaufen. Besonders lange hielt ich mich bei den Spirituosen, Kerzen, Gewürzen und anderen Spezialitäten auf. Eine Flasche Sanddornwein kostete 3,30 Euro. Wir haben ihn noch nicht probiert, doch ich denke, wir werden keine Enttäuschung erleben. Auch die anderen Weine lagen in dieser Preisklasse. Kinder hatten die Möglichkeit unter Anleitung selbst Kerzen zu ziehen. Es wurde regen Gebrauch davon gemacht.

Das Krongut Bornstedt bietet Räumlichkeiten für die unterschiedlichsten Anlässe. So können Eheschließungen hier in vornehmem Rahmen stattfinden mit anschließendem Galadinner. Es stehen Seminarräume zur Verfügung für Tagungen oder Ausstellungen unterschiedlichster Art. Konzerte finden hier statt, Theatervorstellungen und auch Weihnachtsbasare. Es werden Ernte- und Weinfeste gefeiert und die Menschen kommen gern und oft.

Die ausführliche Besichtigung des Krongutes Bornstedt sollte man auf jeden Fall miteinplanen, wenn man sich in Potsdam aufhält. Es gibt sehr viel zu sehen und zu erleben. Der Eintritt ist übrigens kostenlos, da das Terrain mit zum Sanssouci- Park gehört.

Hier nun die genaue Anschrift für Interessierte:

Krongut Bornstedt Parkgesellschaft mbH
Ribbeckstraße 6/7
14469 Potsdam
Internet: www.krongut-bornstedt.de

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Liebe Grüße

Catty



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-04 10:31:52 mit dem Titel Einfach sehenswert !



Während unseres Kurzurlaubes in Potsdam ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, den Babelsberger Filmpark zu besuchen. Unser Hotel „Lily Marleen“ lag etwa 20 Gehminuten von dem Park entfernt und so entschieden wir uns, dass Auto vor dem Hotel stehen zu lassen. Ohne Probleme und Umwege fanden wir diese Medienstadt und da wir sehr früh vor Ort waren, gab es noch keine Schlangen vor den beiden Kassen. Damit wir uns im Park gut zurecht fänden, erhielten wir an der Kasse kostenlos einen Prospekt, der uns die Attraktionen sofort finden ließ und uns noch zusätzlich einige Informationen gab.

Preise:
Erwachsene 15 Euro
Kinder 4-16Jahre 9 Euro
Behinderte mit Vermerk „B“ 10 Euro

Weiter gibt es reduzierte Gruppenpreise, Ermäßigungen für Rentner, Studenten und Azubis, Jahreskarten und Schnuppertickets.
Gruppenführungen mit mindestens 20 Personen durch den Park dauern ca. 90 Minuten und betragen 21 Euro p.P.
Genauere Informationen können unter www.filmpark.de abgerufen werden.
Tel.: 0331/721 27 10
Fax: 0331/721 27 21

Für den Parkplatz muss man ein Tagesentgelt von 3 Euro pro PKW bezahlen. Wer allerdings gut zu Fuß ist, kann einige Straßen weiter durchaus einen gebührenfreien Parkplatz finden.

Geöffnet ist der Park vom 15.03. bis 02.11.03 und zwar täglich von 10-18 Uhr

Über den ganzen Tag verteilt finden viele verschiedene Attraktionen und Liveshows statt. Nimmt man an der Ersten teil, wird man am Schluss der Vorführung gleich auf die Anfangszeit der nächsten Show hingewiesen. So kann man von einer Showeinlage zur nächsten spazieren. Der Menschenandrang hielt sich an unserem Besuchstag in Grenzen. Wir brauchten nirgendwo anzustehen.
Das erste was wir nach dem Eintritt in den Park erblickten, war eine Souvenirbude. Allerdings war es nur eine von zweien im ganzen Park, was ich sehr gut fand. Doch dann begann das Abenteuer schon mit einer dekorativen Westernstrasse. Eine Goldwaschanlage war dort aufgebaut und viele Gebäude, in denen sich Sheriffs und Gefangene mehr oder weniger wohlfühlten. Wildwest- Saloon und Bank fehlten auch nicht. Für alle, die Schießübungen absolvieren wollten, gab es eine Schießbude, wo aber separat gezahlt werden musste.

Sehr interessant muss wohl die Filmtiershow sein, die wir aber leider nicht miterlebten. Es regnete gerade in diesem Moment in Strömen und ohne Überdachung und auch ohne Schirm war mir die 25 minütige Dauer der Vorstellung doch zu nass. Hier wurden Tiernummern vorgeführt von Filmtieren, die wir aus zahlreichen TV-Filmen oder auch aus der Werbung kennen. Beim nächsten Besuch bin ich sicher dabei. Für Kinder ist das ganz bestimmt ein Mordspaß.

Die Welt des Horrors hat mich doch tatsächlich in ihren Bann gezogen. Da ich für alles Gruselige und Geheimnisvolle zu haben bin, gefielen mir die in Lebensgröße dargestellten Monster, Vampire und Ungeheuer besonders gut. Mit Geächze und Gestöhne, mit gruseligen Orgelklängen wurde ich durch schaurige Räume geleitet. Fledermäuse schwangen sanft im fahlen Mondlicht und die vermummten und entstellten Gestalten um einen morschen Tisch herum verfehlten ihre Wirkung bei mir nicht, ganz zum Vergnügen meines Mannes.
Abgetrennte Gliedmaßen sahen nicht sehr appetitlich aus und der Vampir, der plötzlich ohne Vorwarnung aus seinem schwarzen Sarg schnellte und, nur noch durch ein Eisengitter von mir getrennt, fast Nase an Nase vor mir stand, gab mir den Rest. *g* Ich fand es toll.

Die Gärten des kleinen Muck dagegen, beruhigten die aufgekratzten Nerven wieder. Zu sanften Klängen spazierten wir durch den hübsch angelegten Garten mit dem plätschernden Springbrunnen. Ein Thron unter einem erhöhten steinernen Baldachin versetzte den Verweilenden in die damalige melancholische Stimmung.

Während einer 30minütigen Führung durch den Filmpark-Fundus wurden wir in einige Spezialeffekte und Tricks eingeführt, von denen schon in vielen Filmen Gebrauch gemacht wurde.

Für die Kleinen ist ganz sicher die Sandmannausstellung eine Freude. Hier kann man sich die Entstehung der kleinen Figuren genau betrachten bis hin zu eingespielten Filmen, die auf einem Fernseher dem kleinen und großen Publikum vorgespielt, und als Pause gern angenommen wurden.

Und dann kam natürlich Daniels-Bar. Sie ist original aus der Serie GZSZ nachgebaut und dient heute als Café. Wir nahmen natürlich auf dem roten Ledersofa Platz und genossen in Ruhe unseren Kaffee. Die Preise in diesem Café waren ganz normal genau wie die Leckereien und Getränke, die im gesamten Park an einigen Stellen angeboten wurden. Das aktuelle Studio der Serie war für uns Besucher nicht zugänglich.

Sehr interessant war auch die Tauchgangsimulation. Sie fand in einem nachgebauten U-Boot statt, dass vor vielen Jahren unter Wasser mit einem anderen Boot zusammenstieß. Die Besatzung überlebte zum Glück, doch standen sie in der Enge des U-Bootes Todesangst aus. Einen winzigen Moment dieser Angst erlebten wir während der fünf-minütigen Simulation. Alle diese Attraktionen sind im Eintrittspreis enthalten.

Für die Kids war sicher Janosch Traumland ein Renner. Hier gab es eine Spielscheune, eine wacklige, Hängebrücke und eine Bootsfahrt, die etwa fünf Minuten dauerte.

Auf keinen Fall sollte man sich die Stuntshow entgehen lassen. Sie findet in einem nachgebauten Vulkan statt. Der fasst etwa 2500 Zuschauer. Wir saßen auf Holzbänken, die treppenartig angeordnet waren, so dass jeder von jedem Platz aus gut sehen konnte. Dazu war das Stadion noch überdacht und schützte uns an diesem Tage vor einem Sonnenstich, denn trotz anfänglichem trüben Wetter schien die Sonne seit Mittag mit aller Stärke. 35 Minuten dauert die Show und zeigt Akteure, die sich von Türmen und Häuser stürzen und mit Motorrädern Kunststücke vorführen. Autojagden und brennende Bösewichte gehören natürlich auch dazu.

Die Studio-Rundfahrt machten wir selbstverständlich auch mit. Sie führte uns in einer Shuttletour durch das älteste und größte Major-Film-Studio Europas. Hier wurden internationale Filme gedreht. Aber auch die Serie GZSZ läuft hier ab oder Vera am Mittag. Die 30minütige Tour wurde von einer Dame begleitet, die uns allerlei Wissenswertes über Film und Filmsternchen erzählte. Auch diese Führung kostet nichts extra.

Auf dem gesamten Gelände gibt es saubere Toiletten, sogar mit Wickelräumen. In dem Restaurant kann man einen kleinen Imbiss zu erschwinglichen Preise einnehmen. Überhaupt hatte ich nicht einen Augenblick lang das Gefühl als Tourist ausgenommen zu werden. Eine sehr große Tüte Popcorn, noch heiß und lecker, kostete 1,80 Euro. Sicher kann man auch mit Rucksack und Verpflegung den Park besuchen. Mit Kindern ist das auch zu empfehlen, denn unter fünf Stunden kommt man bei einem Besuch nicht aus. Wir starteten morgens gegen 10.15Uhr und begaben uns um ca. 17Uhr auf den Heimweg. Gern hätte ich mir noch den neuen Langnese Spot angesehen, der gerade auf der öffentlichen Bühne gedreht wurden. Der Wille war stark...!*g*

So traten wir reichlich erschöpft aber vollgestopft mit vielen Eindrücken den Heimweg an. Wer Potsdam besucht sollte sich wirklich einen Tag Zeit nehmen und den Filmpark Babelsberg besuchen. Es ist sehr unterhaltsam, spannend und erlebnisreich für jung und alt.


Liebe Grüße

Catty

52 Bewertungen, 1 Kommentar

  • hope1

    03.04.2008, 04:46 Uhr von hope1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hm, knapp am Weniger hilfreich vorbeigeschrammt, weil meine Heimatstadt Potsdam doch bedeutend mehr zu bieten hat. Aber das, was du beschrieben hast, hast du gut beschrieben :)