PowerBar Power Performance C2MAX Testbericht

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ab 26,51
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Erfahrungsbericht von jolinden

Treibstoff

Pro:

hilft immer, schmeckt manchmal

Kontra:

nicht billig

Empfehlung:

Ja

Am Wochenende, wenn der Schneesturm oder Regenschauer mal gerade kurz nachlässt, zieht sich der Verfasser ungeduldig die Funktionsklamotte an, holt das Rad aus dem wetterfesten Unterstand, packt eine Flasche verdünnten Apfelsaft als Kraftspender in die Halterung und knüppelt durch den Landkreis, um Geist und Körper wieder zu stählen.

So nach eineinhalb Stunden (je nach Intensität) sind die ohnehin nicht besonders trainierten (geschweige denn professionell gefüllten) körpereigenen Kohlehydratspeicher geleert, der Blutzuckerspiegel sinkt. Der Autor verspürt in der Folge zunehmend Hunger und Durst, und wenn er nicht bereits seit einer halben Stunde wie ein Windelträger am Apfelsaftfläschchen nuckeln würde, wäre er längst mit einem rapiden Leistungsabfall konfrontiert, der das eigene Tempo den sonntagsradelnden Familienausflüglern annähern würde. WIE PEINLICH!

Was also tun, wenn der stark verdünnte Apfelsaft nicht mehr genügend POWER liefert, um das Leistungsniveau für das letzte Drittel der Ausfahrt zu halten?

Die Antwort ist einfach: was gescheites ESSEN, und zwar unbedingt rechtzeitig, BEVOR der Hunger ausbricht. Hervorragend geeignet ist da ein belegtes Schwarzbrot, das enthält alle Kohlehydrate, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine, die dem Körper jetzt fehlen. Oder ein, zwei Bananen, die tun\'s auch. Ätsch, Industrie, es geht auch ohne Powerbar, hihi.

Warum dann trotzdem Powerbar nehmen? Was erwartet einen da überhaupt? Ich hab den ausführlichen Test für Euch gemacht (bin nebenbei auch allergisch auf Bananen):

Leseprobe:

Der Blick auf die Verpackung enthüllt uns, dass da alles drin ist, was der ausgezehrte Körper braucht: zwei Handvoll Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe, leicht spaltbare (d.h. schnell verbrennende) und komplexe (also länger vorhaltende) Kohlehydrate. Je nach Geschmacksrichtung auch noch diverses anderes kleingemahlenes Zeugs, Nusskerne oder ähnliches, und fast in allen Sorten Puffreis. Brennwert so um die 220-240 kCal je Riegel.

Beißprobe:

Das ganze kleingemahlene und zusammengepampfte klebrigsüße und leichtverdauliche Zeug suggeriert von der Zusammensetzung, dass es sich um was für Zahnlose handelt. Quasihomogener Nährbrei oder ähnliches, für Sportler ab 80... Weit gefehlt, zumindestens was die Konsistenz anbelangt! Die zähe Pampe hat einen Biss wie ein Stück Schuhsohle, sozusagen wie ein Riesen-Maoam. Brechen kann man den Riegel fast nicht, aber in allen Freiheitsgraden biegen. Bereits das Abbeißen und kleinkauen ist bei der hohen Dichte eine sportliche Leistung, die geschätzt 10% der mit jedem Biss zugeführten Energie wieder verbraucht.

Und der Geschmack?

Da kann ich nur subjektiv antworten. Und ich bin hart im Nehmen, mir schmeckt z.B. auch Götterspeise, bringe Quench runter, ich hab kurz gesagt kein sensorisches Problem mit US-typischen synthetischen Vitaminen, Aromen u.ä. Und genau nach sowas schmeckt der Riegel. Wobei man die Richtung des Geschmacks folgendermaßen zur Auswahl hat:

Rosinen-Zimt (noch nicht probiert)
Cappuccino (nicht uninteressant)
Banane (ich find alles mit Bananenaroma schmeckt künstlich, so auch hier)
Apfel-Zimt (einer meiner Favoriten)
Malz-Nuss (noch nicht probiert)
Schokolade (ich brauch\'s nicht)
Wildfrucht (mein anderer Favorit, schön grellpink)
Vanille-Crisp (probier ich als nächstes)
Schoko-Erdnussbutter (das hört sich schon nach schierer Kraft an)
Erdnussbutter (unverfälschtes US-Original)

Der Praxistest

Nach 90 min Radfahrt kommt erwartungsgemäß der kleine Appetit, gefürchteter Vorbote brüllenden Hungers. Der Riegel wird erwartungsgeladen aus der Trikottasche rausgefingert, und während die eine Hand zitternd den Lenker des weiterhin über die Piste bretternden Rads zu halten versucht, führt die andere den in glänzende Folie verpackten Riegel Richtung keuchende Fressluke. Mit Verpackung essen wäre jetzt das einfachste, geht aber mit dem leichten Sportgebiss was man aus Gewichtsgründen dabei hat nicht so einfach. Also mit der freien Hand festhalten, mit den Zähnen aufreißen, und dabei die Straße nicht aus den Augen lassen - ein Schlagloch bei 30 km/h mit nur einer Hand am Lenker wäre jetzt unpassend. Nag-nag-nag, jetzt ist die Stunde der Wahrheit: zerfieselt sich die Verpackung dabei in mikroskopisch kleine Fetzchen, die dann umweltfeindlich in die Pampa flattern, oder kriegt man das Teil im Ganzen auf? Na, gottseidank, keine Fetzen. Also in das Freigelegte herzhaft reinbeißen und nach einigen Kauversuchen runterwürgen. Wider Erwarten kein Plombenzieher, mit 5-6 großen Bissen ist der Riegel vernichtet. (Der folgende Durst muss gestillt werden).

Der Energieeffekt

Tatsache, der sonst zu einem bestimmten Punkt erwartete Leistungsabfall zögert sich hinaus - um ca. eine halbe Stunde. Es liegt auch nichts schwer im Magen, es bleibt kein chemisch-komischer Geschmack übrig, nur eine leicht klebrige leere Verpackung zeugt pappend in der Trikottasche vom vergangenen Festmahl.

Die Gegenüberstellung

A) was spricht gegen das o.g. belegte Schwarzbrot?

1. Zu schwer zu essen (zumindestens beim Laufen oder Radfahren besser in einer Pause als während des Sports)
2. Fällt leicht auseinander, und verflüchtigt sich während des Essens dadurch eher in die Umwelt als ein in sich zusammenklebender Riegel
3. Klobiger, nimmt beim Transport mehr Platz in der Trikottasche oder sonstwo weg, zerbröselt bei mechanischer Belastung auch leichter

B) was spricht gegen den Powerbar?

1. Mehr als zwei Stück pro Tag krieg ich nicht rein, sowieso nur in wechselnder Geschmacksvariante, danach widersteht\'s mir irgendwie
2. Teuer, Einzelpreis von ca. 4 DM ist ca. doppelt so viel wie akzeptabel
3. Natürlichkeit nicht so einwandfrei (da gibt\'s alternativ den \"Harvest\" von Powerbar)


Fazit:

Ich empfehle den Powerbar für Ausdauersport, wenn man mit Gramm und Volumen haushalten muss. Die Geschmacksauswahl hilft ein bisschen über die zäh-ledrige Konsistenz weg. Aber für das Gebotene ist er (wie die Konkurrenzprodukte) ca. Faktor 2 zu teuer.

Übrigens hab ich jetzt so ein Energie-Gel einer anderen Firma zur Probe, 240 kCal in 40 g Gel, da bin ich mal gespannt...

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