Praktiker Baumarkt Testbericht

Praktiker-baumarkt
ab 14,85
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Summe aller Bewertungen
  • Sortiment:  durchschnittlich
  • Fachliche Beratung:  schlecht
  • Übersichtlichkeit:  gut
  • Warenverfügbarkeit:  meistens vorrätig
  • Kundenfreundlichkeit:  durchschnittlich
  • Wartezeit an der Kasse:  kurz

Erfahrungsbericht von Lameth

Geht nicht gibt`s nicht. Nein sowas.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als jahrelanger Mitarbeiter des Praktikers muß ich jetzt auch mal etwas loswerden. Dieser Bericht soll auch an all die Motzer da draußen gehen und ein wenig helfen sich im Praktiker zurechtzufinden. Lest diesen Bericht und ihr werdet wissen was so bei Praktiker abgeht, auch werdet ihr den Praktiker mit neuen Augen sehen, denn die Tipps hier werden Euch sicherlich helfen.

Perfektes Kundengespräch:
Freundlich wird der Kunde begrüßt, es wird nach dessen Wünschen gefragt und es wird genau darauf eingegangen, was denn nun genau gewünscht wir. Man begibt sich persönlich mit dem Kunden zum Artikel und bietet Alternativen an, der Kunde stellte sich doch etwas anderes vor und man überdenkt es noch mal, denn eine Lösung soll ja gefunden werden. So begibt man sich von einem Artikel zum nächsten (vielleicht mit einigen Unterbrechungen der mitgebrachten Kinder) und steht dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Was glauben sie wie lange es dauert mit einem Kunden (also sie) einen kompletten Dachausbau durchzugehen? 0,5 Stunden? 1 Stunde? Kommt halt drauf an.
Aber nun fragen sie sich mal was die anderen Kunden davon halten würden, wenn sie 1 Stunde auf einen Verkäufer warten müssten. Und so wird der Verkäufer immer wieder im Kundengespräch unterbrochen werden, er wird sicherlich mindestens einmal zu seiner Info ausgerufen werden, vielleicht noch einige Fragen von Mitarbeitern wie lange man denn noch braucht (dieser will ja auch mal Pause machen) und, und, und.
In einem Baumarkt kann man sich leider nicht die Zeit nehmen einen Kunden 100% zufrieden zu stellen, denn es fehlt die Zeit dafür, bzw. das Personal.
Als Kunde wollen sie Sauberkeit, sortierte und gefüllte Regale, nichts in den Gängen stehen haben was sie behindern könnte, eine vernünftige Preisauszeichnung usw. – ja dies alles macht der freundliche Verkäufer von vorhin auch noch alles mal so nebenbei.

Abteilungstipps:
Fliesen – Immer auf die Brandnummer der Fliesen achten, ansonsten kann es zu starken Farbschwankungen der ganzen Oberfläche kommen.
Tapeten – auch hier gibt es verschiedene Fertigungsnummern, darauf achten.

Arbeitszeiten:
Der einzelne Angestellte ist nicht die ganzen 12 Öffnungsstunden im Markt und es kommt dann natürlich vor, dass jemand um 16:30 Uhr Schluß hat. Also nicht gleich wütend werden, wenn dieser Angestellte geht weil er Feierabend hat, er will auch nach Hause oder muß noch Einkaufen gehen.

Geht nicht gibt’s nicht:
Vergessen sie diesen Spruch, denn “Geht nicht gibt’s nicht“ gibt’s nicht. Dieser Werbespruch ist wieder mal ein Beispiel wie die Kunden angelockt werden. Die meisten Leute bringen diesen Spruch, wenn sie mal das gesuchte nicht bekommen - und als Verkäufer kann man ihn einfach nicht mehr hören.

Hauptinformation:
Sollten sie mal an einer langen Schlange an den Kassen stehen, werfen sie einen kurzen Blick zur Hauptinformation, denn auch dort können sie ihre Ware bezahlen.

Informationen:
Im Gegensatz zu vielen Behauptungen sind die Infos zwar für Kundengespräche ausgelegt, aber sie werden nicht immer besetzt sein, nein, denn die Mitarbeiter müssen Ware verräumen, bestellen, einräumen, aufräumen, Müll wegbringen, Ware zählen und noch so vieles mehr. Das niemand an der Info steht sagt nicht aus, dass niemand in der Abteilung ist, schauen sie sich mal um. Auch warten einige Kunden wie sie immer wieder selber sagen schon seit 10 Minuten an der Info, nur um dann zu fragen wo sie denn Laminat finden können, tja das ist gleich 2 Gänge weiter. Sparen sie sich Zeit, indem sie selber einmal schauen was denn wo steht.

Inventur:
Sollten sie (meistens von Oktober-Dezember des Jahres) ein Schild im Praktiker bemerken, dass auf eine bevorstehende Inventur hinweist, nehmen Sie doch etwas Rücksicht auf die Mitarbeiter, die haben jetzt nämlich noch mehr zu tun. Und wenn es geht tun Sie es sich nicht an am Inventurtag einkaufen zu gehen, es könnte wirklich nervig werden, denn es werden mehr Aushilfen als Mitarbeiter im Markt sein, sowie alle Mitarbeiter des Marktes, dazu kommen noch Mitarbeiter aus anderen Praktiker-Filialen. Auch ist die Inventur immer an einem Samstag, an dem jeder Praktikermarkt extremen Kundenansturm hat.
Sie werden vor alledem sehr schlecht einen Parkplatz finden, egal wie groß der Markt sein wird.

Lieferservice:
Sollten sie etwas Angeliefert bekommen, sorgen sie dafür, das auch genügend Leute Daheim sind, um die möglicherweise sperrige oder schwere Ware in die Räume zu schaffen. Denn meistens lädt der Spediteur nur frei Bordsteinkante ab und er hat keine Zeit sich noch bei jedem Kunden eine halbe Stunde lang aufzuhalten. Vielleicht hilft ja aber auch ein kleines Trinkgeld (sollte man sich aber nicht drauf verlassen), kommt halt auf die Person an.

Marktleitung:
Meistens kann ihn die Marktleitung besser weiterhelfen, denn der Verkäufer dient sozusagen als „Puffer“. Wenn sie wirklich ein Problem haben und sich zu unrecht Behandelt fühlen, verlangen sie mit der Marktleitung zu sprechen.

Mitarbeiter:
Die meisten Mitarbeiter sind wirklich in Ordnung, sie sind Menschen wie Du und Ich. Also behandeln sie sie mit Respekt und Freundlichkeit und das gleiche wird ihnen wiederfahren. Sprechen sie nicht herablassend über Dinge mit einem anderen Kunden im Beisein des Verkäufers, dies wird sicherlich nicht dazu beitragen, dass er sie freundlicher bedienen wird, eher schlägt es ins Gegenteil um.

Mitarbeiter ansprechen:
Dinge wie „Hey Meister“ rufen, lautes hinterher pfeifen oder anfassen des Angestellten sind nicht gerne gesehen, sie werden gleich vom Verkäufer als unhöflicher Kunde eingestuft werden. Ja so etwas gibt es: unhöfliche Kunden.
Wenn ein Verkäufer ein Gespräch mit einem anderen Kunden führt reden sie ihm nicht einfach rein, stellen sie sich vor, sie würden das Gespräch führen und alle 2 Minuten kommt einer vorbei und sagt: „Kann ich kurz mal stören? Was kostet denn das hier?“ – würde ihnen doch auch nicht gefallen, oder?
Auch das Nachfragen von banalen Dingen wie der Weg zur Fliesenabteilung könnten sie sich sparen, schauen sie sich die Wegweiser an, sie finden den Weg bestimmt auch alleine.

Nicht alles im Markt:
Nicht jeder Markt hat das komplette Sortiment im Angebot, so gibt es Märkte ohne Möbel oder Auslegware. Was ihr Praktikermarkt führt erfahren sie auf den Werbezetteln, neben dem Anreiseweg ist dort auch angegeben was der Markt nicht führt.

Werbeblatt:
Es kommt hin und wieder vor, dass Werbeprospekte zu früh ausgeliefert werden, die Gründe dafür kennt wohl niemand, aber es passiert.
Auf jedem Werbeblatt steht auf der ersten Seite von wann bis wann diese Angebote gelten und sollten sie ein zu frühes Werbeblatt in Händen halten, dann fahren sie nicht gleich los, denn vielleicht ist diese Ware noch gar nicht im Markt eingetroffen. Wenn sie die Ware wirklich haben wollen rufen sie doch einfach mal an (könnte aber auch etwas dauern, aber immer noch billiger als eine Autofahrt) und fragen nach.

Werbung:
Kommen sie nicht am letzten Tag vorbei, es könnte sein, das der Artikel bereits vergriffen ist. Auch hier genügt ein Anruf, lassen sie sich die Ware zurücklegen und merken sie sich den Namen des Verkäufers und machen sie es ihm deutlich, dass sie die Ware unbedingt brauchen, nicht das er vergisst sie zurückzulegen.

Personalmangel:
Jedem ist es bekannt, in vielen Märkten fehlt einfach das Personal. Dies liegt leider daran, dass man zuerst an den Personalkosten sparen wird, denn das Licht kann man nicht einfach ausschalten und sauber soll es auch sein – also nix mit Putzkolonne streichen.

Beschwerden/Danksagungen:
In jedem Markt gibt es (an der Hauptinformation mal nachfragen) kleine Zettel auf denen man seinen Unmut oder seine Dankbarkeit kundgeben kann. Nutzen sie diesen Sevice, denn nur sie können was verändern. Aber halt! Bitte, bitte nicht nur motzen, jeder Mitarbeiter freut sich über lobende Worte eines Kunden, denn meistens erfährt man nur vom Chef: “Hey Müller, was haben sie da schon wieder gemacht?! Blablabla...!!!“

Vorzeitig vorbereiten:
Wenn sie in ihrem Urlaub vorhaben etwas im Haus zu schaffen, dann besorgen sie sich die Sachen lieber Tage oder bei Türen usw. Wochen vorher, denn oft ist nicht alles im Markt vorrätig, man kann wirklich nicht alles am Lager haben.
Wenn sie erst einmal im Urlaub bemerken, (den sie sich extra fürs Heimwerken genommen haben) das ihnen die Sachen fehlen, werden sie es beim zweiten mal sicherlich besser machen, aber das muß ja auch nicht beim ersten mal passieren.

Samstags einkaufen:
Ich weiß das die meisten Leute am Samstag frei haben, aber wenn sie Samstags kommen werden sie noch weniger Mitarbeiter antreffen, die Zeit für sie haben - die Wartezeiten sind enorm.

Sauberkeit:
Schmeißen sie ihren Müll doch bitte in die dafür vorgesehenen Mülleimer, denn McDonalds-Reste, Kaugummi, leere Dosen, Eisverpackung usw. sehen nicht gerade toll im Regal aus und erst recht nicht wenn man sie nach Wochen unter einem Regeln findet.

Schreien Sie, dann bekommen Sie alles:
Sie reden bereits mit der Marktleitung: Je lauter sie sind, (werden sie aber nicht ausfallend) desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man ihnen Zugeständnisse macht – das klappt wirklich.

Schulungen:
Personal kann nur Fachwissen vermitteln, wenn sie selber dieses Fachwissen vermittelt bekommen, nur leider sind in letzter Zeit (so 1 Jahr) Schulungen sehr rar gesät. Oft liegt es nicht am Personal, dass es nicht alles weiß.

Wartezeiten:
Sie stehen mal wieder an der Praktikerkasse und es scheint wieder einmal länger zu dauern. Treten sie da nicht auch von einem Fuß auf den anderen? Werden sie hippellig und nervös? Warum? Bei Aldi warten sie doch auch geduldig in der Schlange, denken sie mal drüber nach.

Warum kommen immer noch so viele Leute zu Praktiker?:
Trotz dieser ganzen negativen Berichte hier bei Ciao, nimmt der Käuferstrom nicht ab, ich frage mich wieso? Da kann doch irgendetwas nicht stimmen?

Wegweiser:
Jeder Gang ist mit den Hauptartikeln des Ganges gekennzeichnet und hat sogar eine Nummer. Auch sind Wegweiser an den Decken angebracht, die sie in die entsprechenden Abteilungen führen. Sollten mal etwas nicht auf anhieb finden, fragen sie nicht gleich den nächstbesten Verkäufer, heben sie einmal ihren Blick über die Augenhöhe und sie werden den Markt mit anderen Augen sehen, klappt auch bei OBI, Bauhaus – einfach in jedem SB-Markt.
Einige von ihnen werden Sachen sehen, die sie noch nie zuvor erblickt haben, die dort aber schon seit langer Zeit hängen.

Zuschnitt:
Möchten sie etwas zugeschnitten haben, begeben sie sich zum Zuschnitt. Hier kann aber nur 1 Mitarbeiter zur Zeit arbeiten, denn es gibt in jedem Baumarkt max. nur eine Säge. Also wenn dort schon andere Kunden warten schauen sie doch zuerst mal nach den anderen Dingen die sie noch benötigen.
Sollte einmal niemand an der Säge sein, warten sie sich nicht die Beine in den Bauch, begeben sie sich zur Holzinformation, denn der Zuschnitt ist keine Information die immer wieder besetzt wird, sondern kommt dort eigentlich nur jemand hin der auch ausgerufen wird.

Kaufvertrag:
Sie haben mal wieder nicht das gefunden was sie gesucht haben, es war ausverkauft. Freundlich fragen sie nach, wann denn dieser Artikel wieder reinkommt, der Verkäufer erwidert, nächste Woche Mittwoch höchstwahrscheinlich. OK sagen sie sich und gehen.
Großer Fehler!!! Lassen sie einen Kaufvertrag schreiben, denn dann wird ihnen der Artikel zurückgelegt und sie erhalten ihn dann auch bestimmt. Stellen sie sich vor sie kommen am besagten Mittwoch abend vorbei und der Artikel ist immer noch nicht da – sie werden sagen das es das doch nicht geben kann, der sollte doch heute wieder reinkommen. Was sie nicht bedacht haben, es kann natürlich sein, dass der Artikel bereits Verkauft wurde. Dies kommt wirklich alles so vor. Also, ein Kaufvertrag sichert sie sehr gut ab.

Unnötige Fahrten zum Praktiker:
Es ist Werbung oder sie haben einen Artikel bestellt; wenn sie nur einen bestimmten Artikel kaufen wollen, ohne etwas anderes zu benötigen rufen sie einfach vorher an, ob denn auch der Artikel wirklich da ist (dann zurücklegen lassen). Es gibt Leute die fahren für einen Artikel 50 Km, um dann feststellen zu müssen, dass sie umsonst gefahren sind, der Ärger wird groß sein.


Puuuhh, das war`s denn wohl auch erst einmal. Ich hoffe es fühlt sich niemand auf den Schlips getreten von diesem Bericht, er soll nur dabei Helfen den Praktiker oder auch jeden anderen Baumarkt mit anderen Augen zu sehen.
Ich hoffe einige Tipps können in der Zukunft beim Einkauf helfen.

So long denn dann.

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