Praktikum Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Baffy

Ich brauche noch schnell eine Lebensversicherung

Pro:

Macht Spaß, mal was anderes, man lernt sogar noch was dabei

Kontra:

Eigentlich nichts

Empfehlung:

Ja

Und schon wieder ein Bericht von mir. Ich habe im moment wohl eine Schreibwelle oder so :).
Jetzt mögen schon einige ganz gespannt sein um was es denn nun genau in meinem Bericht geht. Klar, um ein Schulpraktikum aber wo habe ich das wohl gemacht? Ganz klar, in der Fahrschule...


Wie kam es dazu
In meinem damaligen Gymnasium wurde in der 12. Klasse ganz neu ein einwöchiges Praktikum durchgeführt, wobei ich sagen muss, dass ich eine Woche viel zu kurz finde und es daher eher als Spaßwoche ansah. Die Schüler mussten versuchen ihren Praktikumsplatz selber zu suchen und bekamen nur Hilfe, wenn sich wirklich nichts finden ließ. Das fand ich doch ganz gut, denn so lernt man sich schon mal auf Stellen zu bewerben und auch ein Vorstellungsgespräch zu führen.
Ich überlegte hin und her wo ich denn nun die eine Woche bequem überstehen konnte und langsam machte sich eine Idee breit. Wie wäre es denn, wenn ich in die Fahrschule ginge?
Kurz hielt ich Absprache mit meinem Fahrlehrer (bei ihm hatte ich auch menien führerschein gemacht) und dann machte ich mich auf den Weg zur Schule um meinen Praktikumsplatz vorzulegen.


Kampf um das Praktikum
Der verantwortliche Lehrer hätte mich fast geschlagen als ich ihm mitteilte, dass ich eine Woche in der Fahrschule verbringen würde. \"Das kannst du doch nicht machen.\" warf er mir an den Kopf, aber ich fragte nur zurück: \"Wieso denn nicht, wenn das mein Berufswunsch ist?\". Darauf wusste er nichts anderes zu sagen und nach einer Woche hatte ich dann die Erlaubnis endlich durch und freute mich auf eine Woche lustiger Fahrstunden. Viele andere Schüler beneideten mich sogar, dass ich den Mut gehabt hatte eine Woche in einer Fahrschule zu verbringen. Vorher musste ich noch einen Versicherungsschein in der Fahrschule abgegeben, damit ich in der Zeit auch versichert bin.
Zudem musste ich nach der Woche Praktikum einen Bericht abgegeben was ich in der Woche alles gemacht hatte. Ich muss gestehen, dass ich in dem Bericht einige erfundene Sachen hineingesetzt hatte, weil ich ja nicht so viel erlebt hatte, aber was solls. Ich habe die eine Woche Praktikum eh nicht so ernst genommen.


Die Praktikumswoche
Meine Woche fing am Montag erst um 9 Uhr an, denn mein Fahrlehrer möchte meistens länger schlafen :).
Wir sprachen erst durch was so auf mich zukommen würde - waren ja eh nur Fahrstunden.
Dann ging es los. Ich konnte diesmal ganz locker ohne Stress von hinten zusehen wie mein Fahrlehrer den Schülern das Fahren beibrachte. Bei den Autofahrern ging es durch verschiedene Ortschaften und über die Autobahn usw. Dabei lernte ich sogar noch was, wie z.B. mit Kupplung am Berg anfahren. Dies hatte ich in den Fahrstunden selber irgendwie nie gelernt.
Nun ja, manchmal war es schon etwas gefährlich, wenn ein Fahrschüler wieder einmal Selbstmordgedanken entwickelt hatte und mit 180 km/h um eine Kurve bretterte oder mal wieder Bremse und Gas verwechselte und so manches mal verfluchte ich mich, dass ich nicht in irgendeinem Büro sitze.


Was hat es mir gebracht
Aber insgesamt hat es mir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Vor allem habe ich einmal den Eindruck gewonnen, dass der Beruf des Fahrlehrers nicht immer lustig ist, wie man sich das immer vorstellt.
Die meisten glauben man würde den ganzen Tag bequem im Auto sitzen und sich langweilen, doch es ist eher das Gegenteil.
Man muss als Fahrlehrer die ganze Zeit sehr konzentriert sein und auf jede Kleinigkeit aufpassen.
Der Beruf des Fahrlehrers ist sehr anstrengend und geht auch auf die Gesundheit. Jetzt fragt ihr euch vielleicht wieso. Ich habe es schon nach einer Woche gemerkt. Durch das viele Sitzen hatte ich am letzten Tag Rückenschmerzen und wenn ich mir vorstelle diesen Beruf ein Leben lang zu machen? Nein, das wäre nichts für mich, auch wenn ich den Beruf sehr interessant finde. Wenn ich nichts anderes schaffe werde ich Fahrlehrer ;).


Fazit
Ein Praktikum ist wirklich sehr interessant und hilfreich. Es muss aber auch lang genug sein, sonst hat es keinen Sinn. In einer Woche ist man doch meistens nur der \"Kaffeekocher\" und man lernt nichts, deswegen sollte ein Praktikum mindestens 3 Wochen lang sein. Besser sind sogar noch mehr. Jetzt auf dem Berufskolleg mache ich z.B. in der 12.Klasse 6 Wochen Praktikum und in der 13.Klasse 4 Wochen Praktikum. Dabei lernt man wenigstens etwas und kann auch nach 2 oder 3 Wochen schon mitarbeiten.
Aber was für einen Sinn hat denn eine Woche? Die wenigsten aus meiner Klasse haben in der einen Woche mitarbeiten können und saßen nur blöd rum. Ich hatte in der Fahrschule wenigstens Spaß und es war wirklich ganz nett.
Also, es muss nicht immer der langweilige Bürojob als Praktikumsplatz sein. Meistens sind die ungewöhnlichen Berufe sogar noch besser.

WICHTIG: Ich habe kein Geld bekommen, aber ich musste in der Spalte da unten irgendetwas eingeben!!!

Viele Grüße
Nora

P.S. Ich veröffentliche meine Berichte bei ciao.de und yopi.de unter gleichem Namen!!!

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