Praktikum Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von McBommels

Änderungen am Schulsystem

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich gehe derzeit in die 10. Klasse eines Gymnasiums. In diesen zehn Jahren konnte ich viele positive und weniger negative Erfahrungen machen. Dennoch bin ich mit dem Schulsytem des Gymnasiums nicht zufrieden. Im Gegenteil, ich finde es schlicht und einfach schlecht.

Jedes Bundesland hat andere Lehrpläne. Eigentlich ist das ein sehr gravierendes Problem. Denn sobald ein Schüler zwangsweise in ein anderes Bundesland umziehen muss, liegt er im Unterrichtsstoff weit zurück. Diesen Rückstand dann wieder aufzuholen ist sehr schwierig. Die Bundesländer insgesamt konnten sich seit 10 JAHREN ! nicht auf einen einheitlichen Lehrplan einigen. - für mich ein Versagen Deutschlands

Das Gymnasium wird praktisch in zwei Stufen unterteilt. In Unterstufe und Oberstufe. Die Unterstufe wird von Seiten des Staates finanziell und natürlich personell unterstützt (kommt ja auch der Arbeiterausbildung und der Ausbildung von Fachpersonal zugute). Aber die Oberstufe wird nicht mehr unterstützt! Ab der 11. Klasse sind sämtliche Anfallende Kosten (wie Bus oder Bahngeld) vom Schüler selbst zu tragen. Warum unterstützt der Staat nicht Weiterhin die Ausbildung der Jugendlichen? In anderen Ländern werden die Schüler tatkräftig unterstützt - nur im wirtschaftlich bedeutenden Deutschland nicht...

Für die "Anwärter des Abiturs" gibt es nur zwei Möglichkeiten in Thüringen. Entweder sie schaffen das Abitur oder sie schaffen es nicht. Fallen sie auch bei der 2. Prüfung durch, haben sie quasi 12 Jahre umsonst in der Schule verbracht - denn sie haben keinen gültigen Schulabschluss! In anderen Bundesländern haben alle Schüler, die die 10. Klassenstufe geschafft haben, einen gültigen Realschulabschluss. Selbst die Lehrer haben dies schon an den entsprechenden Ämtern angemahnt - ohne Erfolg. Ich würde es viel besser finden, wenn es Deutschlandweit ein Einheitlich Strukturiertes Schulsystem geben würde. Mit einer Gleichberechtigung. Denn die Gleichberechtigung ist ja wohl ein demokratisches Symbol. Und Deutschland gibt ja zumindest vor, ein demokratischer Staat zu sein.

Weiterhin ist das sogenannte "Kursanwahlsystem" viel zu kompliziert. Mehrere, oft 50 Seiten starke Broschüren sind notwendig, um den Eltern alle Details dieses Systems zu erklären. Ich finde es zwar nicht schlecht, dass jeder Schüler sich auf ein bestimmtes Themengebiet speziallisieren darf, aber ich kritisiere weitergehend die Zwangsabwahl einiger aus dem System fallender Fächer. Ab der 11. Klasse werden also einige Fächer abgewählt. Ich würde es wesentlcih besser finden, wenn alle Fächer bis zum Ende der Schulzeit abgearbeitet werden. Dies hätte zudem auch einen sehr positiven Nebeneffekt: Die Lehrer könnten sich mehr Zeit für die Abarbeitung des Lehrplans nehmen. Demzufolge würden die Schüler mehr Zeit zum Üben haben, und würden mehr Hintergründe erfahren - aber die Zeit fehlt ja merklich...

Als letzten Gesichtspunkt möchte ich das unpersönliche Verhältnis zwischen Schüler und Lehrern kritisieren. Die eine Gruppe weiss meinstens gar nichts über die andere. Ich würde es besser finden, wenn nach der regulären Schulzeit mehr AG's stattfinden würden. Beide Gruppen würden sich besser kennenlernen und verstehen - und dies wiederrum würde sich auch auf den Unterricht bemrkbar machen.
Außerdem sollte wie in der DDR der Lehrer 1x im Jahr zu den Eltern eines jeden Schülers gehen. Das wäre vermutlich auch hilfreich.


Es gibt noch sehr viele weitere Dinge, die nicht in das Schulsystem gehören. Aber dies hier sehr geehrte Leser und Leserrinnen sind sehr gravierende Details. Aus diesen und natürlich anderen Faktoren hat sich auch die Tat in Erfurt abgespielt!

26 Bewertungen, 7 Kommentare

  • MatrixZion

    12.07.2002, 23:25 Uhr von MatrixZion
    Bewertung: weniger hilfreich

    Ich stimme zwar den Punkten zu die kritisiert wurden, doch die Lösungsvorschläge entsprechen größtenteils nicht meiner Meinung.

  • sp00ky

    06.05.2002, 10:27 Uhr von sp00ky
    Bewertung: sehr hilfreich

    du hast recht! ich selber bin auch mit dem bayerischen abi konfrontiert... welches deutlich schwerer als nördlichere abiturs ist!

  • *Jayn*

    05.05.2002, 21:04 Uhr von *Jayn*
    Bewertung: sehr hilfreich

    hast in einigen Punkten schon recht in anderen hingegen wohl kaum. AG´s bringen nichts, denn sei mal ehrlich... ist es denn cooL mit lehrern zu kommunizieren??? Bei uns meiden die schüler die Lehrer meistens was ich für totalen quatsch halt

  • eponnin

    05.05.2002, 21:00 Uhr von eponnin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Reformen brauchen in Dtl. bekanntlich sehr lange, aber dass man gerade im Bildungsbereich so lange braucht, wird sicherlich nicht gerade zum Vorteil Dtl's sein, was man ja auch in der Pisa-Studie geshene hat.

  • Goldband

    05.05.2002, 20:59 Uhr von Goldband
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du hast in einigen Punkten recht. Allerdings hast du dir einmal die Stundenzahl ohne die Abwahl von Fächern in einer Woche ausgerechnet ?! Dazu müssten auch die Lehrpläne total überarbeitet werden.

  • Gulli

    05.05.2002, 20:44 Uhr von Gulli
    Bewertung: sehr hilfreich

    So hab ich's auch vor...!

  • fenikso

    05.05.2002, 20:42 Uhr von fenikso
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab nach der 10. meine mittlere Reife, nach der 11. mein Latinum und nach der 13.(!) mein Abi gemacht... Grüße, fenikso