Alles Sense! (Taschenbuch) / Terry Pratchett Testbericht

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Daten des Buchs:
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Autor: Terry Pratchett
Titel: Alles Sense!
Verlag: Goldmann
Einband: Taschenbuch
285 Seiten
ISBN: 3442421306
Erscheinungstermin: Dezember 1998
Preis: 8,00 Euro
weitere erhältliche Ausgaben: „Voll im Bilde / Alles Sense!“ (2 Romane in einem Band) zu 8 Euro



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Kaufgrund:
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Ich lese schon seit Jahren mit Vergnügen die Bücher von Terry Pratchett, insbesondere die Scheibenwelt-Romane. Anfangs habe ich mal chronologisch gelesen, aber seit einiger Zeit greife ich immer zu, wenn ich irgendein Buch günstig bekomme. Von der „Tod“-Reihe (siehe unten) fehlte mir so allerdings lange Zeit das relativ früh angesiedelte „Alles Sense!“. Aber schließlich habe ich auch diesen Band über Tauschticket bekommen. Jippie!



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Story:
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Den Revisoren ist das Leben auf der Scheibenwelt ein Dorn im Auge, es bringt alles durcheinander, jedenfalls für ihre Buchhaltermentalität. Und wie kann man dem Leben am besten beikommen? Die Revisoren schicken kurzerhand den Scheibenwelt-Tod in den Ruhestand.
Tod ist nach einer kurzen beleidigten Phase neugierig. Endlich hat er auch eine Lebensuhr, endlich kann er auch einmal das Verfließen der Zeit spüren. Er sucht sich einen Job – natürlich als Schnitter, sprich: Er heuert als Erntehelfer auf einem Bauernhof an.
Unterdessen mehren sich allerdings auf der Scheibenwelt merkwürdige Vorkommnisse. Windle Poons, beispielsweise, einer der ältesten Zauberer der Unsichtbaren Universität, stirbt – und bleibt trotzdem irgendwie da. Der Tod erscheint einfach nicht, um ihn ins Jenseits zu geleiten. Windle Poons kehrt in seiner Not in seinen alten Körper zurück. Seine Zaubererkollegen bemühen sich nach Kräften, ihn auf den Weg ins Jenseits zu bringen – ohne Erfolg. Auch bei der Selbsthilfegruppe Untoter findet er zwar neue Freunde, aber keine wirkliche Hilfe.
Die überschüssige Lebensenergie auf der Scheibenwelt treibt währenddessen immer neue Blüten. Gegenstände erwachen zum Leben, die eigentlich gar nicht leben sollten. Schließlich kann auch Tod nicht umhin zu bemerken, dass etwas falsch läuft – und dass er handeln muss, um das Leben auf der Scheibenwelt, das er gerade erst zu verstehen beginnt, zu beschützen …



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Anmerkungen zur Story:
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Dieser Roman gehört zur Scheibenwelt-Reihe des Kultautors der Komik Terry Pratchett.
Für alle, die Terry Pratchett noch nicht kennen, hier ein kleiner Abriss:
Terry Pratchett schrieb schon in jungen Jahren und konnte mit 13 Jahren seine erste Geschichte verkaufen. Damals verschrieb er sich vornehmlich der Fantasy, die anfangs noch ernst gemeint und „ernst zu nehmen“ war. Bei der Fantasy ist er geblieben, allerdings hat er sich schon lange der Komik und Parodie verschrieben. In dieser Hinsicht hat er inzwischen große Meisterschaft erlangt. Auch wenn solche Vergleiche immer ein wenig hinken: Was Douglas Adams für die Science Fiction, das ist Terry Pratchett für die Fantasy – jedenfalls so in etwa.
Terry Pratchett hat mehrere „Stand alone“-Fantasyromane geschrieben, vorwiegend schreibt er aber Romanreihen, die mehr oder weniger eng verknüpfte Geschichten erzählen. Und die größte und bekannteste dieser Romanreihen sind die Scheibenwelt-Romane, zu denen auch „Alles Sense!“ gehört.
Zur Scheibenwelt und der Stellung dieses Buches in der Romanreihe werde ich aus gutem Grund weiter unten noch in einem Extraabschnitt eingehen.

Zunächst aber zu diesem Roman:
„Alles Sense!“ gehört meines Erachtens zu den besseren Romanen von Terry Pratchett, aber nicht zu den allerbesten. Wobei „besser“ bei Terry Pratchett schon ziemlich genial ist.

Im Gegensatz zu manchen anderen Scheibenwelt-Romanen scheint mir hier nicht so sehr eine konkrete Vorlage parodiert zu werden. Ich habe eigentlich nur einmal eine konkretere Angabe dazu gelesen, in der die Meinung vertreten wurde, dass hier das Western-Genre parodiert wird, zumindest im Handlungsstrang rund um Tod. Ich wäre zwar selbst nie auf diesen Gedanken gekommen, aber es stimmt schon: Wie Tod sich als einsamer Reiter auf den Weg macht, schließlich im Alleingang die Welt rettet und dann in die Einsamkeit zurückkehrt – das kann durchaus als Parodie des Western-Genres verstanden werden.



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Zur Scheibenwelt:
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Die Scheibenwelt ist – wie der Name schon sagt – eine flache Welt, die auf vier riesigen Elefanten ruht, die wiederum auf einer Schildkröte stehen, die allmählich ihre Bahn durch das Multiversum zieht. Nun ja, so beschreibt es Terry Pratchett, und in dieser Beschreibung steckt sicher schon einiges, was darauf schließen lässt, wie diese Welt wohl aussieht und welche Geschichten man dort erwarten kann. Allerdings spielt die besondere Geografie der Scheibenwelt in vielen der Romanen nur am Rande eine Rolle, nur selten wird sie wirklich wesentlich für den Fortgang der Geschichten.
Das Scheibenwelt-Universum begann mit dem Roman „Die Farben der Magie“, in dem es vorwiegend um die Zauberer der Unsichtbaren Universität der großen Stadt Ankh-Morpork ging. Schon die Welt dieses Romans war ungewöhnlich, allerdings hat man damals noch nicht ahnen können, wie vielfältig die Welt einmal in den folgenden Romanen werden sollte.
Zunächst baute Terry Pratchett die Geschichten um die Zauberer weiter aus, doch bald kamen neue „Lebensräume“ und Personengruppen auf der Scheibenwelt hinzu. Unter anderem gibt es inzwischen mehrere Romane, die sich mit der Nachtwache von Ankh-Morpork und ihrem Anführer Kommandant Mumm beschäftigen, und es gibt eine Reihe von Romanen, die sich um die Hexen von Lancre drehen, allen voran Oma Wetterwachs und Nanny Ogg sowie eine wechselnde Besetzung weiterer Hexen. Und dann gibt es mehrere Romane, in denen der Scheibenwelt-Tod bzw. seine Enkelin Susanne die Hauptfiguren sind. Zu diesem Strang gehört auch „Alles Sense!“.
Zwischen diesen Romanreihen gibt es natürlich auch immer wieder Bezüge, was man auch in „Alles Sense!“ sieht, wo neben dem Tod auch die Zauberer eine große Rolle spielen.
Außerdem gibt es auch ein paar Scheibenwelt-Romane, die nur in loser Verbindung zu einer oder mehreren der Hauptreihen stehen. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich aus einigen davon im Laufe der Zeit auch eine eigene Reihe.

Bei so einer Romanreihe stellt sich natürlich immer die Frage: wo mit dem Lesen anfangen? Für die Scheibenwelt kann man dazu im Internet ganze Abhandlungen finden, jeder vertritt eine andere Meinung. Manche sagen, man sollte die Romane in der Reihenfolge ihres Erscheinens lesen. Das Dumme an diesem Tipp ist, dass die ersten Romane der Reihe bei weitem nicht die besten sind. Terry Pratchett hat seither viel dazu gelernt.
Ich vertrete dagegen die Meinung, dass man – abgesehen von wenigen Ausnahmen – bei irgendeinem Scheibenwelt-Roman anfangen kann. Vielleicht versteht man dann ein paar der Details noch nicht so ganz, vielleicht geht der eine oder andere Gag verloren, aber im wesentlichen wird man sowohl der Handlung als auch der Komik trotzdem folgen können. Und wer sich von dem einen Roman dann begeistern lässt und weitere Romane liest, der wird auch die Lücken später noch füllen können.

Wen also die Inhaltszusammenfassung oben neugierig macht, der sollte ruhig mit diesem Roman hier anfangen.
Was sollte man vorher dazu wissen?
Nun, man sollte vielleicht wissen, dass der Tod der Scheibenwelt in GROßBUCHSTABEN spricht – wie man sich das vorzustellen hat, bleibt jedem selbst überlassen, aber es charakterisiert die Figur schon gut. Ansonsten muss man gerade bei diesem Roman wenig vorher wissen, das Wichtige wird im Roman erklärt.
Chronologisch betrachtet ist „Alles Sense!“ einer der frühen Tod-Romane, wenn ich nichts verpasst habe, wohl der zweite. Vorher gibt es nur „Gevatter Tod“. Allerdings nimmt „Alles Sense!“ inhaltlich darauf praktisch keinen Bezug. Nur in Sachen Charakterisierung von Tod leistet „Gevatter Tod“ also Vorarbeit zu „Alles Sense!“. Wer es gründlich angehen will, der kann also bei „Gevatter Tod“ anfangen. Aber wie gesagt: Ich bin der Meinung, dass man gerade in diesem Fall auch problemlos mit „Alles Sense!“ anfangen kann.



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Fazit:
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Ein toller Roman aus dem Scheibenwelt-Universum, in der Terry Pratchett ein geradezu irrwitziges Feuerwerk von Gags rund um das Thema Tod abschießt. Es ist der Typ Roman, bei dem man im Zug sitzt und zur Verwunderung der Umsitzenden vor sich hinkichert. Absolut lesenswert!