Die Farben der Magie (Taschenbuch) / Terry Pratchett Testbericht
- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von mima007
Vergnüglicher Urknall für die Scheibenwelt
Pro:
sehr humorvoll, spannend, unterhaltsam, kompetent übersetzt
Kontra:
die Goldmann-Ausgabe gibt es nur noch im Antiquariat
Empfehlung:
Nein
Als Zweiblume in Ankh-Morpork, der Stadt der Zauberer und Attentäter, ankommt, befindet er sich in Begleitung einer geheimnisvollen Schatztruhe, die ihm wie ein Haushund auf allen Wegen nachfolgt. Weder ist sie von großer Hilfe auf zweiblumes Reise zum interstellaren Golf, noch Unterzauberer Rincewind, dessen Zaubersprüche meist nur heiße Luft bewegen. Aber alles soll noch viel schlimmer kommen!
Der Autor
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Terry Pratchett und seine Frau Lynn sind wahrscheinlich die produktivsten Schreiber humoristischer Romane in der englischen Sprache - und das ist mittlerweile ein großer, weltweiter Markt. Obwohl sie bereits Ende der siebziger Jahre Romane schrieben, die noch Science Fiction-Motive verwendeten, gelang ihnen erst mit der Erfindung der Scheibenwelt (Disc World) allmählich der Durchbruch. Davon sind mittlerweile über drei Dutzend Bücher erschienen.
Nachdem diese für Erwachsene - ha! - konzipiert wurden, erscheinen seit 2001 auch Discworld-Romane für Kinder. Den Anfang machte das wundervolle Buch " The amazing Maurice and his educated rodents" (siehe meinen Bericht), worauf "The Wee Free Men" folgte. Die Fortsetzung von "Wee Free Men" trägt den Titel "A Hatful of Sky". Die Trilogy schloss der Band „Wintersmith“ ab.
Doch auch andere Welten wurden besucht: ein Kaufhaus, in dem die Wühler und Trucker lebten, und eine Welt, in der "Die Teppichvölker" leben konnten. Die Wühler-Trilogie "The Bromeliad" soll zu einem Zeichentrickfilm gemacht werden. Und „Schweinsgalopp / Hogfather“ wurde zu einem abendfüllenden TV-Film verarbeitet.
Die ersten drei Romane im Scheibenwelt-Zyklus:
1) Die Farben der Magie (The Colours of Magic, 1983)
2) Das Licht der Phantasie (The Light Fantastic, 1986)
3) Das Erbe des Zauberers (Equal Rites, 1987)
Handlung
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Der naive Weltenbummler Zweiblume und Rincewind, der unfähige Unterzauberer, begegnen sich auf der Scheibenwelt, genauer gesagt: in in Ankh-Morpork, der Stadt der Zauberer und Attentäter. Zweiblume ist völlig ahnungslos, was ihn erwartet. Und Rincewind beherrscht leider nur einen Zauberspruch – oder dieser ihn – und der würde den Weltuntergang herbeiführen. Der Spruch scheint also von wenig Nutzen zu sein.
Widerwillig tut sich Rincewind, dem Zauberlehrling, mit Zweiblume zusammen. Doch diesem folgt zu allem Überfluss als Gepäck eine zwar anhängliche, aber eben auch menschenfressende und reichlich psychopathische Reisekiste. Sie pflegt Zweiblume aus den entsetzlichsten Situationen zu retten, als wäre er ein viktorianischer Weltreisender und sie sein allgegenwärtiger und stets untertäniger Diener.
Zweiblume will einen Blick auf den interstellaren Golf werfen. Das geht natürlich nur vom Rand der Weltenscheibe aus. Auf der Reise zum Rand der Scheibenwelt erleben die beiden herrlich absurde Abenteuer mit dem hirnlosen Barbaren Cohen, einem mächtigen Magier, einer „zarten“ Jungfrau und wütenden Drachenreitern.
Mein Eindruck
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Das parodistische Menü auf die altbekannten Ritterepen und Fantasyzyklen zeichnet sich durch einen schrägen philosophischen Humor aus. Dieser Humor arrangiert die aberwitzigen Abenteuer des unwahrscheinlichen Trios zu einer witzigen, unterhaltsamen und sogar spannenden Mischung. Diese hält besonders für Erwachsene, die die subtilen Anspielungen erkennen, ein paar Stunden köstlichen Lesevergnügens bereit.
Die Parodie in "Farben der Magie dient Pratchett dazu, die Fantasy durch den Kakao zu ziehen, vom Genre der Schwerter-und-Zauberei von Fritz Leiber, über H.P. Lovecraft bis hin zu den Drachenepen von Anne Caffrey. Man sieht also, dass sich die Parodie auch auf Horror-Fantasien und SF-Fantasien erstreckt. Das war auch schon längst überfällig, denn Douglas Adams hatte zuvor das Verfahren in seinem Zyklus „Per Anhalter durchs All“ vorexerziert.
Hinweis
Die Übersetzung des Goldmann-Verlags, die ich hier vorstelle, stammt von Dagmar Hartman und unterscheidet sich von der des Heyne- bzw. Piper-Verlags, die der Stammübersetzer Pratchetts, Andreas Brandhorst, angefertigt hat.
Michael Matzer © 2008ff
Info: The colours of magic, 1983; Goldmann Nr. 23869, 1985, München; 220 Seiten, aus dem Englischen von Dagmar Hartman; Preis: 9,80 DM; ISBN 3-442-23869-2.
Ausgabe bei Piper vom August 2004: 269 Seiten, ISBN-10: 3492285104, ISBN-13: 978-3492285100, Preis: 7,95 EU, übersetzt von Andreas Brandhorst.
29 Bewertungen, 14 Kommentare
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24.06.2008, 18:36 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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31.01.2008, 22:57 Uhr von Tut_Ench_Amun
Bewertung: sehr hilfreichLG vom Ollen
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21.01.2008, 11:51 Uhr von kreinsch2
Bewertung: sehr hilfreichlieben Gruß - kreinsch2
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19.01.2008, 22:42 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLg Chrissy
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19.01.2008, 15:27 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Sabrina
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18.01.2008, 14:40 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris
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17.01.2008, 15:40 Uhr von thiemann2000
Bewertung: sehr hilfreichInteressant und umfassend
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16.01.2008, 15:06 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichbrilliant wie immer lg pidi
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16.01.2008, 14:19 Uhr von UnserRenatchen
Bewertung: sehr hilfreichviele liebe Grüße
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15.01.2008, 21:59 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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15.01.2008, 21:30 Uhr von wir_2
Bewertung: sehr hilfreichsehr genau und hilfreich, wir_2
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15.01.2008, 18:26 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichsh - lg andrea
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15.01.2008, 17:53 Uhr von Clarinetta2
Bewertung: sehr hilfreichbestens beschrieben
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15.01.2008, 17:47 Uhr von tipsi3
Bewertung: sehr hilfreichFreu mich über Gegenlesungen . LG
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