Mount Dragon, Labor des Todes (Taschenbuch) / Douglas Preston, Lincoln Child Testbericht

"Relikt - Museum der Angst" war das erste Buch, das ich von dem Autoren-Duo Preston & Child gelesen habe. Es hat mir unheimlich gut gefallen, so daß ich mir nun ein weiteres Buch zu Gemüte führte:

"Mount Dragon"

von
Douglas Preston und Lincoln Child

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Allgemeine Informationen…
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…zu den Autoren
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Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge (Massachusetts) geboren. Er studierte Mathematik, Biologie, Physik, Anthropologie, Chemie, Geologie und Astronomie und arbeitete jahrelang in dem New Yorker Museum of Natural History. Zu wissenschaftlichen Themen veröffentlichte er mehrere Sachbücher.

1994 jedoch tat er sich mit seinem Verlagslektor Lincoln Child zusammen und veröffentlichte den Thriller "Das Relikt". Weitere Bücher der beiden sollten folgen:

Attic
Riptide
Thunderhead
The Ice
Formula - Tunnel des Grauens
Das Ritual
Burn Case
Dark Secret - Mörderische Jagd
Maniac - Fluch der Vergangenheit

… zum Buch
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"Mount Dragon" erschien in Amerika unter gleichnamigem Originaltitel bereits 1996. In Deutschland wurde es 1997 veröffentlicht.

Ich habe ein Taschenbuch des Knaur Verlages. Es umfaßt 600 Seiten und erschien 1998 unter der ISBN 3-426-60865-0 für 16,90 DM

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Klappentext
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In Mount Dragon, einem geheimnisumwitterten Forschungslabor mitten in der Wüste von New Mexiko, arbeitet eine handvoll hochkarätiger Wissenschaftler an einem Präparat, das tagtäglich Tausenden von Menschen das Leben retten könnte. Doch etwas läuft gewaltig schief in diesem Labor…


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Inhalt & Meinung
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Mount Dragon ist ein Forschungslabor der allerhöchsten Sicherheitsstufe. Seine meisten Versuchsräume liegen unterirdisch verborgen. Aktuelles Projekt ist die Entwicklung eines Gen´s, das die Menschheit für alle Zeit gegenüber jeglichen Grippeviren immun machen soll. Das brisante an dieser Sache ist nur, daß der dafür gedachte Impfstoff nicht nur den geimpften Menschen immun machen soll, sondern auch seine Nachkommen. Dieser Eingriff bedeutet eine bleibende Veränderung der menschlichen DNA und ist berechtigt umstritten.

Das Thema, das Preston&Child in diesem Buch aufgegriffen haben, ist durchaus interessant und verspricht spannende Unterhaltung. Doch so spannend der Prolog auch ist, das Buch selbst knüpft hier nicht an. Sachte und gemächlich wird man mit den agierenden Romanfiguren vertraut gemacht und gleichzeitig auch mit der wissenschaftlichen Thematik. Ist die Personenbeschreibung generell sehr gut gelungen (man hat die Personen direkt vor Augen und kann sich in jede einzelne hineinversetzen), so fehlt es jedoch an Spannungsaufbau, was das Geschehen im Forschungslabor betrifft. Relativ verständlich und auch für naturwissenschaftliche Laien sehr gut nachvollziehbar ist die beschriebene Prozedur schon, doch teilweise sind die Passagen viel zu langatmig, als daß sie den Leser wirklich fesseln können. Selbst als es zu einem Zwischenfall kommt und zwei Mitarbeiter des Labors mit gefährlichen Viren in Kontakt kommen, selbst da sprang der Funke nicht auf mich über. Irgendwie ließ mich die ganze Geschichte über die Hälfte des Buches kalt.

Erst im 3. Teil des Buches geht die Post ab. Doch da hat man sich bereits durch ca. 400 Seiten mehr oder weniger lustlos durchgequält. Der Wissenschaftler namens Carson, an den man sich während das ganzen Buches über klammert, treibt einen mit in ein Finale, das fast atemberaubend wird. Beginnt er seine Arbeit in Mount Dragon noch relativ gelassen und scheint dadurch ein wenig naiv angehaucht, so findet er sich plötzlich mit gefährlichem Wissen belastet zwischen den Fronten wieder und zwar zwischen seinem Chef Scopes und seinem ehemaligen Professor Levine.

Beide waren einmal dicke Freunde, doch schieden sich die Wege wegen der unterschiedlichen Auffassungen zum Thema Genmanipulation. Ist einem Levine von Anfang an sympathisch, so umgibt Scopes ein Geheimnis, daß man lüften will.

Es gibt aber noch weitere Personen in diesem Roman, die man intensiv begleitet. Auch an ein wenig Liebe fehlt es diesem Roman nicht. Doch auch wenn der Schreibstil sehr flüssig ist und durch flotte Dialoge zum Leben erwacht, so ist das Buch viel zu langatmig, um mir vollends zu gefallen. Immer wieder legte ich es lustlos beiseite. Nach 30 bis 50 gelesenen Seiten fehlte es mir einfach an Motivation, da an Informationen nicht viel bei mir ankam.

Ich gebe dem Buch eine 3-Sterne-Empfehlung, denn man kann es durchaus mal lesen, wenn man viel Zeit hat und gemächliche Spannung erwartet. Als Urlaubsthriller, den man etappenweise am Strand liest, ist "Mount Dragon" geeignet. Für Nervenkitzel pur allerdings fehlt es hier an einigen Ecken und Kanten.

Sicherlich regt einen das Buch zum Nachdenken an, denn Genmanipulation ist heute aktueller denn je. Und wer weiß schon, was in geheimen Laboren vor sich geht? Brisant und diskussionswürdig ist diese Thematik sehr wohl. Doch das Buch schweift mir zu sehr von der Realität ab. Oder kann ich es mir einfach nur nicht vorstellen, was wirklich alles möglich ist?

Nun ja, wie dem auch sei. Mit voller Begeisterung empfehle ich das Buch letztendlich nicht. 3 Sterne müssen genügen.


( Mein Bericht erschien bereits auf Ciao am 26. April 2008 )