Mount Dragon, Labor des Todes (Taschenbuch) / Douglas Preston, Lincoln Child Testbericht

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ab 9,14
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Erfahrungsbericht von GAWOnline1983

+++ Immun gegen die Grippe? +++

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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Kurzinhalt
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In Mount Dragon, einem Labor in der Wüste von New Mexico, wird fiebert Genforschung betrieben. Guy Carson soll die Stelle von Franklin Burt übernehmen, der einen Nervenzusammenbruch hatte. Carson soll dessen Projekt über die Erforschung der Immunität gegen den Grippevirus fortführen. Doch dann kommt er etwas Ungeheuerlichem auf die Spur…



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Inhalt
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Dr. Franklin Burt arbeitete als Wissenschaftler in Mount Dragon, einem Forschungslabor mitten in der Wüste von New Mexico. Doch er hatte einen Nervenzusammenbruch und wurde in ein Sanatorium eingeliefert. Das ist zumindest die offizielle Version, denn Franklin Burt arbeitete an einem strenggeheimen Projekt, welches sich mit der Veränderung von Erbgut befasste. Er fand heraus, dass Bonobos, eine Affenart, immun gegen die Grippe sind, und zwar gegen sämtliche bisher bekannte Varianten des Virus. Sein Ziel ist es, dass X-Flu-Gen, so wurde das bei den Bonobos vorhandene Gen genannt, mittels einen speziellen Grippevirus in die menschliche DNA hineinzubringen, so dass das menschliche Erbgut verändert werden wird und die Menschheit fortan gegen sämtliche Grippeformen gefreit sein soll. Als Versuchstiere dienen Affen, doch bisher sind alle einen qualvollen Tod gestorben. Nachdem Burt die Station verlassen hat, soll Guy Carson in seine Fußstapfen treten und die Experimente fortführen und zu einem Abschluss bringen. Doch auch er scheitert mit seinen Forschungen. Eines Tages läuft etwas schief und zwei Menschen kommen mit dem Virus in Berührung, für die infizierte Wissenschaftlerin ist es zu spät. Carson gelang es, noch eine viel gefährlichere Version des Virus zu züchten. Sein Mistrauen ist geweckt, als die Untersuchungen zu dem Todesfall beginnen und der Verantwortliche kurze Zeit später spurlos verschwindet, obgleich er Carson offenbarte, wichtige Informationen zu besitzen. Carson vertraut fortan nur noch seiner Assistentin de Vaca. Sie können nicht ahnen, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen haben. Carson erinnert sich an seinen alten Professor Charles Levine, der strikt gegen die Forschungen an der menschlichen DNA bzw. deren Veränderung ist. Er ist der einzige, der ihnen noch helfen kann…



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Meine Meinung
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Irgendwann war meine Neugier auf das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child geweckt und mein erster Roman der beiden war über FBI-Agent Pendergast in „Formula. Tunnel des Grauens“. Nachdem ich nun alle bisher erschienen Werke über den FBI-Agenten gelesen hatte, griff ich auch einmal zu weiteren Büchern der Autoren. Von „Riptide. Mörderische Flut“ war ich allerdings weniger begeistert, da ihm der Zauber der anderen Bücher fehlte. Weniger spannend, kein Humor, der manchmal bei Pendergast zutage tritt. Danach war ich etwas skeptisch, so dass mehrere Wochen vergingen. Nun wollte ich mir aber die Wartezeit bis zu dem neuen Pendergast-Roman „Burn Case“, der Mitte August erscheinen wird, verkürzen, und legte mir „Mount Dragon. Labor des Todes“ in der Hoffnung zu, nun etwas besseres erwischt zu haben.

Die Grundidee (Genforschung und ihre Folgen) ist durchaus brisant und gut gewählt, doch letztendlich bin ich nicht ganz von dem Buch überzeugt. Eigentlich ist die Geschichte recht realistisch und bodenständig erzählt, bis es dann zu dem Computersystem von dem GeneDyne-Gründer Brent Scopes, der auch das Labor Mount Dragon in der Wüste von New Mexico unterhält, kam. Spätestens mit dieser Einführung nahm die Qualität des Buches ab und geriet zu sehr in die Richtung Science-Fiction. Es ist zwar altbekannt, dass die Bücher von Preston und Child auch Fantasyelemente enthalten, aber bisher konnten sie mir diese immer nah bringen. Nur konnte ich mir gar nicht vorstellen, was es mit diesem System auf sich haben sollte und wie diese künstliche Welt, die damit erschaffen wurde, in das Buch passt. Bis zu den detaillierten Beschreibungen dieser Welt war das Buch durchaus spannend, nur an wenigen Stellen langatmig und zeigte deutlich die Brisanz des Themas Genforschung / Veränderung des menschlichen Erbguts auf. Durch die Einführung der Figur des Professors Charles Levine war auch ein geeigneter Gegenspieler gefunden, der strikt gegen die Veränderung des menschlichen Erbguts ist. Durch seinen Charakter wirkte das Buch durch die Beschreibungen der Forschungen in Mount Dragon gerade nicht einseitig, denn dort ist – bis auf die spätere Skepsis von Guy Carson – eigentlich jeder von dem Vorteil seiner Arbeit überzeugt. Zwar zeigen die Autoren auch nicht die Patentlösung hinsichtlich der Genforschung auf, doch sie bringen meines Erachtens ihre Leser mit diesem Roman zum Nachdenken. Gerade auch mit der Figur des Clowns, der missgebildet auf die Welt kam, zeigt sich noch einmal die Bedenklichkeit von manchen Medikamenten und dass nicht alles Gold sein kann, was glänzt.

Im Gegensatz zu den anderen Romanen hatte ich bei diesem im Übrigen das Gefühl, dass die Charaktere etwas besser herausgearbeitet sind. Ich konnte mir zumindest genauere Vorstellungen von ihnen machen und sie waren nicht einfach blasse Gestalten, die in der Geschichte umherstolzierten. Allein die Beschreibungen des Äußeren war in diesem Buch besser getroffen, als in allen anderen Romanen des Autorenduos. Bei Pendergast zum Beispiel bleibt ja auch vieles im Argen, natürlich wohl auch bewusst, aber das macht es manchmal schwer, ihn zu „fassen“. Guy Carson erschien mir da schon etwas lebendiger, auch wenn er sich meines Erachtens erst einmal zu schnell einfügte und alles für bare Münze nahm. Erst nach dem Unfall, infolgedessen die Brandon-Smith stirbt, wird er mehr zum Denker und Widersacher von GeneDyne.

Natürlich durfte auch die obligatorische Liebesgeschichte mit seiner Assistentin de Vaca nicht fehlen. Auch ein Element das mich etwas störte. Am Anfang gifteten sie sich nur an, auf einmal waren sie Verbündete und konnten später die Finger nicht mehr voneinander lassen. Soweit ich weiß, ist „Mount Dragon. Labor des Todes“ das Erstlingswerk der beiden Autoren und ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass sie versuchten, möglichst viele Elemente in das Buch hinein zu pressen. Sofern es nicht noch zu dieser Liebesgeschichte gekommen wäre, hätten die anderen Elemente noch eher harmoniert. Der Cowboytouch kommt natürlich dadurch aus, dass das Labor inmitten der Wüste von New Mexico liegt, in der sich auch ein großer Teil der Geschichte abspielt, aber dazu sogleich. Dann das medizinische Element im Hinblick auf die Forschungen von GeneDyne. Dann noch ein wenig die Computerwelt mit dem Clown und der „Welt“ von GeneDyne-Gründer Brent Scopes hineingebracht. Ein bunter Mix eigentlich, doch spätestens mit der Liebesgeschichte zwischen de Vaca und Carson übertrieben. Es schien so, als ob die Autoren meinen, dass die Leser diese Liebesgeschichten erwarteten. Ich jedoch hätte auf diese Beschreibungen getrost verzichten können.

Ich sprach schon zuvor an, dass mich die „Welt“ von Brent Scopes nicht wirklich faszinierte. Ich kann euch auch nicht genau beschreiben, was damit gemeint ist, da ich es etwas zu abstrus fand. Irgendwie sind alle Daten im Computer mit bestimmten Farben und Landschaften und ähnlichem dargestellt. Die „Hilfe“ in dem Programm ist ein kleiner Hund. Also alles etwas konfus. Jedenfalls soll Charles Levine in dieses Programm eindringen und damit zu Brent Scopes vordringen und ihm das übermitteln, was Guy Carson herausgefunden hat. Diese Passagen langweilten mich jedoch letztendlich und auch ihr „Spiel“, welches zu Ende des Romans noch einmal stattfindet, in dem sie sich Zitate an den Kopf werfen, schien lediglich ein Seitenfüller zu sein, der nicht wirklich etwas zur Geschichte beiträgt, sondern lediglich noch einmal die frühere Verbindung von Studienzeiten her verdeutlichen soll.

Insgesamt ist die Geschichte schon spannend, aber sie verliert eben durch solche Beschreibungen massiv an Fahrt. Auch die Wüstenbeschreibungen zogen sich stellenweise zu sehr in die Länge und die Flucht von de Vaca und Carson wurde in meinen Augen dadurch weniger spannend. Man merkt dem Buch aber durchaus an, dass die beiden Autoren durchaus Potential haben, nur hätten sie an manchen Stellen etwas sparsamer sein können, während sie die Forschung, den eigentlichen Handlungsstrang, noch etwas ausschmücken hätten können. Andererseits hätten es ja auch nicht 600 Seiten sein müssen, mit 450 Seiten hätte man die Geschichte sicherlich auch gut, wenn nicht sogar besser, da gestraffter und damit spannender, erzählen können.

Daher von mir auch nur eine durchschnittliche Bewertung von drei Sternen und eine bedingte Empfehlung. Ich würde Neulingen eher zu den Pendergast-Romanen raten.



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Das Buch
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„Mount Dragon. Labor des Todes“ erschien in Deutschland erstmals 1997 bei Droemer / Knaur, die die mir vorliegende Taschenbuchausgabe 2004. Der Roman umfasst 596 Seiten und ist unter der ISBN 3-426-60865-0 für 8,90 Euro im Handel erhältlich. Unter dem Originaltitel „Mount Dragon“ erschien das Buch 1996 bei Forge Books in New York.



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Die Autoren
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Douglas Preston arbeitete mehrere Jahre am Naturhistorischen Museum in New York. Bevor er im Jahr 1994 gemeinsam mit Lincoln Child den Thriller „Relic“ veröffentlichte, schrieb er bereits mehrere Sachbücher. Child arbeitete zuvor als Verlagslektor.
(Quelle: Autoreninfo in „Relic. Museum der Angst“)



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Mehr von Douglas Preston und Lincoln Child
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1. Mount Dragon. Labor des Todes
2. Relic. Museum der Angst*
3. Attic. Gefahr aus der Tiefe*
4. Riptide. Mörderische Flut
5. Thunderhead. Schlucht des Verderbens
6. Ice Ship. Tödliche Fracht
7. Formula. Tunnel des Grauens*
8. Ritual. Höhle des Schreckens*
9. Burn Case. Geruch des Teufels* (Mitte August 2005)

* Romane mit FBI-Agent Pendergast




(copyright by laurathoma, Juli 2005)

50 Bewertungen, 8 Kommentare

  • MikeAdvert

    11.06.2006, 18:22 Uhr von MikeAdvert
    Bewertung: sehr hilfreich

    VG Mike

  • MichiStephan

    30.04.2006, 17:36 Uhr von MichiStephan
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • BelgiumKing

    28.04.2006, 18:12 Uhr von BelgiumKing
    Bewertung: sehr hilfreich

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  • jenny123

    14.03.2006, 21:49 Uhr von jenny123
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & lg -jenny123

  • Liroy

    07.03.2006, 11:27 Uhr von Liroy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich!

  • anonym

    05.03.2006, 23:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...sh...*g*...Lg, Christina

  • Mekki83

    19.01.2006, 23:48 Uhr von Mekki83
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg melli

  • ISchoenherr

    21.10.2005, 17:27 Uhr von ISchoenherr
    Bewertung: sehr hilfreich

    Relict war übrigens das erste Buch.