Mount Dragon, Labor des Todes (Taschenbuch) / Douglas Preston, Lincoln Child Testbericht

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ab 9,14
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Erfahrungsbericht von rider-of-apocalypse

\"Ein Fenster zur Apokalypse ist mehr als genug\"

Pro:

s. Text

Kontra:

s. Text

Empfehlung:

Ja

(Susan Wright/Robert L. Sinsheimer im Bulletin of Atomic Scientists)


Vor einiger Zeit entdeckte ich mehr oder weniger zufällig den Roman ICE SHIP von DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD und da mir dieser sehr gut gefallen hat, dauerte es auch nicht lange, bis ich mich bei www.ebay.de nach weiteren Romanen dieses Autorenduos umsah.
Schnell wurde ich auch fündig und es fanden mehrere Romane den Weg in meine Bibliothek, von denen ich nun MOUNT DRAGON - LABOR DES TODES zum Thema meines heutigen Beitrags mache.




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ALLGEMEINES
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DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD, die mit RELIC (der Vorlage für den Film DAS RELIKT) ihren ersten großen Romanerfolg (DOUGLAS PRESTON veröffentlichte zuvor bereits mehrere Sachbücher) als Autorenduo erzielen konnten, veröffentlichten ihren Roman MOUNT DRAGON - LABOR DES TODES im Jahre 1996 unter dem Originaltitel MOUNT DRAGON, das Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Folgejahr.
Ich habe mir den Roman als gebundene Lizenzausgabe der Bertelsmann Club GmbH gekauft (bzw. ersteigert), aber auch als Taschenbuch sollte MOUNT DRAGON von DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD erhältlich sein und um 10,00 € kosten.
Der Einband meiner (gebundenen) Ausgabe zeigt übrigens die Fotografie einer Wüstenlandschaft und paßt so sehr gut zum Ort der Handlung des Romans.




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INHALT
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GeneDyne, ein von Brent Scope gegründetes Unternehmen, das sich mit Biotechnologie und Genforschung befasst, steht vor dem Problem, dass eine der Haupteinnahmequellen, das Patent für einen gentechnisch optimierten Mais in naher Zukunft ausläuft und aufgrund der Weigerung eines Mitentwicklers und Kritikers der Genforschung, Professor Levine, nicht verlängert werden wird.
Mit PureBlood, einem künstlichen Blutersatz, steht ein weiteres Produkt kurz vor der Markteinführung und in einem Labor namens Mount Dragon, das sich mitten in der Wüste Neu Mexikos in einer ehemals geheimen militärischen Anlage befindet, arbeiten Wissenschaftler fieberhaft an einem Impfstoff gegen die Grippe, der die menschliche Genetik dahingehend beeinflußt, dass der Mensch auch gegen kommende Grippeviren immun wird. Allerdings gestalten sich die Arbeiten an diesem Impfstoff schwierig, da hier ein Virus entsteht, der nicht nur hoch virulent ist, sondern auch innerhalb kürzester Zeit tötet.
An diesem Projekt arbeitet auch der Wissenschaftler Guy Carson, dessen Vorgänger bei diesem Projekt aufgrund massiver psychischer Störungen abgelöst werden mußte.
Plötzlich kommt es zu einem Unfall in der Forschungseinrichtung, bei der eine Wissenschaftlerin und ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit dem Virus infiziert werden und diesem nur kurze Zeit erliegen. Auch fällt Guy Carson auf, dass mehrere andere Wissenschaftler zunehmend paranoider werden und so kommen Guy Carson und seiner Assistentin erste Zweifel an den im Mount Dragon betriebenen Forschungen.
Nachdem Guy Carson bei seinen Forschungen keine wirklichen Durchbrüche erzielen kann und zunehmend von der Unternehmensleitung unter Druck gesetzt wird, entdecken er und seine Assistentin de Vaca plötzlich, warum alle Bemühungen zuvor erfolglos waren. Leider hat diese Entdeckung auch Auswirkungen auf das eigentlich \"fertige\" Produkt PureBlood und weitere Entdeckungen sind ebenfalls beunruhigend ...
Gleichzeitig versucht auch Levine, der sich auch für die Stiftung für verantwortungsbewußte Gentechnologie engagiert, mit Hilfe eines Hackers in das Datennetz von GeneDyne und den Labors im Mount Dragon einzudringen um die dortigen Forschungen/Entwicklungen zu behindern, bzw. zu stoppen.

Ziel meiner vorstehenden Inhaltsangabe soll es sein, interessierten Lesern einen kurzen Überblick über die Thematik des Romans zu vermitteln, ohne dabei zu viel der Geschichte preiszugeben. Aus diesem Grund mußte




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ANMERKUNGEN
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DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD schufen mit MOUNT DRAGON - LABOR DES TODES einen Wissenschaftsthriller, der nicht nur ein erschreckendes, sondern auch absolut denkbar erscheinendes Szenario beschreibt; der so genannte Gen-Mais ist längst ebenso Realität wie wohl auch künstlich geschaffene/manipulierte Viren und auch der Spagat zwischen wissenschaftlichem Ehrgeiz, wirtschaftlichen Interessen und verantwortungsbewußtem Umgang mit den Optionen der Gentechnologie ist nicht nur existent, sondern auch noch immer hoch aktuell.
Zwar sind, und darauf weisen die Autoren zu Beginn ihres Romans ausdrücklich hin, alle Organisationen, Personen, Ereignisse und anderes rein fiktiv, aber dennoch wirkt die Story des Romans nahezu immer absolut glaubwürdig und vorstellbar. Einzig einige Nebenaspekte innerhalb des Romans (beispielsweise eine Art Schatzsuche) scheinen mir etwas unnötig und der Ausgang der Story konnte mich, obwohl er eigentlich auch durchaus recht gelungen ist, nicht voll überzeugen.
Insgesamt weiß der Roman MOUNT DRAGON aber nicht nur mit einer spannend erzählten, glaubwürdigen Geschichte zu gefallen, auch wirkt der Roman stets hervorragend recherchiert und wissenschaftliche Details/Vorgänge/Arbeitsweisen zutreffend und/oder glaubwürdig. Letztere vermochten die Autoren auch so zu schildern, dass sie auch für Laien wie mich absolut verständlich erklärt sind. Ebenfalls sehr sorgfältig recherchiert wirken aber auch all jene Darstellungen, in denen die Autoren den \"Pfad der Wissenschaft\" verlassen haben.
Darüber hinaus beleuchten die Autoren mit ihrem Roman auch Fragen der wissenschaftlichen Ethik und geben dem Leser so mehrere Ansätze für eigene Gedanken.
Ebenso realistisch wie die dargestellten wissenschaftlichen Zusammenhänge wirkt auch das beschriebene Geschäftsgebaren der GeneDyne, das in vielen Fällen nachvollziehbar, in noch mehr Fällen verabscheuungswürdig, in allen Fällen aber glaubwürdig wirkt und viel zum Gelingen der gesamten Geschichte beiträgt.
Dagegen hätten die Autoren ihren Ausflug in den Cyberspace am Ende des Romans meines Erachtens besser weggelassen, da sie sich hier für meinen Geschmack etwas zu weit von der Realität entfernen. Allerdings macht dieser fragliche Part nur einen sehr kleinen und nicht allzu wichtigen Teil der Geschichte aus.
Nicht ganz uninteressant sind auch viele der Charaktere der Story und ihre Verbindungen/Beziehungen untereinander. So waren Levine und Brent Scope einst gute Freunde, bevor sie sich verbissen bekämpften, Guy Carsons Assistentin de Vaca bewunderte Carsons Vorgänger, was anfangs auch die Zusammenarbeit erschwert, der Sicherheitschef hat eine recht interessante Vergangenheit/Vorgeschichte, ... und erfreulicherweise gehen die Autoren innerhalb ihrer Geschichte auch in ausreichendem, recht ausführlichen Maße auf diese Charaktere und ihre Entwicklung ein.
Der Stil der beiden Autoren ist nicht nur sehr angenehm und flüssig zu lesen, auch vermögen es die Autoren so zu beschreiben, dass die Beschreibungen sehr präzise und verständlich sind, aber in nicht einem einzigen Fall auch nur für einen Moment langweilen, so dass ich die in drei Teile untergliederten, rund 580 Seiten des Romans innerhalb kürzester Zeit gelesen habe.
In den Innenseiten des Einbandes ist übrigens eine Karte der Wüste Neu Mexikos, sowie ein Plan der Laboranlagen von Mount Dragon abgedruckt. Beides ist zwar nicht wirklich notwendig, aber dennoch ein nettes Detail.




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FAZIT
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Nach ICE SHIP (Beitrag folgt in nicht allzu ferner Zukunft) war MOUNT DRAGON der zweite Roman des Autorenduos DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD, den ich gelesen habe und wie ICE SHIP hat mir auch MOUNT DRAGON - LABOR DES TODES hervorragend gefallen und es stehen auch schon weitere Romane der beiden Autoren in meinen Bücherregalen, die noch darauf warten, gelesen zu werden.
Abschließend kann ich MOUNT DRAGON - LABOR DES TODES von DOUGLAS PRESTON und LINCOLN CHILD hier guten Gewissens empfehlen und urteile mit SEHR GUT !

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