Privileg Allesschneider Testbericht

Privileg-allesschneider
ab 27,69
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  gut
  • Reinigung:  durchschnittlich
  • Reparaturservice:  gut

Erfahrungsbericht von harmonbaker

Schottland hinterm Vogelsberg !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Schottland hinterm Vogelsberg !

Wußtet Ihr schon, dass der Vogelsberg gleich hinter Schottland liegt ?
Nein ?
Dennoch wird es wohl so sein und die Gründe für diese Feststellung gedenke ich Euch hier und heute zur Kenntnis zu bringen.

Früher, zu Großmutters Zeiten, war alles anders. Da war die Welt noch in Ordnung und die Schotten waren da, wo sie naturgemäß hingehören, in den Highlands und am Loch Ness.

Die Großmutter im vogelsberg´schen Gehöft wusste nichts von der einzigartigen Mentalität der Dudelsackpfeifer.
Sie wusste auch nicht, dass der Hochmoor-Patriarch dort einen karierten Rock und Knietrümpfe trägt und.....darunter nichts !
Unvorstellbar im Vogelsberg !

Und weil sie das nicht wusste, ging das Leben seinen gewohnten, gemächlichen Gang.
Die Großmutter sorgte für das leibliche Wohl der ihr Anvertrauten mit daumendicken Scheiben frischen Brotes, bestrichen mit der guten selbstgemachten Butter aus dem Fass, reichlich belegt mit Scheiben geräucherten Schinkens oder Käse , ½ cm dick. Mindestens.
Dazu eine schmackhafte Gewürzgurke aus dem Gurkentopf( siehe auch“harmonbakers Gurkentopf“) !

Das waren noch Zeiten.

Nun wäre die Großmutter nicht die Großmutter, hätte sie nicht eine weitere Mutter zur Tochter. Und irgendwo zwischen dieser und deren Tochter begann dann die Invasion des schottischen Gedankengutes, auch im Vogelsberg.

Teilweise im Zuge des Gesundheitsgedankens, teilweise im Interesse des Geldbeutels und auch teilweise „weil man`s eben jetzt so macht“, begann die Tochter der Großmutter das Ernährungsverhalten der Familienmitglieder zu beeinflussen, im schottischen Sinne.
Weitere, schlimme Umstände, sie solches Verhalten notwendig machten, will ich an dieser Stelle nicht anführen, aber selbstverständlich waren sie gegeben.

Fortan war man bemüht, die Brotscheiben auf 10 mm und dünner zu schneiden, die Butter nicht großzügig zu verteilen, sondern drüberzukratzen und Schinken bzw. Käse transparent zu raspeln.

Zu diesem Zwecke entwickelte man im Laufe der Zeit praktische Gerätschaften, die gewährleisten sollten, immer gleichmäßig dünne Scheiben zu erlangen. Zunächst beschränkte man sich hier hauptsächlich auf Hilfsmittel zur Zerteilung der Brotlaibe.
Meine eigene Großmutter benutzte ein Messer, das vorne an der langen Seite mit einer Art verstellbarem Bügel ausgestattet war und die Dicke der zu schneidenden Brotscheiben begrenzte.
Ein solches Gerät aus den 50er Jahren habe ich kürzlich auf einem Flohmarkt entdeckt und aus nostalgischen Gründen zu einem Wucherpreis erstanden
Hier hat der schottische Gedanke nicht gefruchtet.

Später war in jeder modernen Küche eine versenkbare Brotschneidemaschine eingebaut, die mittels Kurbel betätigt wurde.
Erinnert Ihr Euch ? (Kind, laß ja die Finger davon, sonst sind sie ab !!! )

Und dann, ja und dann wurde es elektrisch, auch im Vogelsberg.

Inzwischen nicht mehr eine Notwendigkeit, sondern freiwillig nach dem Vorbild der „nouvelle Cuisine“, wobei weniger immer mehr ist und die Zeit der Hungerhäppchen anbrach, wurde alles nur noch hauchzart und von edel durchscheinender Blässe auf den Tisch gebracht.
So wurde aus schottisch kurzerhand französisch, was sich entschieden eleganter anhört, man ist ja en vogue, auch im Vogelsberg !

Das „hauchzart“ zu bewerkstelligen erwies sich als gar nicht so einfach, verschiedentlich wurden auch noch zartere Fingerkuppen Opfer der Filigraniermanie.
Um die Kundenbedürfnisse zu befriedigen wurden schließlich auch die klobigen Brotschneidemaschinen immer filigraner und eleganter, nannten sich fortan zutreffend Allesschneider und vervollständigten bald so manchen Haushalt, darunter auch den meinigen.
Im Vogelsberg !

Privileg Elektronic- Allesschneider mit Vollmetallgehäuse nennt sich mein Fingerkuppenschutzgerät.
Als erstes fällt dem Betrachter der schräg aufgesetzte Schneidtisch mit dem Restehalter ins Auge.
Diese Konstruktion hat sich in der Praxis als äußerst nützlich erwiesen, da das zu schneidende Gut durch die Neigung immer ganz plan am Edelstahl-Rundmesser mit Wellenschliff, anliegt und keinerlei Kraftaufwand erforderlich ist.
Eine unschätzbare Erleichterung für Sekretärinnen mit chronischer Sehnenscheidenentzündung.

Das Gerät schneidet tatsächlich alles, Brot und Wurst, Käse und Gemüse, Tomaten und Salatgurken gleichermaßen.
Die Schnittbreite lässt sich stufenlos am großen Schnittstärken-Einstallrad von 0 bis 20 mm vorwählen, die Messerdrehzahl je nach Schnittgutart per Schieberegler von leicht nach stark anpassen. Dieses bewirkt die Vario-Elektronic, zur stufenlosen Anpassung der Schneidegeschwindigkeit, wobei die hohen Drehzahlen für Brot und harte Wurst geeignet sind, die mittleren für weichere Wurst und Gemüse, sowie die niedrigen für Käse, Tomaten und ähnliches.

Der Allesschneider verfügt über eine Moment-und eine Dauerschaltung, wobei letztere maximal 10 min am Stück in Betrieb sein darf. Beide Funktionen werden über einen Kippschalter am Gerät oben-hinten aktiviert. Einmal nach vorne drücken, im anderen Fall nach hinten.

Das Rundmesser mit einem Durchmesser von 170 mm ist durch eine Messerabdeckung geschützt und kann nur durch Betätigung eines Entriegelungsschiebers abgenommen werden. Das Messer selbst wird zur Reinigung mit Hilfe eines Schlüssels gelöst, der im Gerät integriert ist.

Der stabile Schneidgutschlitten ist leichtgängig und in einer mittigen Führungsrille sicher fixiert.
Der Restguthalter sollte wirklich immer aufgesetzt werden, wenn`s eng für die Fingerspitzen wird !
Eine große Schneidgutauffangschale aus Plexiglas lässt sich bei Nichtgebrauch platzsparend unter den Allesschneider schieben und bei Bedarf schnell hervorziehen.

Sämtliche abnehmbaren Teile des Schneiders kann man problemlos in der Spülmaschine reinigen und der Aus-und Einbau ist schnell, einfach und sicher zu bewerkstelligen.
Auch für Leute aus dem Vogelsberg.

Anzumerken wäre noch, dass der Antriebsmotor stolze 130 Watt an Leistung erbringt, was dem schottischen Gedanken zuwiderlaufen dürfte, ebenso wie der aufzubringende Gegenwert von fast DM 250,--.

Obwohl, bei Licht betrachtet ist ein Dudelsack viel teurer und bei weitem nicht so nützlich, jedenfalls......

Im Vogelsberg !

Seid gegrüßt.

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