Project 64 (n64) Testbericht

Als im Jahre 1996 die neue Spielkonsole von Nintendo vom Stapel rollte, waren die Erwartungen hoch, die schon einige Monate existierende Sony Playstation hatte bereits sehr große Marktanteile und nun wollte Nintendo mit seiner ersten 3D Konsole, mit 64 statt 32 Bit wie die Playstation, nachlegen.
Gelugen ist ihr das aber leider nie so richtig, zwar war die Nintendo Konsole technisch gesehen eindeutig besser und lieferte eine schärfere Grafik, die Playstation konnte jedoch mit deutlich mehr und vor allem besseren Spielen aufwarten, Nintendo hatte sich mit der \"Zielgruppe Kinder\" selbst ein Ei ins Nest gelegt.
Die einzigen wirklich guten Spiele auf dem N64 waren Goldeneye64, Mario64, Banjoo-Kazooie 1 und 2, Waverace, Mariokart und Perfekt Dark, meiner Meinung nach war der Rest der Spiele höchstens durchschnittlich bis schlecht.
Nun gibt es ja inzwischen von Nintendo schon die nächte Konsole, die sogenannte Gamecube.
Wer dennoch einmal das Nintendo64 Feeling genießen möchte, dem können findige Programmierer Abhilfe schaffe, die Emulatoren geschrieben haben, mit denen man die Konsolenspiele auch auf dem PC spielen kann.
Heute möchte ich den wohl bekanntesten Nintendo64 Emulator vorstellen, nämlich Project 64.


::: Wo gibt es das Teil ? :::

Der Emulator ist auf der offiziellen Entwicklerwebsite www.pj64.net erhältlich, dort muss man einfach nur noch auf den Button \"Downloads\" klicken und schon hat man eine auswahl von Archiven zum herunterladen, am besten man nimmt die aktuelle *.exe Datei, momentan ist die Version 1.5 die jüngste.
Die Datei ist 973 Kilobyte groß, also nichtmal ein Megabyte, selbst mit einem Modem ist sie innerhalb von ein paar Minuten auf den PC überspielt.
Die Installation erfolgt komplett automatisch und ist kinderleicht zu bewerkstelligen, das Programm öffnet sich nach der Installation von selbst.
Im übrigen ist das Programm kostenlos, ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass es illegal ist, jegliche Spiele herunterzuladen, die man nicht selber als Modul für das Nintendo64 besitzt.


::: Wie sehen die Spiele aus ? :::

Ich möchte jetzt nicht im einzelnen darauf eingehen, wie man die Spiele bekommen kann, da es ja ein Bericht über den Emulator sein soll und ich nicht unnötig Leute dazu ermuntern möchte, illegale Dinge zu tun, gesagt sei nur, dass die Spiele meistens die Endungen *.v64, *.rom, *.pal oder *.usa haben.
Die Größen der Spiele variieren Teilweise auch sehr stark, daher kann man keine genaue Angabe über den Speicherverbrauch machen, generell kann man aber sagen, dass die Spiele mehr Platz brauchen als der Emulator selbst, oft sind es so um die 10 Megabyte herum.
Man sollte darauf achten, dass man die einzelnen *.rom Dateien nach den korrekten Spielenamen benennt, da ansonsten schnell die übersicht über die Spielesammlung verloren geht.


::: Wie leg ich los ? :::

Wenn das Programm dann einmal gestartet ist und man mit Spielen eingedeckt ist, drückt man nur noch oben links auf den Button \"Datei\", dann auf \"Rom öffnen\" und schon kann man sich bequem eines der Spiele aussuchen.
Mit einem weiteren Doppelklick startet dann endlich das Spiel.
Ansonsten gibt es leider nicht allzu viele Einstellmöglichkeiten, lediglich einige Video- bzw. Auflösungsoptionen, ein paar magere Audiofunktionen und eine Einstellmöglichkeit für das Steuergerät, sprich die Tastatur oder das Gamepad.


::: Generelles :::

Man muss sagen, dass sich der Emulator mit dem Laufe der Zeit schwer gebessert hat, mit jeder neuen Versionsnummer liefen die Spiele flüssiger und stabiler, jedoch ist auch heute unter einem Gigahertz Rechenpower nicht viel drin.
Zwar hatte das Nintendo64 selbst nur 93,7 Gigahertz, doch um eine komplett andere Spieleplattform auf dem PC \"künstlich\" herzustellen (also zu emulieren) benötigt es gut das zehnfache.
Die Grafik kommt auf dem PC nicht so vernebelt und verschwommen daher wie auf dem Fernseher, natürlich kann man sie nicht mit aktuellen Computerspielen verlgleichen, aber immerhin ist sie noch ganz passabel, natürlich auch hier von Spiel zu Spiel unterschiedlich.
Bei eingen Spielen hatte ich teilweise etwas Probleme mit dem Sound, bei Goldeneye zum Beispiel waren deutliche Hänger im Sound wahrzunehmen.
Die Steuerung per Tastatur ist absolut katastrophal und ungenau, wenn man kein Gamepad besitzt, sollte man es lieber gleich ganz lassen.


::: Fazit :::

Abschließend möchte ich sagen, dass mir der Emulator doch wieder einiges an Spass und verlorgengeglaubter Nostalgie des Nintendo64 zurückgegeben hat, jedoch ist er immernoch nicht vollständig ausgereift und könnte noch verbessert werden, vor allen sollte er weniger Performance verschlingen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.