Project Zero (PS2 Spiel) Testbericht

ab 11,24
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  gut

Erfahrungsbericht von moorhuhn009

Horror vom Feinsten!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Grausame Dinge geschehen in der Villa Himuro: Bei bestialischen Ritualen werden junge Mädchen zu Tode gequält. Kein guter Platz für ein junges Mädchen also.

Teenager Miku wandert trotzdem nächtens durch das einsame Landhaus, auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder Mafuyu. Ständig begegnen ihr dort Geister Erwürgter, Erhängter oder auf andere grausame Art Ermordeter. Immerhin hat Miku eine altmodische Fotokamera mit in das Gruselgebäude gebracht.

Die hat zum Glück besondere Kräfte: Durch sie sind die normalerweise transparenten Geister nicht nur besser sichtbar. Sie sterben auch, wenn sie geknipst werden. Allerdings ist dieser Fotoapparat Mikus einzige Waffe gegen die Gespenster, die mit der Zeit immer gefährlicher und aggressiver werden.

Wenig hilfreich ist bei den Kämpfen auch, dass die Heilmöglichkeiten sehr sparsam verteilt sind. Um ein Level gesund zu überstehen, muss man mit der Kräutermedizin haushalten wie ein Finanzminister. Dadurch sind die Kämpfe unheimlich schwer. Etwas leichter kommen dagegen die Rätsel daher.

Meistens gibt es genügend Hinweise, um die puzzleartigen Aufgaben mit etwas Nachdenken zu lösen. Auch Schlüssel und Wege zu finden ist selten ein großer Problem. Vor allem hilft dabei wieder die Kamera. Die kann an vielen Türen Fotos aufnehmen, auf denen dann zu erkennen ist, wo sich der passende Schlüssel befindet.

Neben dem originellen Kampfsystem besticht das Spiel hauptsächlich durch seine schaurige Handlung und die unheimliche Atmosphäre. Allzu viele Geister treten in den Räumen der Villa gar nicht auf. Trotzdem ist in jedem einzelnen Zimmer die Bedrohung ständig präsent. Jederzeit könnte ein Schatten aus dem flackernden Licht treten und die Heldin angreifen.

Für die Stimmung der dauernden Angst sind unter anderem die düsteren Lichteffekte, die flüsternden Geräusche und die Furcht einflößende Musik verantwortlich. Ein Großteil des subtilen Horrors macht aber auch das Vibrieren des Controllers aus, der immer loslegt, wenn Gefahr in der Nähe ist.

Genau so gruselig ist die Geschichte, die Miku überhaupt erst in das Haus gebracht hat. Es geht um Ritualmorde, verschollene Wissenschaftler und Geisterbeschwörung. Erzählt wird das mit Tagebüchern und Kassetten, die die Protagonistin im ganzen Haus verteilt findet.

Animierte Zwischensequenzen sind eher selten, doch diese sparsame Dosierung macht das nicht schlechter. Wenn die Handlung mal in Filmform vorangetrieben wird, kommt echte Gruselfilmatmosphäre auf. Häufig in Schwarz-Weiß gehalten, beeindrucken die Sequenzen wie das ganze Spiel: Wenig mit Schockeffekten, sondern mit intensiver, bedrohlicher Spannung.

Wer gerne mit Schrotflinten Zombies jagt, ist mit Project Zero sicher nicht gut bedient. Das Spiel setzt wenig auf Action, es geht eher ruhig und langsam voran. Manchmal kann das auch langweilig werden: Die Umgebung ist nicht sonderlich groß, man kommt immer wieder in die selben Zimmer. Die Kämpfe werden mit der Zeit sehr anspruchsvoll, manchmal sogar nervig. Trotzdem ist Project Zero eines der gruseligsten Spiele, die es auf der PS2 gibt, der Psychothriller unter den Survival-Horror-Titeln. Selbst beim nochmaligen Durchspielen hält es noch Überraschungen bereit, so dass Gruselfans lange Zeit Freude daran haben werden.

11 Bewertungen