Protection (DVD) Testbericht

Protection-dvd-thriller
ab 12,74
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Erfahrungsbericht von mima007

Killer-Thriller ohne Tiefgang und Verstand

Pro:

halbwegs spannend, viel Action, schöne Frauen

Kontra:

der Rest

Empfehlung:

Ja

Ein Mafiakiller, der als Zeuge ausgesagt hat, landet im FBI-Zeugenschutzprogramm. Doch statt seine \"Protection\" zu respektieren, legt er sich mit der lokalen Unterwelt an und zieht so die Aufmerksamkeit der verratenen New Yorker Mafia auf sich.

Filminfos

O-Titel: Protection (USA 2001)
DVD-Erscheinungstermin: 9. Oktober 2002
FSK: ab 16
Länge: 92 Min.
Regisseur: John Flynn
Drehbuch: Jack Kelly
Musik: Richard Marvin
Darsteller: Stephen Baldwin, Peter Gallagher, Aron Tager, Kathie Griffin, Deborah Odell, Vlasta Vrana u.a.

Handlung

Salvatore Veronica (Baldwin) hat keine Probleme mit dem Abknallen von Leuten. Schließlich ist er ein erfolgreicher Mafiakiller. Doch als ihn das FBI am Wickel hat, packt er gegen seinen Boss Paulie Amato aus. Das FBI steckt ihn in sein Zeugenschutzprogramm, und als Sal Vincent lässt sich Veronica mit seiner Familie - Nina und Josh - im Hinterland (an den Großen Seen?) nieder. Von ehelicher Treue hält Sal auch hier nicht viel. Einmal Macho, immer Macho.

Er findet den Makler seines Häuschens, Ted Reed (Gallagher), irgendwie sympathisch und greift ihm unter die Arme, als ein Bauprojekt nicht so recht vorangehen will. Kein Wunder, dass man Reed Steine in den Weg legt: Der lokale Unterweltboss Lars Loujack (Aron Tager) will am Geschäft beteiligt werden und kräftig absahnen. Mit größter Coolness nimmt Sal erst einmal Loujacks Drogenhändler auseinander und macht mit ihrem Boss einen Deal.

Sal gründet in Eigeninitiative das Maklerbüro Vincent & Reed. Der naive, rechtschaffene Ted ist verblüfft und weiß nicht, was das bedeuten soll. Als Loujack am Bauprojekt mitmischen will, weigert sich Reed, mit dessen Leuten zu arbeiten. Prompt wird die Baustelle bestreikt. Sal versucht, Reed in Las Vegas auf dumme Gedanken zu bringen (Spiel, Sex, Alk), doch muss er selbst Reißaus nehmen, als ihn eine New Yorker Mafia-Mitarbeiterin entdeckt. Und auch ein Privatdetektiv in Loujacks Diensten gibt der Mafia einen Tipp, die sich schon bald unangemeldet in Sals Städtchen zeigt.

Und so kommt es bald zu einem Showdown, in dem aus bleihaltiger Luft mehrere Leichen hervorgehen. Fragt sich nur, ob es die richtigen sind.

Die DVD

Technische Infos

Bildformate: 16:9, 1,85:1
Tonformate: Dt. in DTS und DD 5.1/2.0, Engl. in DD 2.0
Sprachen: Dt., Engl.
Untertitel: Dt.

Extras:

- Originaltrailer (in Engl.)
- Trailershow: Wolfgirl; Zebra Lounge; Jet Set Kids

Mein Eindruck

Ein Mann geht seinen Weg; diesmal ist es ein Mafiakiller, der selbst im Zeugenschutzprogramm nicht klein beigeben will, sondern den aufrechten Amerikaner markiert. Jedenfalls dem Schein nach, den \"aufrechte Amerikaner\" legen keine Leute für Geld um, vögeln nicht die Frau des besten Freundes und machen keine Deals mit Unterweltbossen. Dann fragt sich der Zuschauer allerdings, was der ganze Zinnober soll: Ist dies der Abgesang auf uramerikanische Werte oder einfach nur kassenfüllende Augenwischerei? Für mich ist es letzteres.

Denn die Figur des Sal Vincent ist in keiner einzigen Szene glaubwürdig. Stephen Baldwin spielt den dicken Max mit einem sardonischen Lächeln im Mundwinkeln und legt eben die Leute um, die ihm nicht passen. Und wenn ihn der Unterweltboss linken will, muss der eben auch die Lehre nach Sal lernen - mit der Kanone.

Selbstredend gibt es hier einige Actionszenen und jede Menge hübsche Frauen zu bewundern. Merkwürdig nur, dass es äußerst schwerfällt, diese Frauen zu unterscheiden: Sie haben alle die gleiche Frisur und die gleiche Nase. Demzufolge könnte es verwirrend wirken, mit welcher Tussi Sal Vincent gerade wen betrügt. Aber das ist eigentlich - wider Erwarten - völlig Nebensache, denn es entwickelt sich keineswegs ein Eifersuchtsdrama, denn Ted Reed ist einfach zu naiv und dämlich, um auch nur im Traum daran zu denken, seine Göttergattin könne ihn mit seinem Geschäftspartner betrügen. Peter Gallagher hat in \"American Beauty\" und \"Sex, Lügen und Videos\" eien wesentliche bessere Figur gemacht - zumindest in seiner schauspielerischen Leistung.

Wer beim Anblick des fetzigen Titelfotos der DVDs also Action und Ballereien à la \"Heat\" erwartet, ist bei \"Protection\" buchstäblich auf der falschen Baustelle. Die Soundqualität im DTS-Verfahren ist pure Verschwendung, denn dafür fehlen die angemessenen Effekte. Die DVD selbst hat außer Werbung nichts weiter vorzuweisen.

Unterm Strich

Actionfreunde und eisenharte Fans von Stephen Baldwin könnten mit diesem Möchtegern-Thriller etwas anfangen, doch das Drehbuch ist ebenso lau wie die darstellerischen Leistungen. Für den Rest der Zuschauer entwickelt sich der Streifen schnell zu einem Geduldspiel, das man nicht wirklich über sich ergehen lassen muss. Warum der Film erst ab 16 freigegeben ist, wird auch nicht so recht klar, denn jeder Western im Free-TV ist bleihaltiger. Wahrscheinlich liegt es an der kaltblütigen Art und Weise, in der Sal Vincent den Gegner abknallt.

Fazit: gerade mal zwei von fünf Sternen.

Michael Matzer (c) 2003ff

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