Psychische Krankheiten Testbericht

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Erfahrungsbericht von liskailonka

Autoaggression - Selbstverletzendes Verhalten: Tat doch gar nicht weh.....

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

nein, als ich mir vorhin wieder die Hand zerschnitten habe nicht, nein. Jetzt tut es weh, nachdem ich 3 Stunden mit einer anderen Userin telefoniert habe und mir das Leid von der Seele geredet habe. Ich war klug genug, ihr nichts davon zu erzählen - sie hätte mir die Ohren lang gezogen.

Eigentlich dachte ich, daß ich dieses Problem längst hinter mir hatte; seit gut 12 Jahren habe ich nicht mal daran gedacht mir selbst ins Fleisch zu schnippeln. Ich konnte auf gesunde Art und Weise mit meinen Problemen umgehen und reagierte genau wie andere Leute, wenns doch mal Stress gab.

Seit gestern fühle ich mich um 20 Jahre zurückgeworfen, der Grund tut jetzt nichts zur Sache und ist Tabu für euch, und verfiel von der eine Stunde zur Anderen in mein altes Verhalten zurück. Ich könnt mich selbst ohrfeigen, wenn ich sehe welchen Mist ich heute wieder angerichtet habe.

Ich bin ehrlich; heute habe ich mir mit einer Glasscherbe wieder selbst bearbeitet und ich könnte kotzen, weil ich einfach nicht in der Lage war \"normal\" meine Wut und Trauer zu verarbeiten. es hat doch so lange geklappt - wieso heute nicht?

Jetzt bloß kein Mitleid; es ist Scheiße, wenn jemand an sich selbst rumschnippelt mit messer und Glasscherben. Denkt auch nicht, daß ich so etwas mache, weil mir gerade lustig danach ist. Nein, jemand der sich selbst verletzt, der hat Probleme, gewaltige Probleme sogar und aus reiner Hilflosigkeit, Wut, Trauer und die Unfähigkeit damit umzugehen passiert das. Zumindest bei mir.

Ich habe die Vorzeichen übersehen; nachdem mir gestern so Einiges widerfahren ist, hätte ich merken müssen, das alle Vorzeichen schlagartig wieder da sind: Zittern, Kältegefühl, das Gefühl neben sich zu stehen, tiefe Trauer und diese \"Stimme\" die mir sagt daß ich den inneren Schmerz abtöten kann. *lach* Das kenne ich nur zu Gut. Seit ich 5 war habe ich 20 Jahre, und das täglich, und ich habe mich von dieser Sucht befreien können - dachte ich, bis heute.

Jahrelang habe ich gegen dieses Verhalten gekämpft, habe nie akzeptieren wollen, daß ich ein Problem habe. Habe nicht mal akzeptieren wollen, daß ich krank bin. Wer will denn als verrückt abgestempelt werden? Irgendwann, vor über 20 Jahren, wurde bei mir die Diagnose Manische Deprssion gestellt. Oh toll! Damals galt das noch als Geisteskrankheit; heute weiß man, daß es eine Stoffwechselstörung ist. Eigentlich genaus so etwas Blödes wie Diabetes oder so. Leicht zu behandeln und weiter kein Problem.

Ich bin aber davor weggelaufen; zu dem Zeitpunkt wohnte ich in Holland und dort landet man recht schnell in der Klappse. Zwei Jahre war ich dort (14-16). Vollgepumpt mit Pillen und Spritzen vegetierte ich dort vor mir hin. Eines Tages hatte ich doch einen hellen Moment und bin getürmt; seitdem zwang ich mich selbst, wenigstens nach Außen hin, \"normal\" zu sein und das komplett ohne Medikamente.

Tagsüber ging das auch; kein Schwein hat wahrscheinlich gemerkt daß ich \"anders\" bin. HA! Die hätten mal Abends zu Besuch kommen müssen; jeden Abend schnippelte ich an mir selbst herum, um alles zu vergessen und zu unterdrücken. Keine Träne sollte über meine Wange rollen, kein Schrei über meine Lippen. Der Schmerz in meinem Herzen sollte weg, aber nicht in die Außenwelt gelangen. Nicht daß ihr meint, so etwas macht Spaß. Stundenlang bin ich durch meinem Zimmer getigert, hin und her, auf und ab und versuchte den verfluchten Zwang in mir zu bezwingen. Dann, Stunden später, explodierte dann die innere Bombe. Mit tauben Gliedmaßen und einen Verstand der auf Null stand, fing ich an erst meinen Kopf an die Wand zu schlagen, damit die alten OP-Narben dort aufplatzten (ich hatte einen Schädelbruch als 8-jährige). Das half nicht, nein, es wurde nur schlimmer. Dann die Schnippelei; das Blut strömte und mit jedem tropfen Blut, der meinen Körper verließ wurde ich ruhiger und fühlte alles was mich quälte aus meinem Herzen verschwinden.

Nach einer Stunde war es dann vorbei; die tränenleeren Augen starrten auf das \"Ergebnis\". Ich schimpfte mich immer wieder blöde Kuh, daß ich es schon wieder nicht unter Kontrolle halten konnte. Schon wieder den halben Arm versaut oder den Bauch oder das Bein; schön immer da wo es keiner sieht. Weinend habe ich dann immer die die Spuren beseitigt; bestimmt hatte ich die größte Verbandtrommel der Stadt.

So lebte ich Jahre und es wurde nicht besser. dann gescha etwas in meinem Leben vor 12 Jahren, in der Zeit zog ich auch nach Deutschland, und die Schnippelei hatte von jetzt auf gleich ein Ende. Hier in Deutschland hörte ich auch zum ersten mal, das eine Manische Depression keine Geisteskrankheit ist; ich nahm all meinen Mut zusammen und ging zum Arzt. Eine Blutuntersuchung bestätigte die Diagnose nochmal und ich bekam meine Rezepte. Schon kurze Zeit später merkte ich wie es mir besser und besser ging.

Und heute? Bei mir kommt heute alles zusammen. Das was dafür gesorgt hat (vor 12 jahren), das diese Schnippelei aufhört, hat auch verursacht, daß ich mir heute wieder selber zu Leibe gerückt bin. Ich dumme Kuh, habe es nicht mal registriert, das alle Vorzeichen da waren und dann auch noch der Vollmond. Stress hatte ich sowieso auch schon genug und meine Medis habe ich seit tagen nicht genommen. Alles klar. Hier ist zuviel zusammengekommen und ich konnte mich nicht gegen die Einflüsse von Außen schützen. Hätte ich die Pillen nehmen sollen? Heute erst gar nicht raus gehen sollen? Drei Tage pennen bis der Vollmond weg ist?

Scheiße ja, es ist eine Sucht, auch wenn ich es bis heute nie habe zugeben wollen. Erst jetzt merke ich, daß ich diese verdammte Sucht nie loswerden werde. Ich will das aber nicht. Verdammt! Mir tut es doch auch weh, wenn ich jetzt sehe wie meine Hand und Unterarm wieder aussehen. Die Schmerzen danach sind noch das kleinste Übel. Wieso? Wieso war ich wieder so dumm....oder bin ich wieder süchtig? Nach einem Ausrutscher?

Morgen passiert mir das nicht mehr; ich habe zu viel zu verlieren. Ich kann mich nicht mehr gehen lassen wie früher, wo andere da waren um meine Probleme für mich zu lösen. Morgen muß ich sie selbst lösen und ich verdamme es einfach, wieder wie früher zu werden. Egal wie laut es auch in mir Schreit - ich höre morgen nicht mehr zu.

PS: BITTE KEINE VORWÜRFE - DIE HABE ICH MIR SCHON SELBST GEMACHT.

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