Puschkin Vibe Testbericht

Vergangene Woche wollte ich mein liebstes Mixgetränk von der Firma Smirrnof im ansässigen Supermarkt erstehen, doch die Nachfrage war wohl wieder höher als das Angebot, denn es war ausverkauft.
So versuchte ich aus der Not eine Tugend zu machen und griff zum farbenfrohen PUSCHKIN Vibe und versprach mir ein neuartiges Geschmackserlebnis.
Puschkin halte ich für eine anständige Wodkamarke und hatte daher ein recht gutes Gefühl beim Kauf, zogen die 3 sehr auffallenden Flaschen in pechschwarz, giftgrün und blutrot im Kühlregal schon einige Male meine Blicke auf sich.

Das Produkt:
Ein ordinärer Kronkorken hält das Getränk verschlossen und durch die durchsichtige läppische Glasflasche bekommt man freien Blick auf den knallig roten Inhalt, welcher mich eigentlich zum Kauf animiert hat. Ich erwarte natürlich viel Chemie in der Flasche und das blutrote Gesöff scheint auch schon beim Geruch meinen Eindruck zu bestättigen.
Auf dem Flaschenhals gibt man zu erkennen, das es sich bei diesem Getränk um ein Mixgetränk mit 13,7% Wodkaanteil handelt, was insgesamt einen Alkoholanteil von 5,6% ausmacht, der sich also absolut im Rahmen des verträglichen hält.
Außer der Farbe ist die Flasche keine Offenbarung des Herstellers und sogar den Fruchtanteil zu erwähnen spart man sich lieber aus, vermutlich ist nicht einmal Frucht in diesem Getränk enthalten. Dazu scheint in PUSCHKIN Vibe als Aufputschmittel geeignet zu sein, gibt doch der Hersteller brav an, das es sich hierbei um ein koffeinhaltiges Getränk hält.

Geruch/Geschmack:
Der Geruch überrascht mich nicht, hier hat der Lebensmittelchemiker wirklich ganze Arbeit geleistet, denn neben einem sehr süßen und ziemlich fiesen Duft erwartet den Trinker noch ein Aroma, welches mich ein wenig an das gute alte Brausepulver erinnert, welches ich in meiner Kindheit noch aus der Hand geschlabbert habe.
Der erste Schluck bestätigt diesen Geschmack durchaus, hier wurde kräftig rumgepfuscht und mit allen Mitteln ein süßes und süffiges Getränk kreiert. Ich schmecke überhaupt keinen Alkoholanteil heraus und ein gewisser Erfrischungsmoment ist für mich auch erkennbar. Aber trotzdem schmeckt dieses Getränk über alle Maßen künstlich und hat einen leicht säuerlichen Abgang bereit. Zu meiner Überraschung kann ich dieses Getränk sogar bis zum bitteren Ende austrinken, denn obwohl der Süßegrad den einen oder anderen vermutlich umhauen würde, ich für meinen Teil bin tapfer bis zum Schluss und kann den Rest der Flasche artig austrinken, ohne jedoch behaupten zu können, das mich der Geschmack besonders anmacht. Der bitter-süße Geschmack wird ja auch der Flasche schon versprochen und irgendwie vermag ich auch zu behaupten, das die Chemiker sowohl einen bitteren, als auch süßen Geschmack hinbekommen haben und das ganze dann mit einem mittleren Anteil an Kohlensäure aufgefrischt haben.

Der Preis:
Hier scheine ich quasi ein echtes Schnäppchen gemacht zu haben, denn 1,49 € für ein Experiment ist durchaus nicht teuer. Auch wenn ich in Zukunft vermutlich auf dieses Schnäppchen nur im äußersten Notfall zurückgreifen werde, denn wirklich überzeugt hat mich dieses Getränk nicht. Für andere Anbieter dieser Mixgetränke zahlt man in den Supermärkten locker mal eben 2,00€, nach dieser unheimlichen Begegnung bin ich allerdings auch dazu bereit. In Bars oder Inn-Clubs wird man vermutlich eben mal 4-5€ auf den Bar- Tresen legen dürfen.
Angeboten wird PUSHKIN Vibe neben meiner blutroten Ausführung noch in Schwarz mit Johannisbeergeschmack und grün mit dem Geschmack von Limette, worauf ich allerdings durchaus verzichten kann.

Wirkung:
Neben den schon beschriebenen 5,6% Alkoholanteil bleibt mir zum Abschluss ein roter Belag vom enthaltenen Farbstoff auf der Zunge, der auch erst verschwindet, nachdem ich mit kräftig die Zähne geputzt habe. Wer also keine rosarote Zunge mag und stattdessen eine knallrote Zunge vorzieht, könnte hier seine Erfüllung finden, ich für meinen Teil kann gerne darauf verzichten.

Fazit:
Man muss nicht jeden Modegag mitmachen und bei diesem einen Versuch mit PUSCHKIN Vibe wird es vermutlich auch bleiben. Dieser künstliche Geschmack ist nichts für mich und auch der Grad an Zuckergehalt ist mir zu hoch. Zwar schmecke ich den Wodka nicht aus dem Farbbeutel heraus, hätte mir das vermutlich doch gewünscht, um einen etwas herberen Geschmack in den Mund zu bekommen. Sicher fällt man mit diesem Getränk in der Hand in jeder Disko auf, ob man damit jedoch eine Schnitte beim Baggern hat, stelle ich hiermit mal ganz klar in Zweifel. Vermutlich wird man nach der fünften Flasche zu einem willigen Opfer und dann ist es sowieso egal, was man eigentlich getrunken hat.

Als Limonade würde dieses Mixgetränk vermutlich kein Mensch trinken und sämtliche Kinderschutzverbände würden Sturm gegen diese Limo laufen. Hier aber handelt es sich ja um eine Limonade mit Alkoholanteil ausschließlich für Erwachsene, und vermehr für die konsumgeile und verwöhnte Fun- Generation, mit denen kann man es ja machen.