Queen - We Will Rock You Testbericht

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Erfahrungsbericht von Bravehart

Freddie Mercury würde sich im Grab umdrehen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Anfang Januar gastierte das Musical \"We Will Rock You\" in der Händel-Halle in Halle/Saale.
Als treuer Queen-Fan war ich schon Wochen vorher gespannt darauf, wie der Musik der legendären Gruppe als Musical ankommt. Begeistert war ich ja schon von der Filmmusik zu \" Flash Gordon\", aber wie würde ich auf nachgespielte Queen-Hits reagieren, und würde die Bühnenshow, sowie die Darsteller ins rechte Licht gerückt ???? Fragen über Fragen, doch ich bekam sie beantwortet.

Um ein Musical zu verstehen, sollte man auch die Texte der Musik verstehen. Hier bei \"We Will Rock You\" kannte ich jedes Lied in und auswendig, tausendmal gesungen alleine, auf Party´s oder in der Disco. Ich weiß was die Texte bedeuten und war schnell enttäuscht als ich während der Aufführung merkte, das die Handlung überwiegend kaum etwas mit den Liedern zu tun hatte. Konzentrierte man sich auf die Musik , dann kam die Handlung zu kurz. Ohje, dachte ich!!! Da hat der Handlungsschreiber wohl etwas durcheinandergebracht.

Dieser Mensch, der für die Handlung des Musicals zuständig ist, heißt Ben Elton. Vorher war er mir unbekannt, seit dieser mißlungenen Verschmelzung von Handlung und Musik würde ich am liebsten seinen Namen vergessen. Aber dazu später mehr.

Die Handlung des Musicals spielt in der Zukunft. Live-Musik ist hier strengstens verboten. Die Firma Globalsoft unter der strengen Leitung der Killer Queen hat das Sagen und die Jugend muss gehorschen. Globalsoft erlaubt nur synthetische Computermusik. Doch das lässt sich die Jugend nicht gefallen. Zwei Teenager mit berühmten Namen „Galileo und Scaramouche“ tun sich zusammen und versuchen der Musikmonotonie entgegen zu wirken. Unterstützung finden sie bei den „Bohemiens“. Diese Gruppierung, eine Art Kultur-Rebellen, will die gute alte Rockmusik wieder aufleben lassen. Doch so ohne weiteres geht dies nicht. Bald werden sie vom Henker der Killer Queen gejagt. Auf ihrer Flucht landen sie in der Bar Seven Seas Of Rye. Dort erfahren sie das die damals existierende Rockband Queen ihre Instrumente versteckt hätten, damit sie jemand findet und die Seele der Rockmusik wieder erwecken würde. Durch die Hilfe des Barmannes sind die Instrumente schnell gefunden. Galileo und Scaramouche benutzen die alte Gitarre von Brian May und retten somit die gute alte Rockmusik. Das Böse in Gestalt der computergesteuerten Musik ist besiegt.

Tja, wie Ihr sicher selbst merkt, ist die Handlung nicht gerade berauschend. Ich finde sie irgendwie einfallslos. Dadurch kam sehr selten eine Verschmelzung von Musik und Handlung zustande, die eigentlich in Musicals stattfinden sollte. Gottseidank wurde die eher etwas knappe Handlung, durch großartige Lichteffekte und emotionsgeladenen Darstellern gerettet. Das Highligt des Musicals war zweifelsohne die Musik. Dank den beiden Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor, die anscheinend sehr auf detailgetreue Nachbildung ihrer Original-Songs geachtet haben, ersetzten die Hits manches.

Begeisterung kam in der Halle immer dann auf, wenn die ersten Töne eines gerade gespielten Queen-Renners ertönten. Ohne Aufforderung sang über die Hälfte des Publikums mit. Man spürte förmlich, das hier viele Queen-Fans oder Kenner waren. Aber nicht nur denen gefiel das Musical. Wenn da nur nicht diese beknackte, einfallslose Handlung eines gwissen Ben Elton wäre, dann würde „We Will Rock You“
Ein Dauerbrenner in den Hallen der Welt und Freddie bräuchte sich nicht im Grab umdrehen :-)

Danke für´s Lesen
Bravehart und Avilini
07.02.03

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