Quigg Brotbackautomat Testbericht

ab 16,20
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  sehr gut
  • Reinigung:  sehr einfach

Erfahrungsbericht von catmother

Heute back ich, morgen brau ich...

4
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Design:  gut
  • Reinigung:  sehr einfach
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

einfach zu bedienen, schnell und praktisch, leicht zu reinigen

Kontra:

Brot bleibt immer auf den zwei Knethaken stecken, lassen sich schwer entfernen

Empfehlung:

Ja

Ich hab‘s nun doch getan. Nachdem ich hier immer wieder von leckerem selbstgebackenen Brot las und wie einfach das doch sei, überlegte ich schon lange, mir einen solchen Automaten anzuschaffen. Ein zweites Argument sind außerdem ja die enorm gestiegenen Preise für Backwaren, selbst für nur ein halbes Brot, wie ich es mir als Single immer kaufe. Also fast nur Argumente dafür?


** Aussehen **
Ich gebe zu, Aussehen und Größe sprechen nicht unbedingt für solch einen Anschaffung. Das Teil ist im Gegensatz zu einer herkömmlichen Küchenmaschine schon enorm klobig und raumgreifend. Man muß sich also vor dem Kauf gut überlegen, ob man überhaupt Platz in der Küche hat.
Also, der Brotbackautomat Quigg 495 von Aldi sieht in etwa aus wie ein total überdimensionaler Toaster, nur daß er oben noch einen Deckel hat und mit den Maßen 25 x 42 x 30 cm eben einfach ein Klotz ist.
Im Karton befinden sich neben dem eigentlichen Gerät auch die Bedienungsanleitung, ein Plastikbecher, ein Holzspatel und die Knethaken.

An einer der beiden kurzen Seiten befindet sich vorn ein Bedienfeld, der Ein- und Ausschalter ist an der rechten unteren Kante. Ein Deckel mit einem Klarsichtfeld läßt das Beobachten des Backvorganges zu, was ich sehr praktisch finde.


** Bedienungsanleitung **
Ich habe selten eine Bedienungsanleitung gesehen, die so knapp, aber dabei doch so effektiv, kurz und bündig ist. Alles, was man wissen muß, steht drin, vom Aufbau des Gerätes, Sicherheitsbestimmungen, Reinigungsanweisung bis hin zu Backanleitung und Rezepten. Heute, nach dem fünfte Mal Backen kann ich das Gerät bereits ohne Anleitung bedienen. Lediglich, wenn ich mal eine andere Art von Brot als das Vollkornbrot backen würde, müßte ich sicher nochmal nachsehen.


** Hersteller und Sonstige Daten **
Der Hersteller ist die Firma AHG Wachsmuth & Krogmann mbH – Hamburg.
Vertrieben wird dieses Gerät u.a. durch Aldi.

10 verschiedene Programme, 85 Programmvarianten
230 V, 50 Hz, 850 Watt
TÜV geprüft
Geeignet für Zutaten bis 1250 g

Die Garantiezeit beträgt 3 Jahre.


** Bedienung **
Der Automat hat 10 verschiedene Grundprogramme, die ich hier kurz aus der Bedienungsanleitung zitieren möchte.

Basisprogramm 1 ist für Weißbrote oder Brote mit Roggen/Weizengemisch und dauert je nach Brotgröße und Bräunung zwischen 2:24 und 3:13.

Programm 2 ist für Weißbrote, Brote nach französischer Art sowieleichte Brote mit knuspriger Kruste empfohlen; Backzeit zwischen 2:35 – 3:35 Stunden.

Programm 3 ist geeignet für alle Vollkornbrote. Sie haben die längste Backzeit zwischen 2:33 – 3:48. Da ich bisher hauptsächlich mit diesem Programm gebacken habe, sage ich noch detailliert was dazu.

Programm 4 ist für süße Brote und Kuchenteig, vor allem Sandkuchen o.ä.

Programm 5 ist das Schnellprogramm. Die Brote haben nur eine Backzeit von 1:20. Hier fällt das Ruhen und 2. Kneten des Brotteigs weg; die Brote sind deshalb nicht so luftig.

Mit Programm 6 kann man Hefeteig kneten lassen. Die Backphase entfällt. Damit habe ich meinen Teig für einen Hefekranz gemacht. Gelingt immer, auch wenn es etwas länger dauert.

Programm 7 – Herstellung von Nudelteig

Programm 8 wird für Brote mit Joghurt oder Buttermilch als Zutaten verwendet. Backzeit 3:55

Mit Programm 9 kann man Marmelade oder Konfitüren herstellen.

Mit Programm 10 kann man zu klumpig gebackene Brote noch einmal nachbacken, da die Backzeit nach Bedarf eingestellt wird.

Bisher habe ich den Automaten immer mit Backmischungen benutzt, die es bei Penny und Aldi für einen vernünftigen Preis gibt. Deshalb kann ich den Backvorgang nur mit diesen Mischungen beschreiben.

Dazu nimmt man zunächst den Teigbehälter aus dem Gerät. Das soll verhindern, daß die unten im Automaten befindliche Heizspirale nicht durch herunterfallende Zutaten verschmutzt wird. Dann gibt man in den Behälter lauwarmes Wasser (dann geht die Hefe schneller auf) und einfach die Backmischung obendrauf. Meist streiche ich die nochmal glatt, damit die Zutaten irgendwie gleichmäßig gemischt werden.
Der Behälter wird wieder eingesetzt, bis er hörbar einrastet.

Jetzt wähle ich an dem Bedienfeld mit den Tasten alle Einstellungen für die jeweilige Brotsorte. Da ich fast immer Vollkornbrot backe, kenne ich die Einstellung schon auswendig. Folgende Wahlmöglichkeiten habe ich:
Programm für die Brotart (Vollkorn, Weißbrot, süßes Brot, Nudelteig, Teig nur kneten, Marmelade oder nur backen),
Brotgröße – der Automat ist auf 1000 g voreingestellt, diese Einstellung kann man variieren
Bräunungsgrad – von hell bis dunkel
Timer – Das ist die beste Einrichtung. Man kann mit dem Timer das Gerät so einstellen, daß das Brot zu einer bestimmten Zeit fertig ist, man z.B. ganz früh am morgen von dem Geruch nach frischem Brot geweckt wird.
Schließlich muß man nur noch den Start-Knopf drücken und alles weitere geht automatisch. Wenn das Brot fertig ist, gibt es einen kräftigen Signalton.


** Reinigung **
Die Reinigung ist super einfach. Ich fülle den Behälter einfach mit lauwarmem Wasser und lasse ihn eine Weile stehen. Durch die Teflon-Beschichtung löst sich festgebackene Substanz leicht ab. Anschließend wische ich ihn und die Knethaken nur mit einem Schwamm ab. Es ist kein Reiniger oder Spülmittel notwendig. Lediglich die Löcher der Knethaken muß man gelegentlich mit einem Ohrstäbchen säubern, denn da setzt sich Teig fest.


** Erfahrungen **
Bisher habe ich immer Brot gebacken und einmal einen Teig für einen Hefezopf kneten lassen. Beides funktionierte einwandfrei und ohne Probleme.
Allerdings gibt es eine Sache, die mich bei diesem Brotautomaten erheblich stört. Das sind die Knethaken. Diese Haken, mit denen der Teig zubereitet wird, verbleiben beim Backvorgang im Behälter und backen regelrecht in das Brot ein.

In der Bedienungsanleitung steht folgendes: „Das fertige Brot können sie aus dem Behälter lösen, indem sie ihn kopfüber halten und leicht schütteln.“
Pustekuchen! Ich habe seit dem ersten Brot erhebliche Schwierigkeiten, das fertige Brot aus dem Behälter zu bekommen. Da hilft kein Schütteln. Nicht einmal das Lösen der Seiten mit dem Holzspatel bringt irgendwas. Nun müßt ihr euch vorstellen, daß das Ding ja verdammt heiß ist. Hol mal dieses Brot mit den Fingern raus – das gibt häßliche Verbrennungen. Also muß man warten, bis der Behälter einigermaßen abgekühlt ist. Und dann geht die echte Fummelei los. Man muß das Brot von allen Seiten quetschen, zerren, ziehen. Dadurch bricht die obere Kruste, es gibt Risse und Brüche. Und wenn man Glück hat, kriegt man das Brot raus ohne große Verluste. Einmal hatte ich ein gutes Stück noch drin, das war wegen eines Knethakens, der in ihm steckte, einfach abgebrochen. Und meist stecken die beiden Haken noch drin. Die muß man dann noch herausholen, was aber angesichts der vorherigen Plackerei ein Kinderspiel.

Was mir noch nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, daß es an dem Brot keine so schöne Kruste gibt wie bei denen vom Bäcker. Sie ist meist viel heller als die anderen Seiten und wird vor allem schnell lasch. Eigentlich logisch, denn von oben kommt ja keine Hitze dran. Aber das hab ich natürlich beim Kauf bedacht, weil ich ja keine Erfahrungen hatte.


** Tips und Tricks **
Wenn ihr euch mit dem Gedanken tragt, euch ein solches Gerät anzuschaffen, seht zu, daß ihr eins bekommt mit nur einem Knethaken. Die gibt es nämlich auch, z. B. von Clatronic. Damit ist es nämlich leichter, das Brot herauszubekommen, auch wenn der Haken noch drin steckt.

Bei dem Hefezopf hab ich es das erste Mal probiert und werde es von nun an immer so machen: bevor der Abschnitt „ruhen/gehen“ in etwa beginnt, unterbreche ich das Programm mit der Start/Stop-Taste und nehme den Behälter heraus. Den Zeitpunkt kann ich ganz schnell anhand der in der Bedienungsanleitung angehefteten Tabelle mit allen Programmabschnittszeiten herausfinden. Dann entferne ich die Knethaken unter dem Teig. Das ist zwar ein wenig eine Schweinerei, aber es lohnt sich. Dadurch geht das Herauslösen auf jeden Fall einfacher.

Ich nehme zum Backen immer die größte Größe des Brotes, auch wenn es nur 750 g Teig ist. Dadurch wird es garantiert durchgebacken und bekommt zumindest an den Seiten eine schöne Kruste.

Das fertige Brot sollte man immer so zügig wie möglich aus dem Behälter entfernen. Durch die Wärme bildet sich schnell Kondenswasser an der Basis und macht die Kruste pappig.

Wenn man all diese Dinge beherzigt, steht einem tollen Genuß von frischem Brot nichts im Wege.


** Preis **
Für den Quigg Brotbackautomat habe ich 39,99 € bezahlt. Und ich hab ihn letzte Woche bei Aldi Nord gesehen. Wer Glück hat, kann sich also noch einen schnappen.


** Meine Meinung **
Trotz der nicht ganz perfekten Arbeitsweise bereue ich es ganz und gar nicht, das Gerät gekauft zu haben. Der Preis ist o.k., die Funktionen und die Bedienung einfach und effektiv, die Einsatzmöglichkeiten vielfältig.

Auf jeden Fall ist damit ein Brot nur noch halb so teuer wie eines vom Bäcker, selbst wenn ich die Anschaffungskosten, Wasser und Strom dazurechne.
Eine eindeutige Empfehlung von mir.

28 Bewertungen