Rainbow Rising - Rainbow Testbericht
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von AChristoteles
Dio's Vermächtnis (1) - Der Aufstieg in den Rock Olymp
Pro:
- Durchgehend starke Songs - hervorragendes Coverartwork - Alle Instrumentalisten inkl. Dio liefern Glanzleistungen ab - trockene und gut gelungene Produktion
Kontra:
- nichts
Empfehlung:
Ja
Nachdem bei dem Sänger im letzten Jahr Magenkrebs diagnostiziert wurde, verstarb er am letzten Sonntag, 16. Mai 2010, im Alter von 67 Jahren. Dank der hervorragenden Schallplatten-Sammlung meiner Eltern - die Essenz des Siebziger Rocks - verzauberte der kleine Mann mit der großen Stimme mein Gehör bereits in frühster Kindheit, noch bevor ich mich als Rock- oder Metalfan gesehen hätte. Der Tod ist ein Teil des Lebens, aber dennoch schmerzt es immer, einen lieb gewonnenen Menschen zu verlieren: Sei es ein Familienmitglied, ein Freund oder eben einen Künstler, den man sehr mochte. Dio hat mit seinem unannachahmlichen Gesang, seinem Faible für methaphorische Texte und griffigen Melodien auf jeden Fall mehr als einen Klassiker im Rock- und Metal Bereich hinterlassen, die ich euch in meinen folgenden Berichten vorstellen möchte.
Dio's Bio
Ronald James Pavadona wurde 1943 in New York geboren. Seit frühster Jugend zeigte er Interesse an der Musik, besonders natürlich am gerade aufkommenden Rock n Roll in seinen Jugendjahren. Gerade 15 Jahre alt nahm er 1958 bereits die Single "Lover" auf, die aber wenig Anklang hatte. In den Sechzigern sang und spielte Ronnie - der seinen Nachnamen in "Dio" umtaufte - in Dutzenden Bands ohne nennenswerte Erfolge. Erst mit den 'Electric Elves' - später geschliffen auf 'Elf' kam ein erster, kleiner Erfolg. Elf hatte das Vergnügen, von Roger Glover - Bassist bei der Hard Rock Legende Deep Purple - entdeckt zu werden. So wurden die drei Elf Alben von Glover produziert und die Band durfte im Vorprogramm von Deep Purple auftreten. Dadurch wurde auch Purple's Gitarrist Ritchie Blackmore auf den Sänger aufmerksam.
Blackmore schnappte sich Dio und spielte mit ihm die 4 Alben "Rainbow", "Rising", "On Stage (Live)" und "Long live Rock n Roll" ein. Doch bei der Aufnahme zum 5. Longplayer zerstritt sich Dio mit Blackmore aufgrund der musikalischen Ausrichtung. Doch Dio hatte Glück. Just im Moment als Dio bei "Rainbow" ausstieg, suchte Tony Iommie einen Ersatz für den Sängerposten bei "Black Sabbath". Es entstand das erfolgreiche "Heaven and Hell" sowie die nicht weniger erfolgreichen "Mob rules" und "Live Evil (Live)". Doch auch zwischen Iommi und Dio kriselte es, so dass Dio 1982 die Band verließ.
Dio hatte nun die Schnauze voll von egomanischen Gitarristen und formierte seine eigene Band - DIO. Musikalisch klang das Ganze dabei wie eine Melange seiner Musik aus 'Rainbow' und 'Black Sabbath'. Kein Wunder, hatte er sich mit Jimmy Bain den Bassist von 'Rainbow' und mit Vinny Appice den Schlagzeuger von 'Black Sabbath' geschnappt. Es entstand das sehr erfolgreiche "Holy diver" Album. Dio betrieb seine Band bis zu seinem Tod 2010 - nur kurz unterbrochen von der Black Sabbath Reunion (1992-1993) und der Quasi-Black-Sabbath-Reunion 'Heaven and Hell' (2007 - 2009). Ronnie James Dio gilt als eine der wegweisendsten Musiker im Metal Bereich. Er verstarb am 16. Mai 2010 infolge seines Magenkrebs im Alter von 67 Jahren.
Diskographie
Elf
Elf (1972)
Carolina Country Ball (1973)
Trying to burn the sun (1974)
Rainbow
Ritchie Blackmore's Rainbow (1974)
Rising (1976)
On Stage (Live) (1977)
Long live Rock n Roll (1978)
Black Sabbath
Heaven and Hell (1980)
The Mob rules (1981)
Live Evil (Live) (1982)
Dehumanizer (1992)
The Dio Years (Best of + 3 neue Songs, 2007)
Dio
Holy diver (1983)
The last in line (1984)
Sacred Heart (1985)
Intermission (EP, 1986)
Dream Evil (1987)
Lock up the wolves (1989)
Strange Highways (1993)
Angry Machines (1995)
Magica (1999)
Killing the dragon (2002)
Master of the Moon (2005)
Heaven and Hell
Live at the Radio City Music Hall (2008)
The Devil you know (2009)
Dio's Vermächtnis (1) - 'Rainbow: Rising'
Der Anfang macht Rainbow's "Rising" Album, dem Nachfolger des 74er Album's "Ritchie Blackmore's Rainbow". Wie der Titel des Debütwerks schon verrät, war Rainbow zunächst nur ein Projekt von Deep Purple's Gitarrist Ritchie Blackmore. Da Blackmore aber mit der Entwicklung seiner Hauptband nicht zufrieden war, ließ er seine tiefvioletten Jungs schließlich stehen und formierte mit Rainbow eine neue Band. Von der Besetzung des Erstlings kam nur Sänger Ronnie James Dio zurück, aber Blackmore konnte mit Cozy Powell (Drums), Tony Carey (Keyboards) und Jimmy Bain (Bass) eine erstklassige Mannschaft zusammenstellen. War "Ritchie Blackmore's Rainbow" noch von sehr vielen ruhigen und progressiven Nummern und einer gewissen Verspielheit geprägt, so sollte "Rising" deutlich härter klingen. Man sieht bereits am Coverartwork einen Unterschied: Auf dem Erstling sieht man einen Regenbogen über einem Schloss in den Wolken - könnte auch das Plakat einer Hörspiel CD für Kinder sein. Das Cover von "Rising" dagegen zeigt eine zerklüfte Klippenlandschaft und eine gigantische Faust die nach einem Regenbogen greift.
Die Tracks im Einzelnen
Tarot Woman - 5:58
Ein Synthesizer eröffnet das Album mit einer zunächst ruhigen und mystischen Melodie. Zum Ende hin bäumt sich der Synhesizer auf (ähnlich einer anschwellenden Orgel), ehe der monotone Stakkato Riff von Blackmore das Stück eröffnet. Das gleichmäßige, stoßartige Anschlagen der gleichen Gitarren-Seite in Verbindung mit dem Synthesizer-Klangteppich und dem nach vorne peitschendem Schlagzeug schaffen einen drückennden Rhytmus, auf dem sich Sänger Dio richtig austoben kann. Mit beschwörendem, beinahe überschlagenden Gesang erzählt er über eine Kartenleserin. Das Highlight des Tracks wird dann das ineinanderlaufende Solo von Gitarre und Keyboard und die letzte Strophe, in dem das Stück noch mal richtig Fahrt aufnimmt.
5/5 Sternen
Run with the wolf - 3:40
Etwas gemählicher wird es dann mit dem zweiten Stück, dass man am ehsten als Mid-Tempo-Stampfer bezeichnen könnte. Schlagzeug und Bass spielen einen wiederkehrenden Rhytmus, während im Hintergrund ein Keyboard-Klangteppich wabert. Auch hier ist das Solo - dieses Mal sehr getragen - das Highlight. Neben der Gesangleistung von Dio versteht sich.
4/5 Sternen
Starstruck - 4:05
Nach zwei eher ernsten und auch dramatischen Nummern, geht "Starstruck" einen ganz anderen Weg. Eine leichtfüßige Rocknummer, in welchem Sänger Dio von seinem üblichen Text-Schema (In Fantasy-Lyrik gekleidete Metaphern) abweicht. Hier singt er über eine - sagen wir mal - nervende Dame. Ein herrlicher Text, der zum Schmunzeln einlädt: If I'm high on a hill, She will still be looking down at me (...) I could fly to the moon, But she'd soon find a way to be there. I never knew for a while, That a smile made 'em really care. She wants a souvenir
To everyone it's clear. She's hooked, one look. She wants a photograph, And everybody laughs, But not me, 'cause I see, She's creeping like a hungry cat, Seen it before and I know it can mean that.
Musikalisch eine knackige Rocknummer, dass durch Cozy Powell's Arbeit am Schlagzeug eine besondere Dynamik gewinnt.
5/5 Sternen
Do you close your eyes - 2:58
Ritchie Blackmore verstand es nicht nur, seinen sechs Saiten harte und rockige Töne zu entlocken, sondern hatte auch ein ruhiges, extrem gefühlvolles Spiel. Der kürzeste Song des Albums ist eine stille Ballade. Die Backing Band (Keyboards, Drums, Bass) gestalten einen sanften Klangteppich, auf dem Blackmore sein bluesiges Gitarrenspiel lägt. Dio singt hier sehr sanft und weiß auch hier zu begeistern. Das Highlight ist wie immer das hervorragende, Gänsehaut auslösende Gitarrensolo zum Schluß.
5/5 Sternen
Stargazer - 8:26
Das Epos der Platte. Ein rasantes Schlagzeug-Intro geht in einen drückenden Rock Stampfer über. Das überlange Stück begeistert nicht nur durch die hypnotische Melodie, sondern vor allem durch sein Arrangement. Bass, Schlagzeug und Gitarre feuern drückende Riffs in die Magengegend des Hörers, während im Hintergrund Keyboard und ein Streicherensemble praktisch gegen die klassische Rockband eine hypnotische, klassisch anmutende Melodie spielen. Hier zeigt sich einmal, welches Glück Rainbow mit Dio hatten: Nur eine kräftige, mehrere Oktaven umfassende Stimme kann mit so einer Klangwand arbeiten. Mit Inbrunst hält er seine Stimme standfest, wenn sich die Instrumente immer dramatischer hochspielen.
Eigentlich mehr als 5 Punkte - eines der besten Rock Stücke, die je geschrieben wurden.
A Light in the black - 8:11
Rainbow werden heute öfters mal als die Ahnen der Metal Musik gepriesen. Auch wenn sich Rainbow wohl eher als Rock Band sahen, so wird ihre Bedeutung für die Metal Musik auf diesem Album v.a. beim epischen "Stargazer" und dem abschließenden "A Light in the black" deutlich. Der rasante Rock Track liefert mit donnerndem Rhytmus und pfeilschnellem Gitarrensolo die Grundlage für spätere Großtaten anderer Metal Legenden. Ein würdiger Abschluss eines rundum überzeugenden Albums
5/5 Sternen
Fazit
Nur bei wenigen Alben stimmt alles - Songwriting, Produktion, Coverartwork, Instrumentalisten/Gesang. Doch "Rising" gehört zu diesen wenigen Alben und das wohl wichtigste Werk in Dio's Karriere sollte wirklich jeder, der auch nur ansatzweise eine Vorliebe für musikalisch härtere Klänge hat, gehört haben.
78 Bewertungen, 15 Kommentare
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07.11.2010, 00:21 Uhr von katjafranke
Bewertung: besonders wertvollLiebe Grüße von der KATJA
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24.07.2010, 20:16 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSehr schöner Bericht. Danke für Deine Lesungen, freue mich immer über Gegenlesung. LG cleo1
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16.07.2010, 22:07 Uhr von Jari
Bewertung: sehr hilfreichSehr guter Bericht. Ist echt eine absolute spitzen Scheibe von Rainbow.
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26.05.2010, 18:29 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichlg
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25.05.2010, 12:32 Uhr von LeonaMercedes
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht. Wünsche eine schöne Woche. LG Leona
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24.05.2010, 21:48 Uhr von Free22
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht (: ...Wer hat Interesse an einer Leserunde? Ich spare für ein neues Handy (C905)&du?
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24.05.2010, 19:58 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichSH von mir. Schöne Pfingsten noch. LG BUNNY84 Freue mich über Gegenlesungen
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24.05.2010, 16:45 Uhr von Lakisha_1
Bewertung: sehr hilfreichliebe grüße, würd mich über deine gegenlesungen freuen.
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24.05.2010, 15:59 Uhr von Janosch89
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht. Würde mich über Gegenlesungen freuen.
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24.05.2010, 14:39 Uhr von mrwong
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße mrwong ;-)
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24.05.2010, 14:14 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichWünsche einen schönen Tag
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24.05.2010, 13:50 Uhr von Maria90
Bewertung: sehr hilfreichsh. toller bericht. würde mich sehr über ein paar gegenlesungen freuen. wer lust auf eine leserunde hat, soll sich bei mir im GB melden.
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24.05.2010, 13:24 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichwünsche dir einen schönen pfingstmontag lg. petra
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24.05.2010, 12:59 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichSuper wie immer. Ich wünsche dir noch einen schönen Pfingstmontag. LG Marina
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24.05.2010, 12:57 Uhr von catmum68
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreicher Bericht, LG
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