Rainbow Tours Testbericht

Liebe yopi-leser/innen,



Seid ihr jung, ungebunden und belastbar? Sucht ihr eine letzte grosse Herausforderung? Dann macht euch auf was gefasst.......und bucht die ultimative Busreise überhaupt- fahrt mit RAINBOW-Tours nach Lloret de Mar!

Die erste Bewährungsprobe ist das Buchen, kommt der Reisegutschein rechtzeitig an- reicht die Zeit vom Vorab- Überweisen des Betrages bis zum Austellen und zum Versand der Reisepapiere aus? Ist das geschafft, fährt man zum angekündigten Busterminal....in Norddeutschland Hamburg oder Berlin...

Jetzt beginnt das Zittern -komm ich mit? Erscheint der Bus pünktlich? Meist chartert Rainbow nämlich die Busse an. Es sollen schon mal Leute stehen gelassen worden sein...RAINBOW ist ein bekanntes Unternehmen aus Hamburg, hat sich vor allem mit Busreisen einen Namen gemacht. Mit verrückten Busreisen- zum Mittelmeer. Ich finde, es sind einfach Mordstouren nonstop, die aber für mich schon Kultcharakter haben. Die Atmosphäre entschädigt für viele Strapazen.


Nach Lloret de Mar

Drei mal nun habe ich solch einen Party-Bomber nach Lloret de Mar bestiegen, -es sind meist nicht die neuesten Busse. Schlafsessel fand ich noch nie vor, stattdessen oft ausgeleierte harte Sitze ohne lehnen. Aber für 150 Euro je Woche nimmt man das schon in Kauf. Zumal der Weg hier das Ziel ist. Die Party beginnt oft schon im Bus selbst, je nach Engagement und Charakter des Busbegleiters, der euch eincheckt und betreut. Wenn man von betreuen reden kann, den diese Leute sind Hobby-Reiseleiter, mehr nicht. Aber sind diese jungen Leute eingermassen helle und gut drauf, macht die Fahrt echt Spass. Richtige Musik und Getränke an Bord bringen ausgelassene Stimmung- Quiz-Spiele sorgen für Abwechslung und helfen, erste Freundschaften zu knüpfen.

Wichtige Infos werden auch während der Fahrt bekanntgegeben. Treffpunke bekanntgegeben und Organisationsfragen besprochen.

Na ja, jedenfalls nervt es, erst die ganze Busbelegschaft zusammensammeln zu müssen. Oft klappert der noch halbleere Bus etliche Ortschaften ab, meist grosse Städte auf der Strecke, um die fehlenden Leute zuzuladen. Auch hier gilt die Devise: Wer zuerst sitzt, sitzt am besten. Leicht kann es da zu Missverständnisen und Pannen kommen, Reisende werden vergessen oder verwechselt.

Schliesslich erreicht der vollbesetzte Bus dann endlich die deutsche Grenze, die nächsten 24 Stunden können angegangen werden. Nachtfahrt ist angesagt, das in rasanter Geschwindigkeit oft durch das nächtliche Frankreich. Derweil die meisten Leute schlafen oder feiern- je nachdem, wird so manche Kurvenfahrt kaum registriert. Warme sachen sollten mitgenommen werden, denn nachst nickert man doch schon ein- der Bus hält dann nicht mehr alle 3 Stunden, sondern fährt schon durch. Auch sonst haben es Blasenkranke schwer, die Toilette an Bord wird ungern geöffnet- ist offiziell oft deffekt oder nur in Notfällen zu benutzen.


Morgens in Spanien


Am frühen Morgen wird die spanische Grenze erreicht- die Gebirgssketten der Pyrinäen durchquert. Gegen Mittag gelangt man an die die Costa Brava, die wilde Küste, mit ihren Felsen und malerischen Buchten. Lloret de Mar liegt im Tal und bietet einen realtiv kleinflächigen, grobkörnig-kiesligen Strand.

Schlaftrunken torkeln die Reisenden aus dem Bus, erneut heisst es warten, die Zimmerverteilung kann sehr sehr lang dauern. In den kleinen 2-Sterne-Hotels existiert meist nur eine kleine Reception, die nicht ständig besetzt ist. Der Reiseleiter vor Ort nimmt die Gäste in Empfang, nur die Ruhe. Sollte im Zimmer mal das Wasser nicht laufen, oder die Beleuchtung defekt sein--nicht aufregen. Es kärt sich alles, maniana- ist schliesslich Urlaub. Notfalls zieht man eben um, schliesslich ist man jung und flexibel.....

Der Reiseleiter verteilt dann am nächsten Morgen die Gutscheine für Ausflüge in die Umgebung. Barcelona steht hier an erster Stelle- unbedingt empfehlenswert! Die Olympiastadt von 1992 ist die zweitgrösste Spaniens, mit seinem Wahrzeichen ,der Kathedrale sagrada familia, dem Hafen, und dem Miro-Park.

Lohnenswert eine Panoramafahrt an der Küste entlang- und eine Reise ins verträumte Fischerstädtchen Tossa de Mar. Das weiter entfernte Figueres ist ebenfalls sehenswert, dort steht das Museum von Salvador Dali.

Die Nachmittage sind immer ausgebucht, der Reiseleiter ist gut drauf, und bietet Beach-Partys und Sangria-Abende, Paraglyding oder Banaenreiten an. Animation ist ja nicht jedermanns Sache, aber hier ein absolutes Muss. Lustig die Extem-Disco-Touren a là rainbow, der Leisereiter gibt Gutscheine für bestimmte Diskotheken aus- wie etwas das Tropics oder das Colossos. Dort bekommen Rainbow-Gäste ermässigte Getränke etc. Überhaupt bildet Rainbow das lustigste und grösste Völkchen in Lloret, hatte es den Anschein. Unser Chef zog mit Rainbow-Fahne voran gen Fussgängerzone, und..legte schon mal einen Striptease hin--vor der Tür!

Verrücktes Volk, aber hat echt Spass gemacht.
Die Verpflegung ist mittelmässig. das Frühstück ist mager, bestand bei uns nur aus Weissbrot mit Marmelade und Butter. Dafür viel das Abendbüffett üppiger aus, aber auch zum Schluss mit derselben eintönigen Mixtour von Nudeln, Reis und Fleisch.

Ein Trost: Es gibt auch McDonalds in Lloret- sogar mit Automaten! Nach Discoschluss gegen 5 Uhr morgens sind diese Blechkästen dicht umlagert. Und in einigen Fast-Food-Läden gibt es sogar Rabatt für Rainbow-Touristen. Nichts für schwache Nerven, dieser quirlige Hexenkessel Lloret de Mar.


Fazit

Rainbow-Tourss ist was für echte Hardliner.
Schul-und Wandergruppen sowie Disco-Freaks sind richtig aufgehoben. Mörderische Bustouren nach Lloret, Rimini und andere südliche Badeorte verlangen Nerven und Geduld, sind aber entsprechend preiswert.






© DerPrinz für yopi am 19.07.2005