Ratten Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Futterkosten:  gering
  • Pflegeaufwand:  durchschnittlich
  • Spielbereitschaft:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Skurie

So ein süßer Nager

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ratten zählen auch zu beliebten Haustieren. Diese Tier sind auch ganz niedliche Lebewesen. Heute möchte ich deshalb etwas Wissen über Ratten näher bringen.
Informationen habe ich mir hierzu auch durch meine ehrenamtliche Arbeit im Tierheim, durch Bekannte und durch Bücher geholt. Ich hoffe, dass ich Euch so ein paar Tipps geben kann.

01. Informationen vor der Anschaffung
02. Andere Heimtiere
03. Nur ein Tier oder mehrere Tiere
04. Der Kauf
05. Der Käfig und das Zubehör
06. Die Eingewöhnungsphase
07. Zum Freilauf
08. Das Futter
09. Tipps zur Zähmung
10. Verhaltensarten
11. Tierärzte


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01. Informationen vor der Anschaffung
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Zuerst finde ich es wichtig, dass jeder eine oder mehrere Ratten mit all ihren Vorteilen und Nachteilen haben möchte. So kann man sich durch mehrere Dinge informieren, zum Beispiel durch Bücher, bei einem oder mehreren Züchtern, in einem Tierheim, oder wie hier auf der Plattform durch Berichte. Wenn sich dann jeder sicher sein kann ein Tier, hier die Ratte, artgerecht halten zu können, kann man sich ein oder mehrere Tiere holen.
Ratten werden im Durchschnitt nur 2 Jahre alt. Da Ratten Rudeltiere sind und ein hohes Sozialbewusstsein haben, sollte jeder 2 oder besser noch drei Ratten vom gleichen Geschlecht halten (gleiches Geschlecht, da Ratten viel und oft Nachwuchs bekommen). Der Arbeitsaufwand ist bei mehreren Ratten nicht viel höher als bei einem Einzeltier und sie werden mindestens genauso zahm. Wir als Menschen können keinen Artgenossen ersetzten. Eine einzelne Ratte kann unter Umständen krank oder auch bissig werden. Wer möchte schon so ein Risiko eingehen??
Es gibt in Deutschland zwei Arten von Ratten: einmal die Wanderratte (lateinischer Name ist ratus norvegcius) und die Hausratte mit dem lateinischen Namen rattus rattus. Unsere Haustiere gehören zu den Wanderratten. Die zahme Ratte bezeichnet man auch in unserem allgemeinen Sprachgebrauch als Farbratte, da sie in den verschiedensten Farben gezüchtet wurde.
Die Hausratte ist in Deutschland fast ausgestorben und zählt wohl auch offiziell zu den bedrohten Tierarten. Die Wanderratte ist sehr weit verbreitet.

Es gibt einige Unterschiede zwischen der Wanderratte und der Hausratte, die Eure Marinowa gerne mal aufzählen möchte:

Die Hausratte hat eine Körpergröße von 15 bis 25 cm und eine Schwanzlänge von 19 bis 25 cm. Die Fellfarbe ist fast schwarz. Sie hat einen schlanken Körperbau, eine spitze Schnauze, große Augen und große, fast kahle Ohren. Früher lebte sie auf Bäumen und heute eher in Dachstühlen.

Die Wanderratte (oder auch Farbratte genannt) hat eine Schwanzlänge von 18 bis 22 cm und eine Körpergröße von 20 bis 26 cm. Das Fell ist wildfarben. Die Wanderratte hat einen plumpen Körperbau, eine stumpfere Schnauze als die Hausratte, kleine Augen, sowie kleine, behaarte Ohren. Sie wohnt bodennah und immer in der Nähe der Menschen, wie zum Beispiel in der Kanalisation.

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02. Andere Heimtiere
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Von Ratten in Verbindung mit Hunden und / oder Katzen ist genau wie bei Hamstern abzuraten, da es sich bei Hunden / Katzen doch schon mal um wilde Gesellen handelt. Zusätzlich kann auch eine Ratte bei einer Katze den Jagdinstinkt wecken.
Vögel, ob groß oder klein, lösen bei der Ratte Angst aus, da Vögel in der freien Natur zu den Jägern von Hamstern zählen.

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03. Nur ein Tier oder mehrere Tiere?
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In der Heimtierhaltung setzt es sich beim Menschen immer mehr durch Tiere zu zweit oder in Gruppen zu halten, weil es nicht nur artgerechter ist, sondern auch, weil es für den Menschen interessant ist das Sozialverhalten unter Tieren zu beobachten. Wie schon erwähnt sollten Ratten in Gruppen von mindestens 2 Tieren gehalten werden, da sie Rudeltiere (Gruppentiere) sind. Ein Mensch kann einen Artgenossen nicht ersetzten.

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04. Der Kauf
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich eine Ratte zuzulegen.
Eine Möglichkeit wäre sich einen Ratte aus dem Tierheim zu holen. Hier kann man aber nicht davon sprechen eine Ratte zu kaufen. Es handelt sich eher darum, das man ein Tier gegen eine Schutzgebühr bekommt. Schließlich haben wir im Tierheim auch Kosten und müssen uns ja finanzieren. Dies geht nicht allein durch Spenden.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Ratte bei einem Züchter zu kaufen. Ein Vorteil ist hier, dass man sich meistens ansehen kann, wie „Ihr“ Tier bis jetzt gelebt hat und was es vielleicht gewöhnt ist.
Ob ein Züchter gut (oder gar ein schwarzes Schaf) ist, lässt sich mit ein wenig Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen leicht feststellen. Ein guter Züchter würde niemals ein Tier abgeben, wenn es nicht in gute Hände kommt. Meist gibt es dann noch Fragebögen zum Ausfüllen. Nach dem Kauf steht Euch ein guter Züchter auch noch bei weiteren Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
Aber so ist es auch bei uns im Tierheim. Ich finde auch, dass es auch nicht anders sein sollte.

Im Zoohandel, über Kleinanzeigen in Zeitungen oder Seiten im World Wide Web können Ratten auch gekauft werden.
Tierheime und Züchter können definitiv auch einige nützliche Tipps geben. Dies ist im Tierheim nicht immer so. Beim Züchter und im Tierheim sind die Tiere auch medizinisch gut versorgt.
Bedenkt bitte auch, egal wo Ihr hingeht, um Euch einen (oder auch mehrere) Ratten anzusehen, dass die Tiere nachtaktiv sind. Also, wenn das Tier sanft geweckt werden soll, kann er geweckt etwas mürrischer und aggressiver erscheinen, als er eigentlich ist.
Der Preis für eine solche Stubsnase kann unterschiedlich sein.
Ich will mich hier nicht festlegen, wer von allen Anbietern der Günstigste ist. Am besten ist es die Preise zu vergleichen.

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05. Der Käfig und das Zubehör
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Der Käfig sollte genug Platz zum Spielen, Toben und Klettern bieten. Der Käfig sollte auch über mehrere Etagen verfügen, da die Ratten in der Natur auch über mehrstöckige Bauten haben. Da die Ratte ja schon etwa 25 cm lang ist, sollte der Käfig auch hoch sein, damit sich die Ratte auch mal strecken kann. Da kein Käfig der Welt den benötigten Freilauf ersetzen kann, sollte er trotzdem folgende Maße (für 2 bis 3 Ratten) haben:
Höhe: 70 cm, Länge: 60 cm und in der Breite: 50 cm.
Bei der Einrichtung kann man der Phantasie freien Lauf lassen; hier sind keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es hier zum Beispiel mit Seilen, Leitern oder Hängematten?? Aber bitte: kein Laufrad!! Oder wie findet Ihr es Rückenschäden zu bekommen? Denkt nur daran, dass ein Laufrad auch den empfindlichen Rattenschwanz gefährden kann. Und bitte auch nicht sparen bei der Einrichtung des Käfigs, schließlich soll es das die sein kurzes Leben doch gut haben, oder!?!?
Die beste Behausung ist ein Gitterkäfig, da die Stäbe zum klettern einladen und auch hier genügend Luftzirkulation ist im Gegensatz zu einem Aquarium oder auch Terrarium. Die „Spielsachen“ im Käfig können auch beliebig erweitert oder auch mal ausgewechselt werden.

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06. Die Eingewöhnungsphase
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Das der Käfig schon eingerichtet sein sollte, wenn ein oder mehrere Tiere ins neue zuhause kommen ist klar, da die Umgebung ja fremd ist und der Weg dorthin schon genug Stress für das Tier bedeutet. Da die Ratte ein Gewohnheitstier ist, ist sie allem Fremden erst mal wenig aufgeschlossen. Jetzt ist es wichtig, dass Du als Besitzer jetzt schnell Kontakt zu den Tieren findest. Kümmert Euch immer zu einer festen Uhrzeit direkt von an fang an um das Tier oder die Tiere. So werden sie auch schneller zahm.

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07. Zum Freilauf
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Hier gilt fast das Gleiche wie bei einem Hamster – Ratten laufen und erkunden die Umgebung gerne. Vorsicht ist trotzdem geboten, da sie hinter Schränken oder auch Heizungen verschwinden können. Wenn die Ratte Hunger hat, findet sie auch den Weg in den Käfig (falls sie alleine herum laufen kann. Wenn die Ratten merken, dass die Tür nicht immer gleich zu geht, wenn sie im Käfig verschwinden, dann gewöhnen sie sich schnell daran freiwillig wieder hinein zu gehen.
Beim Freilauf gibt es viele Gefahren für die Ratten, welche auch bedacht werden sollten:
- ist der Toilettendeckel runter geklappt?
- An welche Pflanzen kommen die Ratten eventuell dran, die vielleicht giftig sein könnten? (Bedenkt hier, dass Ratten gute Kletterer sind!!!!)
- Sind alle Schränke verschlossen?
- Wo sind Elektrokabel und wie kann ich diese verdecken oder abdecken?
- Kann die Ratte auch nicht in die Küche, wo viele scharfe Gegenstände sind?
- Sind alle Reinigungsmittel außer reichweite?
- Wo sind eventuell die angezündeten Zigaretten im Aschenbecher oder andere Dinge, wo sich die Ratte dran verbrennen kann?
- Sind die Fenster zu? (Oder will ich es riskieren, das mein Haustier die Ratte dort vielleicht raus fällt?)


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08. Das Futter
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Auch Ratten probieren erst mal alles, auch Dinge, die nicht zum Futter gehören, da alles auf seine Essbarkeit hin überprüft wird. Futter sollte man höchstens für 2 – 3 Monate im Vorrat kaufen, da es sonst schnell schlecht wird und der Vitamingehalt schnell abnimmt. Für die Fütterung sollte man eine feste Zeit haben, damit sich das Tierchen daran gewöhnt.
Für Ratten gibt es, genau wie für Hamster und alle anderen Nagetiere, verschiedene Dinge zum Essen (neben Gemüse und Obst), welches täglich erneuert werden sollte:
Die Grundfuttermischung, das Heu, das Trinkwasser, Zusatzfutter und Leckerlis.
Von Nüssen und Sonnenblumenkernen ist wegen des hohen Fettgehaltes abzuraten.

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09. Tipps zur Zähmung
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1. Die Ratte sollte bei der Ankunft erst in den vorbereiteten, sehr sparsam eingerichteten Käfig gesetzt werden (Brett, Häuschen, Futter und Wasser genügen).
2. Wenn sich die Tiere etwas vom Transport erholt und den Käfig erkundet haben, kann man versuchen den ersten Kontakt aufzunehmen. Ratten die nicht so scheu sind klettern meistens schon von alleine auf den Arm.
3. Nach einiger Zeit kannst Du dann versuchen deinen neuen Freund (deine neuen Freunde) aus dem Käfig zu nehmen. Lass dir dabei aber viel Zeit damit sich die Tier nicht gejagt fühlen. Bewegst du dich schnell kann sich die Ratte erschrecken und zu flüchten versuchen.
4. Lass die Ratte die erste Zeit nicht auf den Boden sondern setzte sie mit einem Handtuch darunter auf deinen Schoß (manche Ratten verrichten vor Angst erst mal ein Geschäft).
5. Die erste Zeit werden die Ratten versuchen zu flüchten. Halte sie ruhig etwas fest und streichle sie nach und nach ganz sanft.
Punkt drei bis fünf solltest du mehrmals täglich wiederholen. Es kann mehrere Tage (oder bei sehr ängstlichen Ratten auch Wochen) dauern, bis sich die Tiere an den Menschen gewöhnt haben.
6. Junge Tiere halten nicht so lange still wie ältere Tiere, da sie schnell alles erkunden wollen. Aber dann ist Punkt 5 besonders wichtig.


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10. Verhaltensarten
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Ratten sind alle gute Schwimmer und zählen zu den Nagetieren. Sie sind mit den Mäusen verwandt.
Unser Haustier die Wanderratte lebt in Großfamilien. Jeder nimmt an allen Tätigkeiten teil. Das bedeutet, dass sich die Ratten zum Beispiel gegenseitig putzen und auch wärmen. Alle Rattenmütter sind für alle Rattenbabys da (sind diese Tiere nicht soziale Lebewesen??).
Ratten sind nachtaktiv. Die Schlafphasen und Wachphasen sind kurz und logischerweise auch abwechselnd. Am frühen Abend und am frühen Morgen sind sie am längsten wach. Daher nennt man sie auch dämmerungsaktive Tiere.
Jede Ratte hat ihren eigenen unverwechselbaren Duft. Die Ratten unterhalten sich mit Tönen im Ultraschallbereich, daher hören wir Menschen davon nicht sehr viel.



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11. Tierärzte
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Bei einem Tierarzt sollte man sich vorher erkundigen, ob er mit der Rasse der Ratte auskennt. Ratten sind zwar weit verbreitet, doch manche Ärzte haben mehr Ahnung von „bekannteren“ Tieren wie Hunde oder Katzen und können deshalb die Ratte nicht ideal behandeln. Man sollte nicht zögern einen Tierarzt aufzusuchen. Das Beste ist allerdings sich vorher nach einem Tierarzt in der Nähe zu erkundigen, der Ahnung von Nagetieren hat.

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