Re-Animator (DVD) Testbericht

Re-animator-dvd-horrorfilm
ab 6,62
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Erfahrungsbericht von atrachte

Tod ist nicht gleich tod

Pro:

Jeffrey Combs als Herbert West, gelungene Mischung aus schwarzen Humor und Splatter,

Kontra:

hat gelegentliche Längen,

Empfehlung:

Ja

Wer sich für gute Horrorliteratur interessiert der kommt an den Werken von H. P. Lovecraft kaum vorbei. Auch das Kino hat die Geschichten des amerikanischen Schriftstellers immer wieder auf die Leinwand gebracht, mal mehr an den Vorlagen orientiert mal weniger. Bei der Masse an Lovecraft Verfilmungen sticht vor allem der Regisseur Stuart Gordon heraus, in dessen Filmography fast ausschließlich Werke des genialen Autoren zu finden sind. „Castle Freak“, „From Beyond“, „Dagon“ und natürlich, Gordon´s Erstling, „Re-Animator“, basierend auf der 1922 publizierten Kurzgeschichte „Herbert West – Der Wiedererwecker“. Dank Gordon´s gelungener Mixtur aus schwarzen Humor, ekligen Splatterszenen sowie derb überzeichneten Charakteren gehört sein Regie-Debüt nicht nur zu den besten Lovecraft Umsetzungen sondern auch zu einen der Kultfilme des 80er Jahre Horrorkinos schlechthin.
Der junge Mediziner Herbert West (Jeffrey Combs) ist geradezu Besessen von der Idee totes Leben wieder zum Leben zu erwecken. Tatsächlich gelingt es ihn bei seinen Versuchen an einer Schweizer Universität ein Serum zu entwickeln das verstorbene Lebewesen wieder in das Reich der Lebenden zurück bringt. Wie sich zeigt, hat das ganze jedoch unangenehme Nebenwirkungen zur Folge. Dies muss auch der aufstrebende Jungmediziner Dan Cain (Bruce Abbott) erfahren, bei den West, nach seiner Flucht aus der Schweiz, als Untermieter einzieht. Ist Dan anfangs noch sehr irritiert, in gewisser Weise auch angewidert, von den seltsamen Kollegen der im Keller des gemeinsamen Hauses seine Experimente durchführt, entwickelt Dan sehr bald eine gewisse Faszination für Herbert und seinem Schaffen. Als West´ Serum, mehr oder weniger gewollt, bei immer mehr Toten Einsatz findet überschlagen sich die Ereignisse sodass die Situation für Herbert und seinen Kollegen Dan vollkommen aus dem Ruder läuft und man sich alsbald mit allerhand wiedererweckten Menschen herum schlagen muss ...

Wenn Regisseur Stuart Gordon und sein Produzent Brian Yuzna („Return of the Living Dead III“, „Necronomicon„) zusammen arbeiten, wissen Genre-Fans das eigentlich nur gute Kost dabei herum kommen kann. Und auch wenn beide längst nicht mehr zu der obersten Liga ihres Faches gehören, so haben sie den 80er Jahre Horror-Film geprägt wie nur wenige andere Filmemacher. Trotz einer recht langen Karriere und häufigen, gemeinsamen Arbeiten ist ihr bestes Werk aber auch heute noch ihr gemeinsamer Erstling „Re-Animator“, ein Film der dem Publikum als einer der ersten das Fun-Splatter Genre näher brachte. Sprich: man hat versucht das zuvor meist ernst abgehandelte Horrorgenre mit schwarzen Humor aufzupeppen und trotzdem extreme Gewaltdarstellungen zu zeigen, die in ihrer Darstellung jedoch so Comichaft wirken das man das ganze nur schwer ernst nehmen kann. Wie „Re-Animator“ zeigt eine Mixtur die gut funktioniert und auch in den Nachfolgejahren das Genre noch sehr beschäftigen wird. Somit kann man Gordon und Yuzna also durchaus Pionierarbeit unterstellen.
Und so Kultig „Re-Animator“ auch unbestritten ist, man kann den Film kleine Mankos nicht abstreiten. Das größte Problem, mit welchem sich der Streifen konfrontiert sieht, ist die Tatsache das er mitunter einige Längen aufweist, die vor allem zu Beginn dafür sorgen das der Film nur sehr schwer in Fahrt kommt. So dreht sich in der ersten halben Stunde beinahe alles nur um Dan und seine Freundin, Megan (Barbara Crampton), die Tochter von Dan´s Professor, was mitunter etwas langweilig wirkt, zumal das ganze Inszenatorisch hier doch etwas hölzern wirkt. Herbert West muss hingegen fast schon eine untergeordnete Rolle spielen und darf erst nach und nach zur Leitfigur des Filmes aufsteigen. Aber zu was für einer. Zweifelsohne gehört Herbert West nämlich zu den großen Figuren des 80er Jahre Horrors, hat er doch nicht zuletzt dem „Mad scientist“ eine vollkommen neue Definition gegeben. Dieser Umstand ist ganz alleine dem großartigen Jeffrey Combs zu verdanken, der seinen Charakter in Mimik, Gestik und Dialog perfekt verinnerlicht hat und die Rolle des verrückten Professors, der auf den Spuren Frankensteins wandelt und in seinem Keller Experimente an toten Lebewesen durchführt, absolut stimmig verkörpert. Kein Wunder also das er auch in den, leider weniger gelungenen, Fortsetzungen zu „Re-Animator“ erneut in seine legendäre Rolle geschlüpft ist und nächstes Jahr für „House of Re-Animator“ wohl auch ein viertes mal als Herbert West zu sehen sein wird. An Combs´ Seite spielt Bruce Abbott („Bride of Re-Animator“, „MacGyver“) als eigentlicher Sympathieträger des Filmes. Dan empfindet anfänglich, wie der Zuschauer auch, eine gewisse Abneigung gegen den merkwürdigen West, wird jedoch immer mehr von seinem unbändigen Charme in Bann gezogen und vergisst seinen eigenen Ehrenkodex sodass er sich schon bald in der Rolle von West´ Komplizen wiederfindet. Barbara Crampton („From Beyond“, „Puppetmaster“) funktioniert ebenfalls gut als verängstigte, manchmal auch nervende, Megan, die immer wieder versucht ihren Freund auf den rechten Pfad zurück zu führen. Für ein weiteres Highlight sorgt noch David Gale („Bride of Re-Animator“, „Dallas“) als, ebenfalls nicht gerade normaler Professor, Carl Hill, der alles daran setzt sich West´ Entdeckungen zu eigen zu machen.

Die Charakter sind natürlich allesamt sehr überzeichnet, ebenso verhält es sich aber auch mit den Splatter Szenen von „Re-Animator“. Zwar ist man von dem Spass Gehalt eines „Braindead“ ein ganzes Stück entfernt, wenn jedoch ein wiederbelebter Muskelprotz, der darüber alles andere als erfreut ist, auf unsere Protagonisten los geht, West von einer untoten Katze gejagt wird oder im spektakulären Finale allerhand Untote, Blut sowie Körperteile durchs Bild fliegen dann hat der geneigte Zuschauer, sofern er mit etwas härteren Nerven ausgestattet ist und nicht die verstümmelte, deutsche Fassung im DVD Player liegen hat, eine ganze Menge Spass. Technisch lassen sich die Splattereffekte noch heute sehen, zumal sie ihr Ziel, einen gewissen Ekelgrad beim Zuschauer zu aktivieren, nicht verfehlen. Leider muss man bei der deutschen Version jedoch noch eine unglaublich miserable Synchronisation über sich ergehen lassen, die mitunter ziemlich nervend wirkt und gerade bei den Storylängen einiges an Geduld kostet. Immerhin ist die Geschichte, sieht man mal von den sich zerrenden Anfang hinweg, sehr spannend in Szene gesetzt und macht, sobald „Re-Animator“ mal in Fahrt gekommen ist, auch richtig Spass. Dies liegt vor allem an den doch sehr eigenen Humor des Filmes, der nicht immer auf Anhieb punktet, in 90 Prozent der Fälle aber einen oder mehrere Lacher abverlangt.

\\\\ Daten zum Film ////

Original Filmtitel:
Re-Animator (1985)
Länge des Filmes:
Ca. 95 Minuten

Darsteller:
Jeffrey Combs...Herbert West
Bruce Abbott...Daniel 'Dan' Cain
Barbara Crampton...Megan Halsey
David Gale...Dr. Carl Hill
Robert Sampson...Dean Alan Halsey
Gerry Black... Mace
Carolyn Purdy-Gordon...Dr. Harrod
...
Regisseur:
Stuart Gordon

FSK:
Keine Jugendfreigabe

\\\\ Fazit ////
Zwar hat „Re-Animator“ so seine Längen und nervt in der deutschen Fassung mit einer geradezu amateurhaften Synchronisation, jedoch kommen Genre-Fans mit einem Hang zu derben Humor, ekligen Splattereinlagen sowie einer durchaus spannend inszenierten Story auf ihre Kosten. Das große Highlight von „Re-Animator“ bleibt allerdings Jeffey Combs als Herbert West, eine Rolle die ihn bis heute unvergessen gemacht hat und wohl auch auf ewig mit ihm in Verbindung gebracht werden wird. Für Fans von abgedrehten Fun-Splattern a la „Braindead“ und „Bad Taste“ also ein Muss.

7/10 Punkten für den Film „Re-Animator“ und somit vier Sterne als Wertung.

44 Bewertungen, 14 Kommentare

  • Iris1979

    23.06.2009, 09:07 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. Liebe Grüße Iris

  • Striker1981

    15.06.2009, 00:56 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ja der ist auch nicht schlecht ...SH

  • Clarinetta2

    07.06.2009, 13:13 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut geschrieben

  • tk7722

    04.06.2009, 11:14 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht, liebe Grüße

  • krullinchen

    02.06.2009, 18:10 Uhr von krullinchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße!

  • anonym

    31.05.2009, 00:22 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    klasse bericht gut geschrieben!

  • pbtraeger

    28.05.2009, 23:25 Uhr von pbtraeger
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toll geschrieben!!! LG PB-Träger

  • Mondlicht1957

    28.05.2009, 23:16 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüsse PS: Lese vorrangig bei denjenigen, die auch bei mir lesen

  • droehn

    28.05.2009, 22:30 Uhr von droehn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, lg droehn

  • Puppekaa

    28.05.2009, 21:21 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht - LG

  • sigrid9979

    28.05.2009, 18:27 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht Lg Sigi

  • Spiderboy

    28.05.2009, 17:39 Uhr von Spiderboy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht!, toll geschrieben. Freue mich auf Gegenlesung. LG: Olli aus Bremen

  • Lale

    28.05.2009, 16:49 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Beste Grüße, die Lale.

  • timecode001

    28.05.2009, 16:28 Uhr von timecode001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse geschrieben, ich finde die englische Fassung sowieso besser, ist halt Kult! Liebe Grüsse. timecode001