Re-Animator (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 04/2011
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Erfahrungsbericht von Argento
Spaß mit Eingeweiden: klasse !
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der enthusiastische Medizinstudent Herbert West wird wegen ethisch anstößiger Experimente mit Toten von einer Schweizer Universität relegiert. Folglich geht er in die USA, um dort erneut zu versuchen, mittels eines von ihm entwickelten Serums Tote zum Leben zu erwecken. Der neidische Lehrer Doktor Carl Hill will sich die Erfindung seines Schülers unter den Nagel reißen, doch beginnt damit ein blutiger Kreislauf aus Leben, Tod und Reanimationen. Mittendrin befinden sich Dan Cain, auch Medizinstudent, und seine Freundin, die West in ihrem Haus wohnen lassen.
Handlung (Unrated)
Vorgeschichte:
An einer Schweizer Universität geschieht etwas Schreckliches. Der Student Herbert West (Jeffrey Combs) tötet den an der Universität arbeitenden Doktor Gruber (Al Berry), um an ihm höchst eigenartige Experimente durchzuführen. Es gelingt ihm, Gruber mittels eines eigens entwickelten Serums ins Leben zurückzuholen. Mitten in der Prozedur, welche die anschließende Protokollierung nötig macht, wird West aber von diversem Personal überrascht und wird folgend der Universität verwiesen.
Doch sein Ehrgeiz und sein Willen nach Erfolg läßt ihn nicht ruhen und er zieht in die USA, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Als Hort seines Schaffens hat er sich ein Krankenhaus in Massachusetts erkoren und trifft dort auf den jungen Medizinstudenten Daniel „Dan“ Cain (Bruce Abbott), der dort arbeitet, um praktische Erfahrung zu sammeln. Dans Professor, Dean Alan Halsey (Robert Sampson), nimmt Herbert mit offenen Armen, der sich aber als ziemlich schräger Zeitgenossen gibt und Dan mißachtet.
Der Gehirnspezialist Doktor Carl Hill (David Gale, einfach brillant in seiner kontinuierlichen Fiesheit und zunehmenden Pervertierung) wird sofort hellhörig, als ihm Halsey offenbart, daß Herbert ein Student Grubers war.
Die beiden sind sich von Anbeginn unsympathisch, wobei Herbert Hill arrogant als Ideenräuber bloßstellt und verspottet, Hill Herbert hingegen mit Neid und Unbehagen betrachtet.
Dank eines Aushangs, den Dan am Schwarzen Brett befestigt hat, um einen Mitbewohner zu finden, zieht Herbert aber bald bei Dan ein, obwohl dieser dem Vorhaben etwas skeptisch gegenübersteht. Dies gilt noch mehr für seine hübsche Verlobte Megan Halsey (Barbara Crampton), Tochter von Dans Professor.
Die Anatomie- Vorführungen, die Hill seinen Studenten gibt, stoßen bei Herbert nicht gerade auf Begeisterung und es kommt zwischen den beiden schnell zu einem netten Streit.
Zwischen Dan und Megan kriselt es auch langsam, denn während Dan den neuen Untermieter recht gelassen als schrägen Vogel abtut, macht sich Megan mehr Gedanken und fühlt sich nicht mehr ganz wohl in seinem Dunstkreis. Und das wohl auch nicht ganz zu Unrecht, denn es dauert nicht lange, bis Herbert im Keller der Wohnung anfängt, herumzuexperimentieren und die hauseigene Katze Rufus mit einzubeziehen, was Dan und Megan auch noch prompt entdecken. Doch anstatt sich zu entschuldigen und in Panik zu verfallen, brüstet sich Herbert gar noch damit, Rufus zurück ins Leben gebracht zu haben, nachdem er das Tier, so sagte er es am Vortag zumindest, tot aufgefunden hatte. (Ha, vermutlich half er nach !) Dan und Megan sind entsprechend von den Socken, doch als Herbert Dan mit seinen Entdeckungen der Reanimation und mit seinem geheimen Serum vertraut macht, weckt er dessen Interesse. Herbert bittet Dan um Mithilfe an den Forschungen, denn Dan hat dank seines guten Rufs nützliche Verbindungen.
Die aufgebrachte Megan, die das Experiment und die verstümmelte Katze auch noch entdeckt hat, erzählt Dan von der Schweizer Vergangenheit Herbert Wests. Er stand dort mehrere Monate unter psychiatrischer Behandlung und von dem dokumentierten Vorfall mit Gruber will sie erst gar nicht genauer reden. Als Dan dies Halsey, der von dem neidischen Dr. Hill bei einem Abendessen angestachelt wurde, berichten will, stellt dieser ihn zur Rede, da er zum Einen einen schlechten Einfluß auf seine Tochter befürchtet, zum anderen die Experimente Wests, die er aus den Akten her kennt, für Humbug hält. In diesem Zuge feuert er West auch von der Universität und erwartet von Dan eine schriftliche Entschuldigung.
Die Differenzen zwischen Dan und Megan verstärken sich, denn während Dan nun noch mehr von Wests Forschungen angetan ist, bittet Megan ihn, den weiteren Kotakt mit Herbert West zu meiden. Doch Dan ist hin und her gerissen und hilft West schließlich, in die Anatomie des Instituts zu gelangen. Dort kommt es dann zum Urknall, denn West reanimiert eine Leiche, diese stiftet gehörig Unruhe, tötet den in die Szene platzenden Halsey, der wiederum von dem immer fanatischer agierenden West reanimiert wird und Hill versucht immer energischer, die hübsche, aber völlig irritierte und verstörte Megan „an Land zu ziehen“.
Als Hill West aufsucht, ihm droht und zu erpressen versucht, flippt Herbert, der von Hill immerhin eine Assistentenstelle versprochen bekommt, aus und tötet den dreisten und skrupellosen Hochstapler (und wie !), trennt ihm den Kopf ab und reanimiert diesen. (Hat jemand an dieser Handlungskonsequenz gezweifelt ?)
Doch das war ein fataler Fehler, denn Hill ist ganz und gar nicht außer Gefecht und legt nun so richtig los...
Kritik
Der motivisch stark an die klassische „Frankenstein“- Thematik angelehnte Streifen zwischen „trash“, der aber nie die Intelligenz des Zuschauers anzweifelt, und Kunst zählt nicht nur zu den großen Kultfilmen (ein leider überstrapaziertes Wort) des modernen Horror- und vor allem Splatter- Filmes, sondern und insbesondere zu Recht zu den relativ wenigen als herausragend zu bezeichnenden Errungenschaften der oft einfallslosen 80er Jahre eben in jenem Genre beziehungsweise dessen Subgenre.
(Die 80er Jahre waren ja stark gekennzeichnet von billigen Schlitzer- Filmen, Serien und oft schlecht gelungenen Auffrischungen alter Themen.)
Zudem zählt er sicher zu den geläufigsten Filmen seiner Gattung und genießt einen ähnlichen Bekanntheitsgrad, wie etwa „The Evil Dead“/“Tanz Der Teufel“, „The Texas Chainsaw Massacre“/“Kettensägenmassaker“ oder „Dawn Of The Dead“/“Zombie“. Fragt man einen nicht- Stammseher von Horrorfilmen nach ihm bekannten Titeln, so ist wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der genannten dabei.
Locker auf der Kurzgeschichten- Sammlung „Herbert West: Re-Animator“ aus der Feder des in bekannten Schriftstellers Howard Phillip Lovecraft (bekannt eher als H.P.Lovecraft) basierend und alle ineinander verwebend, gelang dem Regiedebütanten und Co- Drehbuchautor Gordon ebenso schwarzhumorige, das Genre in eine neue Richtung treibende, knallharte und sehr blutige Unterhaltung, welche den Siegeszug des sogenannten „Fun- Splatter“- Filmes einläutete. (weg von ernstem Horror oder unterschwelligem Zynismus zu übertriebenen Blutorgien mit derbem und tiefschwarzem Humor)
Prägnant und im speziellen süffisant stehen ernste und ironische Momente jedoch keinesfalls nebeneinander, wie man das zum Beispiel von vielen asiatischen Beiträgen her kennt (Hong Kong, Japan), sondern ergeben ein geschlossenes und harmonisches Bild. In Anbetracht des sehr makaberen Inhalts, der auch nicht immer geschmackssicher ist (man denke an die berühmte Szene, als der abgetrennte Kopf Dr. Hills am nackten Körper von Megan schleckt), und der zum Teil äußerst herben, zwar nicht immer qualitativ überzeugenden (Wests „Brustkorb- Tötung“ des Zombies in der Leichenhalle), aber zum Teil wirklich kruden und schrägen Effekte aus der MMI (Magic Media Industries)- Schmiede John Carl Buechlers, ausgeführt von Anthony Doublin und John Naulin, scheint das doch recht erstaunlich.
(Gute sechs Jahre später ging ein Mann namens Peter Jackson mit dem inzwischen ebenfalls legendären „Braindead“ dann aber noch einige Schritte weiter und traf ebenfalls ins Schwarze.
Das zur Verfügung stehende Geld (der Film ist auch in dieser Hinsicht ein „B-Movie“) war zwar augenscheinlich nicht allzu viel (man spricht von unter einer Million Dollar), doch ist es dem Enthusiasmus aller Beteiligten zu verdanken, daß trotzdem eine intelligente und qualitative Klasse erreicht wurde, die weit über Semi- Professionalität oder gar Amateurstatus steht.
So spielte die trefflich vorgenommene Besetzung ausnahmslos brillant und hemmungslos, was besonders für den später auch noch mehrfach gern gesehenen Jeffey Combs als durchgeknallten Wissenschaftler gilt und Regisseur Gordon erwies sich einmal an Liebhaber des Lovecraft- Universums, zum anderen als versierter Handwerker mit einem sicheren Gespür für Schocks (die Auffindung der toten/lebendigen Katze, als Megan ihren toten/lebendigen Vater besucht), der auch die technischen Fäden gut in der Hand hatte und zu koordinieren verstand.
So gehen auf die Kappe des aus Schweden stammenden Kameramannes Mac Ahlberg („Parasite“ von Charles Band, „Ghoulies“, „Trancers“ von Charles Band, „House“, „From Beyond“, „Dolls“) nicht nur gute und schnelle „Action“- Sequenzen, die nicht immer, wie etwa im Finale, optimal be- und ausgeleuchtet wurden, aber trotzdem nicht unangenehm unübersichtlich wirken, sondern auch ziemlich atmosphärisch stimmige, gar ruhige Bilder (im Haus Dans und auch im Finale). Ahlberg ersetzte den unerfahrenen und unbefriedigend arbeitenden Robert Ebinger, der nur die ersten Drehtage betreute und auch nicht im Abspann genannt wird.
Auch sein Wissen innerhalb des Genres ist offensichtlich, was sich an zahlreichen Querverweisen und Zitaten in Wort und Bild festmachen läßt. (Schon der Anfang, wenn West zunächst an einer Schweizer Universität arbeitet, ist die Ähnlichkeit zu „Frankenstein“ vorhanden. Oder etwa dann, wenn die Belebungssequenz Boris Karloffs in „Frankenstein“ (1931) Kamera- technisch imitiert wird.) So ist der Film auch ein Suchspiel für den intimen Liebhaber des Genres und eine zusätzliche Freude.
Ein ironisches und erstaunlich gut passendes Versatzstück des sicher nicht für jeden leicht verdaulichen Humors ist auch der sehr gut arrangierte Musikeinsatz Richard Bands, der sich hier sehr stark des „Psycho“- Titelthemas von Bernard Hermann bediente und eine modische Version lieferte, mit der er geschickt von Anbeginn ein besonderes Gefühl wachruft, das man, um es mal zu versuchen, als vertrauensvoll bezeichnen könnte.
Die Handlung ist wunderbar flüssig, gut zu verfolgen, logisch erzählt und vor allem spannend, was angesichts der Effekt- Verliebtheit und dem verspielten Hang zu bizarren Details, der den Film aber erst so, wie er letztlich funktioniert funktionieren läßt, nicht selbstverständlich ist. (Dies sieht man an ähnlich gelagerten Filmen, die in der Folge versuchten, Kapital aus dem Echo zu schlagen.)
Auch die Konzentration auf eine kleine Gruppe von Charakteren wirkt sich hier, in diesem Zusammenhang erwähnt, positiv aus und läßt die beklemmende Atmosphäre, die trotz der stark satirischen Fußnoten mitunter aufsteigt, umso besser wirken.
Letztlich ist das Ende der Geschichte auch ein sehr schön böses, tiefschwarzes Schnäppchen, das den Film im Sinn des Vorangegangenen konsequent zum Abschluß bringt. (Oder auf einer anderen Seite ja eben nicht...)
Gordons Zusammenarbeit mit dem Produzenten Brian Yuzna sollte sich in der Zukunft als nicht nur für das Genre bereichernde, sondern auch recht profitable Liaison herausstellen. (Yuzna produzierte in der Folge noch weitere Filme für Gordon und fertigte auch gut vier Jahre später die offizielle Fortsetzung „The Bride Of Re-Animator“, die noch stärker auf die „Frankenstein“- Vorlage anspielt.) Auch die Darsteller Jeffrey Combs und Barbara Crampton drehten noch weitere Filme unter den beiden Filmemachern. („From Beyond“, „Castle Freak“)
Von dem Film existieren zwei offizielle Fassungen, die sich in der Gesamtheit stark unterscheiden. Die R-Rated- Fassung wurde um mehrere Effekt- Sequenzen gekürzt und ist dementsprechend wesentlich harmloser, wobei sie aber jede Menge zusätzliche, zum Teil ziemlich relevante und interessante Handlungsszenen enthält. Damit ist diese Fassung sogar länger als die Unrated- Version, in der alle Effekte zu bewundern sind, die aber starke inhaltliche Kürzungen aufweist.
Die Deutsche Videofassung von „Starlight“ basiert auf der R-Rated- Version, wurde aber noch weiter geschnitten und läßt die Masken- und Gedärme- Kreationen kaum mehr erahnen.
Seit einiger Zeit gibt es den Film von Laser Paradise auf DVD, die sogar beide Fassungen enthält.
Die R-Rated- Fassung beinhaltet sowohl alle Effekte und alle Handlungsszenen, wird aber nur in Deutscher Sprache angeboten, wobei aber sowohl die unscharfe, verwaschene und mit Artefakten durchsetzte Bild- als auch die rauschige und brummende Tonqualitäten sehr zu wünschen übrig lassen und noch unter Videonivaeu anzusiedeln sind.
Die Unrated- Version hingegen wurde digital aufgemotzt und weist ein 1,85:1 Bild auf, daß eine vergleichsweise sehr gute Schärfe und natürliche Farbgebung aufweist und auch sonst überzeugen kann. Der Ton liegt hier aber wieder nur in Englischer Sprache vor, ebenfalls aber nur in 2.0 Mono. Untertiteloptionen gibt es keine.
Insgesamt kann man sich aber mit dem angebotenen Bonusmaterial einigermaßen darüber hinweg trösten. Zusätzlich gibt es nämlich Audiokommentare von Regisseur Gordon, Produzent Yuzna, den Darstellern Combs, Sampson, Crampton und Abbott, Trailer, TV- Spots und die damals herausgeschnittene „Traumsequenz“.
Die Handlungsszenen, die in der Unrated- Fassung fehlen, sind als „deleted scenes“ übrigens einzeln abrufbar.
Zu empfehlen wäre die amerikanische DVD- Veröffentlichung, die qualitativ um Potenzen besser ist.
„I had to kill him.“ („Ich mußte ihn töten.“)
„You mean, he\'s dead?“ („Sie meinen, er ist tot ?“)
„Not any more.“ („Nicht mehr.“)
In diesem Sinne...
Fazit
Ein düsterer, in einigen Details durchaus erschreckender und aufwühlender, aber auch erfrischender und tief ironischer Splatter- Film mit Kultstatus und ein Meilenstein in der Geschichte des Genres.
Handlung (Unrated)
Vorgeschichte:
An einer Schweizer Universität geschieht etwas Schreckliches. Der Student Herbert West (Jeffrey Combs) tötet den an der Universität arbeitenden Doktor Gruber (Al Berry), um an ihm höchst eigenartige Experimente durchzuführen. Es gelingt ihm, Gruber mittels eines eigens entwickelten Serums ins Leben zurückzuholen. Mitten in der Prozedur, welche die anschließende Protokollierung nötig macht, wird West aber von diversem Personal überrascht und wird folgend der Universität verwiesen.
Doch sein Ehrgeiz und sein Willen nach Erfolg läßt ihn nicht ruhen und er zieht in die USA, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Als Hort seines Schaffens hat er sich ein Krankenhaus in Massachusetts erkoren und trifft dort auf den jungen Medizinstudenten Daniel „Dan“ Cain (Bruce Abbott), der dort arbeitet, um praktische Erfahrung zu sammeln. Dans Professor, Dean Alan Halsey (Robert Sampson), nimmt Herbert mit offenen Armen, der sich aber als ziemlich schräger Zeitgenossen gibt und Dan mißachtet.
Der Gehirnspezialist Doktor Carl Hill (David Gale, einfach brillant in seiner kontinuierlichen Fiesheit und zunehmenden Pervertierung) wird sofort hellhörig, als ihm Halsey offenbart, daß Herbert ein Student Grubers war.
Die beiden sind sich von Anbeginn unsympathisch, wobei Herbert Hill arrogant als Ideenräuber bloßstellt und verspottet, Hill Herbert hingegen mit Neid und Unbehagen betrachtet.
Dank eines Aushangs, den Dan am Schwarzen Brett befestigt hat, um einen Mitbewohner zu finden, zieht Herbert aber bald bei Dan ein, obwohl dieser dem Vorhaben etwas skeptisch gegenübersteht. Dies gilt noch mehr für seine hübsche Verlobte Megan Halsey (Barbara Crampton), Tochter von Dans Professor.
Die Anatomie- Vorführungen, die Hill seinen Studenten gibt, stoßen bei Herbert nicht gerade auf Begeisterung und es kommt zwischen den beiden schnell zu einem netten Streit.
Zwischen Dan und Megan kriselt es auch langsam, denn während Dan den neuen Untermieter recht gelassen als schrägen Vogel abtut, macht sich Megan mehr Gedanken und fühlt sich nicht mehr ganz wohl in seinem Dunstkreis. Und das wohl auch nicht ganz zu Unrecht, denn es dauert nicht lange, bis Herbert im Keller der Wohnung anfängt, herumzuexperimentieren und die hauseigene Katze Rufus mit einzubeziehen, was Dan und Megan auch noch prompt entdecken. Doch anstatt sich zu entschuldigen und in Panik zu verfallen, brüstet sich Herbert gar noch damit, Rufus zurück ins Leben gebracht zu haben, nachdem er das Tier, so sagte er es am Vortag zumindest, tot aufgefunden hatte. (Ha, vermutlich half er nach !) Dan und Megan sind entsprechend von den Socken, doch als Herbert Dan mit seinen Entdeckungen der Reanimation und mit seinem geheimen Serum vertraut macht, weckt er dessen Interesse. Herbert bittet Dan um Mithilfe an den Forschungen, denn Dan hat dank seines guten Rufs nützliche Verbindungen.
Die aufgebrachte Megan, die das Experiment und die verstümmelte Katze auch noch entdeckt hat, erzählt Dan von der Schweizer Vergangenheit Herbert Wests. Er stand dort mehrere Monate unter psychiatrischer Behandlung und von dem dokumentierten Vorfall mit Gruber will sie erst gar nicht genauer reden. Als Dan dies Halsey, der von dem neidischen Dr. Hill bei einem Abendessen angestachelt wurde, berichten will, stellt dieser ihn zur Rede, da er zum Einen einen schlechten Einfluß auf seine Tochter befürchtet, zum anderen die Experimente Wests, die er aus den Akten her kennt, für Humbug hält. In diesem Zuge feuert er West auch von der Universität und erwartet von Dan eine schriftliche Entschuldigung.
Die Differenzen zwischen Dan und Megan verstärken sich, denn während Dan nun noch mehr von Wests Forschungen angetan ist, bittet Megan ihn, den weiteren Kotakt mit Herbert West zu meiden. Doch Dan ist hin und her gerissen und hilft West schließlich, in die Anatomie des Instituts zu gelangen. Dort kommt es dann zum Urknall, denn West reanimiert eine Leiche, diese stiftet gehörig Unruhe, tötet den in die Szene platzenden Halsey, der wiederum von dem immer fanatischer agierenden West reanimiert wird und Hill versucht immer energischer, die hübsche, aber völlig irritierte und verstörte Megan „an Land zu ziehen“.
Als Hill West aufsucht, ihm droht und zu erpressen versucht, flippt Herbert, der von Hill immerhin eine Assistentenstelle versprochen bekommt, aus und tötet den dreisten und skrupellosen Hochstapler (und wie !), trennt ihm den Kopf ab und reanimiert diesen. (Hat jemand an dieser Handlungskonsequenz gezweifelt ?)
Doch das war ein fataler Fehler, denn Hill ist ganz und gar nicht außer Gefecht und legt nun so richtig los...
Kritik
Der motivisch stark an die klassische „Frankenstein“- Thematik angelehnte Streifen zwischen „trash“, der aber nie die Intelligenz des Zuschauers anzweifelt, und Kunst zählt nicht nur zu den großen Kultfilmen (ein leider überstrapaziertes Wort) des modernen Horror- und vor allem Splatter- Filmes, sondern und insbesondere zu Recht zu den relativ wenigen als herausragend zu bezeichnenden Errungenschaften der oft einfallslosen 80er Jahre eben in jenem Genre beziehungsweise dessen Subgenre.
(Die 80er Jahre waren ja stark gekennzeichnet von billigen Schlitzer- Filmen, Serien und oft schlecht gelungenen Auffrischungen alter Themen.)
Zudem zählt er sicher zu den geläufigsten Filmen seiner Gattung und genießt einen ähnlichen Bekanntheitsgrad, wie etwa „The Evil Dead“/“Tanz Der Teufel“, „The Texas Chainsaw Massacre“/“Kettensägenmassaker“ oder „Dawn Of The Dead“/“Zombie“. Fragt man einen nicht- Stammseher von Horrorfilmen nach ihm bekannten Titeln, so ist wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der genannten dabei.
Locker auf der Kurzgeschichten- Sammlung „Herbert West: Re-Animator“ aus der Feder des in bekannten Schriftstellers Howard Phillip Lovecraft (bekannt eher als H.P.Lovecraft) basierend und alle ineinander verwebend, gelang dem Regiedebütanten und Co- Drehbuchautor Gordon ebenso schwarzhumorige, das Genre in eine neue Richtung treibende, knallharte und sehr blutige Unterhaltung, welche den Siegeszug des sogenannten „Fun- Splatter“- Filmes einläutete. (weg von ernstem Horror oder unterschwelligem Zynismus zu übertriebenen Blutorgien mit derbem und tiefschwarzem Humor)
Prägnant und im speziellen süffisant stehen ernste und ironische Momente jedoch keinesfalls nebeneinander, wie man das zum Beispiel von vielen asiatischen Beiträgen her kennt (Hong Kong, Japan), sondern ergeben ein geschlossenes und harmonisches Bild. In Anbetracht des sehr makaberen Inhalts, der auch nicht immer geschmackssicher ist (man denke an die berühmte Szene, als der abgetrennte Kopf Dr. Hills am nackten Körper von Megan schleckt), und der zum Teil äußerst herben, zwar nicht immer qualitativ überzeugenden (Wests „Brustkorb- Tötung“ des Zombies in der Leichenhalle), aber zum Teil wirklich kruden und schrägen Effekte aus der MMI (Magic Media Industries)- Schmiede John Carl Buechlers, ausgeführt von Anthony Doublin und John Naulin, scheint das doch recht erstaunlich.
(Gute sechs Jahre später ging ein Mann namens Peter Jackson mit dem inzwischen ebenfalls legendären „Braindead“ dann aber noch einige Schritte weiter und traf ebenfalls ins Schwarze.
Das zur Verfügung stehende Geld (der Film ist auch in dieser Hinsicht ein „B-Movie“) war zwar augenscheinlich nicht allzu viel (man spricht von unter einer Million Dollar), doch ist es dem Enthusiasmus aller Beteiligten zu verdanken, daß trotzdem eine intelligente und qualitative Klasse erreicht wurde, die weit über Semi- Professionalität oder gar Amateurstatus steht.
So spielte die trefflich vorgenommene Besetzung ausnahmslos brillant und hemmungslos, was besonders für den später auch noch mehrfach gern gesehenen Jeffey Combs als durchgeknallten Wissenschaftler gilt und Regisseur Gordon erwies sich einmal an Liebhaber des Lovecraft- Universums, zum anderen als versierter Handwerker mit einem sicheren Gespür für Schocks (die Auffindung der toten/lebendigen Katze, als Megan ihren toten/lebendigen Vater besucht), der auch die technischen Fäden gut in der Hand hatte und zu koordinieren verstand.
So gehen auf die Kappe des aus Schweden stammenden Kameramannes Mac Ahlberg („Parasite“ von Charles Band, „Ghoulies“, „Trancers“ von Charles Band, „House“, „From Beyond“, „Dolls“) nicht nur gute und schnelle „Action“- Sequenzen, die nicht immer, wie etwa im Finale, optimal be- und ausgeleuchtet wurden, aber trotzdem nicht unangenehm unübersichtlich wirken, sondern auch ziemlich atmosphärisch stimmige, gar ruhige Bilder (im Haus Dans und auch im Finale). Ahlberg ersetzte den unerfahrenen und unbefriedigend arbeitenden Robert Ebinger, der nur die ersten Drehtage betreute und auch nicht im Abspann genannt wird.
Auch sein Wissen innerhalb des Genres ist offensichtlich, was sich an zahlreichen Querverweisen und Zitaten in Wort und Bild festmachen läßt. (Schon der Anfang, wenn West zunächst an einer Schweizer Universität arbeitet, ist die Ähnlichkeit zu „Frankenstein“ vorhanden. Oder etwa dann, wenn die Belebungssequenz Boris Karloffs in „Frankenstein“ (1931) Kamera- technisch imitiert wird.) So ist der Film auch ein Suchspiel für den intimen Liebhaber des Genres und eine zusätzliche Freude.
Ein ironisches und erstaunlich gut passendes Versatzstück des sicher nicht für jeden leicht verdaulichen Humors ist auch der sehr gut arrangierte Musikeinsatz Richard Bands, der sich hier sehr stark des „Psycho“- Titelthemas von Bernard Hermann bediente und eine modische Version lieferte, mit der er geschickt von Anbeginn ein besonderes Gefühl wachruft, das man, um es mal zu versuchen, als vertrauensvoll bezeichnen könnte.
Die Handlung ist wunderbar flüssig, gut zu verfolgen, logisch erzählt und vor allem spannend, was angesichts der Effekt- Verliebtheit und dem verspielten Hang zu bizarren Details, der den Film aber erst so, wie er letztlich funktioniert funktionieren läßt, nicht selbstverständlich ist. (Dies sieht man an ähnlich gelagerten Filmen, die in der Folge versuchten, Kapital aus dem Echo zu schlagen.)
Auch die Konzentration auf eine kleine Gruppe von Charakteren wirkt sich hier, in diesem Zusammenhang erwähnt, positiv aus und läßt die beklemmende Atmosphäre, die trotz der stark satirischen Fußnoten mitunter aufsteigt, umso besser wirken.
Letztlich ist das Ende der Geschichte auch ein sehr schön böses, tiefschwarzes Schnäppchen, das den Film im Sinn des Vorangegangenen konsequent zum Abschluß bringt. (Oder auf einer anderen Seite ja eben nicht...)
Gordons Zusammenarbeit mit dem Produzenten Brian Yuzna sollte sich in der Zukunft als nicht nur für das Genre bereichernde, sondern auch recht profitable Liaison herausstellen. (Yuzna produzierte in der Folge noch weitere Filme für Gordon und fertigte auch gut vier Jahre später die offizielle Fortsetzung „The Bride Of Re-Animator“, die noch stärker auf die „Frankenstein“- Vorlage anspielt.) Auch die Darsteller Jeffrey Combs und Barbara Crampton drehten noch weitere Filme unter den beiden Filmemachern. („From Beyond“, „Castle Freak“)
Von dem Film existieren zwei offizielle Fassungen, die sich in der Gesamtheit stark unterscheiden. Die R-Rated- Fassung wurde um mehrere Effekt- Sequenzen gekürzt und ist dementsprechend wesentlich harmloser, wobei sie aber jede Menge zusätzliche, zum Teil ziemlich relevante und interessante Handlungsszenen enthält. Damit ist diese Fassung sogar länger als die Unrated- Version, in der alle Effekte zu bewundern sind, die aber starke inhaltliche Kürzungen aufweist.
Die Deutsche Videofassung von „Starlight“ basiert auf der R-Rated- Version, wurde aber noch weiter geschnitten und läßt die Masken- und Gedärme- Kreationen kaum mehr erahnen.
Seit einiger Zeit gibt es den Film von Laser Paradise auf DVD, die sogar beide Fassungen enthält.
Die R-Rated- Fassung beinhaltet sowohl alle Effekte und alle Handlungsszenen, wird aber nur in Deutscher Sprache angeboten, wobei aber sowohl die unscharfe, verwaschene und mit Artefakten durchsetzte Bild- als auch die rauschige und brummende Tonqualitäten sehr zu wünschen übrig lassen und noch unter Videonivaeu anzusiedeln sind.
Die Unrated- Version hingegen wurde digital aufgemotzt und weist ein 1,85:1 Bild auf, daß eine vergleichsweise sehr gute Schärfe und natürliche Farbgebung aufweist und auch sonst überzeugen kann. Der Ton liegt hier aber wieder nur in Englischer Sprache vor, ebenfalls aber nur in 2.0 Mono. Untertiteloptionen gibt es keine.
Insgesamt kann man sich aber mit dem angebotenen Bonusmaterial einigermaßen darüber hinweg trösten. Zusätzlich gibt es nämlich Audiokommentare von Regisseur Gordon, Produzent Yuzna, den Darstellern Combs, Sampson, Crampton und Abbott, Trailer, TV- Spots und die damals herausgeschnittene „Traumsequenz“.
Die Handlungsszenen, die in der Unrated- Fassung fehlen, sind als „deleted scenes“ übrigens einzeln abrufbar.
Zu empfehlen wäre die amerikanische DVD- Veröffentlichung, die qualitativ um Potenzen besser ist.
„I had to kill him.“ („Ich mußte ihn töten.“)
„You mean, he\'s dead?“ („Sie meinen, er ist tot ?“)
„Not any more.“ („Nicht mehr.“)
In diesem Sinne...
Fazit
Ein düsterer, in einigen Details durchaus erschreckender und aufwühlender, aber auch erfrischender und tief ironischer Splatter- Film mit Kultstatus und ein Meilenstein in der Geschichte des Genres.
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