Reber Mozartkugeln Testbericht

Mirabell und Fürst sind schon von Gaeltachts gnadenlosem Gaumen getestet worden und nun soll es dem dritten Bewerber um den "Mozartkugel"-Award an den Kragen, respektive an die Kugel gehen!

"Reber" heisst der Hersteller dieser Kugel und eben jene Firma dürfte in Deutschland der bekannteste Produzent der süssen Leckerei sein, sind doch ganze Kaufhausregale mit den Produkten der Firma Reber gepflastert. Mozartkugeln, Mozartherzen, Mozartpasteten, Mozart- und und und...! und überall leuchten die knallroten Verpackungen mit der weissen Aufschrift dem Kunden entgegen und verkünden "Original Reber Mozartkugeln".

Den Trick bemerkt??? Haha, die Firma Reber ist geschickt. Da a) der Begriff "Original Mozartkugeln" für den Erfinder dieser Praline, den Konditoreibtrieb "Fürst" in Salzburg reserviert ist, b) Reber nicht in Salzburg sondern jenseits der Grenze im deutschen Freilassing ansässig ist - womit auch "Original Salzburger..:" entfällt - und c) der Begriff der Mozartkugel an sich NICHT geschützt ist, produziert "Reber" eben "Original Reber Mozartkugeln", denn dass sie wirklich von "Reber" hergestellt wurden, kann nun wirklich keiner bestreiten! Was so ein paar Wortklaubereien doch ausmachen können.

Und nun zum Produkt selber; die Reber-Kugel präsentiert sich in der aufwändigsten Hülle der drei Konkurrenten. In Goldfolie mit mehrfarbigem Aufdruck macht das ganze natürlich - zumindest äußerlich - was her.
Wickelt man die Alufolie dann ab, stellt man erstaunt fest, dass die "Original Reber Mozartkugeln" gar keine echten Kugeln sind. Wie ein, aus einem Meter Höhe fallengelassener Knautschball sind die Pralinès an der Unterseite abgeflacht. Ob das nun produktionstechnische, oder ästhetische Gründe hat, konnte ich leider nicht herausfinden.

Wenn man die Kugel nun mit einem scharfen Messer durchteilt, bemerkt man, dass sich die die Reber-Kugel auch ansonsten von den Salzburger "Originalen" unterscheidet. Besitzt die traditionelle Mozartkugel ein Herz aus Marzipan, umhüllt von Nugat und Schokolade, stellt "Reber" die Reihenfolge auf den Kopf:
Ein Kern aus Nugat wird von einer Marzipanhülle umschlossen. die unetre Hälfte besteht aus Pistazienmarzipan, die obere aus normalem Mandelmarzipan. Eingehüllt wird das ganze von einer Schicht Vollmilch- und ganz aussen von einer dünnen Schicht Vollmilchschokolade.

Die logische Konsequenz stellt sich dann beim Geschmackstest ein. Die Übermacht des Marzipan macht sich eindeutig bemerkbar. Das Marzipan dominiert das Geschmackserlebnis und läßt es so etwas eintönig werden, das Nugat geht völlig unter. Ausgewogenheit Fehlanzeige!

Daraus folgt für uns Kunden. Wenn man sie geschenkt bekommt - o.k.! Essbar sind sie ja und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul! Sucht man jedoch selbst ein originelles Geschenk oder eine aussergewöhnliche Gaumenfreude, sollte man schon nach den Salzburger Produkten schauen, oder sich gleich was ganz anderes ausdenken.

P.S.: Bevor jetzt noch jemand fragt und ich es wieder vergesse ;-)) (Danke Ariana!). Rebers Mozartkugeln sind einzeln oder im Geschenkpack erhältlich. Eine einzelne Kugel kostet eine Mark!