Baphomets Fluch (Adventure PC Spiel) Testbericht

Baphomets-fluch-adventure-pc-spiel
ab 15,50
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

5 Sterne
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4 Sterne
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Erfahrungsbericht von Nyaasu

Wie aus der Stadt der Liebe die Stadt des Todes wurde...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

INHALT
>> Einleitung
>> Die Story des Spiels (Ende wird nicht verraten!)
>> Das Spiel selbst
> Installation
> Menüs
> Steuerung
> Rätsel / Dialoge
> Grafik / Design
> Sound
> deutsche Bearbeitung
> wichtige Hinweise (haha, sind nur 2)
>> Sonstiges
> Allgemeines
> Infos zu andere Versionen / Produktionen von Baphomets Fluch
>> FAZIT



EINLEITUNG
Hier nun endlich Teil 1 meiner geplanten Click-and-Point-Adventure-Serie, über mein absolutes Lieblingsgenre bei Viesospielen.
Ich hab BF1 als Einstig gewählt, da es eines meiner ersten und eines meiner liebsten Spiele dieser Art ist, und weil es das ist, was ich wohl am meisten gespielt hab...
Ich hab mich übrigens bei diesem Spiel dazu entschlossen, zum ersten Mal ein direktes Punktesystem zu verwenden, sprich: in jedem Unterpunkt gibt es 5 Punkte zu erreichen. Wie dieses Zwischenergebnisse das Endergebnis ausmachen, erfahrt ihr im Fazit.
WARNUNG!!!! DIESER BERICHT IST SAU-LANG, IHR MÜSST NICHT ALLES LESEN (KANN MAN WOHL AUCH KAUM), DAHER HALTET EUCH ANS INHALTSVERZEICHNIS UND SUCHT EUCH DA RAUS; WAS EUCH AM WICHTISGTEN IST! :-) AUF JEDEN FALL DANKE AN ALLE FÜRS LESEN!



DIE STORY DES SPIELS
Paris im Herbst, irgendwann in den 90ern. George Stobbard, ein selbstbewusster und junger Amerikaner, verbringt ein paar freie Tage in der Stadt der Liebe. Doch dann sollte ein Nachmittag in einem kleinen Café sein Leben völlig verändern...
Während George nichtsahnend vor dem kleinen Café „....“ in der Sonne sitzt und einen Kaffee schlürft, erscheint ein finsterer Clown und spielt mehrmals schaurige Musik auf seiner Ziehharmonika. Diese stellt er plötzlich neben einen älteren Mann, übrigens der einzige Gast außer George, schnappt sich dessen Aktenkoffer und verschwindet. Dann geht alles ganz schnell: Ein Lämpchen an der Ziehharmonika leuchtet kurz auf und dann fliegt der ganze Laden in die Luft.
Als George wieder zu sich kommt, liegt er auf dem Bürgersteig vor dem Café, bedeckt von dem Sonnenschirm, unter dem er vor wenigen Minuten noch gesessen hat. Er rappelt sich auf und sieht sich um. Der Clown ist verschwunden. Alles um ihn herum ist still – zu still, also läuft er hinein, um nach den anderen zu sehen.
Der alte Mann ist tot, daran besteht kein Zweifel, doch die hübsche Serviererin scheint keine bleibenden Schäden davon getragen zu haben.
Als George den Ort des Geschehens genauer erkunden will, erscheint die Polizei – Inspektor .... vom Morddezernat und .... Natürlich wird George sofort verdächtigt, kann aber nach ein paar Fragen doch den Ort des Geschehens verlassen. Draußen vor dem Café trifft er auf die hübsche und bisher leider wenig erfolgreiche Fotojournalistin Nicole Collard, Nico genannt, die in dieser Story ihren großen Auftritt wittert. Begeistert, in George einen „Mann live dabei“ gefunden zu haben, gibt sie ihm ihre Adresse und sagt, das er sich bei ihr melden soll, wenn er mehr weiß. Und das lässt sich George natürlich nicht zweimal sagen.
Gut, die Polizei sagte, er solle sich daraus halten und hielt seine Geschichte mit dem Clown für ein Hirngespinst, aber wer eben nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist, gibt nicht eher Ruhe bis er den vermeintlichen Killer gefunden hat.
George’s Suche beginnt in der Kanalisation, wo er gleich ein paar Requisiten des Killers findet. Nach vielen Gesprächen mit den seltsamsten Personen und einer Menge weiterer Hinweise schafft er es, den Namen des Killers herauszufinden. Nur ist dieser schon längst wieder über alle Berge. Dafür hat George nun aber etwas anderes von diesem finsteren Kerl in den Händen – eine alte Schriftrolle aus der Zeit der Tempelritter...
Immer mehr neue Fragen, die nach einer Antwort schreien, kommen auf, und immer dichter verstrickt sich das Netz der Personen, die eben noch hilfreichen Freunde sind plötzlich doch nicht mehr so sauber, wie man es sich dachte...
Auf der Suche nach dem Killer und dem Auflösen des Rätsels um Mord, Tempelritter und das Neuschmieden des Schwertes von Baphomet reist George in die entlegensten Gebiete – ein kleines Gut in Spanien, ein Dorf in Irland oder nach Marib im fernen Syrien – für George ist kein Weg zu weit.
Doch George kommt nicht nur des Rätsels Lösung immer näher, sondern auch Nico ist mittlerweile mehr als nur eine Hilfe bei der Aufklärung des Falles...
>> Die Geschichte ist durchweg spannend und sorgt immer wieder für Überraschungen. Das, was am Anfang wie ein einfacher Mord aussah, entpuppt sich als winziger Teil eines Ganzen, in dem es um viel mehr als Geld oder Macht geht.
Ungeahnte Wendungen, exotische Ort, witzige, seltsame und finstere Gestalten und ein unübertroffen amerikanischer Hauptcharakter, der die ganzen typischen Eigenschaften eines Amerikaners – arrogant, überheblich und unverschämt – perfekt verkörpert und selbst in den gefährlichsten Situationen einfach nicht ernst bleiben kann.
Gut, die sich entwickelnde Lovestory war schon von Anfang an klar, aber glücklicherweise ist das Ganze nicht so kitschig geraten, dass die mystische Story darin untergeht.
Natürlich mangelt es dem Spiel teilweise stark an Realismus – wer hat z.B. das Geld, unzählige Male von a nach b, nach c, d usw. zu fliegen, zur Not sogar mehrmals? Auch die Darstellung der Anhänger von Baphomet geht ein bisschen zu stark in die Richtung des modernen Sekten Klischees (finstere Gestalten in Kutten, die für ihren Glauben über Leichen gehen“), passt aber irgendwie in dieses Spiel, da der Humor nie zu kurz kommt, die düstere Stimmung aber trotzdem erhalten bleibt.
Die Story bekommt von mir auf jeden Fall die volle Punktzahl: 5



DAS SPIEL SELBST
*** Installation ***
Die Installation ist mehr als kinderleicht.
Legt ihr CD1 ein, wird der Autostart gestartet. Beim ersten Mal wird euch mitgeteilt, dass ihr Direct X benötigt, um BF1 zu spielen. Ihr könnt eine neuere Version installieren oder eure aktuelle Version untersuchen lassen. Nach der Installation/Überprüfung muss der PC neu gestartet werden.
Kaum ist Windows wieder am laufen, werdet ihr gefragt, ob ihr BF installieren wollt oder nicht. Nach einem Klick auf INSTALLIEREN kommt ihr in ein schickes Menü, welches für eine Installation mehr als überqualifiziert ist: Oben steht dick BF, in der Mitte ist der Hauptbildschirm, darunter der Infokasten, und gerahmt ist das alles von mittelalterlichen Schnörkeln.
Die gesamte Installation wird euch von einer netten Frauenstimme erklärt, zusätzlich findet ihr eine Zusammenfassung des gehörten im Infokasten. Untermalt ist das ganze von mittelalterlichen Musik, die etwas an Kirchenmusik erinnert, sehr düster und schlicht.
Der Hauptbildschirm besteht aus braunen Balken, die aussehen wie uraltes Mauerwerk. Nach jeder Bestätigung fahren diese Balken Reisverschluss artig aus dem Bild und wieder rein, um den nächsten Auswahlpunkt zu zeigen.
Zuerst führt das Programm einen Systemtest (Geschwindigkeit) durch. Sollte der PC dabei abstürzen, muss er neu gestartet werden und stellt dabei automatisch eine andere Konfiguration ein, die für das Spiel besser ist.
Danach müsst ihr nacheinander folgende Angaben machen: Auflösung (hoch oder niedrig) – Laufwerk (vorgegeben: C) – Verzeichnis (vorgegeben: C:\\Baphomet) – Installationsebene (komplett: 220MB, mittel: 155MB, minimal: 18MB). Jede Auswahl bestätigt ihr mit Enter. Am Ende werden euch alle Einstellung noch einmal gezeigt und ihr könnt sie mittels Escape ändern oder mit Enter endgültig bestätigen.
Nach der Bestätigung beginnt die eigentliche Installation. Während dieser kann man sich mit einem kleinen Spielchen vergnügen, das ihr sicher alle kennt: Oben ist ein Rechteck, das aus vielen kleinen Kästchen besteht. Nun wird eine Kugel durch den Raum geschossen, die jedes Kästchen bei Berührung auflöst. Unten könnt ihr einen kleinen Balken hin und her bewegen, denn die Kugel darf nicht in den Abgrund fallen, muss also zurückgeschlagen werden. Ziel ist es, alle Kästchen zu beseitigen. Das Spiel ist nett, läuft aber entweder so schnell, dass man kaum mit den Bewegungen nachkommt, oder langsam und zeitweise ruckelig.
Zwischendurch werdet ihr dazu aufgefordert, CD2 einzulegen, aber das ist ja auch nicht schwer.
Am Ende wird noch einmal CD1 eingelegt und die Installation ist beendet. Ihr könnt nun direkt loslegen (der Autostart lässt euch jetzt die Wahl zwischen Spielen – Abbrechen – Deinstallation), der PC muss nicht neu gestartet werden.
Eine komplette Installation (220MB) dauert ca. 7 Minuten.
Die Deinstallation ist in weniger als 30 Sekunden abgeschlossen.
>> Die Installation ist einfach und durch die tolle Optik, die Musik und das niedliche Spielchen mal etwas anderes. Das sie aber doch recht lange dauert, gibt es hier nur 4 Punkte.


*** Menüs ***
Durch das Drücken von Escape während des Spiels kommt man ins Hauptmenü. Dort hat man folgendes zur Auswahl:
# Speichern: Insgesamt 99 Speicherplätze stehen zur Verfügung und können individuell benannt werden; überschreiben ist natürlich auch möglich.
# Laden: Einen bereits gespeicherten Spielstand laden.
# Neues Spiel: Ein neues Spiel beginnen; man wird um endgültige Bestätigung (OK – Abbruch) gebeten, bevor endgültiges ein neues Spiel gestartet wird.
# Beenden: Das Spiel Beenden; gleiche Bestätigung wie bei „Neues Spiel“ erforderlich.
# Geschwindigkeit: Hier kann man die Scrollgeschwindigkeit bzw. die Geschwindigkeit von Georges Gehen festlegen. Man hat die Wahl zwischen schnell und mittel (denk ich mal, es steht nicht, welche was ist); kleine bewegte Bilder veranschaulichen die Geschwindigkeit.
# Lautstärke: Hier lassen sich die Lautstärke von Sprache, Musik und FX individuell und getrennt voneinander einstellen; je voller der entsprechende Balken, desto lauter.
# Text: Ein X deaktiviert die Untertitel, ein Häkchen aktiviert sie; jeder Charakter hat bei den (recht großen und gut leserlichen) Untertiteln eine andere Farbe (z.B. George = weiß, Nico = violett).
# Fertig: Zurück zum Spiel.
Die Menüs sind in derselben Gesteinsoptik gehalten wie das Installationsmenü, ebenso mit Musikuntermalung und wirken sehr edel.
>> Sprache lässt sich zwar nicht abstellen, aber wer will das schon? Gut aussehende, unkomplizierte und übersichtliche Menüs, auch hier die volle Punktzahl: 5.


*** Steuerung ***
Wie es sich für ein Click-and-Point-Adventure gehört, wird das Spiel komplett mit der Maus gesteuert. Das Prinzip ist sehr einfach und für wirklich jeden leicht erlernbar.
Oben unten im Bild befindet sich jeweils ein schwarzer Balken. Diese sind Absicht, denn sie werden für das Inventar und die Dialoge benötigt, aber mehr dazu später.

MAUSZEIGER / LINKE MAUSTASTE: Das Wichtigste ist also der Mauszeiger. Dieses nimmt während des Spiels verschiedene Formen an, die verdeutlichen, welche Aktionen an diesem Punkt / mit diesem/r Gegenstand / Person ausführbar sind. Um die gewünschte Aktion auszuführen, betätigt ihr die linke Maustaste:
# Pfeil: Klickt an eine beliebige Stelle, und George wird sich dorthin bewegen.
# Lupe: Dieses Gegenstand kann genauer betrachtet werden.
# greifende Hand: George kann diesen Gegenstand aufheben / benutzen
# Zahnrad: Hier kann eine Aktion ausgeführt werden
# zeigende Hand: George kann in die angezeigte Richtung den aktuellen Ort verlassen, ein Haus betreten o.ä.
# winkende Hand: die winkende Hand übernimmt eine Art Scroll-Funktion (von rechts nach links und umgekehrt), der aktuelle Ausblick des Spielers wird also weiter nach links bzw. rechts verschoben.

RECHTE MAUSTASTE: Die rechte Maustaste hat eine eigene Funktion, sie ist die allgemeine Untersuchungstaste. Mit ihr können Personen betrachtet werden (dafür muss, wenn sich der Mauszeiger in eine Lippe verwandelt, einfach die rechte statt der linken Maustaste gedrückt werden), Gegenstände untersucht werden usw. Diese Untersuchfunktion ist genauer als die der Lupe, also auch wenn ihr einen Gegenstand schon im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Lupe“ genommen habt, könnt ihr ihn noch einmal mit Hilfe der rechten Maustaste untersuchen – vielleicht entdeckt George ja nun etwas Neues?!

INVENTAR: Sämtliche Gegenstände, die ihr gesammelt habt, werden im oberen schwarzen Balken, eurem Inventar, gesammelt. Die Logis der Reihenfolge, in welcher die Gegenstände da angesammelt werden, ist mir bis heute nicht wirklich ersichtlich, denn sie ist z.B. nicht chronologisch. Auf jeden Fall werden sie linksbündig angezeigt.
Die gesammelten Gegenstände sind jedoch nur sichtbar, wenn ihr mit dem Mauszeiger über den oberen Balken fahrt. Dadurch lenken euch die Gegenstände nicht ab, wenn ihr sie nicht benötigt.
Auch im Inventar habt ihr mit Hilfe der rechten Maustaste die Möglichkeit, eigen Gegenstand genauer zu betrachten – einfach mit dem Mauszeiger auf den gewünschten Gegenstand und rechts klicken.
Wollt ihr einen Gegenstand benutzen, müsst ihr den Mauszeiger auf den entsprechenden Gegenstand setzen und links klicken. Wenn ihr jetzt den Mauszeiger bewegt, „hängt“ der Gegenstand daran. Nun könnt ihr den Mauszeiger auf die gewünschte Stelle bewegen und den Gegenstand durch erneutes links klicken mit der gewünschten Stelle / Gegenstand benutzen, einer Person zu geben o.ä.. Auch während des Benutzens eines Gegenstandes kann sich der Mauszeiger in ein Zahnrad o.ä. verwandeln.
Um Gegenstände miteinander zu kombinieren, verwendet ihr das selbe Prinzip: Einen Gegenstand mit links klicken auswählen, den Mauszeiger auf den Kombinationsgegenstand führen und erneut links klicken.
Wenn ein Gegenstand an dieser Stelle nicht verwendet werden oder nicht kombiniert werden kann, gibt George einen entsprechenden Kommentar ab.

DIALOGE: Wenn George eine Person anspricht, beginnt er den Dialog mit einer Floskel, z.B. „Hallo xy“, wenn die Person bereits bekannt ist. Danach erscheinen im unteren Balken des Bildschirms verschiedene Symbole (linksbündig), welche Themen verkörpern, die George ansprechen kann. Das Gesicht von Nico zeigt also, dass er die Person auf Nico ansprechen kann, ein Telefon zeigt, dass er die Person fragen kann, ob er mal telefonieren darf usw. Ergeben sich während des Gesprächs neue Anhaltspunkte und mögliche Themen, tauchen auch neue Symbole im Balken auf.
Die Themen müssen in keiner bestimmten Reihenfolge angesprochen werden!
Natürlich kann George die Personen während eines Dialoges auch auf die Gegenstände in seinem Inventar ansprechen. Dazu muss man nur mit dem Mauszeiger auf den oberen Balken fahren, so dass die Gegenstände sichtbar werden. Den gewünschten Gegenstand mit links klicken auswählen und schon quatscht George drauf los.
Um das Gespräch zu beenden, klickt man ganz links im unteren Balken auf den gekrümmten Pfeil, welcher sich grundsätzlich während Dialogen dort befindet. Dies könnt ihr auch tun, wenn noch weitere Gesprächsthemen möglich wären, ein Gespräch kann immer jederzeit beendet werde.

>> Die Steuerung ist mehr als einfach, ich hatte sie bereits nach wenigen Minuten vollständig erlernt. Sie ermöglicht es, dass man sich auf die Rätsel und die Story konzentrieren kann und nicht unnötig viele Gedanken an die Steuerung verschwenden muss. Die Steuerung mit der Maus ermöglicht zudem punktgenaues Steuern, was durch die vielen leicht zu übersehenden Kleinigkeiten auch angebracht ist.
Auch die Steuerung bekommt von mir voll 5 Punkte.


*** Rätsel / Dialoge ***
Kommen wir zu dem Punkt, der Adventures ausmacht, nämlich die Rätsel. Wer ein seichtes „Suche A für B und erhalte als Danke C“ Schema vermutet, muss sich warm anziehen, denn die Aufgaben, die George zu lösen hat, sind mehr als kniffelig.
Beispiel: Hotel Ubu, Paris. Dort hat George die bereits erwähnte Schriftrolle der Tempelritter gefunden und will sie nun zu Nico bringen. Das Problem ist nur, dass vor der Tür zwei Schlägertypen stehen, die George beim Hinausgehen durchsuchen, und wenn sie die Schriftrolle finden – was sie immer tun, wenn George sie dabei hat – landen George mit einem dicken Stein am Bein im Wasser... Und das Hotel besitzt keinen anderen George zugänglichen Ausgang...
Dieses Beispiel zeigt speziell das Rätsel. Welches bei mir für einen unumgänglichen Blick in die Komplettlösung sorgte, aber nicht alle Rätsel sind sooo schwer. 95% der Rätsel bauen auf Logik auf, und wer die Lösung erst einmal kennt, wird sich vor den Kopf schlagen und sagen „Klar, warum bin ich da nicht eher drauf gekommen!?“. Die übrigen Rätsel sind von etwas subtilerer Art – sie lassen sich meist nur durch stumpfinniges Ausprobieren lösen. Dies hat aber auch etwas, allein schon Nicos Kommentare („George, lass den Blödsinn und hilf mir lieber!“) sind diese Testversuche wert!
Die Schwierigkeit der Rätsel macht das Spiel für Anfänger jedoch sehr schwer, man sollte schon ein paar Adventures gespielt haben, um hier halbwegs den Durchblick zu bekommen.
>> Die Rätsel sind größtenteils logisch aufgebaut und erfordern harte Denkarbeit, aber genau so soll es ja auch sein. Da manche Rätsel aber nicht sehr einfallsreich sind und viele für Anfänger zu schwer sein dürften, gibt es für diesen Aspekt des Spiels nur 4 Punkte.

Um die ganzen Rätsel und Aufgaben zu lösen, ist George natürlich auf allerlei Hinweise und Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen. Diese erhält er im Gespräch.
Die Dialoge sind sehr informativ, selbst in auf den ersten Blick unbedeutenden Sätzen kann sich ein wichtiger Hinweis verstecken. Gutes Hinhören ist also angesagt. (Ich empfehle, zusätzlich auf Untertitel zurückzugreifen, falls man das Gesprochene mal akustisch nicht ganz mitbekommt.)
Leider ist nicht alles wichtig, und so kann es einem passieren, dass sich ein Gespräch, wenn man auf jedes mögliche Themen eingeht, gut 10 Minuten hinziehen kann und man trotzdem, kaum etwas Wichtiges / Neues erfährt. Stirbt man kurz darauf, muss man sich das Palaver noch mal anhören, daher ist regelmäßiges Abspeichern sehr wichtig, nicht nur für die Ohren.
Die Dialoge enthalten aber trotzdem viel Witz und Charme, allein schon durch George und Nico, aber auch durch den französischen Dialekt der meisten Charaktere und deren unmöglichen Eigenschaften – sind schließlich auch alles nur Menschen :-)
Habt ihr das Gesagte schon gehört (sei es, weil ihr das Spiel schon mal gespielt habt oder den Untertitel schneller gelesen habt, als die Person ihn aussprechen kann), könnt ihr sämtliche Sätze mit einem Klick auf die linke Maustaste überspringen.
>> Viele Palaver um nichts ist teilweise leider Gang und Gebe und zieht das Spiel stark in die Länge. Manche Punkte hätte man statt mit 5 auch mit 2 Sätzen klären können. Trotz des Humors und unübertrefflichen Charmes der sprechenden Personen leider nur 3 Punkte.


*** Grafik / Design ***
ALLGEMEIN: BF ist vollständig im Zeichentrick-Design gehalten, man bekommt also eher das Gefühl, in einem Trickfilm als in einem Spiel zu sein. Weder Figuren noch Hintergründe sind also gerändert o.ä.
Das gesamte Spiel ist in 2D, auch wenn das Spiel auch die Tiefe mit einbezieht, George also nicht nur nach links und rechts, sondern auch „in das Bild hinein“ gehen kann. (wie z.B. auch bei Monkey Island 3, King’s Quest 7 oder Torin’s Passage)
LANDSCHAFT: Trotz dieser Optik ist das Spiel keinesfalls trist, im Gegenteil, es strotzt nur so vor kleinen Details, die das Geschehen veranschaulichen und auch lebendig machen. Jede Mauerritze, jeder Kratzer bildet einen wichtigen Teil des Ganzen und verleiht dem Spiel einen unbeschreiblichen Charme, der zum Träumen anregt.
Kleine, landestypische Details, vollenden das Gesamtbild: Sei es der Kebabstand in Syrien, das kleine Café in Paris oder der Pub in Irland, hier wurde ordentlich recherchiert, um die Schauplätze so originalgetreu wie möglich erscheinen zu lassen.
Die Farben sind, je nach Ort, sehr passend gewählt – während Paris von hellen Gelb- und Braun-Tönen gekennzeichnet ist, findet man in dem irischen Dorf besonders das typische Grün vor. Zudem wirken sie eher matt als leuchtend, dadurch aber weniger aufdringlich und angenehmer fürs Auge.
CHARAKTERE: Die Charaktere spiegeln das selbe Design wieder, jeder ist durch bestimmte Kleidung und Merkmale gekennzeichnet. George ist blond und trägt lässige Jeans mit Jacke, während bei Nico die Farben Schwarz und Violett vorherrschen.
Dabei wurde auch viel Wert auf Realismus gelegt, die Personen tragen also die Kleidung, die für ihren gesellschaftlichen Stand und für ihr Alter passend sind. Zudem wurde bewusst auf das Darstellen ausschließlich gutaussehender Personen verzichtet – in BF gibt es dicke Bäuche, Falten und krumme Nasen in Hülle und Fülle, eben so, wie es sie unter echten Menschen auch gibt. Außerdem lässt sich nicht immer an der Optik erkennen, wer gut und wer böse ist. Das Klischee „gut = hübsch, böse = hässlich“ trifft nur in den seltensten Fällen zu.
Besonders wichtig bei den Personen ist jedoch auch das Design ihrer Persönlichkeiten – vom dauerknipsenden Touristen (standardgemäß mit Bermudas, Kamera und Socken in Sandalen...), der gerne über sich selbst und Kunst redet, über den unfreundlichen Syrier, dessen einzig verständlicher Satz „Kaufen Kebab!“ ist, und der bei Beleidigung seiner Ware sogar zum Messer greift, bis hin zum Trenchcoattragenden Inspektor, der angeblich Ahnung von Hellseherei hat und bis zum Ende undurchsichtig bleibt.
Jede Person hat ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Schicksal, und jede Person ist unverkennbar von der anderen zu unterscheiden – sei es am Charakter, dem Erscheinungsbild oder der Art zu sprechen. Dadurch erhält jede Person eine besondere Art der Liebenswürdigkeit und trägt durch ihre besonderen Eigenschaften zur Lösung des Falls (oder zu Verhinderung eben dieser) bei.
>> Das Design weiß sowohl optisch als auch (bei den Charakteren) inhaltlich zu gefallen und verleiht dem Spiel einen besonderen Charme, der die jeweilig vorherrschende Stimmung noch unterstreicht. Teilweise leicht pixelig bei den Hintergründen, fällt aber kaum auf. Veraltet sagt ihr? Wenn man bedenkt, dass das Spiel von ist, war es für die damalige Zeit sehr gut, und von diesem Zeitpunkt gehe ich auch bei meiner Wertung aus. 4 Punkte!


*** Sound ***
Die Musik ist durchgehend klassisch und von hochwertiger Qualität, gerade so, als hätte man ein hochqualifiziertes Orchester im Hintergrund spielen.
Je nach Atmosphäre – spannend, idyllisch usw. – passt sich die Musik an, von schnellen Rhythmen und dunklen, lauten Tönen bis zum leisen dahinplätschern ist alles möglich, wobei die Musik je nach Georges aktuellem Aufenthaltsort nimmt die Musik sogar landestypische Instrumente mit auf, was besonders in Syrien sehr gut zur Geltung kommt und das Ganze sehr authentisch macht.
Die Musik ist nur etwas laut eingestellt und übertönt teilweise sogar die Musik, daher sollte man sie im Menü etwas leiser stellen.
>> Passt einfach perfekt und hat sich die 5 Punkte verdient!


*** deutsche Bearbeitung ***
Das Spiel ist mit vollständiges deutscher Sprachausgabe, auch die Untertitel (entsprechen 1:1 dem Gesprochenen) sind vollständig auf Deutsch.
Die deutsche Umsetzung besticht durch die gelungene Synchronisation. Die Sprecher wirken in keinster Weise gekünstelt, im Gegenteil, sie passen gut zu den Charakteren und gehen richtig in ihren Rollen auf. Ob französischer oder spanischer Dialekt, ob Bauarbeiter oder feine Dame, jedem kann man seine Herkunft anhören. Nur George und Nico (gesprochen von der deutschen Stimme von Scully (Akte X)) sprechen reines Hochdeutsch.
>> Gelungene Synchronisation mit professionellen Sprechern. Hier wurde sich richtig Mühe gegeben, daher sind die 5 Punkte voll verdient.


*** weitere Hinweise zum Spiel ***
>> CD2 muss immer dann eingelegt werden, wenn George Paris verlässt.
>> Es gibt ein paar Stellen, an denen George sterben kann und ihr einen Spielstand laden müsst, um weiterzuspielen. Speichert also regelmäßig ab!



SONSTIGES

*** Allgemeines ***
Original Titel: Broken Sword – Shadows of the Templer
Hersteller: Revolution Software / Virgin Interactive
Erscheinungsjahr: 1996
Empfohlen ab 12 Jahren
Systemanforderungen: Win 95/98/XP; 4x CD-ROM; 16 MB RAM; 210 MB Festplattenspeicher; SVGA Grafikkarte 2 MB
Erhältlich für: PC / Mac / Playstation 1 / Gameboy Advance (neu)
Preis: Für PC gibt es das Spiel als White Label Edition mittlerweile für 7,99 Euro, das GBA Spiel liegt bei etwa 45 Euro (beides gesehen bei Saturn); die Versionen für Mac und PSX sind fast nur noch über ebay & Co. zu beziehen, sind aber auch dort für ca. 10 Euro zu haben. BF1 war auch in „Gold Games 2“ von 1997 enthalten (da hab ich meines her :-)
Offizielle Homepage: www.brokensowrd.com (Infos, Screenshots, Tipps und Walkthroughs zum Spiel, Forum und mehr)

*** Infos zu anderen Versionen von Baphomets Fluch ***
>> Baphomets Fluch 2 – Spiegel der Finsternis: Dieses Spiel erschien 1997 ebenfalls für PC, Mac und PSX und lässt George diesmal gleich die ganze Welt retten, und zwar vor Tezcatlipoca, einer Mayagottheit, die in einen Spiegel verbannt wurde und nun wiedererweckt werden soll, um Tod und Verderben zu bringen... Neu ist, dass man nun zeitweise auch Nico steuern kann und die Zeichentrickgrafik noch etwas verbessert wurde.
>> Baphomets Fluch 3: über dieses Spiel ist noch so gut wie nichts bekannt, ein paar Screenshots zeigen jedoch, dass es erst mal komplett in 3D sein wird. Erscheinungsjahr soll 2003 sein. BF3 wird für Xbox, Playstation 2, PC, GameCube und GBA erhältlich sein.



FAZIT
Uff, endlich am letzten teil angelangt. Nun wollen wir doch mal die Punkte zusammenrechnen.
Von 45 möglichen Punkten hat BF1 40 Punkte erreicht. Das verleitet mich dazu, dem Spiel volle 5 Sterne zu geben.
Ok, die Grafik ist fast 7 Jahre alt, aber damals war sie richtig gut! Man kann das Spiel auch auf alten PCs spielen, es ist witzig und spannen, voller schwieriger Rätsel, überraschender Wendungen, liebenswürdiger Charaktere, wunderschöner Musik und wunderschönen Hintergründen.
Einzig und allein das ewige Reden übers Wetter und andere unwichtige Dinge zieht das Spiel unnötig in die Länge.
Ich liebe es, Detektiv zu spielen, ich liebe Mythen, ich liebe Rätsel, ich liebe Click-and-Point-Advetures im Zeichentrick-Stil und ich liebe BAPHOMETS FLUCH!
Spielt dieses Spiel und spannt sowohl Hirnwindungen als auch Lachmuskeln an und lasst euch von der tollen Story fesseln! Man muss nicht immer super 3D-Grafik und Blut in einem Spiel haben, damit es gut ist!

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