Red Bull NPL-3 STB Testbericht

ab 27,18
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Erfahrungsbericht von OpelAstraX-Treme

Der richtige Esel für´s Gelände :-)

Pro:

robust, klasse Fahrverhalten, günstig

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

Vor ein paar Monaten habe ich mir mehr oder weniger einen kleinen Traum erfüllt. Nach langen Überlegungen stand mein Entschluss fest, mir ein neues Mountainbike anzulegen. Da Baumarkträder bei mir nicht lange halten, musste es etwas besseres sein, was auch wirkliche „Geländegänge“ aushält.

Da ich nicht nur gerne lange Touren fahre, sondern auch mal mit hoher Geschwindigkeit irgendwelche Hubelpisten runter düse, kam für mich nur ein Fully in frage. Ein Fully ist ein vollgefedertes Mountainbike, was für allem fürs Gelände aber auch für Touren geeignet ist. Durch den hinteren Dämpfer wird vor allem der Rücken geschont, aber auch die hintere Felge wird nicht so sehr belastet.


1. Wo habe ich es gekauft und warum?
2. Aussehen des Mountainbikes
3. Ausstattung
4. Federelemente
5. Shimano Gruppe
6. Bremsen
7. Die Fahrt mir dem Bike
8. Pflege
9. Preis
10. Meine Meinung

->-> 1. Wo habe ich es gekauft und warum? <-<-

Nach langem Fahrrad- und Preisvergleich stand für mich noch immer nicht genau fest, welches Bike ich mir zulegen sollte. Da ich nichts falsch machen wollte, stellte ich eine Frage in einem Mountainbikeforum, welches dieser Mountainbikes ich nehmen sollte. Schnell bekam ich Antworten, ich solle keins davon nehmen. Ich bekam Tipps, mich mal beim Roseversand umzusehen, was ich daraufhin auch gemacht habe. Dort sah ich, dass die Bikes für den gleichen Preis wesentlich besser ausgestattet sind, als die Bikes in den Fahrradläden. Das liegt daran, dass die Fahrräder Versandbikes sind. Es gibt also oft keine Möglichkeit, die Fahrräder mal Probe zu fahren oder sie sich mal live anzusehen. Trotzdem stand jetzt fest, welches es sein sollte. Und zwar das Red Bull CC-500 Werks (Die Marke Red Bull ist die Hausmarke vom Roseversand, ist also nur dort erhältlich). Natürlich hat der Roseversand auch einen Laden, der sich in Bocholt befindet. Die 300 Kilometer lange fahrt nahmen wir für den Preis aber gerne in kauf. Schließlich würde man für ein Fahrrad in einem normalen Fahrradladen mit der gleichen Ausstattung zwischen 300-500 Euro mehr bezahlen. Nach kurzer Probefahrt war ich mir sicher, dieses Fahrrad kaufe ich mir. Da der Roseversand sehr viele Bestellungen hat, ist es leider nicht möglich, sein Fahrrad gleich mitzunehmen. Dafür wird das Fahrrad nach den Wünschen des Kunden zusammengebaut und kommt je nach Jahreszeit zwischen 2-6 Wochen später mit der Post nach Hause.


->-> 2. Aussehen des Mountainbikes <-<-

Der Rahmen hat drei verschiedene Farben. Vorne am Rahmen, wo die Gabel befestigt wird, wurde das Fahrrad in schwarz „bepinselt“. Dies ist aber nicht sonderlich viel. Der größte Teil hat die Farbe silber. Zwischen den beiden Farben wurde noch etwas grau-bräunliche Farbe „platziert“.
Der Rahmen hat auch eine spezielle Form. Das Ober- und Unterrohr gibt es aber auch hier, wie bei jedem normalen Fahrrad. Das besondere ist die Stange unter dem Sattel. Diese wurde praktisch weggelassen. Dafür wurden zwei etwas dünnere Stäbe gewählt, die mit etwas Abstand die Rohre verbinden. Zwischen den beiden Rohren führt der Dämpfer durch, der am Unterrohr und am Hinterbau befestigt wird. Der Hinterbau wird durch ein Gelenk mit dem Rahmen verbunden. Ohne dieses Gelenk wäre ja kein Federn am Hinterrad möglich.
Im Allgemeinen sieht das Fahrrad sehr stabil und robust aus. Die Farben sehen auch recht gut aus. Man kann gut erkennen, dass es sich bei dem Fahrrad nicht um ein Baumarktbike handelt. An den breiten Reifen kann man gut erkennen, dass dieses Fahrrad vor allem im Gelände „zu Hause“ ist.


->-> 3. Ausstattung <-<-

Die wichtigsten Ausstattungen werde ich nun kurz auflisten:

Rahmen: WCW 7005 T6 Aluminium
Dämpfer: Manitou Swinger SPV 4-Way
Gabel: Rock Shox Psylo SL
Umwerfer: Shimano Deore XT
Schaltung: Shimano Deore XT
Tretlager: Shimano Deore XT
Bremsen: Magura Louise FR


->-> 4. Federelemente <-<-

Die Federung gehört zu den wichtigsten Sachen an einem Fahrrad. Deshalb sollte man an diesen Parts nie sparen.

Als Federgabel dient beim CC-500 Werks eine Rock Shox Psylo SL. Da sie von der bekannten Firma Rock Shox stammt, kann man von vornherein schon einiges erwarten. Der Federweg dieser Gabel ist einstellbar, und zwar zwischen 80 und 125 mm. Um die Gabel zu verstellen, braucht man einfach an einem kleinen Rad drehen, das sich auf der Gabel befindet. Auf der anderen Seite der Gabel befindet sich ebenfalls noch ein kleines Rad. Dieses Rad ist für das „Lock out“ zuständig. Dreht man das Rad um 180 Grad, so ist die Gabel blockiert, das heißt, sie federt nicht mehr ein. Dies erleichtert die Bergauffahrt. Unten an der Gabel befindet sich ein kleiner Drehknopf, an dem man die Zugstufe einstellen kann. Das muss man aber genau ausprobieren und speziell für den Einsatzbereich abgestimmt werden.

Für die Federung des Hinterrades sorgt der Manitou Swinger 4-Way. Bei diesem Dämpfer handelt es sich um etwas besonderes. Statt einer Luftkammer hat dieser Dämpfer zwei. Die zweite Luftkammer soll dafür sorgen, dass das Fahrrad im Wiegetritt nicht wippt. Mit einer speziellen Luftpumpe kann man die Härte des Dämpfers einstellen. So kann man das Fahrrad auf das Gewicht und auf den Einsatzbereich abstimmen.


->-> 5. Shimano Gruppe <-<-

Bei Shimano gibt es verschiedene Klassen, die sich von der Funktion und vom Preis unterscheiden.
Anfangen tut es mit der normalen Deore Gruppe, gefolgt von der Deore LX Gruppe, der Deore XT Gruppe und der Deore XTR Gruppe. Unter der Deore Gruppe ist nichts zu empfehlen!

Das Schaltwerk gehört der Deore XT Gruppe an, also das zweitbeste, was Shimano zu bieten hat. Im Gegensatz zum Deore Schaltwerk ist dieses wesentlich leichtgängiger, leichter und stabiler. Das gleiche kann man vom Umwerfer sagen, der ebenfalls der XT Gruppe angehört.

Die Kurbel ist auch eine wichtige Sache an einem Fahrrad, da diese das ganze Gewicht vom treten aushalten muss. Am CC-500 Werks wurde eine Kurbel von der LX Gruppe verbaut. Leider wurde hier keine XT Kurbel verbaut, aber einen großen Unterschied zwischen den beiden Gruppen wird eh nicht festzustellen sein.


->-> 6. Bremsen <-<-

Am CC-500 Werks wurde auf eine Felgenbremse verzichtet. Stattdessen wurde eine hydraulische Scheibenbremse namens Magura Louise FR verbaut. Die Löcher an der Gabel, an denen normalerweise die Felgenbremsen befestigt werden, werden durch kleine Schrauben bzw. Stöpsel verschlossen. Dafür wird an der Federgabel an den dafür vorgesehenen Löchern der Bremssattel befestigt.
Scheibenbremsen sind vor allem für extreme Geländeeinsätze, für Trails, Downhill oder Alpenüberquerungen gedacht. Da die Beläge bei Verschleiß automatisch nachgestellt werden, braucht man eigentlich nie etwas dran zu machen, außer die Bremsscheibe oder die Bremsklötze sind nach vielen hunderten bzw. tausenden Kilometern abgenutzt.


->-> 7. Die Fahrt mit dem Bike <-<-

Das ist ja eigentlich das wichtigste an einem Fahrrad. Es muss vor allem Spaß machen. Und der Spaß ist bei diesem Fahrrad garantiert.

Auf der Straße fährt sich das Fahrrad eigentlich ungewohnt gut. Natürlich rollt es nicht so gut und so leicht wie ein Renn- bzw. Treckingrad. Aber schließlich ist ein Mountainbike fürs Gelände gedacht. Für das schlechtere Rollen sorgen vor allem die dicken Reifen namens Schwalbe Fat Albert. Mit mächtig lautem Summen geht es mit ihnen über den Asphalt. Das Profil von den 2,35 breiten Reifen ist sehr grobstollig, also nicht so sehr für die Straße geeignet. Alles andere fährt sich aber topp. Die Schaltkomponenten funktionieren einfach kinderleicht, sind unkompliziert und zuverlässig. Die Federgabel sollte man auf glatten Oberflächen so einstellen, dass man möglichst wenig Federweg hat. Beim vollen Federweg fängt das Fahrrad ganz schön an zu wippen und kostet mehr Kraft, als mit wenig Federweg. Leicht Schläge dämpft sie sehr gut, so, dass fast nichts davon zu merken ist. Ebenso der Hinterraddämpfer. Es ist fast kein Wippen feststellbar. Unabhängig davon federt und dämpft er alle kleineren Schläge unkompliziert weg. Auf die Bremsen kann man sich verlassen. Sie packen zu und sind sehr gut dosierbar. Trotzdem sollte man auf Asphalt aufpassen! Die Bremsen packen so zu, dass nicht sehr selten das Hinterrad abhebt.

Das „Zuhause“ ist allerdings das Gelände. Hier kann man die ganzen stäken und schwächen des Fahrrades feststellen. Das Thema „Schwächen“ ist hiermit schon beendet, da das Fahrrad keine Schwächen hat.
Von meinem alten Fahrrad kenne ich, dass die Gangschaltung bei Schlägen, wie zum Beispiel Löchern im Boden, immer über die Zahnkränze springt. Dieses Problem konnte ich bei diesem Fahrrad nicht feststellen. Auch beim Umwerfer gibt im Gelände keinerlei Probleme. Die Federgabel steckt bei der richtigen Federwegabstimmung auch gröbere Schläge problemlos weg, genauso wie der hintere Dämpfer. Mit den Bremsen gibt es im Gelände genauso wenig Schwierigkeiten. Bei langen Abfahrten, bei denen man lange auf der Bremse „steht“, kann es schon mal vorkommen, das die Scheiben ein wenig rauchen. Aber dennoch sollte man nicht „Dauerbremsen“, da sonst die Bremsflüssigkeit dünn wird und man keine gescheite Bremswirkung mehr hat (ähnlich wie bei einem Auto in den Bergen).


->-> 8. Pflege <-<-

Damit alle Parts am Bike richtig funktionieren, sollten sie gut gepflegt werden. Die Pflege am Bike ist kinderleicht. Die Federgabel und den Dämpfer sollte man regelmäßig pflegen, dass heißt, mit einem trockenen Lappen den Schmutz entfernen und mit Flüssigöl (am besten Brunox) einsprühen. Für die Gangschaltung und den Umwerfer reichen ab und zu mal ein paar Tropfen Öl. Die Kette sollte regelmäßig gesäubert und geölt werden, damit sie eine lange Lebensdauer hat und nicht quietscht. Aufpassen! Es darf kein Öl auf die Bremsscheiben gelangen!


->-> 9. Preis <-<-

Für das komplette Fahrrad habe ich 1820 €uro bezahlt. Auf den ersten Blick für die Meisten sicherlich etwas schockierend. Für ein Fahrrad, was gleich gut ausgestattet ist, hätte man in einem normalen Fahrradladen knapp 2300 €uro bezahlen müssen, zu mindestens bei mir.
Wenn man allerdings die Einzelpreise der einzelnen Komponenten zusammen zählt, kommt man auf über 3000 €uro. Der Rahmen alleine kostet 949 €uro, die Federgabel 649 €uro, der Dämpfer 549 €uro und die Bremsen über 400 €uro. Schon bei diesen Sache kommt man deutlich über 2000 €uro. Hier kann man wieder erkennen, dass das Fahrrad eigentlich ein richtiges Schnäppchen ist.


->-> 10. Meine Meinung <-<-

Für 1820 €uro bekommt man in diesem Fall ein sehr gutes Fahrrad ohne Schwächen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt einfach. Im Gegensatz zu gleich ausgestatteten Fahrrädern ist das Red Bull ein richtiges Schnäppchen.

Kaufen sollte man ein Versandbike aber nur, wenn man selber etwas ab Bike machen kann. Wenn man überhaupt keine Ahnung hat, sollte man ein Fahrrad bei seinem Händler kaufen, da man nicht wegen jeder Kleinigkeit das Fahrrad wegschicken kann.
Der Service des Roseversands ist einfach klasse. Sie „kümmern“ sich auch nach dem Kauf klasse um ein Fahrrad. Egal ob es die Inspektion oder eine Reparatur ist. Man schickt das Bike einfach an den Roseversand in Bocholt. Dort wird alles bearbeitet und kommt ca. 2 Wochen später wieder zu Hause an. Die Preise sind auch hier ziemlich billig.
Bei meiner Erstinspektion wurde scheinbar ein kleiner Defekt an meiner Federgabel entdeckt, der mir selber nicht aufgefallen ist. Sie wurde einfach ausgetauscht. Einfach mal so, eine Gabel für 649 €uro. Einfach klasse!


Vielen Dank fürs lesen, bewerten und kommentieren!

©hristian Wolf ->-> OpelAstraX-Treme ->-> 24. Juli 03

41 Bewertungen