Red Faction (Action PC Spiel) Testbericht

Tragisch: Immer mehr der „Kumpel“, also der Arbeiter in den Minen, verlieren ihre Jobs. Der einstmals gutbezahlte Job stirbt immer mehr aus. Dieses Problem haben die Minenarbeiter auf dem Mars in Red Faction zwar nicht, allerdings ist es auch nicht unbedingt wünschenswert unter der Aufsicht brutaler Wachmänner zu schuften, die einem nur allzu gern mal die eigene Gutmütigkeit mit einem kleinen Schlag ihres Schockstabs in den Nacken zeigen würden. Machen wirs kurz: Die Arbeit auf dem roten Riesen ist beschissen, genauso wie die Moral der Arbeiterschaft. Daran ändert die Ulthor-Corporation auch mit überall hängenden Plakaten nichts, die die markigsten Slogans enthalten. Als dann auch noch eine geheimnisvolle Seuche einen Minenarbeiter nach dem anderen dahinrafft, gibt es kein halten mehr. Ein kleiner Zwischenfall, ein Streit zwischen Wachmann und Arbeiter und schon bricht die Revolution los. An allen Fronten lehnen sich die Bergleute gegen ihre Unterdrücker auf und sie sind mittendrin im Schlamassel und müssen um ihr Leben ballern. Auch erweisen sie sich später als wichtiger Revolutionär, der entscheidend zum gelingen des Aufstands beitragen muss.
So weit die Story des Spiels Red Faction. Als stinknormaler Minenarbeiter haben sie anfangs natürlich nicht gerade Zugriff auf das hochmodernste Waffenarsenal. Sie müssen erst mal mit Schlagstock und Pistole auskommen, die sie den ersten Wachmännern abgenommen haben. Später erweitert sich ihr Arsenal um shootertypische waffen wie Sturmgewehr, Raketenwerfer und Scharfschützengewehr. Das besondere dabei ist, dass sie mit der neuen GeoMod-Engine aktiv in die Architektur der Levels eingreifen können. Ist die Wand oder der Balken nicht zu stabil, können sie sich, genügend Sprengstoff vorausgesetzt, hindurchballern und so zum Beispiel Türen gekonnt umgehen. Das gilt auch mit den steuerbaren Fahrzeugen wie Gleiter, U-Boot oder Bergwerkspanzer, die meist mit schlagkräftigen Geschützen oder auch mit Minenbohrern ausgestattet sind. Wenn sie also mit dem U-boot unter Wasser eine Felssäule oben und unten per Torpedobeschuß abtrennen, fällt das Mittelstück herunter. Diese neue Möglichkeit sorgt dafür, dass die Levels zum Teil schon nach kurzer Zeit wie ein Schlachtfeld aussehen. Auch Gegner lassen sie dadurch gerne mal ins Gras beißen – dem generischen Panzer schießen wir einfach den Boden unter den Ketten weg. Stationäre Geschütze können besetzt werden, um nahen Gegner gehörig einzuheitzen.
Red-Faction enthält eine Single-Player Kampagne, bei der sie den Aufstand auf dem Mond unterstützen. Leider ist diese zwar sehr schön aber auch verdammt schnell durchgespielt, wonach nur noch der durchaus gute (und dank GeoMod-Engine recht amüsante) Multiplayer-Modus bleibt. Dramatik vermissen sie natürlich auch im Solospiel nicht, wo haufenweise aufregende Kämpfe in den Minen und das Geheimnis um die mysteriöse Seuche zu klären ist..
Red Faction ist grafisch beeindruckend, was aber hauptsächlich an der GeoMod-engine liegt. Spielerfiguren und Waffen könnten besser gemacht sein und sind so nur guter Durchschnitt. Sehr fraglich ist wieder das Preis-Leistungs-Verhältnis. Liebe Entwickler, bitte gebt euch doch mal etwas mehr Mühe und entwerft ein Spiel mit einem Solomodus an dem ich mehr als nur ein paar Stunden sitze. Ansonsten ist Red Faction ein gelungener Shooter, den ich allen Fans gepflegter Action und ungewöhnlichen Ideen empfehlen kann, die bereit sind die kurze Solokampagne zu akzeptieren.