Red Stone Hills Holiday Farm Little Karoo Testbericht

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ab 18,83
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Erfahrungsbericht von maertens

Urlaub auf dem Bauernhof auf afrikanisch

Pro:

grandiose Natur, stilvolle Unterkunft, nette Gastgeber

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

Durch eine wunderbare Reiseseite im Netz (www.ingids-welt.de), über die zu schreiben es einen separaten Bericht wert wäre, stieß ich bei meinen Recherchen auf eine Unterkunftsmöglichkeit in der Klein Karoo in Südafrika, die mich sofort faszinierte (http://www.ingrids-welt.de/reise/sa/u-redstone.htm). Inmitten der steppenartigen Landschaft, zwischen rotleuchtenden Felsformationen eine kleine Farm mit mehreren vermietbaren Farmhäusern- „The Red Stone Hills“. Ich buchte zwei Nächte und war im Ergebnis mehr als begeistert.

Lage/Anreise:

Die Red Stone Hill Farm liegt inmitten der Klein Karoo, also ca. 300 km von Kapstadt in nordöstlicher Richtung entfernt. Genauer gesagt zwischen Calitzdorp und Oudshoorn. Die Farm ist ausgeschildert.
Man biegt von der gut ausgebauten Straße zwischen diesen Orten ab und ist nach ca. 17 km Piste dort. Achtung bei der Fahrt, obwohl gut ausgebaut muss man auf dieser Staubpiste mit Begegnungen mit großen Schildkröten rechnen, und auf eine solche zu fahren dürfte gefährlich werden. Schon auf der Fahrt wird man fasziniert sein von einer Reihe von Felsformationen rötlicher Farbe, der eigenartigen Landschaft, den Straußen am Wegesrand. Bilder findet man unter anderm hier: http://www.ingrids-welt.de/reise/sa/karred.htm

Die Farm:

Die Farm wird betrieben von der alteingesessenen Familie Potgieter, Hausherrin Petro empfängt die Gäste in einer kleinen Rezeption nahe dem Haupthaus. Hier wird auch das Frühstück auf der Terrasse eingenommen, falls man Frühstück wünscht. Außerdem gibt hier die Informationen, die man braucht: Infos über die Tierwelt, Wanderwege, Sehenswertes auf dem Farmgelände, Ausflugstipps. Frau Potgieter war bei unserer Ankunft nicht sofort anwesend, sie musste ein Straußenkücken einfangen. Umso herzlicher war dann der Empfang. Wir bekamen wie auch vorgebucht das Bushman’s Cottage, ein kleines Farmhaus an einem Hang, ca. 1,2 km vom Haupthaus entfernt. Mit grandiosem Blick von der Terrasse auf die Bergwelt. Ausgeschmückt war das Haus mit Buschmännerzeichnungen und allen Utensilien der Buschmänner, die früher hier lebten. Wir waren Hausherren über 3 Schlafzimmer, 2 Bäder, einem Wohnraum, Speisezimmer, Küche und Terrasse. Schade dass wir nur zu zweit dort waren, Platz wäre für 6 gewesen.
Neben dem Busman’s Cottage gibt es noch andere Farmhäuser mit den klingenden Namen „Ostrich Palace“, „Birds Nest“, „Vineyard Cottage“, „Aloe Garden“ und „Hanepoot“. Alle Cottages sind unver-schlossen und bleiben es auch, Kriminalität ist hier unbekannt.
Am Haupthaus steht zur Erfrischung ein kleiner Pool zur Verfügung. Kinder werden ihre Freude am Pferdereiten oder Traktor-Fahren haben.

Verpflegung:

Auf das Frühstück bei Frau Potgieter sollte man nicht verzichten. Reichhaltig und frisch, auf einen Lunch am Mittag konnte man danach getrost verzichten. Außerdem sollte man bedenken, dass es im Umkreis von 50 km weder Restaurants noch Einkaufsmöglichkeiten gibt, man befindet sich abseits jeglicher Zivilisation in mitten der Steppe.

Alles was man braucht, bekommt man auf der Farm. Meine Empfehlung: Ein Barbecue bestellen. Wir entschieden uns natürlich für Straußenfleisch. Die Hausfrau bereitet alles vor. Am Abend fanden wir im Kühlschrank 3 große Schüsseln mit Salat, und natürlich das Fleisch und gefüllte Champignons zum Grillen vor. Eine Flasche des kräftigen Rotweins aus der Gegend darf natürlich nicht fehlen. Außerdem vorbereitet war der Grill, eher einem Lagerfeuer ähnelnd. Zunächst mussten wir den Stapel Holzschei-te anzünden, herunter brennen lassen und dann wurde über der Glut gegrillt. Lecker! Dazu der glutrote Sonnenuntergang, das Knacken der Holzscheite, das Getöse der Zikaden und herumhuschende Geckos, und der gigantische Sternenhimmel. Ungewohnt für uns Großstädter, Sterne, Milchstraße und Magellan’sche Wolken (unsere nächsten Nachbargalaxien im All) so intensiv und leuchtend zu sehen.

Sehenswertes:

Eigentlich ist das Farmland, in welchem man mittendrin lebt schon sehenswert. Neben der Straußen-zucht gibt es Rinder, Pferde, Tabakfelder, Weingärten, (die dieses Jahr aber von Pavianhorden in Mitleidenschaft gezogen wurden…), Hühner und vieles mehr. In der Nähe gibt es einige Wanderwege, bereits am ersten Tag fuhr uns Petro zum Ausgangspunkt eines Trails, der am Farmhaus wieder ende-te. Hier durchquerten wir auch das Bushman’s Hole, ein natürliches Felsfenster, welches den Busch-männern bei Vollmond als heilige Stätte für Zeremonien diente. Ein sehr mystischer Ort, als wir im Loch standen blies uns der Wind fast um, der dort herrschte, obwohl es eigentlich relativ windstill war. Die Felszeichnungen zu erkennen erfordert jedoch viel Fantasie. Auf- und Abstieg erfordern jedoch festes Schuhwerk, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Außerdem sollte man vor Schlangen keine Angst haben, auch ein Stacheldrahtzaun musste überquert werden.
Naturliebhaber werden auch auf ihre Kosten kommen. Neben allerlei exotischen Gewächsen ist die Gegend für seine Vogelvielfalt bekannt. Eine komplette Vogelliste in Englisch findet man hier: http://www.redstone.co.za/birds/birdlists.htm. Neben Pavianen und einigen Antilopenarten soll es auch noch Leoparden geben. Gesehen haben wir keinen 
Wenn man Glück hat führt der Hausherr Hermanus Potgieter Besucher zu den kleinen Buschmann-höhlen, die auf dem Farmgelände liegen. Sie sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Hier grub er als Kind Pfeilspitzen der San (Ureinwohner) aus und erzählt gern von seiner Geschichte.

Preise:

Die Preise für ein Cottage ohne Verpflegung belaufen sich auf 300bis 900 Rand (35-105 Euro), je nach Haus und Saison. Das ist für südafrikanische Verhältnisse sehr viel, aber den Preis wirklich wert. Das Frühstück schlägt nochmals mit 40Rand, ein Grillabend pro Person mit 95 Rand zu Buche. Die aktuellen Preise sowie Buchungsanfragen kann hier starten: http://www.redstone.co.za/


Ausflüge:

Ca. 35 km entfernt gelangt man auf Staubstrecke durch ausgedehntes Farmland mit Strauße- und Rinderfarmen zum Swartbergpass, ein Meisterwerk der Straßenbaukunst des vergangenen Jahrhunderts. Es soll einer der schönsten Bergpässe der Welt sein. Er verbindet die Klein mit der Great Karoo-Wüste. Eine schmale ungeteerte Straße windet sich atemberaubend bis auf 1583 Meter Höhe über Meeresspiegel. Die Aussichten sind gigantisch. Vorsicht bei der Fahrt auf 27 km langer Piste. Einige ungeübte und überängstliche Touristen haben uns die Fahrt nicht gerade leicht gemacht. Auch hierzu gibte es einige Fotos unter http://www.ingrids-welt.de/reise/sa/karpass1.htm.
Ist man schon einmal dort, sollte man die Cango Caves nicht vergessen. Es gibt zwei Touren in das weitverzweiget Höhlensystem zu buchen. Ich empfehle die 90-minütige „Adventure-Tour“, die richtiges Höhlenfeeling aufkommen lässt, schließlich darf man dort Spalten und Tunnel mit Querschnitten von 40x20 cm und Längen bis zu 15 Metern durchkriechen. Nichts für Dicke und Platzängstliche! Irgendwann kommt man verschwitzt und glücklich wieder raus…

Andere Ausflüge, die ich hier nur aufzählen möchte, sind unter anderem zu Ronnie’s Sex-Shop (einer weit bekannten urigen Wüsten-Bar), die Warmwaterberg-Spa (einer Heißen Quelle mit Bademöglich-keit), die Barrydale Winery (hicks), Gamka Mountain Nature Reserve (ein Naturpark), Kruisrivier (wun-derschönes Tal gleich hinter den Red Stones mit Wassermühlen), Oudtshoorn mit den vielen historischen Gebäuden im viktorianischen Stil, Fahrten auf den Nebenstraßen durch wilde Schluchten, zu Wasserfällen und Aussichtspunkten und vieles mehr.

Nicht zu empfehlen sind Ausflüge zu Straußen-Showfarmen. Hier herrscht Touristenrummel pur die Preise sind überteuert und was mit den Tieren hier alles veranstaltet wird grenzt an Tierquälerei. Das alles kann man viel intimer und natürlicher auf der Red Stone Hill Farm haben.

Fazit:

Unbedingt volle Punktzahl möchte ich vergeben. Die Red Stone Hills waren die beste Unterkunft während unseres Aufenthaltes in Südafrika. Der Preis erscheint hoch, ist aber durchaus gerechfertigt. Die Gastgeber lieben ihre Farm, leben im Einklang mit der Natur und zeigen den Gästen auch die Schönheiten, die einfach nur begeistern.

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