Die Prophezeiungen von Celestine (Taschenbuch) Testbericht

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ab 4,12
Auf yopi.de gelistet seit 02/2005

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Erfahrungsbericht von Fantomiss

Lauter Verrisse

Pro:

Ich wüsste nichts. Der Brennwert vielleicht?

Kontra:

das ganze Buch

Empfehlung:

Nein

Jetzt muß ich doch auch etwas über einen Roman loswerden, der mir ja so empfohlen worden ist... Es handelt sich um

***Die Prophezeiungen von Celestine***

von James Redfield.

Meine erste "Begegnung" mit jenem Buch hatte ich durch ein Blind Date. Der junge Mann hat ja so von diesem Buch geschwärmt, und ich musste ihm gestehen, noch nie davon gehört zu haben. Folglich konnte ich auch die Euphorie kaum nachvollziehen. Ob das der Grund dafür war, dass es bei einem Date blieb? :))

Die zweite Begegnung hatte ich erst vor einigen Wochen durch meine Schwester. Ich befinde mich gerade wirklich in einer ernsten Krise, und sie meinte, dann müsse ich dieses Buch unbedingt mal lesen, weil da so viel drinstecken würde, und weil es so toll sei und so weiter. Nun war ich bisher der Ansicht, meine Schwester hätte einen guten Büchergeschmack, aber das hier war wirklich mal ein Griff ins Klo... Warum? Dazu komme ich jetzt...

--- Die Geschichte ---

Der Protagonist befindet sich gerade auch in einer Art Krise, seinen Job hat er gerade aufgegeben, da meldet sich plötzlich ganz überraschend seine alte Freundin Charlene, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Sie treffen sich zum Essen, und Charlene erzählt ihm von einem Manuskript, das in Peru gefunden wurde, und das erstaunliche Erkenntnisse über die Evolution und das Wesen der Menschheit beinhalte. Daraufhin beschließt der Protagonist spontan, nach Peru zu reisen und lernt "zufällig" im Flugzeug einen Mann kennen, der auch auf der Suche nach diesem Manuskript ist. Nach der Landung werden sie aber plötzlich verfolgt, der Protagonist kann flüchten, verliert dabei aber seine neue Reisebekanntschaft aus den Augen. "Zufällig" wird er von einem gewissen Will gerettet, der natürlich auch auf der Suche nach einem Teil des Manuskripst ist, und zwar nach der letzten, der 9. Erkenntnis. Will nimmt den Protagonisten mit auf eine Art Farm, auf der allerlei manuskriptinteressierte Wissenschaftler und soclhe, die es gerne wären, Experimente mit Pflanzen durchführen. Eine Erkenntnis, die der Protagonist dort kennenlernt, besagt, dass alles ein Energiefeld besitzt, also jede Pflanze, jedes Tier, jeder Mensch, und dass man lernen könne, diese Energie zu sehen.
Der Protagonist lernt auch flüchtig eine junge Frau namens Marjorie kennen, in die er sich natürlich sofort verliebt, trotzdem macht er sich mit Will auf den Weg in die Wildnis, um mehr über das Manuskript zu erfahren. Unterwegs treffen sie verschiedene ihnen mehr oder weniger wohlgesonnene Menschen und schnell stellt sich heraus, dass die Kirche mit Hilfe der Regierung bzw. des Militärs versucht, das Manuskript zu vernichten, da es dem Ansehen und der Autorität der Kirche schaden könne.
Wil und der Protagonist werden getrennt, der Protagonist (übrigens ein Ich-Erzähler) lernt wiederum verschiedene Leute kennen die ihm alle einen weiteren Teil des Manuskripts nahebringen. Als Leser bekommt man dabei nie eines der Teile direkt zu lesen, sondern alles wird entweder durch die Reflexionen des Ich-Erzählers weitergegeben oder aber dieser lernt manche Erkenntnis auch nur durch die Ausführungen eines anderen kennen.
So geht es also kreuz und quer und ohne erkennbaren Plan und Sinn durch Peru.
Ob die Neunte Erkenntnis noch gefunden wird, und wenn ja von wem (Gegner oder Befürworter) werde ich aus Solidaritätsgründen dennoch nicht verraten, vielleicht will es ja trotzdem noch der ein oder andere lesen.

--- Meine Erkenntnisse ---

Man mag es schon an meiner Art der Inhaltszusammenfassung gemerkt haben: Ich fand das Buch einfach nur schlecht. Die Personen bleiben völlig farb- und konturlos, was insbesondere auf den Protagonisten zutrifft. Und ein Buch, mit dessen Hauptperson ich nicht das geringste anfangen kann hat definitiv einen schweren Stand. Wenn es aber nur das wäre. Die Geschichte ist schlicht und einfach mies. Dabei wird das Buch als Abenteuerroman angepriesen. Ichhab mich nur gefragt, wo die Abenteuer denn nun sind. Denn da es u.a. Inhalt der ersten Erkenntnis ist, dass es keine Zufälle gibt und jedes Ereignis, jede Person, die wir treffen, einen Sinn hat, die uns auf unserem Weg weiterführt, gibt es in der ganzen Geschichte keine einzige wirklich überraschende Wendung, die das Ganze irgendwie aufregend machen würde.

Zudem hat die Geschichte ja den Zweck, die Erkenntnisse auch an den Leser zu vermitteln, daher passiert natürlich immer genau das Passende, um die nächste Erkenntnis an den Protagonisten, den Leser oder die Leserin zu bringen. Dabei erscheint vieles so an den Haaren herbeigezogen, dass ich mehr als einmal das Buch kopfschüttelnd zur Seite legen musste. Und was ist mit dem spannenden Abenteuerroman? Redfield vermag zu keiner Minute zu fesseln, die Dialoge sind hölzern, und obwohl der Protagonist und seine Manuskriptfreunde von Soldaten durch den peruanischen Dschungel gehetzt werden, zwischendurch verhaftet und verhört werden, vermisse ich eines: Spannung.
Ich habe ja nichts dagegen, wenn ein Buch auch mal einfach geschrieben ist. Ich muss in meiner Freizeit nicht auch noch wissenschaftliche Abhandlungen lesen, aber was Redfield hier präsentiert ist für mich absolut inakzeptabel. Und der Schluß ist - pardon - so dermassen blöd, dass ich ehrlich froh war, es überstanden zu haben.

Ich kann es aber nunmal nicht ertragen, ein Buch angelesen wegzulegen. Leider muss ich in diesem Fall sagen, denn auch wenn ich bis zum Schluß auf irgendein Highlight gehofft habe, auf die ultimative Erkenntnis vielleicht, wurde ich nur enttäuscht...

--- Die Erkenntnisse ---

Wie gesagt, dient dieser schlechte Roman dazu, ein fiktives Manuskript mit insgesamt neun Erkenntnissen näherzubringen, indem sie entweder dem Protagonisten in der Geschichte erklärt werden oder er "rein zufällig" immer das gerade Passende erlebt.
Ich fühle mich nun nicht befähigt, die Inhalte dieses Manuskriptes detailgetreu wiederzugeben, aber im Großen und Ganzen geht es um die Evolution des Menschen, darum, dass die Menschheit die derzeitigen Systeme überwinden wird und wieder "eins mit dem Universum bzw. dessen Energie" werden kann. Diese Energie zu sehen kann man angeblich auch lernen. Hier hat das Ganze für mich einen esoterischen Touch der unangenehmen Art erhalten. Überhaupt haben sich irgendwie alle, die das Manuskript befürworten, furchtbar lieb.
Das, womit ich noch am meisten anfangen konnte, war das Modell der sogenannten "Kontrolldramen". Hierbei werden die Menschen ihrem Verhalten gemäß in 4 Gruppen eingeteilt, und dabei wird auch erklärt, wie die Erziehung bewirkt, dass man in das eine oder andere "kontrolldrama" verfällt. Als einfaches Modell durchaus brauchbar, aber die menschliche Psyche ist in meinen Augen viel zu komplex, als dass 4 Gruppen ausreichen würden, um eine annähernd sinnvolle Klassifizierung möglich zu machen. Zumal ich sowieso kein Freund davon bin, alles und jeden in Klassen einzuordnen, aus denen man erfahrungsgemäß nur sehr schwer wieder entkommen kann...
Ganz hahnebüchen wurde es dann in der Neunten Erkenntnis, auf die zu erläutern ich aber deswegen verzichte, weil ich sonst vieles vom langweiligen Schluß vorwegnehmen müsste.

Und teilweise erscheinen diese Erkenntnisse so naiv und gutgläubig, malen ein Bild von einem Utopia, das so nie existieren kann.... nein, das geht wirklich gar nicht!
Nette Ansätze sind vielleicht dabei, zum Denken können sie anregen, aber überzeugen können sie nicht.

--- Noch was für die Faktenliebhaber ---

Broschiert: 365 Seiten
Verlag: Ullstein Tb
ISBN: 3548741193
Preis: 8,95 Eur (gesehen bei Amazon)


--- Fazit ---

Das auf dem Umschlag so schön angepriesene "Kultbuch der Jahrtausendwende" entpuppt sich als schlechter Roman mit langweiligen Figuren, der ein paar nette Denkanregungen enthält. Großartige neue Erkenntnisse? Die Wende in unserer Evolution? Fehlanzeige. Bleibt mir nur noch, erleichert zu sein, dass ich das Taschenbuch auf dem Flohmarkt für 1 Eur erstanden habe. Und ich kann es ja im Winter immernoch zum Anheizen meiner Kachelöfen verwenden... dafür gibts den Gnadenstern.

103 Bewertungen, 28 Kommentare

  • paigematthews

    09.03.2007, 21:01 Uhr von paigematthews
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ach je, da hatte ich mir was ganz anderes vorgestellt. Und da ich keinen Kachelofen hab, lass ich den Kauf komplett. ;-) LG Paige

  • hammi79

    04.03.2007, 14:24 Uhr von hammi79
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + einen schönen sonntag! :)

  • lunamond

    22.10.2006, 17:05 Uhr von lunamond
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und einen schönen Sonntag für Dich! Liebe Grüße Tanja

  • anonym

    08.10.2006, 20:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß ‹(•¿•)› Marianne

  • anonym

    07.10.2006, 22:39 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Birgit :-)

  • Gemeinwesen

    07.10.2006, 20:15 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dann doch lieber "Anleitung zum Unglücklichsein" als Krisenlesestoff. Beste Grüße vom Gemeinwesen.

  • anonym

    04.10.2006, 23:00 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Finde dein Bericht für Sehr Hilfreich,deswegen SH.LG Bernd

  • Astarte

    16.09.2006, 22:32 Uhr von Astarte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Zum Glück gibt´s ja noch genug anderen Lesestoff!

  • annemone62

    14.09.2006, 13:37 Uhr von annemone62
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und LG ANNEMONE

  • Binki

    14.09.2006, 11:29 Uhr von Binki
    Bewertung: sehr hilfreich

    °°° sh & LG Binki °°°

  • Kerith

    08.09.2006, 20:04 Uhr von Kerith
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da kann ich mir irgendwie deinen Gesichtsausdruck beim Lesen gut vorstellen... :D

  • maus1991

    03.09.2006, 22:08 Uhr von maus1991
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg yvonne

  • anonym

    23.08.2006, 18:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • Zuckermaus29

    22.08.2006, 22:38 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • Engal00

    22.08.2006, 09:55 Uhr von Engal00
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh von mir und liebe Grüße Anja

  • Tweety30

    08.08.2006, 13:16 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. Liebe Grüße, Tweety30!

  • kesseKirsche

    06.08.2006, 19:36 Uhr von kesseKirsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    ----SH--- Lg Nicole

  • sandraberg

    05.08.2006, 16:17 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    sorry - etwas spät aber doch. ich hatte für yopi in den letzten wochen leider nicht so viel zeit, aber nun arbeite ich natürlich alle infomails ab. die gegenlesungen sollen ja weiterhin stattfinden. also, bitte nicht böse sein ;-) ich werde jeden einzelnen

  • sudden23

    04.08.2006, 02:53 Uhr von sudden23
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Martin

  • Django006

    03.08.2006, 21:11 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • anonym

    03.08.2006, 13:29 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • samatweb

    03.08.2006, 10:26 Uhr von samatweb
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH +++ Gruß

  • bigmama

    03.08.2006, 00:59 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Anett

  • tanja2003

    02.08.2006, 22:57 Uhr von tanja2003
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~~ sh ~~~ und liebe Grüße...Tanja

  • superlativ

    02.08.2006, 12:54 Uhr von superlativ
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße!

  • panico

    02.08.2006, 09:55 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)

  • HiRD1

    02.08.2006, 08:26 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~ SH. Gruß, Ralf ~~

  • campino

    02.08.2006, 02:49 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da bin ich aber froh, dass meine Bücherliste nicht noch länger wird.... LG, Andrea