Erfahrungsbericht von nadyeschka
Referat über Vorurteile
Pro:
Aktuelles Thema
Kontra:
Nur negativ gesehen
Empfehlung:
Nein
Was sind Vorurteile?
A. Einleitung:
Vorwort zum Thema
B. Hauptteil:
1. Was ist eigentlich ein Vorurteil
a) Begriffsbestimmung
b)Verstoß gegen Normen
2. Wie kommt es zu einem Vorurteil
a) Entstehung
b) Quellen des Vorurteils
c) Funktion
3. Schutz vor Vorurteilen
a) Gegenmaßnahmen
b) Bekämpfung
C. Schluss:
Literarisches Beispiel von Max Frisch
D. Fremdworterklärung:
Andorraner
Referat zum Thema: Was sind Vorurteile
Vorurteile sind weit verbreitet und begleiten unseren Alltag. Fast täglich müssen wir mit ihnen umgehen: etwa mit dem Vorurteil, dass alle Arbeitslosen nur zu faul zum Arbeiten sind oder das alle Ausländer stinken und Läuse haben. Jeder hat Vorurteile – nur man selbst nicht. Wie ist dies möglich? Wieso erkennen wir die Vorurteile anderer, aber die eigenen nicht? Warum verteidigen wir uns gegen den Vorwurf, wir hätten dieses oder jenes Vorurteil und versuchen, unser Urteil als realitätsgerecht zu beweisen? Ist ein Vorurteil also etwas Falsches oder gar Schlechtes? Gibt es nicht auch eine positive Voreingenommenheit?
Ein Vorurteil ist eine vorgefasste Meinung. Sie entwickelt sich, noch ehe wir genügend wissen, um etwas richtig beurteilen zu können. Wir urteilen also „vor(weg)“. Dieses so entstandene Urteil ist häufig starr und ungerecht, aber es beeinflusst entscheidend den Umgang mit unserem Mitmenschen.
Als Vorurteile erscheinen nur soziale Urteile, die gegen anerkannte menschliche Wertvorstellungen verstoßen, nämlich gegen die Normen:
Norm: Erklärung:
Rationalität Vorschnelles Urteilen ohne genauere Kenntnis des Sachverhaltes
Gerechtigkeit Keine faire Abwägung der jeweils besonderen Umstände
Mitmenschlichkeit Kein positives Hineinversetzen in den anderen Menschen
Viele Vorurteile entstehen aus einer Art Selbstschutz heraus! Wir schirmen uns ab gegen das Fremde und Unbekannte, das bei uns Angst erzeugt. Doch statt uns der Situation zu stellen und offen an das Problem heranzugehen, sagen wir: „Na, das kann ja nichts Gutes sein!“ und meinen damit: „Weil ich das nicht kenne, kann das nichts Gutes sein!“ So haben wir schon vorweg unser Urteil gefällt.
Oder wir übernehmen eine schon bestehende, pauschal vorgefasste Meinung anderer Menschen, was auf alle Fälle einfacher ist, als sich selbst mit dem Fremden oder Unbekannten auseinanderzusetzen.
Das einmal so gefasste Urteil wird nicht mehr neu überdacht, sondern ungeprüft aufrechterhalten und womöglich noch gefestigt. Manche Vorurteile werden auch einfach übernommen, ohne dass wir auf diesem Gebiet eigene Erfahrung gemacht haben.
Etwa: „Ich kenne zwar keine Asylanten persönlich, aber ich weiß, dass die alle nur aus wirtschaftlichen Gründen hier sind.“
Vorurteile sind nicht angeboren, sondern sie sind anerzogen. Sie bilden sich
° in der Familie: Das Kleinkind orientiert sich an den Eltern; die Familie gibt Überlieferungen
und Sitten, auch Vorurteile weiter;
° in der Schule;
° durch weitere Kultur- und Umwelteinflüsse; Massenmedien, Literatur und Theater spielen
dabei eine große Rolle.
Deshalb ist wohl niemand von Vorurteilen gefeilt, denn das Kind übernimmt bereits die Vorurteilsbereitschaft aus der Gruppe, der es angehört.
Wir alle haben Vorurteile. Vorurteile sind unvermeidlich, ja sogar eine Orientierungshilfe. Vorurteile erfüllen bestimmte Funktionen:
1. Funktion Orientierung in unübersichtlichen Situationen und Verhältnissen
2. Funktion Gruppenbildung durch Ein- und Ausgrenzung
3. Funktion Beglaubigung und Rechtfertigung von Herrschaftsausübung
4. Funktion Stabilisierung von Herrschaftsverhältnissen
Einen wirklichen Schutz vor Vorurteilen gibt es wohl kaum, weil der Mensch von Natur aus träge ist und lieber den leichtesten und bequemsten Weg geht. Und das ist nun mal der Weg, der vorgefassten Meinung. Deswegen ist es wichtig, bestehende feste oder vorgefasste Meinungen immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob sie richtig sind und wahr. Der Staat sollte darauf verzichten „Ausländer“ oder „Zuwanderung“ für Wahlkampfzwecke zu benutzen und stattdessen klare positive Ziele formulieren. Außerdem sollte Multikulturalität und Integration als wichtige Bildungsziele formuliert und Antidiskriminierungsgesetze erlassen oder benachteiligte Gruppen gefördert werden. Dies würde einen Einfluss auf die soziale Stellung von Minderheiten in der Gesellschaft haben und Benachteiligungen erschweren.
Was also können wir tun, um der Vorurteile, die unsere kritische Meinungsbildung trüben und dazu führen, dass wir andere und andere uns verzerrt sehen und mit falschem Maß messen, Herr zu werden? Gegenwart und Geschichte müssen uns lehren, wohin Vorurteile führen können. Jeder muss zur Überwindung der Vorurteile stets sich selbst prüfen und an sich arbeiten, um von ihnen frei zu werden. Um die Vorurteile in ihrer Wirksamkeit einzuschränken und damit das Leben für uns alle erträglicher zu gestalten, müssen wir also Eigeninitiative ergreifen und durch zähe Arbeit an uns selbst zu rationaler, nicht emotionaler Urteilsbildung gelangen.
Ein gutes Beispiel zu diesem Thema ist das Drama „Andorra“ von Max Frisch über das ganz gewöhnliche, „dumme Vorurteil“. In diesem Stück geht es um die Gefährlichkeit von Vorurteilen, welche anhand des Schicksals von Andri, der in die Rolle eines Juden gedrängt wird, gezeigt wird. Die Andorraner missbrauchen ihn als Sündenbock, dem alles Böse zugeschrieben wird. Sie sind unbarmherzig und einzig an ihrem Vorurteil festhaltend er wäre ein typischer Jude und deshalb mit allen Nachteilen behaftet, die man diesem Volk andichtet. Frisch geht es vor allem darum, die Menschen darauf hinzuweisen, dass man sich kein „Bild“ vom anderen machen soll, denn dadurch gibt man ihm keine Chance, Eigenleben zu entwickeln, verbaut sich aber auch zusätzlich den Weg, ihn wirklich kennen zu lernen.
Fremdworterklärung:
Andorraner sind Bewohner des Fürstentums in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich
A. Einleitung:
Vorwort zum Thema
B. Hauptteil:
1. Was ist eigentlich ein Vorurteil
a) Begriffsbestimmung
b)Verstoß gegen Normen
2. Wie kommt es zu einem Vorurteil
a) Entstehung
b) Quellen des Vorurteils
c) Funktion
3. Schutz vor Vorurteilen
a) Gegenmaßnahmen
b) Bekämpfung
C. Schluss:
Literarisches Beispiel von Max Frisch
D. Fremdworterklärung:
Andorraner
Referat zum Thema: Was sind Vorurteile
Vorurteile sind weit verbreitet und begleiten unseren Alltag. Fast täglich müssen wir mit ihnen umgehen: etwa mit dem Vorurteil, dass alle Arbeitslosen nur zu faul zum Arbeiten sind oder das alle Ausländer stinken und Läuse haben. Jeder hat Vorurteile – nur man selbst nicht. Wie ist dies möglich? Wieso erkennen wir die Vorurteile anderer, aber die eigenen nicht? Warum verteidigen wir uns gegen den Vorwurf, wir hätten dieses oder jenes Vorurteil und versuchen, unser Urteil als realitätsgerecht zu beweisen? Ist ein Vorurteil also etwas Falsches oder gar Schlechtes? Gibt es nicht auch eine positive Voreingenommenheit?
Ein Vorurteil ist eine vorgefasste Meinung. Sie entwickelt sich, noch ehe wir genügend wissen, um etwas richtig beurteilen zu können. Wir urteilen also „vor(weg)“. Dieses so entstandene Urteil ist häufig starr und ungerecht, aber es beeinflusst entscheidend den Umgang mit unserem Mitmenschen.
Als Vorurteile erscheinen nur soziale Urteile, die gegen anerkannte menschliche Wertvorstellungen verstoßen, nämlich gegen die Normen:
Norm: Erklärung:
Rationalität Vorschnelles Urteilen ohne genauere Kenntnis des Sachverhaltes
Gerechtigkeit Keine faire Abwägung der jeweils besonderen Umstände
Mitmenschlichkeit Kein positives Hineinversetzen in den anderen Menschen
Viele Vorurteile entstehen aus einer Art Selbstschutz heraus! Wir schirmen uns ab gegen das Fremde und Unbekannte, das bei uns Angst erzeugt. Doch statt uns der Situation zu stellen und offen an das Problem heranzugehen, sagen wir: „Na, das kann ja nichts Gutes sein!“ und meinen damit: „Weil ich das nicht kenne, kann das nichts Gutes sein!“ So haben wir schon vorweg unser Urteil gefällt.
Oder wir übernehmen eine schon bestehende, pauschal vorgefasste Meinung anderer Menschen, was auf alle Fälle einfacher ist, als sich selbst mit dem Fremden oder Unbekannten auseinanderzusetzen.
Das einmal so gefasste Urteil wird nicht mehr neu überdacht, sondern ungeprüft aufrechterhalten und womöglich noch gefestigt. Manche Vorurteile werden auch einfach übernommen, ohne dass wir auf diesem Gebiet eigene Erfahrung gemacht haben.
Etwa: „Ich kenne zwar keine Asylanten persönlich, aber ich weiß, dass die alle nur aus wirtschaftlichen Gründen hier sind.“
Vorurteile sind nicht angeboren, sondern sie sind anerzogen. Sie bilden sich
° in der Familie: Das Kleinkind orientiert sich an den Eltern; die Familie gibt Überlieferungen
und Sitten, auch Vorurteile weiter;
° in der Schule;
° durch weitere Kultur- und Umwelteinflüsse; Massenmedien, Literatur und Theater spielen
dabei eine große Rolle.
Deshalb ist wohl niemand von Vorurteilen gefeilt, denn das Kind übernimmt bereits die Vorurteilsbereitschaft aus der Gruppe, der es angehört.
Wir alle haben Vorurteile. Vorurteile sind unvermeidlich, ja sogar eine Orientierungshilfe. Vorurteile erfüllen bestimmte Funktionen:
1. Funktion Orientierung in unübersichtlichen Situationen und Verhältnissen
2. Funktion Gruppenbildung durch Ein- und Ausgrenzung
3. Funktion Beglaubigung und Rechtfertigung von Herrschaftsausübung
4. Funktion Stabilisierung von Herrschaftsverhältnissen
Einen wirklichen Schutz vor Vorurteilen gibt es wohl kaum, weil der Mensch von Natur aus träge ist und lieber den leichtesten und bequemsten Weg geht. Und das ist nun mal der Weg, der vorgefassten Meinung. Deswegen ist es wichtig, bestehende feste oder vorgefasste Meinungen immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob sie richtig sind und wahr. Der Staat sollte darauf verzichten „Ausländer“ oder „Zuwanderung“ für Wahlkampfzwecke zu benutzen und stattdessen klare positive Ziele formulieren. Außerdem sollte Multikulturalität und Integration als wichtige Bildungsziele formuliert und Antidiskriminierungsgesetze erlassen oder benachteiligte Gruppen gefördert werden. Dies würde einen Einfluss auf die soziale Stellung von Minderheiten in der Gesellschaft haben und Benachteiligungen erschweren.
Was also können wir tun, um der Vorurteile, die unsere kritische Meinungsbildung trüben und dazu führen, dass wir andere und andere uns verzerrt sehen und mit falschem Maß messen, Herr zu werden? Gegenwart und Geschichte müssen uns lehren, wohin Vorurteile führen können. Jeder muss zur Überwindung der Vorurteile stets sich selbst prüfen und an sich arbeiten, um von ihnen frei zu werden. Um die Vorurteile in ihrer Wirksamkeit einzuschränken und damit das Leben für uns alle erträglicher zu gestalten, müssen wir also Eigeninitiative ergreifen und durch zähe Arbeit an uns selbst zu rationaler, nicht emotionaler Urteilsbildung gelangen.
Ein gutes Beispiel zu diesem Thema ist das Drama „Andorra“ von Max Frisch über das ganz gewöhnliche, „dumme Vorurteil“. In diesem Stück geht es um die Gefährlichkeit von Vorurteilen, welche anhand des Schicksals von Andri, der in die Rolle eines Juden gedrängt wird, gezeigt wird. Die Andorraner missbrauchen ihn als Sündenbock, dem alles Böse zugeschrieben wird. Sie sind unbarmherzig und einzig an ihrem Vorurteil festhaltend er wäre ein typischer Jude und deshalb mit allen Nachteilen behaftet, die man diesem Volk andichtet. Frisch geht es vor allem darum, die Menschen darauf hinzuweisen, dass man sich kein „Bild“ vom anderen machen soll, denn dadurch gibt man ihm keine Chance, Eigenleben zu entwickeln, verbaut sich aber auch zusätzlich den Weg, ihn wirklich kennen zu lernen.
Fremdworterklärung:
Andorraner sind Bewohner des Fürstentums in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich
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