Referate Testbericht

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Erfahrungsbericht von manyatta

In der Hand des Menschen - Versuchstiere -

Pro:

die mezinische Entwicklung dank der Versuche ist nicht zu verachten

Kontra:

zu oft wurden in der Vergangenheit und werden noch in ausländischen Laboren die Bestimmungen nicht eingehalten und Versuche in einem illegalem Rahmen durchgeführt

Empfehlung:

Ja

Ich möchte heute gerne vorstellen, wie ich eine andere Einsicht in den Zweck und den Nutzen der Tierversuche bekommen habe.
Vorab solte allerdings noch erwähnt sein, dass die Ansichten und Fakten in diesem ausgearbeitet Referat von mir ( vor ca. 4 Jahren) nicht mehr unbedingt mit den Zuständen und Methoden den heutigen legalen Tierversuchen zu vergleichen sind. Es ist eher allgemein bezogen und bestätigt die schlimmsten Vorstellungen die man auf den ersten Blick von solchen Versuchen hat. Aber wie gesagt bitte ich um Beachtung, dass die Zustände in den heutigen Versuchslaboren von den hier genannten Fakten positiv abweichen, meist aufgrund von neuen Gesetzen und Bestimmungen.

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In der Hand des Menschen – Versuchstiere –

Der Tierversuch ist eine seit dem Altertum praktizierte Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen auf vielen Gebieten der Biologie, Arzneimittelkunde, Medizin und auch Tiermedizin. Dabei werden die Versuche definiert als Eingriffe oder Behandlungen am Tier, welche mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind.
In der heutigen Zeit sind Versuche vom Gesetz her nur erlaubt, wenn sie unerlässlich sind, für medizinische Zwecke, zur Erkennung von Umweltgefährdungen, zur Beurteilung von Gesundheitsgefährdungen durch Produkte und für die Grundlagenforschung. Verboten ist dagegen die Anwendung zur Entwicklung von Waffen, Munition, Tabakerzeugnissen und dekorativer Kosmetika.

Allerdings sieht die Wirklichkeit meist anders aus:

Meist werden die Tiere als Modell benutzt, um biologische Vorgänge und Gesetzmäßigkeiten in der Biologie aufzuklären und anormale Organfunktionen sowie deren Beeinflussung durch eine entsprechende Behandlung zu studieren. Anschließend erfolgt die Übertragung von „Modell“ auf das „Original“.
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Medikamente und Fremdstoffe vor der freien Nutzung durch den Verbraucher am Tier getestet werden müssen. Auf diese gesetzliche Bestimmung ist auch zurückzuführen, dass die Versuchstierzahl stetig zunimmt. Allein im Jahre 1993 waren es 2/3 Ratten und Mäuse, 163 000 Fische, 90 000 Vögel, 52 000 Kaninchen, 1297 Affen (keine Menschenaffen!), 10 000 Schweine, 5 500 Hunde und 1 100 Katzen. Dabei sind wirbellose Tiere, wie Schnecken, Fliegen, Würmer, nicht mitgerechnet.

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Bereits unsere Vorfahren nutzten die Überlegenheit über ihre Mitgeschöpfe aus, hier allerdings in Form von Kleidung und Nahrung. Die heutige Generation tut dies in einer anderen Form, um Erkenntnisse zu gewinnen. Allein dieser Tatsache verdanken wir unser heutiges Wissen über Baupläne von komplizierten Säugetierorganismen, Organen sowie deren Funktion und Zusammenspiel. Damit wurde ermöglicht, dass komplizierte Eingriffe an Herz und Gehirn, Verpflanzungen von Nieren, Leber, Lunge, Knochenmark, Herz, Bauchspeicheldrüse, Augenhornhaut und Gehörknöchelchen heute für Mediziner Routine sind. Des weiteren werden mit den gewonnen Erkenntnissen einige komplizierte Operationen überflüssig. Dies zeigt z. B. die Entfernung von Nieren- und Blasensteinen, die in der heutigen Zeit mittels Stoßwellentherapie im Lithotripter zertrümmert werden. Ohne Tierversuche besäßen wir heute nicht so ein ausgereiftes Wissen über z. B. den Gasaustausch in der Lunge, die Funktion des Herzes oder die Regulation des Blutkreislaufes. Wäre um 1910 ein Stillstand der medizinischen Entwicklung durch den Verbot von Tierversuchen erfolgt, hätte der Mensch heute eine Lebenserwartung von 49 Jahren.

Bereits zur Zeit der ältesten griechischen Naturphilosophie, 500 vor Chr., war die Durchführung von Tierversuchen bekannt. Die erste bewusste Anwendung von Tiermodellen erfolgte durch den Anatomen MARCELLO MALPIGHI. Er vertrat die Ansicht, dass die Entsprechung im Bau gleicher Organe bei verschiedenen Organismen existierte und dass man Entdeckungen an einfacher gebauten Tieren erfolgreich für das Verständnis ähnlichen Baues verwenden könne. Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu der allgemeinen Anwendung des Tierexperimentes in der biomedizinischen Forschung. Allein diese Tatsache lässt sich eindrucksvoll an einer Reihe von Beispielen aus der Geschichte der Zuckerkrankheit belegen:
1889 entfernten OSKAR MINOWSKI und JOSEF VON MEHRING die Bauchspeicheldrüse eines Hundes, womit der Hund die typischen Symptome einer Diabetes entwickelte. Bereits diese Beobachtungen leiteten eine neue Ära der Diabetes-Forschung ein. Im Jahre 1921 brachten dann die Kanadier BANTING und BEST die Symptome mit Insulin zum Abklingen. Auch hier wäre das medizinische Wissen noch in einem mittelalterlichen Stadium, ohne entsprechende Versuche. Somit verdanken die zahlreichen Diabetiker ihr Leben dem Tierversuch.

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Forschungsaktivitäten im Versuchstierbereich werden unter dem Begriff „Versuchstierkunde“ zusammengefasst und gelten als selbstständige Wissenschaft.

Bei der Unterbringung in entsprechenden Laboren gibt es drei Systeme der Unterbringung.

1. Offene System: Verzicht auf Maßnahmen gegen Einschleppen von Krankheitserregern.
2. Geschlossene System: Die Tiere werden durch aufwendige technische und hygienische Sicherheitsvorkehrungen gegenüber der Umgebung abgeschirmt.
3. Isolatorsystem: Dies ist die aufwendigste Methode – Die Tiere leben in keimdichten Kammern mit Isolatoren und sie werden keimfrei durch den Kaiserschnitt gewonnen und unter keimfreien Bedingungen gehalten.

Laboratorien sind in der Regel mit einer aufwendigen Klimatisierung ausgestattet. Zudem werden die Tiere einer 12-stündigen Beleuchtung ausgesetzt, welcher eine 12-stündige Dunkelphase folgt. Dies hat als Grund, da einfallendes Tageslicht und damit unkontrollierbare Schwankungen der Lichtintensität die Experimente beeinflussen können.
Zu den Bestimmungen zur Haltung von Versuchstieren gehören auch bestimmte Richtwerte für die Flächeneinheiten pro Tier, sowie auch Richtwerte für die Menge und die Zusammensetzung des Futters.
Betreut werden die Versuchstiere von Tierpflegern und beaufsichtigt von Tierärzten.

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Als klassische Laboriumstiere haben sich Ratten, Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen durchgesetzt, da deren Haltung und Pflege weniger aufwendig ist als bei größeren Tieren.
Die Tiere werden aus speziellen Tierzuchtanlagen, wo meist eine millionenfache Züchtung erfolgt, als konventionelle oder sogenannte SPF-Tiere bezogen. SPF-Tiere sind spezifiziert pathogenfreie Tiere, die nachweislich frei von Krankheitserregern wie Viren, Pilzen, Bakterien und Parasiten sind. Insbesondere SPF-Mäuse und Ratten werden von der pharmazeutischen Industrie im großen Umfang für Langzeitversuche eingesetzt.

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DIE ÜBERTRAGBARKEIT VON TIERVERSUCHEN AUF DEN MENSCHEN

Es existieren bei Mensch und Tier ausgeprägte Ähnlichkeiten im Körperbau, sowie in deren Funktionen. Denn nur bei der Wahl der Tierart, die hinsichtlich der jeweiligen biologischen Fragestellung dem Menschen am ähnlichsten reagiert, wird man auch zu Ergebnissen die auch am Menschen zu erwarten sind, kommen. Dennoch sind die Tierversuche mit ihren Ergebnissen in der Aussage nur orientierend. Die endgültige Bestätigung der Ergebnisse am Menschen bleibt aber der klinischen Forschung vorbehalten. Dennoch ist der Aussagewert des Tierversuches für biologisch komplexe Fragestellungen unentbehrlich. Richtig angelegt gibt der Versuch Auskunft, ob z. B. eine neue Behandlungsmethode gewagt werden darf oder nicht. Ein Restrisiko bleibt allerdings immer.
Allein in der Bundesrepublik gibt es jährlich 30 000 Medikamententote. Die Versuche dienen dazu, den Hersteller abzusichern.

Es ist nicht zu verachten, welche unterschiedliche Vertragbarkeit es bei einigen Stoffen gibt:

- Knollenblätterpilze sind für Nagetiere problemlos verträglich
- Zyankali kann bei Kröten und Stachelschweinen zu einem
Lieblingsfutter werden
- Morphin versetzt Katzen in einen tollwutartigen Zustand
- Penicillin tötet Meerschweinchen
- Chloroform versucht bei Hunden den Tod
- Cortison und Insulin führt bei Nagetieren zu missgebildeten
Nachkommen

Dennoch sind in der Regel 70 bis 80 % der Ergebnisse übertragbar.

Herbert Stiller, ein Mediziner vom Bundesverband der Tierversuchsgegner, schrieb 1984 in einem Gutachten: „Tiere weisen anatomisch, physiologisch, biochemisch, methabolisch, biorythmisch, physisch, intellektuell und sozial völlig andere Verhältnisse auf als der Mensch!“ Andere Mediziner sind der Meinung, das Tierexperiment lässt nur Rückschlüsse auf das Verhalten des tierischen Organismus zu.

Ein Beispiel hierfür ist die Contergan-Katastrope:
Hunderte Menschen starben trotz vorherigen Tierversuchen an Contergan und an dem Rheumamittel Butazolidin. Contergan wurde häufig bei Schwangeren als Beruhigungsmittel eingesetzt. Ein türkischer Wissenschaftler kam 1956 zu der Erkenntnis, dass Contergan zu einer Missbildung an menschlichen Zellkulturen führt. Dies wurde nicht berücksichtig. Als Folge dessen wurden von 1957 – 1961 allein in der Bundesrepublik 2 600 Kinder geboren, deren Teile der Gliedmaßen fehlten.

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DIE ETHISCHE PROBLEMATIK VON TIERVERSUCHEN

Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde erstmals die ethische Problematik öffentlich, für naturwissenschaftliche Versuche Tiere zu verwenden und ihnen dabei Schmerzen, Leiden oder den Tod zuzuführen.
Kritiker wollten und wollen beweisen, dass Tierversuche unmenschlich und überflüssig sind und insbesondere gegen tierexperimentelle Prüfung von Arzneimittelwirkungen gab es heftige Angriffe. Besonders gehasst ist der so genannte Draize-Test. Hier wird die Schleimhautverträglichkeit von Cremes, Badezusätzen, Seifen, Kosmetika, Waschmittel und Farben getestet. Dazu werden Kaninchen von Immobilisationsgeräten festgehalten und die entsprechenden Stoffe werden dem Tier ins Auge geträufelt. In diesem Zustand muss das Tier bis zu 72 Stunden verharren.
In einer Grundsatzerklärung der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ heißt es wörtlich:
„Tierversuche sind kein geeigneter Weg die Krankheiten des Menschen zu erkennen, zu erforschen und zu heilen. Ergebnisse der Tierversuche haben für den Menschen keine Gültigkeit. Zwischen Mensch und Tier bestehen derart gravierende organische und psychische Unterschiede, dass Erkenntnisse aus Tierversuchen in Hinblick auf den Menschen nicht nur wertlos, sondern oft sogar irreführend und gefährlich sind. Tierversuche werden keineswegs zum Wohle des Menschen gemacht, sie haben nur eine Alibifunktion. Denn bis heute fehlt jeder statistische Beweis für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen.“

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Heutzutage ist das Tierexperiment stark eingeschränkt. Im Tierschutzgesetz Abschnitt „Tierversuche“ sind in den Paragraphen 7 bis 10 geregelt, wann und unter welchen Bedingungen Tierversuche zulässig sind.
§7: „Wer zu Versuchszwecken Tiere für Eingriffe oder Behandlungen, die mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sein können, verwenden will, hat dies vor Beginn der Versuche der zuständigen Behörde mitzuteilen.“
Nur Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium der Tiermedizin, Medizin oder Biologie dürfen Versuche mit operativen Eingriffen durchführen. Arzneimittelgesetze schreiben vor, welche Tierart in welcher Zahl zur Klärung welcher Fragestellungen bei der Prüfung eines neuen Arzneimittels mit neuem Wirkstoff herangezogen werden dürfen.
Aber nicht zuletzt müsste jeder einzelne Tierschützer in seiner Eigenschaft als Konsument umdenken. Ein Verzicht auf kosmetischen Luxus und Tabletten als Maßnahme im Bedarfsfall in einem gewissen Umfang würde ausreichen, um ein Überangebot und ständige Neuentwicklungen einzuschränken und damit unzähligen Versuchstieren das Leben zu retten.




Ich selbst arbeite mittlerweile in der Versuchstierzucht und erlebe täglich alles mit. Sicher, ein traumhaftes Leben führen die Tiere da nicht aber ich kann die Vorurteile nur entkräften. Die Tiere werden TOP sauber gehalten und sind auch ansonsten wunderbar versorgt. Sie erhalten eine 1a Pflege und die größeren Tiere wie z.B. Schweine und Schafe erhalten regelrecht eine Extra-Behandlung.
Welches Haustier hat heutzutage schon ein artgerechtes Zuhause!?!?!? Da geht es unseren Tieren im Versuch und in der Zucht in der ich arbeite wunderbar und sie haben teilweise bessere Bedingungen als so manches Kaninchen oder Meerschwein, was von seienen Besitzern an der Leine rumgezerrt, in einen viel zu kleinen Käfig gequetscht und regelrecht gemästet wird!
Die Bedingungen entsprechen zu den größtmöglichen Teilen einer artgerechten Haltung und es gelten strenge Auflagen und Vorschriften, die genau dies vorschreiben.

Was mich am meisten "beeindruckt" hat, soweit man das in einem Labor sagen kann, ist die Sorgfalt mit der mit den Tieren umgegangen wird. Jede einzelne Maus wird ständig gründlich untersucht und erhält bei der kleinsten Auffälligkeit oder Verletzung die notwendige tierärztliche Versorgung! Es wird genauestens über den Gesundheitszustand der Tiere Buch geführt und die Tiere werden regelmäßig von einer Masse an Tierärzten durchgecheckt!
Und natürlich werden sie von tierlieben Pflegern liebevoll umsorgt und gepflegt - von mir zum Beispiel!

51 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Sayenna

    03.02.2007, 12:52 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • hjid55

    27.12.2006, 18:55 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & ich wünsch dir noch einen guten Rutsch ins neue Jahr. lg Sarah

  • panico

    30.11.2006, 12:45 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • Torombolina

    21.11.2006, 12:24 Uhr von Torombolina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe bei meiner Abschlußprüfung 1998 ein Referat über das menschliche Ohr gehalten. Habe eine 1 bekommen, war eigentlich sehr einfach. Lg Tiziana

  • anonym

    12.11.2006, 12:34 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • morla

    06.11.2006, 21:34 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • bigmama

    17.10.2006, 01:16 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Anett

  • sudden23

    27.09.2006, 03:48 Uhr von sudden23
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Martin

  • moniseiki

    25.09.2006, 00:13 Uhr von moniseiki
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht, alles drin was man man gerne lesen möchte. Liebe Grüße und viel Glück beim nächsten Bericht sendet dir Moniseiki , Ps freue mich auch über gegenlesungen oder neue Berichte von dir!