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Erfahrungsbericht von JFK2001

Die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

Definition:

Eine GmbH ist eine Gesellschaft, deren Haftung auf das Stammkapital der Gesellschafter beschränkt ist. Sie kann zu jedem legalen Zweck gegründet werden. Unterschieden wird hierbei die Ein-Mann-GmbH und die GmbH, die aus mehreren Gesellschaftern besteht.

Gründung:

Die Gesellschafter arbeiten den Gesellschaftervertrag aus, gehen zur Bank und eröffnen ein Konto. Die Bestätigung der Kontoeröffnung wird dem Notar vorgelegt, damit dort die letzten Feinheiten besprochen werden können. Jetzt kann dieser erst den Gesellschaftervertrag beurkunden, d. h., daß er durch Unterschrift bestätigt, zu wissen, was im Vertrag steht. Nach Beurkundung besteht eine GmbH i. G. (in Gründung).
Dazu benötigt man gleichzeitig eine passende „Firma“, sprich den Namen, unter dem die Gesellschaft geführt werden soll. Zulässig sind sowohl Namens- als auch Sachfirmen. Eine Namensfirma muß mindestens den Nachnamen eines Gesellschafters enthalten.
Darüber hinaus kann der Name auch eine den Unternehmensgegenstand andeutende Ergänzung erhalten. Bei der Sachfirma muß der Gegenstand des Unternehmens erkennbar sein und zusätzlich einen individuellen Zusatz erhalten, der die eigene Firma von Firmen gleichen Gegenstandes eindeutig abhebt.
Beide Firmenarten müssen den Zusatz GmbH beinhalten.
Zum Gründungstag muß jeder Gesellschafter mind. 25 % seiner Stammeinlage einbringen, allerdings ist es vorgeschrieben, daß wenigstens 50 % des gesamten Stammkapitals eingelegt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich hierbei um Geldmittel oder um Sachgüter (z.B. Autos, Maschinen usw.) handelt. Bei letzterem ist bei Aufstellung des Gesellschaftsvertrages der Gegenwert der Gegenstände festzuhalten. Allerdings müssen die Gesellschafter bei der Gründung nachweisen, daß die fehlenden 50 % des Stammkapitals zu ihrer Verfügung stehen. Das totale Stammkapital muß mindestens 25.000 € betragen.
Mit dem beurkundeten Vertrag gehe ich zum Handelsregister Abt. B und lasse meine Gesellschaft eintragen. Jetzt handelt es sich bei der Gesellschaft um einen eingetragenen Formkaufmann. Erst jetzt tritt die Rechtsfähigkeit inkl. Haftungsbeschränkung in Kraft. Für vorher abgeschlossene Miet- oder Pachtverträge haftet der Gesellschafter unbeschränkt, also auch mit seinem Privatvermögen.

Finanzierung:

Grundsätzlich wird zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung unterschieden.
Bei der Eigenfinanzierung müssen dabei die Gesellschafter selbständig entweder das Stammkapital auf 50.000 € aufstocken, oder neue Gesellschafter integrieren, die ebenfalls zu einer Erhöhung des Stammkapitals beitragen. Fremdkapital kann man z. B. durch ein Darlehen von der Bank bekommen.

Haftung:

Die Haftung ist auf das reine Vermögen der GmbH begrenzt.
Im schlimmsten Fall haben die Gesellschafter also ihre Stammeinlage in Höhe von insgesamt 25.000 € verloren, behalten aber ihr Privatvermögen, anders als z.B. bei einer Einzelfirma oder OHG.

Gewinnverteilung:

Nachdem am Ende eines Geschäftsjahres der Gewinn festgestellt worden ist, muß die Gesellschafterversammlung entscheiden, was mit dem Gewinn passiert.
Gerade in den ersten Jahren einer GmbH sollten die Gewinne nicht an die Gesellschafter „ausgeschüttet“ werden, sondern in der GmbH verbleiben. Diese stärken dann nämlich das Eigenkapital und dadurch ist auch nach Verlustjahren unter Umständen finanzielle Sicherheit garantiert.
Die Gesellschafterversammlung kann den Gewinn natürlich auch aufteilen, also daß z.B. die eine Hälfte des Gewinns verbleibt und die andere Hälfte an die Gesellschafter ausgeschüttet wird. Von der Ausschüttung erhält jeder Gesellschafter den prozentualen Anteil seiner Einlage am gesamten Stammkapital.

Geschäftsführung und Vertretung:

Im Gesellschaftsvertrag ist bestimmt, wer die Geschäftsführung übernimmt.
Das können sowohl einer, mehrere, alle oder auch keiner der Gesellschafter sein. Sollte letzteres der Fall sein, wird ein erfahrener Dritter als Geschäftsführer eingestellt.
Bei der „Ein-Mann-GmbH“ ist es üblich, daß der einzige Gesellschafter auch Geschäftsführer wird. Der Geschäftsführer trägt die gesamten Rechte und Verpflichtungen der GmbH und wird vom Aufsichtsrat überwacht.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-26 00:43:51 mit dem Titel Onlinedienste und Internet (Einsteiger-Version)

Entstehung und Entwicklung:
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Über lange Jahre hinweg entwickelte sich das Btx-System (Bildschirmtextsystem) der Bundespost nur recht langsam. Mit dem aufkommenden Online-Fieber unter den Computer-Besitzern wurde das eher langsame und wenig attraktiv gestaltete Bildschirmtextangebot der Post grundsätzlich überarbeitet, was auch zu einer Namensänderung des Dienstes von Btx über Datex-J zur heutigen Bezeichnung T-Online führte.
Modems waren damals ziemlich seltenes Computerzubehör, welche hauptsächlich für Verbindungen zu einer lokalen Mailbox oder zur Direktverbindung mit einem anderen Teilnehmer genutzt wurden.
Mit dem heutigen Online-Boom ist das Internet zum Computerthema schlechthin geworden und mit der Zeit werden immer mehr Online Anbieter auf dem Markt aktiv.

Voraussetzungen für die Nutzung:
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Grundsätzliches Zubehör:
- Monitor
- Computer mit Betriebssystem z.B. Win98
- Maus
- Tastatur
- Modem oder
- ISDN-Karte
- Provider
- Telefonanschluss

Das Internet nimmt eher eine Nebenrolle ein, da es sich nicht um einen kommerziellen Dienst handelt, sondern lediglich um einen Zusammenschluss zahlreicher einzelner Netzwerke, über die Daten weltweit ausgetauscht werden können.
Als Privatanwender benötigt man die Dienste eines Provider, welcher dafür sorgt, dass man mit seinem Modem über die Telefonleitung an den Netzverbund angeschlossen wird. Für diese Dienstleistung muss der Provider bezahlt werden.

Möglichkeiten:
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Mit der Nutzung eines Online-Dienstes (z.B. AOL) stehen zahlreiche neue Möglichkeiten unterschiedlichster Art zur Verfügung. Es können Informations- und Unterhaltungsangebote genutzt werden oder der PC wird als Kommunikationsmittel mit anderen Online-Teilnehmern eingesetzt.
Bankgeschäfte, Einkäufe, Nachrichten und Zeitungen lesen, all das und noch viel mehr kann ganz bequem von zuhause aus erledigt werden.
Für viele Anwender ist die E-Mail eine der wichtigsten Optionen des Online-Anschlusses, die auch am häufigsten genutzt wird. Der elektronische Postweg ist schneller als die normale Post und kostet nur geringe Telefoneinheiten.
Alle diese Optionen funktionieren nur wenn man sich bei einem Online-Dienst registriert. Am besten bei einem günstigen Anbieter.

Kosten:
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Es gibt im allgemeinen drei unterschiedliche Arten der Online-Gebühren-Zahlung.
Die unten stehende Tabelle soll Aufschluss über die technischen Voraussetzungen und Kosten geben

Grundpreis:

Bei einer monatlichen Grundgebühr wird lediglich die Zugangsmöglichkeit gesichert. Das eigentliche Surfen ist in diesem Tarif noch nicht enthalten. Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass man zwar jederzeit ins Internet kommt, jedoch für jede Minute einen Extra-Tarif zahlen muß.

Internet By Call:

Im IBC-Verfahren wird keine monatliche Grundgebühr fällig. Minutenpreise für die Internet-Nutzung liegen in etwa zwischen 0,9 und 1,5 ct. Mögliche Anbieter hierfür sind tiscali.net und RTL.net.
Vorteil dieser Tarifart ist eindeutig die unabhängige und sehr günstige Nutzung, wenn man denn ein Wenigsurfer ist. Nachteil ist, dass kaum Serviceleistung des Providers gegenüber dem Kunden besteht.

Flatrate:

Zahlt man seine monatlichen Onlinekosten als Flatrate, so sind alle Onlinegebühren und Telefonkosten im Grundpreis enthalten. Es gibt kein Zeitlimit. Allerdings lohnt sich eine Flatrate nur für Vielsurfer. AOL und T-Online bieten seit ca. 6 Monaten bundesweit DSL-Flatrates an.

Demonstration der Nutzung einzelner Dienste (an dem Beispiel AOL):
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AOL ist mit über 34 Millionen Mitgliedern weltweit der größte Anbieter. Jedem User werden 7 kostenlose eMail-Adressen zur Verfügung gestellt. Auf der sogenannten Buddy-Liste kann man Freunde eintragen, die man dann sieht, wenn sie online sind. Dann kann man sie auch an Telegrafieren, d.h., man schickt eine Kurzmitteilung, ähnlich wie im Chat, an den anderen User.
Bei AOL wurde vor allem auf die benutzerfreundliche Anwendung geachtet, mit Hilfe der einfach zu bedienenden Oberfläche können sich auch unerfahrene Computer Nutzer innerhalb des Dienstes problemlos zurechtfinden.
Innerhalb der Menüs reicht es aus, die entsprechenden (unterstrichenen und fett gedruckten) Punkte anzuwählen, um automatisch den dafür zuständigen Internet Browser (z. B. Internet Explorer) zu starten.
Ist ein Menüpunkt oder ein spezieller Begriff nicht vorgegeben, besteht die Möglichkeit der manuellen Suche. Der Begriff wird einfach in das dafür vorgesehene Feld eingetragen und die Suche wird mit Return oder einem Mausklick auf dass Feld Suchen gestartet.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-01 23:35:10 mit dem Titel Konservatismus in Deutschland bis 1848

Der Konservatismus ist eine Ideologie, die Tradition für Politik und Gesellschaft zu bewahren versuchte. Die Grundidee des Konservatismus war nicht der immerwährende Fortschritt, sondern dessen Beschränkung auf nur absolut notwendige Veränderungen. Der Konservatismus reicht ideengeschichtlich in die Zeit des aufgeklärten Absolutismus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Gegen die Eingrenzung der ständischen Gesellschaftsordnung formierte sich eine konservative Opposition, die das Überlieferte bewahren wollte, die Status-quo-Konservativen. Ihr Vertreter Justus Möser (1720-1794) verteidigte in seinen Schriften konservative Prinzipien: ständische, hierarchisch gegliederte Gesellschaft mit Betonung von natürlicher Vielfalt und Ungleichheit, Verteidigung agrarischer Interessen gegen das Vordringen von Manufakturen, Beschränkung der Machtfülle des absoluten Staates. Er war ein erklärter Gegner der Aufklärung im allgemeinen und im Absolutismus. Als Napoleon und die preußischen Reformen die Umgestaltungen in Deutschland vorantrieben, wurde der Konservatismus ganz besonders herausgefordert. Einige Reformkonservative wie zum Beispiel Freiherr vom Stein, Hardenberg und Scharnhorst, wollten den preußischen Staat erhalten und fortentwickeln. Die Status-quo-Konservativen allerdings sahen in den Reformen den Rückzug von alten Grundsätzen und Strukturen. Aufgrund des Einflusses der Liberalen und Reformkonservativen in der preußischen Bürokratie blieben viele liberale Reformen erhalten. Die Grundtendenz der Epoche zwischen 1815 und 1848 war sehr konservativ. Das wurde zum Beispiel auch in Begriffen und Bezeichnungen wie „Restaurationszeit“, „Romantik“ und „Biedermeier“ deutlich.
Der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich (1773-1859) versuchte, die liberalen und nationalen Ideen zu unterdrücken, und zwar im Deutschen Bund mit den Karlsbader Beschlüssen von 1819 und in der Außenpolitik mit der Heiligen Allianz. Die Heilige Allianz ist ein Bund zwischen Rußland, Österreich und Preußen, sie wurde 1815 in Paris geschlossen. Nach und nach sind ihr fast alle europäischen Staaten beigetreten. Das Ziel sollte sein, politisches Handeln den christlichen Grundsätzen zu unterwerfen. In erster Linie diente sie aber der Unterdrückung freiheitlicher und demokratischer Bewegungen und der Erhaltung der alten Ordnung. Weitere konservative Denker in dieser Zeit waren: Freiherr Ludwig von der Marwitz (1777-1837), Friedrich von Gentz (1764-1854), Novalis (1772-1801), Adam Müller (1779-1829), Karl Ludwig Haller (1764-1854) und Friedrich Julius Stahl (1802-1861). All diese Männer hatten die mittelalterliche, christlich geprägte Gesellschaft als Vorbild, um gegen die Ideen des Rationalismus zu schreiben. Ihre Programme entwickelten sie für organisch (d.h. lebende Strukur in der Gliederung des Staates, die aus mehreren Einheiten entstanden ist) und ständisch gegliederte Staaten und Gesellschaften. Auch im kulturellen Bereich nahm Antirationalistisches höhere Ausmaße an, wie zum Beispiel in Literatur, Philosophie und Musik. Es wurde mehr auf die Privatsphäre gesetzt als auf Öffentliches. Die Fortführung dieser Entwicklung findet sich auch im Biedermeier wieder, wo besonderes Gewicht auf die Sehnsucht nach Harmonie und Geschlossenheit gelegt wurde.

Friedrich von Gentz: „Ich habe das Erhaltungsprinzip zu meinem unmittelbaren Leitstern gewählt, vergesse aber nie, daß man treiben kann und muß, indem man hemmt.“

Dieser Satz bedeutet eben, daß in der Bewahrung von Traditionen auch durchaus eine Form des Fortschritts zu finden ist.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-02 10:34:30 mit dem Titel Bertolt Brecht

Eugen Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Sein Vater war Bertolt Friedrich Brecht und seine Mutter Sofie Brecht, geborene Brezing.
Bertolt besucht nach der Volksschule ab 1908 das Realgymnasium Augsburg bis 1917, als er das Notabitur bekam, da er in einen Schulskandal verwickelt war. Zu seinem Glück tritt ein Lehrer für ihn ein. Danach studiert er in München Medizin, wobei er aber im darauffolgenden Jahr unterbrechen muß, da er von der Wehrmacht in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wird. Zu dieser Zeit lernt er Paula Banholzer kennen, die 1919 ein Kind von ihm zur Welt bringt. Frank fällt allerdings 1943 als deutscher Soldat in Rußland.
Ab 1920 reist B.B. oft nach Berlin, da er dort Beziehungen zu Personen aus dem Theater und zur literarischen Szene aufbaut, wie er es auch schon vorher in München tat. Vier Jahre später zieht er ganz nach Berlin. Im Jahr 1922 heiratet er die Schauspielerin Marianne Zoff. Von nun an spielt der junge Künstler auch selber in den Münchner Kammerspielen und im Deutschen Theater Berlin. Ein Jahr später bekommen sie eine gemeinsame Tochter mit Namen Hanne. Kurz danach aber lernt er seine spätere Frau Helene Weigel kennen.
1924 wird sein zweiter Sohn Stefan geboren, drei Jahre später läßt er sich von Marianne Zoff scheiden.
1929 heiratet er Helene Weigel, darauf kommt Tochter Barbara zur Welt.
Seit 1926 hat er viel Kontakt zu sozialistischen Künstlern, von denen er sich in seiner Weltan-schauung sehr prägen läßt. Seine ersten Werke weisen schon manche Merkmale von dem Um-gang mit Hegel, den er schon aus seiner frühen Jugend kennt. Mit 29 Jahren veröffentlicht er seine erste Gedichtsammlung „Hauspostille“, ein Jahr darauf hat er den größten Theatererfolg der Weimarer Republik mit der „Dreigroschenoper“. Brecht wollte schon immer mit seinen Auftritten in der Öffentlichkeit auf ganz bestimmte Dinge Einfluß nehmen. Dafür suchte er sich gezielt Medien wie z.B. das Radio, Anekdoten oder das Theater aus, mit denen er das entsprechende Publikum erreichen würde. Als Fernziel strebte er immer eine gesellschaftliche Umwälzung an. Die Befreiung der Produktionskräfte, wobei er die intellektuellen und ästhetischen mit einschloß. Auch in den sehr frühen Werken „Baal“, „Trommeln in der Nacht“ und in seiner Gedichtsammlung „Hauspostille“ sind diese Zielsetzungen schon zu erkennen, die auch schon kalkulierend verfaßt sein sollen. Die „Dreigroschenoper“ beispielsweise kritisiert die bürgerliche Ordnung, über die er sich, verkörpert durch die Verbrechersozietät, lustig macht.
Am 28. Februar 1933 - einen Tag nachdem der Reichstag brannte - verläßt er mit seiner Familie und ein paar Freunden Berlin und flüchtet über Umwege nach Skovbostad bei Svendborg in Dänemark, wo er sich fünf Jahre aufhält. Dies war sicherlich seine härteste Lebenszeit, trotzdem verfaßte er in diesen fünf Jahren seine größten Werke, darunter auch „Das Leben des Galilei“. Denn neben der komplizierten finanziellen Situation mußte er viel nach London und Paris - zum Teil sogar bis nach New York - reisen, um seine Theaterstücke überhaupt aufführen zu dürfen und somit seinen Einfluß auf Gesellschaft und Politik auszuüben. Aber auch neben den theatralischen Werken schrieb er Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam.
Nach dieser Zeit, im Jahre 1939 verläßt Brecht Dänemark und lebt für ein Jahr in einem Bauernhaus in der Nähe von Stockholm und im April 1940 in Helsinki. Genau in dieser Zeit verfaßt er sein Werk „Das Leben des Galilei“. Mit diesem Theaterstück vergleicht er seine eigene Situation in der Gesellschaft: Galilei wendet sich - sowohl in der Geschichte als auch im Werk Brechts - niemals direkt gegen die Kirche, denn dann hätte eine kirchliche Untersuchungskommision ihn bestimmt Ketzerei nachweisen können. Ähnlich handelt auch Brecht: Auch er äußert sich nie kritisch direkt gegenüber seiner Obrigkeit bzw. seiner marxistischen Einstellung absolut nicht entsprechenden freien Marktwirtschaft. Im Sommer 1941 fährt er über Moskau nach Wladiwostock, weil Moskau zu unsicher wurde, da man ungeahnt aus oft absurden Gründen verhaftet wurde. Vom Osten der UdSSR fuhr Brecht mit dem Schiff nach Kalifornien, wo er direkt bei Hollywood lebte, und wo er sich eine große Rolle im Filmgeschäft ausmalte. Leider kam es nur im kleinen Maße dazu, ansonsten hatte er einige kleinere Theateraufführungen, meist auf Emigrantenbühnen. Allerdings hatte er kaum Möglichkeit, politisch mitzuwirken. Bertolt Brecht bezeichnet sich selbst als „Lehrer ohne Schüler“, da Amerikaner sich nicht besonders für seine Arbeit zu interessieren schienen. Deshalb beschließt er, sich nur auf seine „großen“ Schauspiele zu konzentrieren, wozu er auch „Das Leben des Galilei“ zählt, das am 9. September 1943 seine Uraufführung im Zürcher Schauspielhaus hat.
Die USA vermutet in ihm eine kommunistische Einstellung, weshalb er am 30. Oktober 1947 vom „Commitee of Unamerican Activities“ verhört wird. Einen Tag später flüchtet er - während „Das Leben des Galilei“ in New York seine Premiere hat - nach Paris, hält sich ein Jahr in Österreich auf, das einzige Land, in das er noch einreisen darf. Drei Jahre darauf erlangt er die Österreichische Staatsbürgerschaft.
Anfang 1949 siedelt er über nach Ost-Berlin, wo er im Herbst das „Berliner Ensemble“ eröffnet. Seitdem arbeitete er sehr engagiert für das Theater, hatte sogar einige Gastspiele in Europas Großstädten. Deshalb gab es auch einige Spannungen mit der SED-Führung, bzw. mit Vertretern der Kultusbürokratie und des Theaterlebens. Es wurden diverse Stücke abgelehnt, wie z.B. „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ oder der Film „Kuhle Wampe“. Aber auch früher schon, im Jahre 1933 wird die Aufführung von „Maßnahme“ durch die Polizei unterbrochen und die Veranstalter wegen Hochverrats angeklagt.
Bertolt Brecht starb am 14. August 1956 in Berlin. Zu dieser Zeit liefen gerade die Proben des „Berliner Ensemble“ zu „Das Leben des Galilei“.

Zum Abschluß folgt noch einmal ein tabellarischer Lebenslauf:

10.02.1898 Eugen Bertolt Brecht wird geboren. Seine Eltern sind Bertolt Friedrich Brecht und Mutter Sofie, geborene Brezing
Ab 1908 Besuch des Realgymnasiums Augsburg bis
1917 Notabitur, wegen Schulskandal, in den er verwickelt ist
1918 Medizinstudium in München, was jedoch bald unterbrochen wird. Wird von der Wehrmacht als Sanitätssoldat in Augsburger Lazarett eingesetzt. Er lernt Paula Banholzer kennen
1919 Geburt des gemeinsamen Sohnes Frank
1922 Seine erste Theateraufführung und die erste
Buchpublikation: „Baal“. Heiratet Marianne Zoff.
1923 Gemeinsame Tochter Hanne. Lernt spätere Frau Helene Weigel kennen.
1924 Sohn Stefan von Helene. Umzug nach Berlin, spielt dort und in München Theater.
1927 Scheidung von Marianne Zoff. Erste Gedichtsammlung „Hauspostille“.
1928 Größter Theatererfolg der Weimarer Republik: „Dreigroschenoper“.
1929 Heiratet Helene Weigel.
1930 Tochter Barbara wird geboren.
28.2.1933 (Einen Tag nach Reichstagsbrand) verläßt die Familie Berlin und zieht nach Skobovstad in die Nähe von Svendborg (Dänemark).
1935 Reise nach Paris zum Schriftstellerkongreß zur Verteidigung der Kultur. Ausbürgerung durch die Nationalsozialisten.
Zu dieser Zeit wurde „Das Leben des Galilei“ geschrieben
1939 Lebt jetzt in der Nähe von Stockholm bis
April 1940 Umzug nach Helsinki
1941 Wandert aus in die USA über den Osten Rußlands.
9.9.1943 Uraufführung von „Das Leben des Galilei“ im Zürcher Schauspielhaus.
30.10.1947 Verhör vor dem „Commitee of Unamerican Activities“.
Ein Tag später Flucht nach Österreich, das einzige Land ist, das ihm die Einreise gewährt.
1949 Übersiedlung nach Ost - Berlin. Eröffnung des „Berliner Ensemble“
1950 Österreichische Staatsbürgerschaft.
14.8.1956 Tod wegen Herzinfarkt.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-03 17:43:06 mit dem Titel Ku-Klux-Klan

Allgemeine Informationen
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Der Ku-Klux-Klan (im Original „Kju-Klax-Klän“ ausgesprochen) ist ein politischer Geheimbund in den USA, dem ersten Staat der Menschenrechte. Er wurde im Jahre 1865 nach dem Sezessionskrieg gegründet und kämpfte mit Terror und Lynchjustiz gegen die Gleichberechtigung der Schwarzen. 1871 wurde der Geheimbund verboten. Er lebte allerdings im 1. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg wieder auf und richtete sich nun auch gegen religiöse und ethnische Minderheiten, wie zum Beispiel gegen die Katholiken oder die Juden oder ganz allgemein gegen Ausländer. Seit den sechziger Jahren agitiert der Bund vor allem gegen die Rassenintegration der Schwarzen.

Aktivitäten in Deutschland
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Der Ku Klux Klan wurde 1866 im amerikanischen Bundesstaat Tennesee gegründet. Vorbild der Gründungsväter war eine studentische Verbindung namens `Kylos Adelphi\'. Der `KKK\' orientierte sich auch im Hinblick auf seine Rituale am Brauchtum studentischer Verbindungen. Zum markantesten Ritual des `KKK\' entwickelte sich das Flammenkreuz (sog. Kreuzverbrennung). Um ein riesiges brennendes Holzkreuz versammeln sich im Halbkreis Gestalten, die sich mit langen, weißen Kapuzengewändern verhüllen, um nicht erkannt zu werden und ein Meeting abhalten. Der KKK war von Anfang an eine politische Organisation. Seine Mitglieder propagieren die weiße Vorherrschaft und beschwören eine Form rassistisch umgedeutetes Christentum. Das Feind-
bild dieser Geheimorganisation waren die Schwarzen, die gerade mal offiziell von der Sklaverei befreit waren. Im Laufe der Zeit gesellten sich weitere Feindbilder hinzu: Juden und Jüdinnen, Latinos und Latinas, AsiatInnen, Homosexuelle, Lesben und Linke. Der `KKK\' überzog das ganze Land mit einem unvorstellbaren Terror; sie lynchten, mordeten und brandschatzten mit einer unvorstellbaren Grausamkeit. Auf dem Höhepunkt seiner organisatorischen Stärke umfaßte der `KKK\' rund fünf Millionen Mitglieder. Viele von ihnen bildeten in den dreißiger Jahren die fünfte Kolonne Nazi-Deutschlands in den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel der zuvor zentral gesteuerte `KKK\' in zwei Dutzend Einzelklans, die zum Teil untereinander konkurrieren. Seit den sechziger Jahren lebt der `KKK\' wieder auf. Als mitgliederstärkste Gruppen gelten das `Invisible Empire\' und die `Knights of the Ku Klux Klan\'. Erstere hat aktive Untergruppen in GB, Kanada, Frankreich und Australien. Der Führer der `Knights\' Dennis Mahon tourte 1991 durch die BRD.
Er ist in den Bundesstaaten Missouri und Oklahoma aktiv und verfügt dort über beste Kontakte zur Neonnazi-Szene.
Die Gesamtmitgliederstärke des `KKK\' wird mittlerweile in den USA auf 6000-8000 Personen geschätzt, die Sympathiesantenszene soll das
dreißigfache betragen. Starken Rückhalt hat der Klan auch bei Polizei und Militär. Ins Schlaglicht der Öffentlichkeit geriet der Klan als der ehemalige ,Grand Wizard\" (großer Hexenmeister) David Duke, zu den Gouverneurswahlen im US-Bundesstaat Lousiana im September 91 antrat und nur knapp verlor.

Der Klan in der BRD
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Klan-Aktivitäten in der Bundesrepublik sind nichts neues. Hier fand der Klan durch weiße amerikanische Soldaten Verbreitung. In den sechziger Jahren erklärte ein Klan-Sprecher München zu `KKK\'-Hochburg in Europa. Anfang der achziger Jahre existierten im Rhein-Main-Gebiet Verbindungen zwischen deutschen Neonnazis und Klan-Mitgliedern in der US-Armee. Bis Dezember 92 warb beispielsweise die Klan-Organisation
`Knights of the Ku Klux Klan\', die auch mit der spanischen Neonnazi-Truppe `Cedade\' zusammenarbeitet, über eine Postlageradresse in Wiesbaden für sich. Diese Anzeige erschien mehrfach in der rechtsextremen Postille, „Bauernschaft\" des notorischen Holocaustleugner\'s und Alt-Nazi, Thies Christophersen aus Dänemark. Eine weitere Kontaktadresse gibt es in Herford und Berlin. Die `KKK\'-Zeitung heißt „Das Fadenkreuz\". Bei der Tour des Klan-Chef Dennis Mahon 1991 durch die Bundesrepublik machte er Station in Saarbrücken und Umgebung, Nürnberg, Dresden und Berlin. In der Nähe von Königs Wusterhausen hatte Dennis Mahon seinen Medienauftritt, als er kamerawirksam das Flammenkreuz anzündete. Bei einer Hausdurchsuchung in Berlin fand die Polizei Hinweise auf weitere `KKK\'-Sympathisanten, vor allem in Schleswig-Holstein. Dort existiert seit 91 eine `KKK\'-Gruppe. Öffentlich bekannt wurde, daß eine `KKK\'-Gruppe aus Schleswig einen blutigen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Kiel plante. Aus dem Gebüsch heraus sollte auf die BewohnerInnen geschossen werden. In Berlin-Charlottenburg wurden zwei Obdachlose von einem `KKK\'ler und einem Faschisten mit einem Baseballschläger angegriffen. Dabei erschlug das `KKK\'-Mitglied einen 58-jährigen Obdachlosen, weil dieser ihn wegen seiner rassistischen Hetze über einen indischen Studenten kritisierte. Besonders seit 1989 knüpft der Klan Verbindungen nach Osteuropa. Der ehemalige Klan-Chef David Duke besitzt gute Kontakte zu Wladimir Schirinowski, der mit seiner sich liberaldemokratisch nennenden und faschistische Inhalte propagierenden Partei bei den russischen Wahlen zweitstärkste Kraft wurde. Schirinowski sieht sich in Geistesverwandtschaft mit dem `KKK\'. Duke:\"Ich bin mit seiner Weltanschauung völlig einverstanden.


Daß du dich wehren mußt, wenn
du nicht untergehen willst, das
wirst du doch einsehen.

Bertolt Brecht

16 Bewertungen, 3 Kommentare

  • luxusklasse1

    07.01.2007, 10:07 Uhr von luxusklasse1
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • Andreas68

    24.06.2002, 16:08 Uhr von Andreas68
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr informativ u. objektiv. Gem. "Blick nach rechts", SPD-Pressedienst, sind KKK-Verbindungen zur deutschen Rechten aber die Ausnahme, da die Rechte mit dem Schwarzenführer in den USA (Name vergessen, ärgerlich) kooperiert, der ein sou

  • tepungaatewaka

    16.06.2002, 20:38 Uhr von tepungaatewaka
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr interessanter Bericht. Kenne mich damit recht wenig aus, sehr informativ geschrieben. gruß von tepu