Reise, Reise - Rammstein Testbericht

Reise-reise-rammstein
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  • Cover-Design:  sehr gut
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Erfahrungsbericht von rider-of-apocalypse

Riders Album-Highlight des Jahres 2004

5
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Pro:

s. Text

Kontra:

s. Text

Empfehlung:

Ja

RAMMSTEIN zählen seit den 90er Jahren zu den Musikern, die ich mir immer wieder gerne anhöre und ich kann mich durchaus als Fan der Band bezeichnen (meine Sammlung umfasst neben allen CDs (Alben und Maxis) auch die DVD, ein Zippo, ...) und so wartete ich geduldig auf den Moment, zu dem nach einer längeren Pause ohne Veröffentlichungen, das Album REISE , REISE im Handel erschien.
Diese Album ist nun schon seit längerer Zeit erhältlich (und natürlich auch ein Teil meiner Sammlung) und nun folgt hier auch endlich mein Beitrag über REISE, REISE von RAMMSTEIN.




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ALLGEMEINES
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Christoph Schneider, Christian Lorenz, Till Lindemann, Paul Landers, Richard Z. Kruspe-Bernstein und Oliver Riedel, besser bekannt als RAMMSTEIN veröffentlichten ihr aktuelles ALBUM REISE, REISE im Jahre 2004 bei Universal Music Domestic Division und aufgrund der recht großen Popularität der Band und dem Erfolg der als Single ausgekoppelten Titel ist das Album im Handel auch heute noch nahezu überall zu finden und kostet dort um etwa 15,00 € (ich habe mir die CD für 14,99 € bei MÜLLER in Jülich gekaut).
Das in orange gehaltene Cover zeigt einen Ausschnitt eines Flugrekorders und scheint mir trotz der verhältnismäßigen Schlichtheit sehr gut und erfreulicherweise liegt der CD ein Booklet bei, in dem sich die Texte aller auf dem Album vertretenen Titel nachlesen lassen.
Selbstverständlich ist die Band auch im Internet vertreten, die Urls lauten www.rammstein.de und www.rammstein.com.




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PLAYLIST
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- REISE, REISE (4:12)
- MEIN TEIL (4:33)
- DALAI LAMA (5:39)
- KEINE LUST (3:43)
- LOS (4:24)
- AMERIKA (3:47)
- MOSKAU (4:17)
- MORGENSTERN (4:00)
- STEIN UM STEIN (3:53)
- OHNE DICH (4:32)
- AMOUR (4:51)




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ANMERKUNGEN
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Schon in den 90er Jahren schufen sich RAMMSTEIN mit ihrer Musik, in der Sie Stilelemente unterschiedlicher Stilrichtungen (unter anderem Industrial, Metal, ...) miteinander verbinden geschaffen und diesem Stil, der laut Aussagen der Band unter anderem auch von OOMPH! beeinflußt wurde, sind sie auch in allen Jahren treu geblieben und so bietet auch REISE, REISE wieder genau das, was man von RAMMSTEIN erwartet.
Die Texte der Titel sind auch häufig den ein oder anderen Blick wert, denn diese können mal traurig, mal kritisch, provokant oder was auch immer sein
Auch die längere Pause seit dem Album MUTTER hat sich definitiv gelohnt, denn wann konnte man es schon mal von einem Musiker erleben, dass die Qualität der Titel auf einem Album so gut ist, dass sich bisher vier von elf Titeln auch als Single sehr gut verkaufen (Kritiker könnten dies allerdings auch als kommerzielles Ausschlachten werten) und bei mindestens drei weiteren Titeln bin ich überzeugt, dass sie ebenfalls den Weg in die Singlecharts finden würden.


** REISE, REISE **

Gleich zum Auftakt des Albums starten RAMMSTEIN mit dem Titel, der dem Album seinen Namen gab und der auch als Singe veröffentlicht wurde.
Zunächst sind nur dezente Gitarrenklänge zu hören und ganz dezent kann man eine Art Seemanslied erkennen. Erst nach etwa 20 Sekunden setzen dann die Gitarren mit einem recht harten, aber nicht allzu schnellen Spiel ein und es entwickelt sich eine etwa mittelschnelle und recht eingängige Melodie. Mit Einsetzen des Gesangs tritt die Instrumentierung deutlich in den Hintergrund um fortan nur noch zum Refrain und in Instrumentalpassagen zur Härte des Anfangs zurückzukehren.
So entwickelt sich ein sehr gelungener Titel, dem allerdings auf diesem Album bessere folgen.


Auf den Wellen wird gefochten
Wo Fisch und Fleisch zur See geflochten
Der eine sticht die Lanz´ im Heer
Der andere wirft sie in das Meer

Ahoi

Reise, Reise Seemann Reise
Jeder tut´s auf seine Weise
Der eine stößt den Speer zum Mann
Der andere zum Fische dann

Reise, Reise Seemann Reise
Und die Wellen weinen leise
In ihrem Blute steckt ein Speer
Bluten leise in das Meer

Die Lanze muss im Fleisch ertrinken
Fisch und Mann zur Tiefe sinken
Wo die schwarze Seele wohnt
Ist kein Licht am Horizont

Ahoi

Reise, Reise Seemann Reise
Jeder tut´s auf seine Weise
Der eine stößt den Speer zum Mann
Der andere zum Fische dann

Reise, Reise Seemann Reise
Und die Wellen weinen leise
In ihrem Blute steckt ein Speer
Bluten leise in das Meer

Reise, Reise Seemann Reise
Und die Wellen weinen leise
In ihrem Herzen steckt ein Speer
Bluten sich am Ufer leer


** MEIN TEIL **

Es ist schon einige Monate her, da machte ein Fall Schlagzeilen, bei dem ein unbescholtener Mann einen Geschlechtsgenossen, um diesen zu essen. Tatsächlich fand sich auch ein freiwilliges Opfer (einer der beiden Beteiligten hiess, wenn ich mich richtig erinnere, Meves oder ähnlich) und gemeinsam aßen beide das Geschlechtsteil des freiwilligen Opfers.
RAMMSTEIN nahmen diesen Fall als Grundlage für ihren (auch als Single ausgekoppelten) Titel MEIN TEIL, der sofort mit etwas schleppenden Gitarrenklängen in der für die Band typischen Härte startet. Mit einsetzendem Gesang, der hier in etwas eindringlicherer Stimme zu hören ist, tritt die Instrumentierung deutlich in den Hintergrund und nur noch jeweils zum Refrain setzten die Gitarren wieder mit ihrer vollen Härte ein und so wird dieser Titel zu einem ersten persönlichen Highlight auf diesem Album.


Heute treff´ ich einen Herrn
Der hat mich zum fressen gern
Weiche Teile und auch harte
Stehen auf der Speisekarte

Denn du bist was du ißt
Und ihr wißt was es ist
Mein Teil

Die stumpfe Klinge gut und recht
Ich blute stark und mir ist schlecht
Muss ich auch mit der Ohnmacht kämpfen
Ich esse weiter unter Krämpfen

Ist doch so gut gewürzt und so schön flambiert
Und so liebevoll auf Porzellan serviert
Dazu ein guter Wein und zarter Kerzenschein
Ja da lass ich mir Zeit etwas Kultur muss sein

Denn du bist was du ißt
Und ihr wißt was es ist
Mein Teil

Ein Schrei wird zum Himmel fahren
Schneidet sich durch Engelscharen
Vom Wolkendach fällt Federfleisch
Auf meine Kindheit mit Gekreisch



** DALAI LAMA **

Nach ersten rhythmischen, aber eher dezenten Gitarrenklängen setzt schnell erster Gesang ein, der hier sehr ruhig vorgetragen wird. Im Laufe der ersten Strophe verdichtet sich die Instrumentierung und es entwickelt sich eine eher ruhige Melodie. In den Gesangspassagen tritt die Instrumentierung regelmäßig ein wenig in den Hintergrund um sich jeweils zum Strophenende hin wieder ein wenig zu steigern. Der Refrain (... komm her, ...) wird dabei mit etwas hellerer Stimme gesungen und verleiht dem Titel so noch zusätzlichen Reiz.
So entwickelt sich ein sehr gelungener Titel, der, passend zum Text, etwas ruhiger wirkt, aber auch nicht ganz auf die für die Band typische Härte im Spiel der Gitarren verzichtet.


Ein Flugzeug liegt im Abendwind
An Bord ist auch ein Mann mit Kind
Sie sitzen sicher sitzen warm
Und gehen so dem Schlaf ins Garn
In drei Stunden sind sie da
Zum Wiegenfeste der Mama
Die Sicht ist gut der Himmel klar

Weiter, weiter ins Verderben
Wir müssen leben bis wir sterben
Der Mensch gehört nicht in die Luft
So der Herr im Himmel ruft
Seine Söhne auf dem Wind
Bringen mir dieses Menschenkind

Das Kind hat noch die Zeit verloren
Da springt ein Widerhall zu Ohren
Ein dumpfes Grollen treibt die Nacht
Und der Wolkentreiber lacht
Schüttelt wach die Menschenfracht

Weiter, weiter ins Verderben
Wir müssen leben bis wir sterben
Und das Kind zum Vater spricht
Hörst du denn den Donner nicht
Das ist der König aller Winde
Er will mich zu seinem Kinde

Aus den Wolken tropft ein Chor
Kriecht sich in das kleine Ohr
Komme her, bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her, bleib hier
Wir sind Brüder dir

Der Sturm umarmt die Flugmaschine
Der Druck fällt schnell in der Kabine
Ein dumpfes Grollen treibt die Nacht
In Panik schreit die Menschenfracht

Weiter, weiter ins Verderben
Wir müssen leben bis wir sterben
Und zum Herrgott fleht das Kind
Himmel nimm zurück den Wind
Bring uns unversehrt zu Erden

Aus den Wolken tropft ein Chor
Kriecht sich in das kleine Ohr
Komme her, bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her, bleib hier
Wir sind Brüder dir

Der Vater hält das Kind jetzt fest
Hat es sehr an sich gepreßt
Bemerkt nicht dessen Atemnot
Doch die Angst kennt kein Erbarmen
So der Vater mit den Armen
Drückt die Seele aus dem Kind
Diese setzt sich auf den Wind und singt

Komme her, bleib hier
Wir sind gut zu dir
Komm her, bleib hier
Wir sind Brüder dir


** KEINE LUST **

Auch dieser Titel beginnt etwas verhaltener und es dauert etwa 15 Sekunden, bis mehr oder weniger plötzlich die Instrumente, allen voran vor allem die Gitarren, mit dem Spiel einer recht zügigen Melodie in typischer Bandmanier einsetzen und auch der Gesang startet etwa gleichzeitig. Obwohl der Titel eigentlich alles bietet, was den typischen Sound der Band ausmacht, also eine eingängige Melodie mit einer gewissen Härte in der Instrumentierung, zähle ich diesen Titel zu den eher schwächeren des Albums, obwohl auch dieser Titel dennoch durchaus gelungen ist.

Ich hab´ keine Lust
Ich hab´ keine Lust
Ich hab´ keine Lust
Ich hab´ keine Lust

Ich habe keine Lust mich zu hassen
Hab´ keine Lust mich anzufassen
Ich hätte Lust zu onanieren
Hab´ keine Lust es zu probieren
Ich hätte Lust mich auszuziehen
Hab´ keine Lust mich nackt zu sehen

Ich hätte Lust mit großen Tieren
Hab´ keine Lust es zu riskieren
Hab´ keine Lust vom Schnee zu gehen
Hab´ keine Lust zu erfrieren

Ich hab´ keine Lust
Ich hab´ keine Lust
Ich hab´ keine Lust
Nein, ich hab´ keine Lust

Ich hab´keine Lust etwas zu kauen
Denn ich hab´ keine Lust es zu verdauen
Hab´ keine Lust mich zu wiegen
Hab´ keine Lust im Fett zu liegen

Ich hätte Lust mit großen Tieren
Hab´ keine Lust es zu riskieren
Hab´ keine Lust vom Schnee zu gehen
Hab´ keine Lust zu erfrieren
Ich bleibe einfach liegen
Und wieder zähle ich die Fliegen
Lustlos fasse ich mich an
Und merke bald ich bin schon lange kalt
So kalt, mir ist kalt ...

Ich hab´ keine Lust


** LOS **

Als ich diesen Titel erstmalig hörte, war ich verhältnismäßig überrascht, denn von Beginn an lassen die Gitarren nicht nur jede Härte vermissen, sie klingen zunächst sogar fast nach akustischen Gitarren und auch die übrigen Instrumente spielen sehr zurückhaltend. Melodie und Rhythmus entsprechen fast einem klassischen Blues und auch der Gesang scheint mir hier eher ruhig und obwohl mir der Titel für RAMMSTEIN eher untypisch scheint, ist er doch schnell zu meinem Lieblingstitel auf diesem Album geworden, woran aber auch der Text einen gewissen Anteil hat, in dem sich die Band mehr oder weniger selbst besingt und dies nicht nur durchaus zutreffend, sondern auch mit Witz durchführt.


Wir waren namenlos
Und ohne Lieder
Recht wortlos
Waren wir nie wieder
Etwas sanglos
Sind wir immer noch
Dafür nicht klanglos
Man hört uns doch
Nach einem Windstoss
Ging ein Sturm los
Einfach beispiellos
Es wurde Zeit
Los

Sie waren sprachlos
So sehr schockiert
Und sehr ratlos
Was war passiert
Etwas fassungslos
Und garantiert
Verständnislos
Das wird zensiert
Sie sagten grundlos
Schade um die Noten
So schamlos
Das gehört verboten
Es ist geistlos
Was sie da probieren
So geschmacklos
Wie sie musizieren
Ist es hoffnungslos
Sinnlos
Hilflos
Sie sind gott- ....LOS

Wir waren namenlos
Wir haben einen Namen
Wir waren wortlos
Die Worte kamen
Etwas sanglos
Sind wir immer noch
Dafür nicht klanglos
Das hört man doch
Wir sind nicht fehlerlos
Nur etwas haltlos
Ihr werdet lautlos
Uns nie los

Wir waren los


** AMERIKA **

Als ich diesen Titel, der auch als Single recht erfolgreich war, erstmalig hörte, hielt sich meine Begeisterung noch in argen Grenzen, denn zwar bietet der Titel nach einem etwas zaghafteren Auftakt eine Rammstein-typische sehr eingängige Melodie mit mitsingfähigem Refrain und einer Instrumentierung die von recht hart gespielten Gitarren dominiert wird, aber die allgegenwärtige Kritik an Amerika empfand ich nicht nur als lästig, ich konnte ihr auch nie in vollem Umfang zustimmen.
Erfreulicherweise bemühten RAMMSTEIN für ihren amerikakritischen Text aber nicht den Holzhammer, sondern formulierten diese weit weniger plakativ und so mag ich auch diesen Titel in der Zwischenzeit, zähle ihn aber nicht zu den Highlights des Albums.


We´re all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika

Wenn getanzt wird will ich führen
Auch wenn ihr euch alleine dreht
Laßt euch ein wenig kontrollieren
Ich zeige euch wie es richtig geht
Wir bilden einen lieben Reigen
Die Freiheit spielt auf allen Geigen
Musik kommt aus dem Weißen Haus
Und vor Paris steht Micky Maus

We´re all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika

Ich kenne Schritte die sehr nutzen
Und werde euch vor Fehltritt schützen
Und wer nicht tanzen will am Schluss
Weiss noch nicht das er tanzen muss
Wir bilden einen lieben Reigen
Ich werde euch die Richtung zeigen
Nach Afrika kommt Santa Claus
Und vor Paris steht Micky Maus

We´re all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika

We´re all loving in Amerika
Coca-Cola, Wonderbra
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika

This is not a love song
This is not a love song
I don´t sing my mothers tongue
No, this is not a love song

We´re all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika

We´re all living in Amerika
Coca-Cola, sometimes war
We´re all living in Amerika
Amerika, Amerika


** MOSKAU **

Eingeleitet von einer kurzen russischen Gesangseinlage durch eine Frau starten die Gitarren schnell mit ihrem gewohnt harten Spiel und es entwickelt sich eine recht zügige Melodie von hoher Eingängigkeit, zu der hier auch immer wieder Gesangsparts von einer Frauenstimme in russischer Sprache zu hören sind, während sonst der Rammstein-typische Gesang des Textes, der sich mit der Vielschichtigkeit der Stadt Moskau, in der Geschichte, Korruption, Verbrechen und Schönheit allgegenwärtig sind, befasst, zu hören ist.
Vom ersten Hören an, zähle ich MOSKAU zu den absoluten Highlights des Albums.


Diese Stadt ist eine Dirne
Hat rote Flecken auf der Stirne
Ihre Zähne sind aus Gold
Sie ist fett und doch so hold
Ihr Mund fällt mir zu Tale
Wenn ich sie dafür bezahle
Sie zieht sich aus doch nur für Geld
Die Stadt die mich in Atem hält

Moskau

Sie ist alt und wunderschön
Ich kann ihr nicht widerstehen
Pudert sich die alte Haut
Hat sich die Brüste neu gebaut

Sie schläft mit mir doch nur für Geld
Ist doch die schönste Stadt der Welt

Moskau

Ich sehe was, was du nicht siehst
Wenn du deine Augen schließt
Ich sehe was, was du nicht siehst
Wenn du vor mir niederkniest
Ich sehe was, was du nicht siehst
Wenn du mich mit dem Mund berührst

Moskau


** MORGENSTERN **

Choralähnliche Klänge leiten den Titel ein und werden schnell durch einen recht zügigen Rhythmus eingesetzt. Nach etwa 20 Sekunden setzten dann auch die Gitarren mit dem Spiel harter kurzer Riffs ein und es entwickelt sich eine eingängige von Gitarren getragene Melodie, zu der der Gesang des Textes zu hören ist. Gekrönt wird das Ganze durch den sehr eingängigen Refrain und so entwickelt sich ein weiterer gelungener Titel, den ich auf diesem Album aber zu den eher schwächeren Titeln zähle.

Sie ist häßlich das es graut
Wenn sie in den Himmel schaut
Dann fürchtet sich das Licht
Scheint ihr von unten ins Gesicht
So muss sie sich am Tag verstecken
Will das Licht doch nicht erschrecken
Lebt im Schatten bis der Schein vergeht
Sieht einen Stern im Zwielicht prangen und fleht
Mal mir Schönheit auf die Wangen

Mogenstern ach scheine
Auf das Antlitz mein
Wirf ein warmes Licht
Auf mein Ungesicht
Sag mir ich bin nicht alleine
Häßlich, du bist häßlich

Ich bin allein zur Nacht gegangen
Die späten Vögel nicht mehr sangen
Sa Sonnenkinder im Gewimmel
Und so rief ich in den gestirnten Himmel

Morgenstern ach scheine
Auf die Liebste meine
Wirf ein warmes Licht
Auf mein Ungesicht
Sag ihr sie ist nicht alleine

Morgenstern ach scheine
Auf die Seele meine
Wirf ein warmes Licht
Auf ein Herz das bricht
Sag ihr dass ich weine
Denn du, du bist häßlich
Du bist einfach häßlich
Der Mensch ist doch ein Augentier
Schöne Dinge wünsch´ ich mir
Doch du, du bist nicht schön, nein

Morgenstern ach scheine
Auf die Liebste meine
Wirf ein warmes Licht
Auf mein Ungesicht
Sag ihr sie ist nicht alleine

Und der Stern will scheinen
Auf die Liebste meine
Wärmt die Brust mir bebt
Wo das Leben schlägt
Mit dem Herzen sehen
Sie ist wunderschön


** STEIN UM STEIN **

Von Beginn an spielen die Instrumente (insbesondere mal wieder die Gitarren) eine recht ruhige, leicht monotone, aber auch sehr eingängige Melodie, die immer auch leicht traurig klingt. Dazu wird der Gesang in einer Form vorgetragen, die ebenfalls leicht traurig wirkt. Jeweils zum Refrain steigern sich die Instrumente zu einer metalartigen Härte und auch der Gesang wird hier jeweils härter und kraftvoller um nach dem Refrain immer wieder in die Ruhe und Melodik des anfangs zurückzufallen.
Auch dieser Titel ist sehr gelungen, im Vergleich zu meinen Album-Highlights erscheint er mir allerdings eher als Durchschnitt.

Ich habe Pläne, große Pläne
Ich baue dir ein Haus
Jeder Stein ist eine Träne
Und du ziehst nie wieder aus
Ja ich baue ein Häuschen dir
Hat keine Fenster, keine Tür
Innen wird es dunkel sein
Dringt überhaupt kein Licht hinein

Ja ich schaffe dir ein Heim
Und du sollst Teil des Ganzen sein

Stein um Stein mauer ich dich ein
Stein um Stein
Ich werde immer bei dir sein

Ohne Kleider, ohne Schuh
Siehst du mir bei der Arbeit zu
Mit den Füßen im Zement
Verschönerst du das Fundament
Draußen wird ein Garten sein
Und niemand hört dich schreien

Stein um Stein mauer ich dich ein
Stein um Stein
Ich werde immer bei dir sein

Welch ein Klopfen, welch ein Hämmern
Draußen fängt es an zu dämmern
Alle Nägel stehen stramm
Wenn ich sie in dein Leibholz ramm

Stein um Stein mauer ich dich ein
Stein um Stein
Und keiner hört dich schreien


** OHNE DICH **

Dieser, ebenfalls als Single ausgekoppelte, Titel beginnt sehr verhalten und erster Gesang erfolgt fast ohne Begleitung von Instrumenten. Nach der ersten Strophe steigern sich die Instrumente in ihrer Intensität leicht, bleiben aber nach wie vor eher ruhig und fast ein wenig zurückhaltend, bilden aber eine klare ruhige und sehr eingängige Melodie. Mit dem Refrain folgt eine weitere leichte Steigerung der Intensität und Härte, ohne dabei aber das Tempo zu erhöhen und so entwickelt sich OHNE DICH zu einem tieftraurigen, etwas ruhigerem Titel mit einem von Gitarren dominierten, aber ebenfalls ruhigeren Refrain, der ich in seiner Art ein wenig an SEEMANN erinnert.


Ich werde in die Tannen gehen
Dahin wo ich sie zuletzt gesehen
Doch der Abend wirft ein Tuch aufs Land
Und auf die Wege hinterm Waldesrand
Und der Wals er steht so schwarz und leer
Weh mir, oh weh
Und die Vögel singen nicht mehr

Ohne dich kann ich nicht sein
Ohne dich
Mit dir bin ich auch allein
Ohne Dich
Ohne dich zähl ich die Stunden ohne dich
Mit dir stehen die Sekunden
Lohnen nicht

Auf den Ästen in den Gräben
Ist es nun still und ohne Leben
Und das Atmen fällt mir ach so schwer
Weh mir, oh weh
Und die Vögel singen nicht mehr

Ohne dich kann ich nicht sein
Ohne dich
Mit dir bin ich auch allein
Ohne Dich
Ohne dich zähl ich die Stunden ohne dich
Mit dir stehen die Sekunden
Lohnen nicht ohne dich


** AMOUR **

Den Ausklang des Albums bildet mit AMOUR ein Titel, der sehr ruhig beginnt und auch im folgenden sehr ruhig und sehr dezent instrumentiert bleibt. Die Instrumente spielen recht zurückhaltend eine ruhige und sehr eingängige Melodie zu der ein ebenso ruhiger und melodischer Gesang zu hören ist. Lediglich zum Refrain steigern insbesondere die Gitarren ihre Intensität, fallen gleich darauf aber wieder in die Ruhe und Harmonie des Anfangs zurück und so entwickelt sich eine wunderschöne Ballade, die als Ausklang noch mal einen meiner persönlichen Favoriten darstellt.


Die Liebe ist ein wildes Tier
Sie atmet dich, sie sucht nach dir
Nistet auf gebrochenen Herzen
Geht auf Jagd bei Kuss und Kerzen
Saugt sich fest an deinen Lippen
Gräbt sich Gänge durch die Rippen
Läßt sich fallen weich wie Schnee
Erst wird es heiss dann kalt, am Ende tut es weh

Amour, Amour
Alle wollen dich zähmen
Amour, Amour am Ende
Gefangen zwischen deinen Zähnen

Die Liebe ist ein wildes Tier
Sie beißt und kratzt und tritt nach mir
Hält mich mit tausend Armen fest
Zerrt mich in ihr Liebesnest
Frißt mich auf mit Haut und Haar
Und würgt mich wieder aus nach Tag und Jahr
Läßt mich fallen weich wie Schnee
Erst wird es heiss dann kalt, am Ende tut es weh

Amour, Amour
Alle wollen dich zähmen
Amour, Amour am Ende
Gefangen zwischen deinen Zähnen

Die Liebe ist ein wildes Tier
In die Falle gehst du ihr
In die Augen starrt sie dir
Verzaubert wenn ihr Blick dich trifft

Bitte, bitte gib mir Gift




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FAZIT
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Keinen einzigen Titel auf diesem Album würde ich als weniger gelungen bezeichnen und über die Hälfte der Titel würde ich mir auch als Maxi-CD kaufen, wenn sie denn in dieser Form veröffentlicht wurden. Darüber hinaus enthält das Album auch Titel, die ich zu den besten der Band zähle (LOS, MOSKAU) und so kann ich nicht anders, als für REISE, REISE von RAMMSTEIN hier eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen und mit einem klaren SEHR GUT zu urteilen.

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