Reise, Reise - Rammstein Testbericht

Reise-reise-rammstein
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5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Redrum

Gänsehaut-Garantie

5
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Respekt!

Nach den Kontroversen zur ersten Single des neuen Albums, dem unglaublich hart rockenden, das Tabuthema Kannibalismus aufgreifenden \'Mein Teil\', und der nicht weniger rockenden aber doch etwas entäuschenden (weil textlich ungewohnt platten) Anti-USA Hymne \'Amerika\' war ich wirklich gespannt, was die Berliner Formation auf ihrem vierten Album \"Reise, Reise\" noch so zu bieten haben würde.

Nur soviel: Ich wurde nicht enttäuscht. Die Band hat ihre Trademarks, die unglaublich tief gestimmten Gitarren, die atmosphärisch überzeugenden Keyboardmelodien und natürlich die gewohnt aggressiv-theatralische, martialische Intonation ihres Frontmans beibehalten und einmal mehr ein überzeugendes Album abgeliefert, dass sich hinter den bisherigen Veröffentlichungen nicht verstecken muss. Auch die hinzugewonnene Vielfalt in der musikalischen Ausrichtung der Band (teiweise erinnern die zarteren Gitarrentöne gar an die begnadeten Licks und Riffs der guten alten Rage against the machine!) stehen dem Album gut zu Gesicht

Um nur einige Songs in einem durchweg sehr guten (vielleicht mit Ausnahme des zuvor erwähnten \'Amerika\') Album hervorzuheben, hier nun meine drei Highlights:

\'Mein Teil\', das meiner Meinung nach industrial-lastigste Stück des Albums, besticht, sofern man denn die Thematik (übrigens sehr wertfrei präsentiert) verkraften kann, durch eine unglaubliche Dichte, einen explosiven Chorus und eine düstere Stimmung die (im wahrsten Sinne des Wortes) unter die Haut geht.

\'Dalai Lama\': Kultur lässt grüssen, denn in diesem Stück (Thema: Flugzeugabsturz, ein Vater erdrückt in Panik sein eigenes Kind) fühlt man sich irgendwie doch an den \"Erlkönig\" erinnert. Die schaurige Thematik des Liedes ergänzt sich fantastisch mit vorantreibenden, gnadenlosen Sängerstimme und den düster-lockenden Klängen des Hintergrundchors.

\'Ohne Dich\': Unglaublich aber wahr: Es ist wirklich möglich, eine stimmungsvolle, anrührende und emotionale Ballade zu verfassen, ohne dass der Sänger auch nur einen Ton trifft. Doch der Mangel an stimmlicher Treffsicherheit wird durch die Intensität von Gefühl und Pathos mehr als wettgemacht, und außerdem ist die Inszenierung dieses Songs, eine Paarung aus Bombast und einer unwiderstehlichen Melodie, einfach nur schön.

Fazit: Kaufen! Bald!

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